Gen. C. Horner (ret.), Coalition Air Commander während "Desert-Storm" 1991, über die F-16:
"Offiziell wird sie Fighting Falcon genannt, doch unter den Piloten nennt man sie die "Viper" (Aufgrund einer sehr beliebten Fernsehserie in den USA) oder "Electric Jet" (wegen ihrer digitalen Steuerung).
Die F-16 war anfangs ein Leichgewichtsjäger (LWF).
Tom Clancy hat in "Fighter Wing" gemeint, das die F-16 nicht all die "Glöckchen und Flöten" hat, aber sie ist billiger und leistet fast (fast!) das gleich wie ein grosser Vielzweckfighter.
Im Vietnamkrieg gelang es den älteren und leichten MiG's oft, die schweren amerikanischen Vielzweckjäger auszumanövrieren, obwohl wir Vorteile in Sachen Sensoren, Geschwindigkeit und Bewaffnung hatten, was aber nicht heißt, dass ein Vielzweckfighter weniger agil als ein LWF ist.
Beispiele: die F-15, F/A-18 oder F-22.
Diese Jäger sind (fast) genauso oder sogar wendiger als die F-16.
Bei der F-16 wollte man ein Flugzeug haben, dass nicht über die hochentwickelte Avionik und große Reichweite verfügte wie ein Vielzweckfighter, aber er sollte auf jeden Fall wendiger sein als jede MiG.
Die F-16 sollte ursprünglich von der F-15 eskortiert werden.
Heute kann sie sich selbst schützen und fast genau das gleiche tun wie die F-15 (worauf die Crews auch wahrscheinlich ein bisschen stolz sind).
Die 16er war jedenfalls das Arbeitspferd dieses Krieges."
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Gefechtserfolge
Höhepunkte der ersten Einsätze der F-16 waren z.B. der Angriff auf den irakischen Kernreaktor-Komplex in der Nähe von Osirak, der von israelischen F-16 geflogen wurde.
Oder der überwältigende Luftsieg über die syrische Luftwaffe über dem Libanon, der unter dem Namen "Bekka Valley Turkey Shoot" (Truthahnschiessen im Bekkatal) bekannt wurde.
Dabei wurden 92 syrische MiG-21 und MiG-23 abgeschossen, 40 davon von F-15, 44 Abschüsse gingen auf das Konto der F-16.
Bei russischen Grenzverletzungen während des Krieges in Afghanistan konnten pakistanische Viper-Piloten wenigstens 16 eindringende Feindmaschinen abschiessen.
Am 27. Dezember 1992 konnte eine Viper erstmals eine AIM-120 AMRAAM einsetzen und damit eine irakische MIG-25 abschiessen.
Am 19. Januar 1993 wurde eine irakische MiG-23 mit einer Lenkwaffe gleichen Typs zerstört.
Vier serbische Flugzeuge wurden am 28. Februar 1994 in Bosnien vom Himmel geholt, drei davon vom selben Piloten.
Während "Allied Force" im Kosovo 1999 war es eine niederländische F-16AM die in der ersten Nacht eine serbische MiG-29 treffen konnte.
Zur Zeit hat die Viper insgesamt 70 Luftsiege ohne eigene Verluste auf ihrem Konto.
F-16C/D Block 50/52
Vergeleichsweise einfaches Handling, ein hervorragendes Sichtfeld...
...und gute Sensoren zeichnen für 70:0 Luftsiege, erreicht durch Falcons aus mindestens 4 Ländern, verantwortlich.
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Die letzte Haupt-Variante der F-16C/D die vor der gegenständlichen in Dienst gestellt wurde, war die Block 40/42, genannt "Night-Falcon".
Auch sie war bereits mit dem Radar APG-68(V) von Westinghouse ausgerüstet, jedoch mit LANTIRN und GPS für Nacht-Strike Einsätze optimiert.
Generell sind strukturell seit der Block 40/42 erhöhtes Leer- und Operationsgewicht, grössere Räder, Bremsen und ausgebauchte Fahrwerkstore die Norm.
In der 1991 erstmals ausgelieferten Block 50/52 verfügt das Radar "(V)9" nun über erweiterte Signalverarbeitungskapazität, mehrere neue Betriebsbereiche, ausserdem sind Reichweite und Gesamtleistungsvermögen stark verbessert.
Es konnten Lenkwaffen vom AIM-120 AMRAAM mitgeführt werden, das Cockpit ist mit zwei Mehrzweckbildschirmen (MFD) und einem durchsichtigen Weitwinkel-Visierbildschirm (HUD) ausgestattet worden.
Die Ausrüstung mit dem dreifachen digitalen elektrischen Steuersystem bereitete der Aussage des Cheftestpiloten Steve Barter zufolge keine Probleme.
Äusserlich unterscheidet sich die F-16C und D von der A/B nur durch die Verkleidung am Seitenleitwerk, in dem das ECM-Gerät vom Typ ALQ-165 untergebracht ist.
Dazu gibt es noch den AN/ALR-56M Radarwarnempfänger.
LANTIRN ist in der 50/52 keine US-Anforderung.
Bemerkenswert ist in der 50/52D ausserdem das Texas-Instruments AN/ASQ-213 HTS (HARM Targeting System oder auch HARM-Zielsystem) in einem Behälter steuerbord am Lufteinlauf, das entscheidende SEAD-Fähigkeiten (Surpression of Enemy Air Defences) eröffnet.
Weiters sind ein stärkeres Daten-Modem, ein Ring-Laser-Gyro INS (internes Navigationssystem), ein programmierbarer Display-Generator und ein grosser Software-Update eingebaut worden.
All jene D-Upgrades wurden gleitend in frühere Block 50/52 Maschinen nachgerüstet.
Innerhalb des Bauloses Block 50/52 zeugen Varianten und Sub-Abweichungen erneut von Flexibilität.
Von den USAF-Maschinen optische abweichende Umbauten der einzelnen Rollen-Konfigurationen der Export 50/52er sind ein Identifizierungscheinwerfer bei den griechischen, ein Bremsschirmgehäuse bei den griechischen, türkischen und israelischen sowie die charakteristische Avionik-Rumpfrückenerweiterung der israelischen F-16I.
Auch haben die US-50/52er (ausser die ADF-LRÜ-Maschinen) keinen Advanced IFF-Interrogator/Transponder, das Gerät ist jedoch ein populäres Feature in allen FMS-vermittelten Block 20/50/52.
Es liess sich nicht vermeiden, dass das Gesamtgewicht grösser wurde, und darunter litten Leistungsvermögen und Wendigkeit.
Um das alte Leistungsvermögen wieder herzustellen, wurde die Ausrüstung mit schubstärkeren Triebwerken, und zwar dem General Electric F110-GE-129 bzw. dem Pratt & Whitney F-100-PW-229 eingeleitet.
Trotz aller Einbauten und Upgrades sämtlicher vergangener Blocks wurde dadurch weitgehend das ursprüngliche Verhältnis von Gewicht zu Schubkraft wieder hergestellt.