F-16 für Österreich
Die F-16 ist das am weitesten verbreitete Kampfflugzeug der Welt und die Leistungscharakteristika der Maschine nahezu ideal für die Bedürfnisse der österreichischen Luftraumüberwachung.
Sowohl beim Preis-/Leistungsverhältnis als auch bei den Betriebskosten liegt die F-16C im attraktiven Bereich.
Auch wenn die F-16 in absehbarer Zeit (bis 2015) im Herstellerland durch F-22 und F-35 (beide übrigens von Lockheed-Martin) ersetzt wird, ist die weltweite Verbreitung der Maschine Garant dafür, dass über die ganze Nutzungsdauer der Maschine Ersatzteile sowie genügend Möglichkeiten zur Modernisierung zur Verfügung stehen.
Obwohl immer wieder vorgebracht, stimmt es übrigens deswegen trotzdem nicht, dass Neukunden wegen des FMS-Systems o. Ä. gezwungen sein würden, ALLE Modernisierungen die vom Hersteller der Nutzergemeinschaft angeboten werden, mitzumachen bzw. mitzubezahlen !
Eine hohe Steigleistung ist in kleinen Ländern von entscheidender Bedeutung.
Die F-16 ist der schubstärkste einstrahlige Mehrzweckjäger.
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Erhältlich ist die F-16 sowohl als fabrikneue Maschine der Serie C/D, (Block 50+/52 wie für Österreich angeboten) - wobei die Ausrüstung den Kundenbedürfnissen entsprechend angepasst wird - als auch wahlweise geleast oder gekauft als Gebrauchtgerät mit entsprechender Modernisierung vor Lieferung.
Im Hinblick auf die von Österreich gewünschte Interims-Lösung, aber auch auf etwaige budgetäre Schwierigkeiten sowie mögliche politische Veränderungen und deren Auswirkungen auf die geplante Beschaffung (Interimslösung = Endlösung), könnten einige Versionen mit unterschiedlicher Anzahl an Flugstunden auf der Zelle angeboten werden.
Denkbar sind hier gebrauchte Flugzeuge der Variante A/B mit MLU "Midlife Update" Kit (Belgien) oder neu gebaute ältere Versionen (Block 32) aus fremder Linzenzfertigung (Türkei).
Jedenfalls wäre es für Österreich mit der Wahl der F-16 leichter, auch mit einer etwaigen (politisch bedingten) verlängerten Zwischenlösung bis hin zu einer neuen Generation - aus amerikanischer Sicht wünschenswert aber nicht zwingend - aus dem gleichen Hause, "weiterzuleben" und dann später in eine gänzlich neue Dimension einzusteigen (wie es etwa Holland, die Türkei, Spanien, Australien oder Israel bereits mit F-35 bzw. F-22 andenken).
Dazu ist anzumerken, dass wohl kein anderer Hersteller Österreich diese Aspekte an Flexibilität bietet, jeder Österreicher kennt jedoch den hartnäckigen heimischen Fortbestand von "Zwischenlösungen"...
Interoperabilität und Internationale Einsätze
Auch die NATO und die Europäische Union verwenden die F-16 als Standard-Mehrzweck-Kampfflugzeug.
Der "Fighting Falcon" oder die "Viper", wie die F-16 auch genannt wird, ist derzeit in neun von 19 NATO-Ländern und in sechs von 15 EU-Staaten im Einsatz.
Allein europäische Luftwaffen verfügt derzeit über mehr als 1.000 Lockheed Martin F-16.
Zu den europäischen Ländern der "F-16 Familie" zählen Belgien, Dänemark, Griechenland, die Niederlande, Norwegen, Portugal sowie die Türkei.
Italien hat sich in diesem Jahr für eine F-16-Zwischenlösung ausgesprochen.
Damit soll der Zeitraum überbrückt werden, bis eine ausreichend große Anzahl von Eurofightern geliefert worden ist, voraussichtlich 2008.
Die Zahl der F-16 für Italien setzt sich aus 30 F-16A Block15ADF und 4 F-16B Block10 zusammen.
Zum Lieferumfang gehören auch Ausbildung und Logistik.
Die ersten fünf Flugzeuge sollen Ende 2003 nach einer Struktur-Verbesserung und modernisierten Triebwerken Pratt & Whitney F100-220E geliefert werden.
Maßgeblich für die Entscheidung war nach Angaben aus Rom der Wunsch nach einem erprobten Flugzeug, das schnell und zu einem günstigen Preis geliefert werden kann.
Auch in die Überlegungen Polens bei der Anschaffung von Abfangjägern wird die F-16 einbezogen.
Die F-16 kann als NATO-Standardjäger bei multinationalen Einsätzen problemlos teilnehmen.
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Strategische Partnerschaften, gemeinsame Ausbildungsprogramme, vernetzter Service und die gemeinsame Infrastruktur sind die Grundlage für eine funktionierende Interoperabilität zwischen den europäischen Streitmächten.
Mit der F-16 würde Österreich über einen Abfangjäger verfügen, der auch im internationalen Einsätze ideal (bzw. bewährt) ist.
Wenn Österreich leistungsfähige Flugzeuge zur Verfügung stellt, ist die Entsendung von Truppen mit zig-tausend Mann nicht erforderlich.
Im Zusammenhang mit dem (auch auf dieser Seite) oft versuchten "Zusammenrechnen" verschiedener Typen im Arsenal der NATO-Länder muss noch angefügt werden, dass ein Zusammenwirken dieser unterschiedlichen Arsenale (graduiert je nach Alter) nur auf Grund der Interoperabilitäts-Richtlinien der NATO möglich ist, wo etwa in den STANAGs der Serien 3700, der AOP-11 oder in den ASIM-Publikationen (Aircraft Stores Interface Manual) des US-Naval Air Warfare Centers alle Normen von Anschlüssen, Toleranzmessgrössen, Flüssigkeiten, Frequenzen, zertifizierten kompatiblen Aussenlasten und deren Einsatz, Softwareabstimmungen, Quellcodes und tausende andere Details niedergelegt sind.
Wohl gibt es selbst innerhalb der NATO-Inventare noch erstaunliche Abweichungen bzw. Nichterreichen dieser Normen und Coalition-Commanders würden im Ernstfall sogar MiG-29 akzeptieren, jedoch steht hier Österreich (als Neuankömmling in all diesen Dingen) doch prägnant am Scheideweg.
Denn zum Zeitpunkt der Anbotslegung erfüllt von den in Wien gehandelten Favoriten nur die F-16C alle jene erwähnten Normen zur Gänze.
In Verbindung dazu sein noch erwähnt, dass die Konkurrenz nur projektierte Fähigkeiten und Kapazitäten und keinerlei Gefechtserfahrung vorweisen kann, während die F-16 als einzige Alternative bereits bestehende Fähigkeiten und Kapazitäten in Verbindung mit vielfach erfolgreicher Gefechtserfahrung vorzuweisen hat !