Unser Luftraumüberwachungssystem, über welches jetzt so viel gesprochen wurde, sei hier kurz erläutert. Es ist eigentlich ein "System von Systemen":
Einerseits der Berech der ortsfesten Radarstationen. Es gibt erstmals ein Long Range Radar am Kolomannsberg im Einsatz und man hofft, dass dies das Zeitalter der Ablöse der bestehenden Systeme einleitet. Zur Verdichtung der Daten des ortsfesten Systems kommen zwei mobile Systeme, mit selber Qualität und Reichweite wie die Ortsfesten, zum Einsatz. Im kleinräumigen, taktischen Bereich können zur Verdichtung sechs Tiefflieger-Erfassungsradare zum Einsatz gebracht werden.
Wir verfügen über einige Führungszentralen, beginnend bei der Einsatzbereitschaft der Luftstreitkräfte über ein in Aufbau befindliches Air Operations Center (AOC), welches - angepasst an internationale Strukturen - die taktischen Befehle an die Einheiten erarbeitet und weiterleitet. Dieses AOC verfügt über eine Luftraumüberwachungszentrale, eine Wetterdienstzentrale und ein Military Control Center in Wien zur Koordination mit der austrocontrol - der zivilen Luftraumbewirtschaftung.
Darüber hinaus benötigt das System ein leistungsfähiges Flugfunknetz. Hier muss allerdings festgestellt werden, dass dieses nicht mehr den zukünftigen Anforderungen an Datensicherheit und Datenlinkfähigkeit entspricht. Für die Systeme, die jetzt betrieben werden, erscheint es - noch - ausreichend.
Wenn ein Element aus dem System ausfällt, dann ist noch nicht das ganze System funktionslos. Wenn aber hier das Führungselement und das Flugfunksystem ausfällt, dann sind wir mehr oder weniger "kopflos".
Wir verfügen nicht über fliegende Führungszentralen. Zwar gibt es im Funkbereich eine gewisse Redundanz über das zivile Flugfunknetz, aber dieses verfügt nicht über alle notwendigen Frequenzen und jenes generiert in Westeuropa überhaupt einen weißen Fleck im Bereich der UHF-Frequenzen, welche im militärisch fliegerischen Bereich Standard sind.
Wenn das aktive Element fehlt, dann können wird nur noch feststellen, dass sich im Luftraum etwas bewegt aber es nur noch "statistisch auswerten".
Man sieht also, dass es Investitionen in allen Bereichen bedarf, wenn man sich entscheidet in der dritten Dimension etwas zu tun.
Über das Führungsinformationssystem habe ich schon gesprochen. Wir haben über Datenlinks gesprochen. Es gibt da nicht nur "Link 1" für das Luftlagebild sondern z.B. auch "Link 16" von Flugzeug zu Flugzeug und auch Datenlinks für andere Teilstreitkräfte.
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