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"Sicherheit im Luftraum - ein Ausblick" (9)

Welche Aufgaben stellen sich im Bereich der Luftraumüberwachungskräfte und welche Änderungen gib es hier im europäischen Kontext:

Es gibt hier Vorstöße einzelner Staaten, den "Central European Air Traffic Service" (CEATS) im hohen Luftraumbereich anzubieten, es gibt hier auch Bestrebungen über den "Single European Sky" hier einen Zusammenschluss der Verantwortung über Lufträume zu erreichen und diese Verantwortung zu entstaatlichen. Es ist vorgesehen das Zentrum für CEATS im Raum Wien/Fischamend anzusiedeln, was uns die Möglichkeit gibt auch mit unserem Vertreter in der Arbeitsgruppe - einem Mitarbeiter meiner Abteilung und Leiter der militärischen Arbeitsgruppe - Bedürfnisse von militärischer Seite an Luftraum und Koordination einzubringen.
Das bedeutet, der Luftraum wächst ebenfalls zusammen, egal ob wir uns militärisch darauf vorbereiten oder nicht. Daher glauben wir, es ist besser darauf vorbereitet zu sein.
Auch dieser Zusammenschluss macht notwendig, dass wir permanent wissen was sich in diesem Luftraum bewegt oder hineinbewegen möchte. Die Kooperation mit den Nachbarstaaten im Rahmen dementsprechender Vernetzung habe ich bereits mehrfach angesprochen und die anlassbezogene Luftraumsicherung im Rahmen von Großereignissen ebenfalls.
Wir glauben dass vor allem Aufgrund von Gefahren durch nichtkooperative Luftfahrzeuge eine militärische Luftraumbewirtschaftung und dementsprechende Kontrolle nach wie vor höchste Priorität genießen muss.
Für den Bereich der technischen Betriebsführung, damit sichergestellt ist, dass alle Systeme der vorhergehenden Folie auch funktionieren, brauchen wir eine entsprechende Expertise. Sie können sich vorstellen - das gilt speziell auch für den Avionikbereich Eurofighter - der Gesamtmarkt Österreich, als Nährboden für Spezialisten im Bereich der Elektronik, Datenbearbeitung, Softwarepflege auch in Richtung elektronische Kampfführung, ist ein sehr kleiner Bereich. Hier streiten sich zivile Firmen - z.B "Austrian Group" aber auch andere Firmen oder Universitäten, wie z.B. das Joaneum im Graz - um eine sehr begrenzte Anzahl von Menschen, welche diese Systeme noch verstehen, weiterentwickeln und beherrschen können.
Hier sind uns, mit unserem Korsett, einerseits was die Entlohnung betrifft, aber auch was den militärischen Organisationsrahmen betrifft, sehr enge Grenzen gesetzt. Interessanter Weise gelingt es trotzdem manchmal, gute Leute zu uns zu bekommen, einfach weil sie die Herausforderung, welche dieses System als ganzes bringt und die Verantwortung die einem Menschen bei uns übertragen wird, so hoch schätzen, dass sie finanzielle Verluste akzeptieren wenn sie ihn ihrem Bereich gefördert und gefordert werden.
Die gesamte Materialerhaltung und Logistik, auch was den Eurofighter betrifft, wird von uns verlangen aus dem Bereich schweißen, löten, satteln, streichen wegzukommen und mit anderen Mittel zu pflegen. Das heißt Module zu wechseln, den EDV und IT Bereich zur vollen Kapazität zu bringen und hier vernetzt zu arbeiten. Auch in diesen Bereichen muss man umdenken.

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