01.03.2008
"profil": Probleme bei Eurofighter-Einführung
Mangel an Umlaufteilen wegen Darabos-Einsparungen
Das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet in seiner Montag erscheinenden Ausgabe über Probleme im Einführungsbetrieb der Eurofighter. Laut "profil" vorliegenden Informationen aus den Luftstreitkräften sollen für Wartung und Flugbetrieb benötigte Umlaufteile nicht in ausreichender Zahl vorhanden sein. Dieser Mangel könnte in Zusammenhang mit den Einsparungen im Eurofighter-Programm stehen, die Verteidigungsminister Norbert Darabos mit der Eurofighter GmbH - neben der Stückzahlreduktion von 18 auf 15 Jets - ausverhandelt hat. Laut "profil" sei im derzeit am Fliegerhorst Zeltweg laufenden Einführungsbetrieb teilweise nur einer der bisher fünf gelieferten Eurofighter flugbereit.
01.03.2008
Verteidigungsministerium: Einführung des Systems Eurofighter im Laufen
Keinerlei Änderungen bei Ersatzteillieferungen seit Vertragsabschluss im Juli 2003
Das Verteidigungsministerium stellt klar, dass die Einführung des Systems Eurofighter derzeit im Laufen ist und das Personal des BMLV gemeinsam mit der Herstellerfirma Eurofighter GmbH daran arbeitet, die Einsatzbereitschaft mit spätestens 1. Juli 2008 herzustellen. Entsprechend hat es auch gegenüber dem ursprünglichen Kaufvertrag keinerlei Änderungen bezüglich Ersatz- und Umlaufteilen für den Eurofighter gegeben. Der von Verteidigungsminister Norbert Darabos mit der Firma Eurofighter im Juni 2008 abgeschlossene Vergleich zur Einsparung von 400 Millionen Euro beim Eurofighterkauf berührt die Anschaffung der erforderlichen Ersatzteile nicht.
Der Programmverantwortliche für das Gesamtsystem Eurofighter im Generalstab, Brigadier Erwin Jeloschek, erklärt, dass es sich bei der Einführung der Eurofighter um eine völlig neue Generation von Flugzeugen handelt. "Dass ein derartiger Prozess, der bei den wesentlich einfacheren Draken fünf Jahre gedauert hat, nicht von heute auf morgen über die Bühne gehen kann ist klar. Aber unsere Techniker arbeiten hochprofessionell und sehr ambitioniert. Wir sind dieser Herausforderung gewachsen", so Jeloschek.
04.03.2008
Murauer befürchtet Gefährdung unserer Luftraumüberwachung durch SPÖ-Minister Darabos
Anfrage des ÖVP-Wehrsprechers an den Landesverteidigungsminister
ÖVP-Wehrsprecher Abg. Walter Murauer fürchtet eine Gefährdung der österreichischen Luftraumüberwachung durch unüberlegte Einsparungsmaßnahmen von Verteidigungsminister Darabos. In einer schriftlichen parlamentarischen Anfrage, in der er sich auf entsprechende Medienberichte bezieht, will Murauer daher eine genaue Aufklärung der Situation durch den Verteidigungsminister. ****
"Darabos hat nicht nur die Stückzahl der Abfangjäger von ursprünglich 18 auf 15 Eurofighter reduziert. Auch die in seinem unüberlegten Vergleich vorgesehenen Einsparungen von Infrarot-Suchgeräten und Selbstschutzsystemen und der Verzicht auf die leistungsfähigere Tranche 2 führen dazu, dass die für Wartung und Flugbetrieb benötigten Umlaufteile nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind. Medienberichte sagen, dass von den mittlerweile fünf in Österreich stationierten Eurofightern zeitweise immer nur ein Jet fliegen kann. Das führt zu einer unverantwortlichen Gefährdung der Einsatzbereitschaft zur Übernahme der Luftraumüberwachung durch die Eurofighter Mitte dieses Jahres", warnte Murauer und erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass gerade zu dieser Zeit die Fußball-Europameisterschaft in Österreich stattfindet.
In der Anfrage an den SPÖ-Minister will Murauer daher folgende Fragen beantwortet haben:
1. Kennen Sie die Medienberichte?
2. Stimmen diese Medienberichte mit den Fakten überein?
3. Gibt es genügend Umlauf- und Wartungsteile für die Eurofighter der Tranche 1?
4. Wann wurden diese Umlauf- und Wartungsteile der Tranche 1 bestellt?
5. War die österreichische Luftwaffe schon im Besitz von Umlauf- und Wartungsteilen der Tranche 2 gemäß den Bestimmungen des ursprünglichen Eurofighter-Kaufvertrages?
6. Was geschah mit diesen Umlauf- und Wartungsteilen der Tranche 2?
7. Wie viele Eurofighter können derzeit gleichzeitig den Flugbetrieb aufnehmen?
8. Wie viele Eurofighter sind gleichzeitig in Wartung?
9. Was ist mit den restlichen Eurofightern?
10. Werden zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebes Umlauf- und Wartungsteile aus Eurofighter in andere Eurofighter eingebaut? Wenn ja, um welche Teile handelt es sich?
11. Wie viele Flugstunden pro Monat hat seit seiner Übernahme durch die Republik Österreich der österreichische Eurofighter mit der Kennzeichnung 7LWA absolviert?
12. Wie viele Flugstunden pro Monat hat seit seiner Übernahme durch die Republik Österreich der österreichische Eurofighter mit der Kennzeichnung 7LWB absolviert?
13. Wie viele Flugstunden pro Monat hat seit seiner Übernahme durch die Republik Österreich der österreichische Eurofighter mit der Kennzeichnung 7LWC absolviert?
14. Wie viele Flugstunden pro Monat hat seit seiner Übernahme durch die Republik Österreich der österreichische Eurofighter mit der Kennzeichnung 7LWD absolviert?
15. Wie viele Flugstunden pro Monat hat seit seiner Übernahme durch die Republik Österreich der österreichische Eurofighter mit der Kennzeichnung 7LWH absolviert?
16. Wie viele der bis jetzt von Österreich übernommenen Eurofighter sind nicht ursprünglich von Österreich angekaufte sondern für die deutsche Luftwaffe gebaute Flugzeuge?
17. Entsprechen die Umlauf- und Wartungsteile dieser für Deutschland gebauten Eurofighter zu 100 Prozent den für die österreichischen Eurofighter notwendigen Teilen? Wenn nein, in welchen Bereichen gibt es Unterschiede?
18. Ist für die ursprünglich für die deutsche Luftwaffe gebauten Eurofighter zu 100 Prozent der gleiche Ground-Support notwendig wie für die ursprünglich für Österreich angeschafften Eurofighter? Wenn nein, in welchen Bereichen gibt es Unterschiede?
19. Sind die weiteren Ausrüstungskomponenten wie der komplette Entfall von FLIR und DASS zu 100 Prozent bei den für Deutschland gebauten Eurofightern und den für Österreich ursprünglich bestellten Eurofighter deckungsgleich? Wenn nein, in welchen Bereichen gibt es Unterschiede?
20. Ab wann können Sie sicherstellen, dass genügend Wartungs- und Umlaufteile vorhanden sind, um alle österreichischen Eurofighter betreiben zu können?
05.03.2008
Darabos wieder unter schwarz-blauem Beschuss
Verteidigungsminister Darabos ist wegen angeblicher Probleme bei den Ersatzteilen für die Eurofighter neuerlich ins Visier von ÖVP und FPÖ geraten. VP-Wehrsprecher Walter Murauer findet den Eurofighter-Deal von Darabos, mit dem Leistung und Stückzahl reduziert wurden, "immer merkwürdiger".
„Das, was Darabos als Einsparung verkaufen wollte, entpuppt sich als große Farce“, meinte Murauer am Mittwoch in einer Aussendung. Die vorgesehenen Einsparungen von Infrarot-Suchgeräten und Selbstschutzsystemen und der Verzicht auf die leistungsfähigere Tranche 2 führen offenbar dazu, „dass die für Wartung und Flugbetrieb benötigten Umlaufteile nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind“, so Murauer.
Die FPÖ kündigte eine weitere parlamentarische Anfrage in Sachen Eurofighter an. Abgeordneter Manfred Haimbuchner bezeichnete es als unglaublich, dass bei der Einführung eines neuen Systems sogenannte Kannibalisierungen vorgenommen werden. „Das heißt, dass Eurofighter bereits ausgeschlachtet werden, um andere Eurofighter flugtauglich zu halten“, so Haimbuchner, der wie Murauer eine Offenlegung des Vergleichs forderte.
SPÖ-Verteidigungssprecher Stefan Prähauser wies die Verantwortung für Ersatzteile der ÖVP zu. Murauer müsse sich an den eigenen Minister Platter wenden, der den Vertrag mit EADS-Eurofighter mitverhandelt habe. Die Frage der Ersatzteile sei nicht Thema der Vergleichsverhandlungen zwischen Darabos und EADS gewesen, so Prähauser.
05.03.2008
Murauer: Darabos-Eurofighter-Deal entpuppt sich zunehmend als Farce
Murauer befürchtet Gefährdung des Luftraumes durch unüberlegte Einsparungsmaßnahmen von Darabos
"Der Darabos-Eurofighter-Deal wird immer merkwürdiger", so ÖVP-Wehrsprecher Walter Murauer. Immer mehr entpuppt sich, wie unverantwortlich und unüberlegt Darabos gehandelt hat. "Die Flugzeuge sind so nicht einsatzfähig", kritisiert Murauer. "Und zur Erinnerung, Herr Minister: Die Zeit drängt, die Europameisterschaft steht an und die Luftraumüberwachung in Österreich ist nicht gesichert." ****
Murauer verweist so unter anderem auf die heutigen "Salzburger Nachrichten", die berichten, dass geplant sei, eines der fünf neuen Flugzeuge als Ersatzteillager zu verwenden. "Schlicht unfassbar, ein rund 100-Millionen Euro Ersatzteillager", so Murauer. "Wer sich zum Autokauf entschließt, kauft ja auch nicht zwei neue Autos, um eines als Ersatzteillager zu verwenden. Das wäre absoluter Schwachsinn", so der ÖVP-Wehrsprecher. Fünf nagelneue Flugzeuge in Zeltweg kommen laut Medienberichten insgesamt nur auf ein bis zwei Flugstunden pro Woche und zeitweise kann immer nur ein Jet fliegen. "Fabelhafte Einsparungen, wenn man am Ende fünf Flugzeuge hat, die nicht abheben können. Ein teurer Deal, wenn man bedenkt, dass die Flugzeuge offenbar nur zur Boden-Dekoration angekauft wurden. Das, was Darabos als Einsparung verkaufen wollte, entpuppt sich als große Farce."
Der "Darabos-Deal" scheint an Dilettantismus nicht überbietbar zu sein: "Der Minister hat nicht nur die Stückzahl der Abfangjäger von ursprünglich 18 auf 15 Eurofighter reduziert. Obendrein führen auch die vorgesehenen Einsparungen von Infrarot-Suchgeräten und Selbstschutzsystemen und der Verzicht auf die leistungsfähigere Tranche 2 dazu, dass die für Wartung und Flugbetrieb benötigten Umlaufteile nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind." Aufgrund all dieser Details forderte Murauer Minister Darabos auf, die Fakten endlich auf den Tisch zu legen und für Aufklärung zu sorgen.
05.03.2008
Flügellahme Eurofighter: Kann nur einer von fünf fliegen?
Wegen fehlender Ersatzteile ist nur einer der fünf gelieferten Eurofighter flugfähig, berichtet die "ZiB". Eigentlich sollten schon sieben Kampfjets in Österreich sein.
Lieferproblem beim Hersteller EADS sollen schuld daran sein, dass nur einer von bisher fünf gelieferten Eurofightern flugfähig ist, berichtet die "ZiB". Beim fünften Kampfjet hätte sich während des gesamten Fluges das Fahrwerk nicht einfahren lassen. Eigentlich sollten schon sieben Eurofighter in Österreich gelandet sein, zwei seien wegen technischer Probleme noch nicht abgenommen.
Auch "profil" und die "Salzburger Nachrichten" berichten von Problemen mit Ersatzteilen für die Eurofighter. Die Zeitung schreibt, gerüchteweise würden sich die Techniker nicht trauen, die Ersatzteile für die Eurofighter zu bestellen: Sie wüssten nämlich nicht, ob solche Anschaffungen durch den Kostensenkungsvergleich, den Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) mit EADS geschlossen hat, gedeckt sind.
Darabos dementiert
Das Verteidigungsministerium hat die Berichte zurückgewiesen. Es gebe keine Schwierigkeiten mit den Ersatzteilen. Dass jeweils nur ein Flieger in der Luft sei, "ist ganz normal", sagte ein Sprecher von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) am Rande des Ministerrats am Mittwoch.
Woher die Gerüchte über angebliche Probleme kommen, wisse er nicht. Bei den Vergleichsverhandlungen von Darabos, bei denen die Stückzahl reduziert wurden, seien die Ersatzteile kein Thema gewesen. Alles, was diesen Bereich betreffe, sei auf den Ursprungsvertrag zurückzuführen. Dass Techniker bei jeder Schraube im Ministerium um Erlaubnis bitten, diese bestellen zu dürfen, bezeichnete der Sprecher als absurd. Seines Wissens nach sei alles da, um die Einführung voranzutreiben. Ziel sei weiterhin, dass die Eurofighter nach der EURO 2008 die Luftraumüberwachung übernehmen.
05.03.2008
Prähauser an Murauer: Frage der Ersatzteile nicht Thema der Vergleichsverhandlungen
Soll seine vorgeblichen Sorgen an Platter herantragen
"Die Frage der Ersatzteile war nicht Thema der Vergleichverhandlungen zwischen Verteidigungsminister Norbert Darabos und EADS", stellt Verteidigungssprecher Stefan Prähauser gegenüber dem SPÖ-Pressedienst klar. "Sollte sich Murauer wirklich Sorgen um die Einsatzfähigkeit der Flieger machen, muss er sich an seinen eigenen Minister Platter wenden, der den Vertrag mit EADS-Eurofighter mitverhandelt hat, so Prähauser. ****
Der Eurofighter-Vertrag ist am 1.Juli 2003 unterzeichnet worden, Verteidigungsminister war damals Günther Platter, erinnert Prähauser den VP-Wehrsprecher. Murauer solle sich von Platter den Vertrag erklären lassen, den die Schüssel-Regierung mit dem Rüstungskonzern EADS/Eurofighter abgeschlossen habe. Dass dieser Vertrag nicht zum Wohle der Republik Österreich ausverhandelt wurde, sei beim Eurofighter-U-Ausschuss an die Öffentlichkeit gelangt. "Der neue Verteidigungsminister Norbert Darabos hat aus dem Eurofighter-Deal noch das Beste herausgeholt und für das Land 370 Millionen Euro gerettet", schloss Prähauser.
05.03.2008
Haimbuchner: Kannibalisierungen beim System Eurofighter müssen aufhören
FPÖ fordert von Darabos endlich Aufklärung über Vergleich
"Die Berichte vom aktuellen ‚profil' über die geringen Klarstände beim System Eurofighter wurden heute von den ‚Salzburger Nachrichten' bestätigt. Eine entsprechende parlamentarische Anfrage an den Minister bringt die FPÖ diese Woche ein." Dies kündigte heute der oberösterreichische FPÖ-NAbg. Dr. Manfred Haimbuchner an.
"Es ist unglaublich, dass bei der Einführung eines neuen Systems so genannte Kannibalisierungen vorgenommen werden. Das heißt, dass Eurofighter bereits ausgeschlachtet werden, um andere Eurofighter flugtauglich zu halten. Dies ist nur bei alten Systemen der Fall, aber nicht bei neuen", zeigte sich Haimbuchner empört.
"Entweder fehlen die Ersatzteile auf Grund der Reduzierungen, welche Darabos vorgenommen hat oder weil die Techniker den Vergleich nicht kennen und wissen welche Umlauf- und Ersatzteile sie bestellen können", ist für Haimbuchner für beide möglichen Ursachen der Minister verantwortlich.
"Darabos muss den Vergleich sogar innerhalb des Heeres geheim halten. Zuständigen Stellen, welche Informationen benötigen, würden diese aber nicht bekommen. Besonders skandalös ist zudem die Tatsache, dass eine Einführung des Systems Eurofighter und eine Sicherstellung der Luftraumüberwachung ab 1. Juli 2008 so nicht gewährleistet sein wird. Darabos hat mit seinem Vergleich die Sicherheit der Republik gefährdet und Millionen Steuergelder vernichtet. Der Verteidigungsminister soll endlich seine Aufgaben wahr nehmen und den Vergleich dem Parlament zur Verfügung stellen" forderte Haimbuchner abschließend.
07.03.2008
DARMANN: "Eurofighter-Probleme sind Ergebnis von Darabos-Deal"
Nach Informationen der Zeit im Bild ist nur ein Eurofighter von den bisher nach Österreich gelieferten fünf flugfähig. Das dürfte nun das wirkliche echte Ergebnis des Deals von Darabos sein. So sieht also die in "Papier gewordene Kaufpreisreduzierung" mit all ihren schmerzhaften Details aus", stellte heute BZÖ-Wehrsprecher Abg. Mag. Gernot Darmann fest.
Die ohnehin halbherzigen Dementis aus dem Verteidigungsministerium stehen ganz krass im Gegensatz zu den Feststellungen der Bundesheer-Techniker. "Verteidigungsminister Darabos muß nun endlich zu seinem wahren Eurofighter-Deal Stellung beziehen. Wir werden auf alle Fälle in dieser Frage eine parlamentarische Anfrage an den Minister einbringen", schloß Darmann.
07.03.2008
Murauer: Darabos gefährdet österreichische Luftraumüberwachung
Selbst Bundesheer gibt zu, dass das von Darabos abbestellte
Infrarot-Suchsystem für die Eurofighter notwendig wäre
ÖVP-Wehrsprecher Abg. Walter Murauer ist besorgt, dass Verteidigungsminister Darabos der österreichischen Luftraumüberwachung schweren Schaden zufügt und damit die Sicherheit Österreichs gefährdet. Das erklärte Murauer heute, Freitag. ****
"Erstens ist Darabos dafür verantwortlich, dass die von Österreich übernommenen Eurofighter wegen mangelnder Wartungs- und Umlaufteile nicht einsatzbereit sind, denn er hat eigenmächtig die ursprünglich bestellten Tranche 2 Flieger in Tranche 1 Flieger umbestellt. Die dafür notwendigen anderen Ersatzteile hat er aber nicht geordert. Damit trägt eindeutig er die Verantwortung für das Debakel, dass die österreichischen Eurofighter jetzt fluguntauglich sind. - Und nicht etwa sein Vorgänger, wie er das gerne darstellen lässt", stellte Murauer klar.
"Zweitens hat Bundesminister Darabos durch die Abbestellung des Infrarat-Suchsystems der österreichischen Luftraumüberwachung einen schweren Schaden zugefügt", sagte Murauer. Er bezieht sich dabei auf die jüngste Ausgabe der Zeitung "Der Soldat", wo ein Experte des österreichischen Bundesheeres unter dem Titel "Radar reicht nicht" schreibt: "Kampfaufgaben und Waffeneinsatz werden durch das Bordradar unterstützt, jedoch die Sichtidentifizierung von unkooperativen Flugzeugen ist nicht möglich. Moderne Luftraumüberwachungsflugzeuge benötigen daher ein FLIR (Forward Looking Infra-Red)-System, um auch bei Nacht und schlechter Witterung eine Sichtidentifizierung durchführen zu können." (Der Soldat, 27.2.2008)
Dieses Infrarot-Suchsystem war zwar ursprünglich im Kaufvertrag für die österreichischen Eurofighter enthalten, Minister Darabos hat es aber abbestellt, weil es seiner Meinung nach nicht nötig wäre. Damit widerspricht er allerdings seinen eigenen Experten, die dies in der Bundesheerzeitung "Der Soldat" auch eindeutig klarstellen: "Mit diesem infrarot-gestützten passiven Zielerfassungs- und Zielverfolgungssystem können Flugzeuge bis auf mittlere Entfernungen geortet werden, ohne dass der Eurofighter selbst Strahlen sendet. Zusätzlich liefert das System auch für Abfangeinsätze in der Nacht ein Infrarotbild zur Sichtidentifizierung eines unbekannten Luftfahrzeuges." (Der Soldat, 27.2.2008) Dabei hat es eine Reichweite von bis zu 80 km, und eine Sichtidentifizierung ist bis zu einer Entfernung von 25 km möglich.
"Hätte sich Darabos vor Abschluss seines Vergleiches mit der Eurofighter GmbH mit seinen Fachleuten beraten, wäre dieser Schaden für die österreichische Luftraumüberwachung nicht zustande gekommen. So aber hat er einen Alleingang gewählt, der zum Schaden der Republik ist", kritisierte Murauer. "Es wäre an der Zeit, dass Darabos diesen Vergleich endlich einmal öffentlich präsentiert. Aber dazu fehlt ihm offenbar der Mut. So wird er die politische Verantwortung für dieses Debakel alleine zu tragen haben", schloss der ÖVP-Wehrsprecher.
07.03.2008
Haimbuchner: Darabos-Vergleich verursacht Chaos bei Ersatzteilen
Unterschiedliche Fertigungslinien sind für Probleme verantwortlich
"Die unterschiedlichen Fertigungslinien, welche der Vergleich des Verteidigungsministers dem Bundesheer eingebracht hat, sind für das Chaos bei den Ersatzteilen mitverantwortlich", erklärte heute FPÖ-NAbg. Dr. Manfred Haimbuchner.
"Der fünfte Eurofighter, welcher mit ausgefahrenem Fahrwerk im Dezember von Manching nach Zeltweg überstellt wurde, und seither im Hangar steht, soll aus der Fertigungslinie für Deutschland stammen und nicht aus der Linie für Österreich. Laut Technikern besitzt dieser ein komplett anderes elektronisches "Eigenleben" als die anderen Tranche 1 Block 5 Eurofighter. Wenn man bedenkt, dass aus dieser Fertigungslinie noch zwei weitere Eurofighter geliefert werden, und noch dazu sechs gebrauchte Tranche 1 Block 2 der deutschen Bundeswehr, die auf Kosten des Heeres auf Block 5 hochgerüstet werden müssen, sind die aktuellen Probleme nur ein Vorgeschmack auf das weitere Chaos das droht", Erläuterte Haimbuchner.
"Zudem werden in Zukunft alle Eurofighter der "core nations" auf Tranche 2 Block 8 hochgerüstet werden. Ob dann noch genügend Ersatzteile vorhanden sein werden, muss bezweifelt werden. Die FPÖ hat von Anfang befürchtet, dass das "Ausklingen" aus dem Programm der "core nations" Nachteile und Mehrkosten mit sich bringen wird. Für diese Mehrkosten und für die mangelnde Einsatzbereitschaft ab dem Ende des F-5 Leasings trägt Darabos die volle Verantwortung", zog Haimbuchner abschließend Fazit.
07.03.2008
Prähauser an Murauer: Luftraum ist sicher, Straßen nach sieben Jahren VP-Innenminister eher nicht
Wer Sicherheits-Sorgen hat, muss sich an Platter wenden
"Die Luftraumüberwachung durch die Eurofighter wird am 1. Juli 2008 beginnen, aktuell befindet sich das österreichische Bundesheer mit dem Fluggerät in der Einführungsphase", antwortet SPÖ-Verteidigungssprecher Stefan Prähauser auf die "redundanten Aussendungen" des ÖVP-Abgeordneten Murauer. "Wenn sich Murauer - wie er betont - um die Sicherheit Österreichs sorgt, soll er sich an den ÖVP-Innenminister wenden, der die Kriminalität nicht in den Griff kriegt. Die Straftaten steigen, die Aufklärungsquoten sinken", so Prähauser am Freitag. ****
"Die Frage der Ersatzteile war nicht Thema der Vergleichverhandlungen zwischen Verteidigungsminister Norbert Darabos und EADS", wiederholt Prähauser für Murauer. Bei der Vertragsunterzeichnung war der heutige Innenminister Platter Verteidigungsminister, und Platter sei auch für die Vertragsdetails verantwortlich. Zum Thema Sicherheit sollte sich Murauer lieber die Kriminalitätsstatistik nach sieben Jahren ÖVP-Innenminister ansehen:
"Die Bilanz nach sieben Jahren VP-Innenminister könnte schlechter nicht sein: 1999 wurden 490.000 Straftaten angezeigt, 2007 waren es bereits fast 600.000 Kriminalfälle. Gleichzeitig fiel die Aufklärungsquote dramatisch und zwar von 51,4 Prozent auf 39,4 Prozent", so Prähauser.
12.03.2008
EADS sponserte Herkules-Feier
Kontaktaufnahme durch Airchief Erich Wolf
Eurofighter hat offenbar nicht nur eine Bundesheer-Party gesponsert. Im März 2003 flossen 960 Euro vom Jet-Hersteller EADS für die Feier zur Indienststellung der C 130 Herkules Transportmaschinen, geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Manfred Haimbuchner hervor. EADS war allerdings nicht der einzige Sponsor.
Von "Marshall of Cambridge" kamen laut der Anfragebeantwortung rund 2.900 Euro und von "Schachinger Logistik" rund 480 Euro. "Die Kooperationspartner beteiligten sich insbesondere an den Kosten für Moderation, Dekoration sowie Licht und Ton", heißt es aus dem Ministerium. Die Kontaktaufnahme mit EADS sei durch den mittlerweile suspendierten Kommandanten der Luftstreitkräfte, Erich Wolf, erfolgt.
"Gipfelsieg-Party"
Ein Party-Sponsoring durch Eurofighter hatte schon im U-Ausschuss für Aufsehen gesorgt. Damals wurde die "Gipfelsieg-Party" anlässlich des Vertragsabschlusses bekannt, zu der Wolf geladen hat und die mit 4.500 Euro gesponsert wurde. Das Kuriose daran war, dass bei dem Fest Spiele veranstaltet wurden und dabei ein Bild von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser als Zielscheibe diente.
Ressortchef Norbert Darabos verwies in seiner Anfragebeantwortung darauf, dass die Herkules-Feier "nicht ausschließlich" ein Festakt des Bundesheeres gewesen sei, sondern gleichzeitig auch eine Veranstaltung der beteiligten Unternehmen und sonstigen Partner des Ressorts.
Untersagung "derartiger Zahlungen"
Haimbuchner forderte Justizministerin Maria Berger und Darabos auf, "diesen Umstand in die noch immer laufenden straf- bzw. disziplinarrechtlichen Verfahren einfließen zu lassen". Die FPÖ verlangte zudem eine eindeutige Untersagung "derartiger Zahlungen und Dienste für Beamte und Dienststellen".
25.03.2008
Letzter Tranche-1- Eurofighter Typhoon an die vier Partnernationen ausgeliefert
Mit der Übergabe von GT015, einem deutschen Zweisitzer, wurde am 20. März 2008 das letzte Tranche-1-Flugzeug an die vier Partner-Luftstreitkräfte Deutschlands, Italiens, Spaniens und das Vereinigte Königreich übergeben.
Aloysius Rauen, Geschäftsführer der Eurofighter GmbH, erklärt dazu: "Diese Übergabe markiert einen wichtigen Meilenstein im Programm. 144 Serienmaschinen wurden ausgeliefert, davon auch fünf an Österreich. Die Luftstreitkräfte sammeln mit rasch zunehmenden Flugstundenzahlen Einsatzerfahrung mit dem Eurofighter Typhoon. Die vier Nationen setzen das Flugzeug bereits seit geraumer Zeit in der Luftverteidigung ein. Die Royal Air Force bereitet sich darüber hinaus intensive auf erste Luft-Boden-Einsätze vor, mit Verlegeübungen über große Distanzen und gezielter Ausbildung ihrer Besatzungen und Wartungsmannschaften. Unser erster Exportkunde Österreich will den Eurofighter Typhoon bereits bei der Fußball-Europa-Meisterschaft zur Luftraumüberwachung einsetzen. Dies alles belegt die Einsatzreife des Systems."
Die Auslieferung des Eurofighter Typhoon an die vier Partner-Luftstreitkräfte hatte im Sommer 2003 begonnen, und das System war im Frühjahr 2004 in Dienst genommen worden. Italien hat als erstes Land zum Jahresende 2005 Luftraumüberwachungs- und Luftverteidigungsflüge aufgenommen. Heute fliegt der Eurofighter Typhoon in zehn Einheiten auf sechs Flugplätzen. Die Flotte der Luftstreitkräfte hatte bisher über 34.000 Flugstunden absolviert.
Aloysius Rauen fährt fort: "2008 wird ein besonders wichtiges Jahr für das Eurofighter-Programm. 38 Flugzeuge der Tranche 2 befinden sich bereits in der Endmontage und Auslieferungen an die Luftstreitkräfte beginnen im Sommer. Zum Ende des Jahres werden wir die Arbeiten für den Hauptentwicklungsvertrag abgeschlossen haben, und ebenfalls zum Jahresende streben wir die Unterzeichnung des Produktionsvertrags für die Tranche 3 an."
Mit dem Verschuß einer AMRAAM-Luft-Luft-Rakete von IPA2 in Decimomannu, Sardinien, hatte Alenia Aeronautica bereits am 27. Februar die Waffenerprobung für die Tranche 1 beendet. Damit sind für Luft-Luft-Aufgaben die Lenkflugkörper AIM-9L, ASRAAM, AMRAAM und IRIS-T freigegeben, für Luft-Boden-Aufgaben die lasergelenkten Bomben Paveway II, Enhanced Paveway II, GBU-10 und GBU-16.
EADS Military Air Systems schloß mit einem Flug der IPA3 in Manching am 28. Februar die Flugtests der Flugregelsoftware für die Tranche 1 ab. Und ISPA1 unternahm am 3. März bei BAE Systems in Warton den letzten Testflug für sogenannte Austere-Programm der Royal Air Force, das einigen Tranche-1-Flugzeugen der RAF das Mitführen eines Laserbeleuchter-Behälters und damit einen völlig autonomen Luft-Boden-Einsatz ermöglicht.
Der Eurofighter Typhoon ist das modernste und leistungsfähigste marktverfügbare Mehrzweck-Kampfflugzeug der neuen Generation. Bislang haben sechs Nationen 707 Maschinen geordert (Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, Österreich und Saudi-Arabien). Das derzeit größte europäische militärische Beschaffungsprogramm sichert mit seiner Hochtechnologie die führende Position der Luftfahrtindustrie Europas im internationalen Wettbewerb sowie etwa 100.000 Arbeitsplätze in rund 400 Unternehmen. Die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH leitet das Programm im Auftrag seiner Partnerfirmen Alenia Finmeccanica, BAE Systems, EADS CASA und EADS Deutschland GmbH, den größten Unternehmen der europäischen Luftfahrtindustrie mit einem Gesamtumsatz von etwa EUR60,7 Milliarden (2006).
25.03.2008
Haimbuchner: "Eurofightereinführung geht im Chaos unter!"
Will Darabos Kritik mit Disziplinarverfahren ahnden?
"Während heute der letzte Eurofighter der Tranche 1 für die vier Partnernationen ausgeliefert wurde, geht die Einführung des Systems in Österreich im Chaos unter. Verantwortlich dafür ist der Vergleich des Verteidigungsministers mit der Eurofighter GmbH", warf heute der FPÖ NAbg. Dr. Manfred Haimbuchner Darabos vor.
"Aufgrund der Abbestellung der Tranche 2 und dem Verzicht auf die Aufrüstung der Tranche 1 auf Tranche 2 wurde durch die Politik ein unglaubliches Chaos verursacht, welches die Soldaten und Techniker nun ausbaden müssen. Statt eines Bauloses bzw. einer Fertigungslinie werden nun drei Baulose ausgeliefert. Sechs Tranche 1 Block 5, welche nicht aufgerüstet werden, aus der österreichischen Linie, drei Tranche 1 Block 5 aus der deutschen und sechs gebrauchte Tranche 1 Block 2 aus einer dritten deutschen Linie. Techniker beklagen, dass die Einführung für ein derartiges Durcheinander sehr schwer zu bewältigen ist und ein Chaos bei den Ersatzteilen verursacht hat. Die verschiedenen Baulose besitzen demnach ein so genanntes elektronisches Eigenleben", so der Abgeordnete weiter.
"Offiziere und Beamte des Ressorts, welche dies kritisieren und feststellten, dass nach der Rückgabe der F-5 Tiger an die Schweiz nicht einmal eine eingeschränkte Luftraumüberwachung möglich sein wird, sollen mittels Disziplinarverfahren mundtot gemacht werden. Darunter sogar der Streitkräftekommandant Günter Höfler und Ministerialrat Hofer, ehemaliges Mitglied der Bewertungskommission. Dieser Verdacht wird durch die FPÖ mittels einer Anfrage überprüft, denn sollten sich diese schwerwiegenden Vorwürfe bewahrheiten, stellt es einen unglaublichen Skandal dar, wenn Darabos versucht seine Unfähigkeit durch Repressalien zu vertuschen", schloss Haimbuchner.
25.03.2008
Prähauser: Österreich braucht Abfangjäger und keine Mehrzweckbomber!
Darabos hat doppelte Kosten bei Wartung und Logistik im Ursprungsvertrag beseitigt
SPÖ-Wehrsprecher Stefan Prähauser rät dem FPÖ-Abgeordneten Manfred Haimbuchner zu etwas mehr Zurückhaltung bei Kritik an der Eurofighter-Einführung. "Erst heute hat Haimbuchner in einer Anfragebeantwortung von Minister Darabos, die der FPÖ-Mandatar selbst gestellt hat, schwarz auf weiß nachzulesen bekommen, welche katastrophalen Auswirkungen der Eurofighter-Vertrag gehabt hätte, wie er unter Mitwirkung der FPÖ ausverhandelt wurde", erklärt Prähauser gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. "Erst dem Vergleich von Verteidigungsminister Darabos mit der Eurofighter GmbH ist es zu verdanken, dass dem österreichischen Steuerzahler horrende zusätzliche Kosten erspart bleiben." ****
Aus dieser Anfragebeantwortung des Verteidigungsministers an Haimbuchner geht nämlich hervor, dass durch die vorerst vereinbarte Lieferung von Tranche 1 Eurofightern, deren spätere Aufrüstung und die erst zu einem späteren Zeitpunkt geplante Lieferung von Tranche 2 Eurofighter letztlich zwei Logistikschienen für den Eurofighter notwendig geworden wären. Diese der Eurofighter GmbH unter der Regierungsbeteiligung von Haimbuchners Partei locker zugestandene so genannten "Ersetzungsbefugnis" hätte unabsehbare Auswirkungen auf den Betrieb der Eurofighter und die Höhe der Betriebskosten gehabt. Wörtlich heißt es in der Anfragebeantwortung an Haimbuchner: "Dies bedeutet, dass es durch die im Vertrag V1 vereinbarte Ersetzungsbefugnis (Punkt B2.5) der Eurofighter GmbH ermöglicht wurde, eine unbestimmte Anzahl von T1 Block 5 zu liefern. Dadurch hätte das Bundesministerium für Landesverteidigung auf unbestimmte Zeit zwei Logistikschienen für Eurofighter 'Typhoon' zu bedienen gehabt, da der Zeitpunkt und der Umfang der Umrüstung nicht geregelt war. (. . .) Somit konnte erst durch den Vergleich eine Klarstellung erfolgen und somit auch der Gesamtkomplex Logistik und Kosten einer Beurteilung zugeführt werden."
Prähauser führt gegenüber dem SPÖ-Pressedienst aus, dass sich dadurch für die gesamte Betriebsdauer des Eurofighters über 30 Jahre Mehrkosten in Millionenhöhe ergeben hätten. "Auch diese durch die bei der Vertragsverhandlungen noch an der Regierung beteiligten und ressortverantwortlichen FPÖ verursachten Folgekosten konnten durch den Vergleich von Norbert Darabos mit der Firma Eurofighter über die eingesparten 370 Millionen Euro hinaus verhindert werden", verweist Prähauser darauf, dass es nun für Österreich nur Eurofighter der Tranche 1 und somit jedenfalls nur eine Logistikschiene geben wird. "Haimbucher sollte Darabos dafür dankbar sein, dass er dieses auch durch die Mitwirkung der FPÖ bei Kaufentscheidung und Kauf der Eurofighter verursachte Chaos und die dadurch drohenden millionenschweren Zusatzkosten beseitigt hat". Im übrigen, so Prähauser abschließend, brauche Österreich Abfangjäger und keine Mehrzweckbomber.
25.03.2008
Eurofighter kann Auftrag nicht erfüllen
Rigorose Sparprogramme haben das Eurofighter-Projekt so weit reduziert, dass dem Bundesheer nun die Piloten abspringen
Und die Techniker, ohne die das Flugzeug nicht betrieben werden kann, fehlen auch.
Wien – 2017. Das ist die Jahreszahl, die jungen Piloten im Bundesheer genannt wird, wenn sie sich für einen Einsatz auf dem Eurofighter interessieren. 2017 gibt es die erste Chance, in ein Eurofighter-Cockpit nachzurücken – dann werden die jetzt jungen Piloten im reifen Mannesalter und jenseits ihrer optimalen Leistungsfähigkeit sein. Aber sie jetzt für modernes Gerät auszubilden, ist nicht drin.
Denn die Eurofighter-Ausbildung ist teuer – und das erworbene Wissen auf letztem Stand zu halten, erst recht. Daher werden für die 15 bestellten Eurofighter nur 14 Piloten ausgebildet, der Rest der auf Flächenflugzeugen ausgebildeten Militärpiloten muss warten – wenn er nicht in der Zwischenzeit abspringt und einen besser bezahlten Job in der Zivilluftfahrt wechselt.
Allenfalls vier weitere Piloten würden noch zeitnah für den Eurofighter ausgebildet werden können, erfuhr der Standard – wobei ein hoher Offizier einschränkend sagt: „Wenn wir die Ausbildungsplätze überhaupt bekommen.“ Diese müsse man sich mit der deutschen Bundeswehr teilen – und dort ist Österreich nach mehrfachen Änderungen des Eurofighter-Vertrages nicht gut angeschrieben.
Technikerwissen veraltet
Die wieder und wieder zusammengestrichenen Pläne für das Eurofighter-Projekt zeigen nun, dass man ein so hoch entwickeltes System eben nicht ohne ausreichende Budgetierung betreiben kann. So sagt ein Insider dem Standard, dass die Wartungstechniker nun mangels Übung langsam jenes Spezialwissen verlernen, das sie mit extrem teurer Ausbildung in Laage (bei Rostock) und im Eurofighter-Werk im bayerischen Manching erworben haben.
Dazu muss man wissen: Die Ausbildung von Technikern ist noch viel aufwändiger als jene von Piloten – und schon kleinste Mängel, die ein Techniker bei der Wartung entdeckt, können dazu führen, dass ein Flugzeug für Wochen auf dem Boden bleiben muss. Und solche Mängel kommen gerade jetzt in auffälliger Häufung vor: Selbst höchste Offiziere wundern sich, wie wenig Vorsorge dafür getroffen wurde, dass statt der ursprünglich bestellten Flugzeuge aus der zweiten Tranche nun bereits teilweise veraltetes Gerät aus der ersten Tranche geliefert wird, das eigentlich der deutschen Bundeswehr zulaufen sollte.
Das ist nicht nur für die Piloten, sondern vor allem für die Techniker ein Problem: Da man bei diesen Fliegern aus der ersten Serie nicht weiß, welche Ersatzteile dort gebraucht werden, gibt es enorme Schwierigkeiten bei der Instandhaltung. Schon das Fehlen eines unbedeutend scheinenden Schräubchens kann ein ganzes Flugzeug für Wochen auf dem Boden halten. Wochenlang gab es gravierenden Ersatzteilmangel.
Wenn das aber in den Medien bekannt wird, werden die Techniker bestraft: Als vor zwei Wochen erste Berichte über den geringen Klarstand der Eurofighter auftauchten, wurde das gesamte Personal in Zeltweg zu einer Sonderschicht über den Palmsonntag verdonnert. Der Eindruck, dass der Eurofighter nicht funktioniert, soll aus politischen Gründen erst recht vermieden werden.
Streitkräftekommandant Generalmajor Günter Höfler, vom Standard über diese Zustände befragt, will in der erwähnten Sonderschicht nichts Besonderes sehen – er erklärt mit stolzem Lächeln: „Es stimmt, dass wir in der Karwoche einen besonders hohen Klarstand hatten.“
Was wiederum vonseiten der Flieger relativiert wird: Wenn der Eurofighter das ganze Jahr über so viel geflogen würde wie in der vergangenen Woche, würden die für 2008 geplanten (und einzeln sehr teuren) Flugstunden weit überschritten. Aber diese Gefahr sei nicht so groß, denn der intensive Betrieb ließe sich ohnehin nicht aufrechterhalten.
Flugzeugmangel
Mehr noch: Wenn zur Jahresmitte die aus der Schweiz ausgeborgten F5-Tiger zurückgegeben werden müssen, dürfte das System Eurofighter noch lange nicht für die Übernahme der Luftraumüberwachung fertig sein. Aber auch die anderen Flugzeuge werden nicht ausreichen.
Denn Österreich hat seit Jahren versäumt, für die veralteten Saab-105 (sie stehen seit Beginn der Siebzigerjahre als Trainingsflugzeuge, Jagdbomber und Unterstützungsflieger bei der Luftraumüberwachung im Dienst) Ersatz zu beschaffen.
Saab-105 völlig veraltet
Dem Standard wird bestätigt, dass der Eurofighter zur Jahresmitte den eigentlichen Auftrag nicht übernehmen kann – und dass die Saab-105 in Wirklichkeit „abgeflogen“ ist und ersetzt werden müsste.
Dies ist aber ein heikles Politikum: Da jeder Beschaffungsvorgang (bis hin zum inzwischen unumstrittenen Black Hawk) skandalisiert wird, überlegt man im Ministerium, die Uralt-Flugzeuge lieber noch einmal „upgraden“ zu lassen als einen zeitgemäßen Ersatz (wie er Österreich derzeit aus Italien angeboten wird) zu beschaffen. Ein Upgrade würde ein Vielfaches des ursprünglichen Kaufpreises von 1970 kosten. (Conrad Seidl /DER STANDARD, Printausgabe, 26.3.2008)
27.03.2008
FPÖ: Darabos wegen Eurofighter "rücktrittsreif"
Die Überwachung des Luftraumes sei nach dem Deal des Verteidigungs-Ministers nicht mehr gewährleistet. Das BZÖ verlangt eine Offenlegung des Vertrages.
Verteidigungsminister Norbert Darabos ist am Donnerstag wegen seines Eurofighter-Deals wieder einmal in Kritik der Oppositionsparteien FPÖ und BZÖ geraten. Nach Berichten der "Kronen Zeitung" sollen die neuen Abfangjäger nur sehr begrenzt einsatzfähig sein. Schuld daran seien veraltete Ersatzteile und Pilotenmangel.
Für die FPÖ ist Darabos deswegen schon länger "reif zum Rücktritt". Abgeordneter Manfred Haimbuchner sieht die Luftraumüberwachung nicht gewährleistet und will eine parlamentarische Untersuchung.
"Aufeinanderfolgen dreier unfähiger Minister"
"Da die Eurofighter - trotz der fadenscheinigen Versicherungen des Ministers - nach dem Ende der EM nicht einsatzbereit sein werden, muss für eine Alternative gesorgt werden, um die Souveränität der Republik auch in der Luft weiterhin wahren zu können", forderte Haimbuchner, der den Grund für das "Chaos" bei den Fliegerkräften beim "Aufeinanderfolgen dreier unfähiger Minister" sieht.
"Schwerste Defizite" in der Luftraumüberwachung ortet auch das BZÖ. Wehrsprecher Gernot Darmann bezeichnete Darabos als "Totengräber" der Luftraumüberwachung und verlangte neuerlich die Offenlegung des jüngsten Eurofighter-Deals. Dieser habe nämlich zu "schwersten Defiziten" geführt, glaubt Darmann. Im Verteidigungsressort wurden diese Berichte stets zurückgewiesen.
27.03.2008
DARMANN: "Darabos muß seinen wahren Eurofighter-Deal auf den Tisch legen oder gleich zurücktreten"
"Darabos ist der Totengräber der österreichischen Luftraumüberwachung"
Mehreren Zeitungsberichten zufolge soll nur ein Eurofighter von den bisher nach Österreich gelieferten fünf flugfähig sein und auch die gesamte Ersatzteilwirtschaft dürfte durcheinander geraten sein. "Das scheint nun das wirkliche echte Ergebnis des Deals von Darabos sein. Somit ist der Verteidigungsminister der Totengräber der österreichischen Luftraumüberwachung und gefährdet mit seinem Deal offensichtlich die österreichische Sicherheit", stellte heute BZÖ-Wehrsprecher Abg. Mag. Gernot Darmann fest. "Darabos muß endlich seinen wahren Eurofighter-Deal auf den Tisch legen oder gleich zurücktreten", so Darmann weiter
So sollen bereits gelieferte Ersatzteile für die ursprünglich neuen Eurofighter zurückgeschickt werden und andere Ersatzteile für die von Darabos bestellten gebrauchten und aus einer älteren Baureihe stammenden Maschinen geordert werden. "So sieht also die "Papier gewordene Kaufpreisreduzierung" mit all ihren schmerzhaften Details aus. Für diese parteipolitischen Manöver Darabosens, die mit exorbitanten Mehrkosten verbunden sind, müssen nun die Steuerzahler aufkommen", empörte sich Darmann.
Überdies müsse Österreich am 30. Juni die zwölf von der Schweiz angemieteten F-5-Jets zurückgeben, dann drohen - wegen der langen Stehzeiten der Eurofighter - weitere Verzögerungen bei der Systemeinführung und auch die Piloten- und Technikerausbildung dürfte in Mitleidenschaft gezogen werden. "Somit werden wieder die uralten und vergleichsweise lahmen Saab 105 OE die Luftraumüberwachung übernehmen müssen", erklärte Darmann.
"Die Vorgangsweise des Verteidigungsministers führt zu schwersten Defiziten in der gesamten österreichischen Luftraumüberwachung. Abschließend nahm der BZÖ-Wehrsprecher die Piloten und Techniker in Schutz, die dieses von Darabos verursachtes Tohuwabohu nun ausbaden müssen. "Was können die Piloten und Techniker des Bundesheeres dafür, daß ihr Vorgesetzter mit dem Vergleich einen derart kapitalen Bock geschossen hat", schloß Darmann.
27.03.2008
Haimbuchner: "Darabos muss Luftraumüberwachung sicherstellen!"
Drei Minister zeichnen sich nun für das Chaos verantwortlich
"Verteidigungsminister Darabos hat die Aufgabe, die Luftraumüberwachung sicherzustellen, was nach derzeitigem Stand allerdings nicht gewährleistet ist. Da die Eurofighter - trotz der fadenscheinigen Versicherungen des Ministers -nach dem Ende der EM nicht einsatzbereit sein werden, muss für eine Alternative gesorgt werden, um die Souveränität der Republik auch in der Luft weiterhin wahren zu können", forderte heute der FPÖ-NAbg. Dr. Manfred Haimbuchner nachdrücklich.
"Darabos ist in Wahrheit schon seit dem Bekanntwerden des Vergleichs reif zum Rücktritt, jedoch fanden Misstrauensanträge der FPÖ durch das Verhalten von ÖVP und BZÖ keine Mehrheit", so Haimbuchner. Aber wenn den beiden anderen Parteien die militärische Landesverteidigung am Herzen liege, könne eine parlamentarische Untersuchung zum Chaos um den Vergleich und die Einführung der Eurofighter ermöglicht werden, sagte der FPÖ-Abgeordnete.
"Dagegen sprechen jedoch die Verantwortung, welche die ehemaligen Verteidigungsminister der beiden Parteien zu tragen haben. Scheibner trägt die Verantwortung für die Typenentscheidung mit. Ein Flugzeug, dessen Einführung in Österreich scheitern musste, wie die jetzige Situation beweist. Und Platter hat sich bei den Verhandlungen über den Tisch ziehen lassen und die Grundlagen für den chaotischen Vergleich und die katastrophale Lage geschaffen, für die Darabos die Verantwortung trägt. Mit der italienischen Luftwaffe werden nun zusätzliche Abkommen getroffen, um den Betrieb zu retten. Was entgegen der ursprünglichen Entscheidung steht, sollte doch die deutsche Luftwaffe die Referenzluftwaffe bilden und wurde dies von allen so gepriesen. Das Aufeinanderfolgen dreier unfähiger Minister führt nun dazu, dass die Soldaten der Fliegerkräfte dieses Chaos irgendwie entwirren müssen", schloss Haimbuchner.
27.03.2008
Heer prüft italienische Jets
Trainingsflugzeug MB-339 soll Saab ersetzen
Bis zu einem Dutzend italienischer Jagdflugzeuge des Typs MB-339 könnten noch im heurigen Jahr die veralteten schwedischen Saab-105 des österreichischen Bundesheeres ersetzen. Die Entscheidung darüber soll noch vor dem Sommer fallen.
Die Zusammenarbeit mit der italienischen Luftwaffe würde ermöglichen, dass die Eurofighter-Piloten auf einem in Wartung und Betrieb wesentlich günstigeren Fluggerät trainieren können, das mit einem ganz ähnlichen Cockpit ausgerüstet ist. Die Überlegungen gehen dahin, die Flugzeuge nicht zu kaufen, sondern ein gewisses Kontingent an Flugstunden zu zu mieten.
Gleichzeitig würde die Zusammenarbeit bei Wartung und Betrieb des Eurofighters ausgebaut. Bisher hatte die deutsche Bundeswehr als Referenzluftwaffe für die Eurofighter-Einführung gegolten. Der Generalstabschef der italienischen Luftwaffe, General Daniele Tei, hat bereits im Februar angeboten, "die Strukturen und Erfahrungen" mit Österreich zu teilen.
Italien entwickelt derzeit ein weiteres Trainingsflugzeug (Aermacchi M-346) für ein internationales Militärpiloten-Ausbildungsprogramm, das so genannte AEJPT (Advanced European Jet Pilot Training), an dem das Bundesheer interessiert ist.
28.03.2008
Kritik an Darabos-Deal reißt nicht ab
FPÖ will parlamentarische Untersuchung - BZÖ: Darabos ist "Totengräber" der Luftraumüberwachung
Die Kritik am Eurofighter-Deal von Verteidigungsminister Norbert Darabos reißt nicht ab und auch die Gerüchte über massive Probleme mit der Einführung des Systems halten sich hartnäckig. Für die FPÖ ist Darabos schon länger "reif zum Rücktritt". Abgeordneter Manfred Haimbuchner sieht die Luftraumüberwachung nicht gewährleistet und will eine parlamentarische Untersuchung. "Schwerste Defizite" in der Luftraumüberwachung ortet auch das BZÖ.
"Da die Eurofighter - trotz der fadenscheinigen Versicherungen des Ministers - nach dem Ende der EM nicht einsatzbereit sein werden, muss für eine Alternative gesorgt werden, um die Souveränität der Republik auch in der Luft weiterhin wahren zu können", forderte Haimbuchner, der den Grund für das "Chaos" bei den Fliegerkräften beim "Aufeinanderfolgen dreier unfähiger Minister" sieht.
"Totengräber" der Luftraumüberwachung
BZÖ-Wehrsprecher Gernot Darmann bezeichnete Darabos als "Totengräber" der Luftraumüberwachung und verlangte neuerlich die Offenlegung des jüngsten Eurofighter-Deals. Dieser habe nämlich zu "schwersten Defiziten" geführt, glaubt Darmann. Er bezieht sich dabei auf Berichte, wonach nur einer von den bisher gelieferten fünf Eurofightern flugfähig und die gesamte "Ersatzteilwirtschaft durcheinandergeraten" sein soll. So sollen bereits gelieferte Ersatzteile für die ursprünglich neuen Eurofighter zurückgeschickt werden und andere Ersatzteile für die von Darabos bestellten gebrauchten Maschinen geordert werden.
Im Ressort wurden diese Berichte stets zurückgewiesen.
28.03.2008
Streitkräftekommandant Höfler: "Alles im Plan"
Ö1 Morgenjournal - Klaus Webhofer Immer mehr häufen sich Meldungen, wonach die Einführung des Eurofighter-Systems nicht planmäßig verläuft. So soll es u. a. Probleme bei der Ersatzteilversorgung und dadurch Stehzeiten der Flugzeuge geben. Streitkräftekommandant Günther Höfler, auch für den Eurofighter-Betrieb zuständig, weist im Ö1-Interview die wachsende Kritik zurück.
"Drei Eurofighter sind einsatzbereit"
"Von den fünf Eurofightern, die wir derzeit im Bestand haben, sind drei einsatzbereit, also über 50 Prozent. Diesen 'Klarstand' gibt es bereits seit mehreren Wochen. Wir haben zum Beispiel diese Woche im Schnitt zwei bis vier Flüge pro Tag durchgeführt. Das ist in einer Einführungsphase auch international gesehen ein sehr guter Wert", informiert Höfler.
Schwierigkeiten bei Ersatzteillieferung ausgeräumt
Die anfänglichen Probleme bei der Ersatzteillieferung sind nach den Worten des Streitkräftekommandanten bereinigt, nicht zuletzt durch die Intervention des Bundesministeriums für Landesverteidigung bei der Herstellerfirma: "Derzeit sind wir in einem guten Status der Einsatzbereitschaft. In einer Einführungsphase eines derart komplexen Systems gibt es immer wieder Anlaufschwierigkeiten. Aber wir haben ja noch Zeit, um die Einsatzbereitschaft herzustellen. Ich sehe da eigentlich keinen Grund für eine große Aufregung", so Höfler.
Ab 1. Juli einsatzbereit
Ab 1. Juli soll der Eurofighter mit neun Maschinen die Luftraumüberwachung von den Schweizer F5-Maschinen übernehmen. Die Überwachung sei - so Höfler - mit neun Maschinen natürlich nicht durchzuführen. Das sei auch jetzt schon bei den zwölf F5-Fliegern, die derzeit im Einsatz sind, nicht möglich. Teile der Luftraumüberwachung übernimmt derzeit wie auch schon vorher beim Draken die Saab 105. Auch die Eurofighter würden ab 1. Juli gemeinsam mit der Saab 105 die Luftraumüberwachung durchführen, "was auch international völlig normal ist, denn man muss ja das Gesamtsystem sehen - der eine ist gegen rascher fliegende Flugzuege und der andere gegen weniger schnell fliegende Flugzeuge einsetzbar", sagt Streitkräftekommandant Günther Höfler.
Immer wieder Gerüchte
Seit Wochen gab es Meldungen, das die Einführung des Eurofightersystems nicht planmäßig verläuft, dass es etwa Probleme bei der Ersatzteilversorgung gibt und dass dadurch die Stehzeiten der Flugzeuge zu lang sind und der Beginn der Luftraumüberwachung mit den Eurofightern Mitte des Jahres gefährdet ist.
28.03.2008
Kommandoübergabe in der Fliegerwerft
Oberstleutnant Reinhard Zmug übernimmt das Kommando.
Ein wichtiger Tag ist am Montag für die Fliegerwerft 2 in Zeltweg. Im Zuge eines Festaktes übernimmt Oberstleutnant Reinhard Zmug das Kommando von Christian Schandor. Zmug wird die Werft im Rahmen seiner Truppenverwendung als Generalstabsoffizier für ein Jahr leiten und ist damit Chef von rund 400 Mitarbeitern. Diese Tätigkeit ist für Reinhard Zmug, der die Flugshow 2003 organisiert hat, eine Art Pflichtpraktikum und bereitet ihn für höchste militärische Weihen vor.
28.03.2008
Eurofighter geraten wieder ins Zwielicht
Grüne wittern dubiose Geldflüsse durch Transaktionen zwischen London und Wien.
Ob die neuen Abfangjäger nun tatsächlich zur Gänze einsatzfähig sind oder nicht, beschäftigt seit Tagen die Politik. Seit Jahren hält deren umstrittene Kauf den Grünen Peter Pilz auf Trab. Jetzt hat sich der frühere Vorsitzende des Ex-Eurofighter-Ausschusses erneut in dieses Thema verbissen.
Auf der Spur. Pilz nahm eine alte Spur aus dem Steuerakt der in Wien für die Eurofighter-Gegengeschäfte zuständigen Firma EBD (Euro Business-Development) auf, die ihn zur Londoner "Vector Aerospace" geführt hat.
Schmiergeld? Diese "Briefkastenfirma" soll rund 40 Millionen in ein Firmennetzwerk gepumpt haben, dessen Sinn Pilz schon 2007 einzig in der "Korruptionsabsicherung" vermutet hat. Nun ist er, wie die Kleine Zeitung erfahren hat, auf sieben Millionen Euro gestoßen, die an die Firma Centro Consult geflossen sind, die "zu 99,9 Prozent" dem Wiener Waffenhändler Walter Schön gehöre. Schön ist auch Hälfte-Eigentümer der Wiener EBD. "Das muss nicht, kann aber Schmiergeld sein", meint Pilz. Es gäbe jedenfalls keine Gegenleistung dafür. "Was hat Herr Schön in Wien mit dem Geld gemacht?", fragt Pilz.
Parlamentarischen Anfrage Er hat in einer parlamentarischen Anfrage bereits 30 Fragen an Wirtschaftsminister Martin Bartenstein und Verteidigungsminister Norbert Darabos gerichtet. Am Sonntag will Pilz in dieser Sache in Zürich geheime Informanten treffen.