01.08.2008
Murauer zu Eurofighter-Rechnungshofbericht: Prammers Schweigen zu Darbos Verzögerungstaktik ist ein Zeichen der Unterstützung zur Untergrabung der parlamentarischen Kontrollrechte
ÖVP richtet parlamentarische Anfrage an NR-Präsidentin Prammer
Wien (ÖVP-PK) - Der leidigen Hinhaltetaktik von
Verteidigungsminister Norbert Darabos bei der Übermittlung des
Eurofighter-Rechnungshofberichtes an das Parlament will
ÖVP-Wehrsprecher Murauer nicht länger zusehen und richtet nun eine
parlamentarische Anfrage an Nationalratspräsidentin Barbara Prammer.
"Die einfache Umgehung des Parlaments als Kontrollorgan an sich ist
schon skandalös. Zu hinterfragen ist aber auch das Schweigen von
Barbara Prammer, die als Präsidentin auch die Verantwortung zur
Einhaltung der parlamentarischen Rechte und Pflichten verantwortlich
ist. Bisher hat sie den Umgehungsmethoden des Verteidigungsministers
kommentarlos und tatenlos zugesehen und seine Verpflichtungen
gegenüber dem Nationalrat, nämlich die Übermittlung des gesamten
Eurofighter-Berichts, nicht eingefordert. Ein Zeichen dafür, dass
auch die Nationalratspräsidentin die Untergrabung der
parlamentarischen Kontrollrechte von Darabos unterstützt", so
Murauer.
Der Wehrsprecher der ÖVP will mit einer umfassenden Anfrage an die
Präsidentin zum einen auf die Wahrung der parlamentarischen
Kontrollrechte aufmerksam machen und zum anderen die Rolle der
Präsidentin in dieser Causa selbst hinterfragen. "Die Präsidentin hat
beispielsweise in der Präsidialsitzung zugesagt, die gesamte Vorlage
des Rohberichts einzufordern. Der entsprechende Antrag dafür wurde
übrigens bereits am 29. Mai mit Gegenstimmen der SPÖ gestellt. Bisher
fand es die Präsidentin weder der Mühe wert, die Abgeordneten zu
informieren, noch Druck auf den Minister auszuüben", so Murauer.
Anmaßend findet Murauer zudem die Äußerung von Darabos, dass er
rechtliche Bedenken an der Übermittlung des Berichtes an den
Nationalrat habe. "Jedoch Teile des Berichts einer österreichischen
Wochenzeitung weiterzugeben, aber die Zuleitung dem Parlament aus
rechtlichen Bedenken zu verwehren, ist eine Verhöhnung des gesamten
Nationalrats", so Murauer und fügt hinzu: "Die Vertuschungsaktionen
von Darabos und der SPÖ müssen ein Ende haben. Ich fordere den
Verteidigungsminister nochmals auf, dem Nationalrat den rechtlich
zustehenden Einblick in den Rechnungshofbericht zu gewähren."
05.08.2008
Darabos zieht erste Bilanz als Verteidigungsminister
Verteidigungsminister zufrieden mit Eurofighter-Vergleich und stolz auf Auslandseinsätze
Verteidigungsminister Norbert Darabos zog am Dienstag
in einer Pressekonferenz im Verteidigungsministerium Bilanz über die
verteidigungspolitischen Schwerpunkte der letzten 18 Monate. Das
Umsetzen der Bundesheerreform und den Eurofighter-Vergleich, der
Österreich mehrere hundert Millionen Euro spare, sprach Darabos in
seiner Bilanz ebenso an, wie die Themen Neutralität und Auslands- und
Assistenzeinsatz. Gerne bereit wäre Darabos, auch nach der Wahl
wieder als Verteidigungsminister für Österreich zu arbeiten. ****
Bei dem "am meisten diskutierten Punkt in meinem Ressort", den
Eurofightern, sei er angetreten, um eine maßgebliche Verbesserung im
Vertrag zu erreichen, so Darabos. Erst nach seinem Amtsantritt habe
er erkannt, dass ein Ausstieg aus dem Vertrag nicht möglich gewesen
ist. Ein Ausstieg hätte für Österreich Pönalzahlungen im Wert von
einer Milliarde Euro und keine Luftraumsicherung bedeutet, erläuterte
der Verteidigungsminister. "Das wäre unverantwortbar gewesen", so
Darabos. Mit der Variante des Vergleichs, den Darabos mit Eurofighter
abgeschlossen hat, werde die Republik mindestens 370 Millionen Euro
einsparen. Bis spätestens März 2009 werden 250 Millionen Euro an
Einsparungen von der Firma Eurofighter direkt an die Republik
überwiesen.
Auch die Bundesheerreform sei ein wichtiger Punkt auf Darabos' Agenda
gewesen. "Das Bundesheer ist kein Selbstbedienungsladen, ich habe den
geopolitischen Herausforderungen zu entsprechen", erklärte Darabos,
deshalb habe er den "richtigen Schritt gesetzt, die Truppenstärke zu
reduzieren, aber die Truppe zu stärken". Mit den Verkäufen der
Liegenschaften habe man große Erlöse erzielt. "Ich glaube, es ist der
richtige Weg. An der Reform führt kein Weg vorbei", betonte der
Verteidigungsminister.
Aktive Neutralitätspolitik statt NATO-Anhängsel
Die Neutralität "ist für mich keine Mozartkugel", sondern ein Faktum,
aus dem sich das "Selbstverständnis Österreichs schöpft", betonte
Darabos. Eine "aktive Neutralitätspolitik für Österreich" bezeichnete
Darabos als seinen Zugang zu den internationalen Herausforderungen
für das Heer. Auch im geeinten Europa könne man die Neutralität
aufrecht erhalten, betonte der Verteidigungsminister, dem es immer
ein Anliegen gewesen sei, eine Achse der Neutralen in der EU zu
bilden. "Wir werden kein Anhängsel der NATO sein", so Darabos, der
mehr Selbstbewusstsein der neutralen oder bündnisfreien Staaten
forderte. Besonders stolz zeigte sich der Verteidigungsminister über
den Erfolg der Initiative zum Verbot von Streumunition, an dem sich
mittlerweile 109 Staaten beteiligen.
Auslandseinsätze als sicherheitspolitische Visitenkarte
Die Auslandseinsätze des österreichischen Heeres seien "eine gute
sicherheitspolitische Visitenkarte Österreichs", betonte Darabos. Mit
Auslandseinsätzen im Kosovo, auf dem Golan, in Bosnien und im Tschad
gehört Österreich zum Spitzenfeld der internationalen Staaten, was
das Verhältnis von Bevölkerung zur Anzahl der Soldaten im
Auslandseinsätzen betreffe.
05.08.2008
Murauer zu Darabos/Eurofighter: Unglaubwürdige und aalglatte SPÖ- Politik greift weiter um sich
Schönrederei kann von gebrochenen Wahlversprechen und vermurkstem Eurofighter-Deal nicht ablenken
Die unglaubwürdige und
aalglatte SPÖ-Politik greift weiter um sich, betont ÖVP-
Wehrsprecher Walter Murauer zu den heutigen Aussagen von SPÖ-
Verteidigungsminister Darabos. ?Der Eurofighter-Alleingang von
Minister Darabos bleibt unverständlich. Daran ändern auch die
treuherzigen aber schlicht unwahren Behauptungen nichts. Ein Blick
auf den Darabos-Eurofighter-Deal zeigt, dass dieser eindeutig zum
Schaden der Steuerzahler/innen und der Republik Österreich
ausgehandelt wurde. Für den ÖVP-Wehrsprecher ist klar, dass SPÖ-
Verteidigungsminister Darabos endlich seinen Teil des Eurofighter-
Rechnungshof-Rohberichtes an das Parlament übermitteln und offen
legen muss, um Transparenz und Klarheit in den unglaubwürdigen Deal
zu bringen. ****
Der Deal von Darabos bedeutet, dass Österreich weniger
Eurofighter und diese in einer schlechteren Qualität erhält, da
diese zum Teil bereits gebraucht sind. Der Alleingang von Darabos
hat auch 850 Millionen Euro weniger für die Wirtschaft, 4.000
Arbeitsplätze weniger für die Menschen sowie 180 Millionen Euro
weniger an Steuereinnahmen zur Folge das ist die desaströse
Minus-Bilanz des Darabos-Eurofighter-Deals, stellt Murauer klar.
Die endlosen Schönredereien können von den gebrochenen
Wahlversprechen und dem vermurkstem Darabos-Eurofighter-Deal nicht
ablenken. Der SPÖ-Verteidigungsminister spielt durch seinen
schlechten Deal mit der Sicherheit der Menschen in Österreich. Wenn
die SPÖ auf die Sicherheit in Österreich pfeift, ist das ihre
Sache. Die ÖVP jedoch wird die konsequente Sicherheitspolitik der
letzten Jahre fortführen und ein sicherer sowie verlässlicher
Partner für das österreichische Bundesheer und die
Österreicher/innen sein?, schließt Murauer.
05.08.2008
DARMANN: Darabos-Deal war unverantwortlicher parteipolitischer Alleingang
Kritik an Verteidigungsminister Darabos übte heute
der Kärntner Abgeordnete und BZÖ-Wehrsprecher Mag. Gernot Darmann.
Darabos habe bei seiner heutigen Bilanzpressekonferenz unter anderem
gemeint, dass es rund um die Beschaffung der Eurofighter gelungen
sei, den ursprünglichen Vertrag mit dem Hersteller EADS wesentlich zu
verbessern. Dies sieht Darmann jedoch vollkommen anders: "Dieser
"Darabos-Deal" war ein unverantwortlicher parteipolitischer
Alleingang des Ministers, der einen großen Schaden für die
Luftraumüberwachung bedeutet. Zusätzlich wird dadurch auch der
heimische Wirtschaftsstandort geschwächt", kritisierte Darmann, der
von einer Luftraumüberwachung schädigenden und Arbeitsplätze
vernichtenden Vorgangsweise von Verteidigungsminister Darabos sprach.
Die ursprünglichen Gegengeschäfte hätten einen Gegenwert von vier
Milliarden Euro gehabt, der sich nach dem Alleingang von Darabos und
der Senkung der Anzahl der Eurofighter drastisch verringert habe.
Darmann kritisierte auch die absichtliche und rechtswidrige
Verzögerung von Darabos bei der Übermittlung der Stellungnahme auf
den Rechnungshof-Rohbericht. "Darabos hat den Rechnungshofbericht dem
Parlament nicht zugänglich gemacht. Anscheinend gibt es massive
Ungereimtheiten im Eurofighter-Deal", so Darmann. Tatsache sei, dass
Darabos im Alleingang und ohne Absprache mit Finanz- und
Wirtschaftsministerium den Vertrag mit EADS geändert und somit auch
die Gegengeschäfte in einem Ausmaß von vier Milliarden Euro reduziert
hat. "Der wirtschaftliche Verlust für Österreich sei immens, ganz
abgesehen von den zahlreichen Arbeitsplätzen, die Darabos mit einem
Schlag vernichtet habe. "Zig Millionen Euro weniger für die
Wirtschaft und tausende Arbeitsplätze gehen durch Darabos-Alleingang
verloren", so Darmann abschließend
09.08.2008
Darabos legte Rechnungshof neue Zahlen vor
Verteidigungsministerium errechnet Einsparungen von 730 Mio. Euro auf 30 Jahre - Auf Meinung von RH zu Auswirkungen auf Luftraumüberwachung darf man gespannt sein
Die mit Verspätung beim Rechnungshof eingelangte Stellungnahme des Verteidigungsministeriums zum Eurofighter-Prüfbericht enthält - wie angekündigt - neue Berechnungen zu Jet-Deal von Minister Norbert Darabos (SPÖ). Das Ressort geht in dem Papier, das der APA vorliegt, nun von einer Ersparnis durch die Stückzahl- und Leistungsreduktion von mehr als 730 Mio. Euro auf 30 Jahre aus. Das "zusätzliche Einsparungspotenzial", dessen Errechnung laut Darabos der Grund für die Verzögerung der Stellungnahme war, bezieht sich unter andrem auf Reduktionen bei Treibstoff, Piloten und Technikern.
Nach unten gedrückt wurden die Kosten in erster Linie durch die Stückzahlreduktion von 18 auf 15, den Verzicht auf die modernere Tranche 2 und Infrarotsysteme. Dass weniger Leistung und weniger Stück auch weniger kosten, ist irgendwie logisch - schließlich kosten ja auch 15 Panzer weniger als 18. Man darf jetzt gespannt sein, wie der Rechnungshof die Auswirkungen dieser Einschränkungen auf die Gewährleistung der Luftraumüberwachung beurteilt. Die Prüfer hatten ja bereits bei der Stückzahlreduktion von 24 auf 18 kritisiert, dass die Luftraumüberwachung eingeschränkt gewährleistet sei.
Rechnungshofpräsident Josef Moser hatte vor Aufnahme der jetzigen Prüfung darauf hingewiesen, dass das Verteidigungsministerium schon nach der Reduktion von 24 auf 18 Eurofighter ein Konzept vorgelegt hat, wonach die Luftraumüberwachung damit "gerade noch" garantiert werden kann. "Wenn eine weitere Reduktion auf 15 erfolgt, wird man fragen müssen, inwieweit das mit den militärtaktischen Überlegungen übereinstimmt", so Moser vor ziemlich genau einem Jahr.
Volumen der Gegengeschäfte reduziert
Im April waren Teile des vertraulichen Rohberichts zum Eurofighter-Deal von Darabos in den Medien aufgetaucht: Demnach bestätigt der Rechnungshof zwar, dass die Stornierung Einsparungen gebracht hat - und zwar 250 Mio. Euro plus auf 30 Jahre verteilte 120 Mio. Euro bei den Wartungskosten. Gleichzeitig wird kritisiert, dass dadurch auch das Volumen der Gegengeschäfte reduziert wurde.
In der Stellungnahme des Ministerium werden nun insgesamt Einsparungen von über 730 Mio. Euro aufgelistet: unter anderem beim Material- und Betriebsaufwand im Infrastruktur- und Logistikbereich (250 Mio.), beim Treibstoff (40 Mio.), bei der Wartung (90 Mio. Euro), bei den Gehältern durch die Reduktion von Piloten und Technikern (38 Mio.) und durch den Verzicht auf Upgrades, die für die abbestellte Tranche 2 notwendig gewesenen wären (252 Mio.).
09.08.2008
15 statt 18 Jets
Nach längerem Hin und Her um die Veröffentlichung des Eurofighter-"Sparpakets" sind die Zahlen auf dem Tisch: Verteidigungsminister Darabos (SPÖ) erwartet auf Sicht von 30 Jahren ein Einsparungspotenzial von 730 Mio. Euro. Diese Rechnung ergibt sich nicht nur durch den Verzicht auf drei Jets, sondern auch aus weiteren Abstrichen bei der Ausrüstung. Spannend wird nun, was der Rechnungshof dazu zu sagen hat. Der hatte schon bei der ersten Stückzahlreduktion von 24 auf 18 die Gewährleistung der Luftraumüberwachung auf die Stufe "gerade noch" gestellt.
Eurofighter-Sparprogramm in Zahlen
Ministerium errechnet Einsparungen von 730 Mio. Euro auf 30 Jahre.Nachdem Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) Mitte der Woche - mit Verspätung - dem Rechnungshof (RH) seine Stellungnahme zum Eurofighter-Prüfbericht übermittelt hat, sind nun die Zahlen auf dem Tisch.
Darabos hatte den RH, der den vertraulichen Prüfbericht bereits im April erstellt hatte, zuletzt noch um eine Fristverlängerung ersucht, um "zusätzliches Einsparungspotenzial" durch seinen Deal mit dem Hersteller EADS vom Vorjahr, der u. a. eine Reduktion der Stückzahl zur Folge hatte, neu zu berechnen.
Zahlreiche Kürzungen
In seinem Papier, das auch der APA vorliegt, geht das Verteidigungsministerium von einer Ersparnis durch die Stückzahl- und Leistungsreduktion von mehr als 730 Mio. Euro auf Sicht von 30 Jahren aus. Das "zusätzliche Einsparungspotenzial" bezieht sich unter anderem auf das Ansetzen des Sparstifts bei Treibstoff, Piloten und Technikern.
Sparen bei der Leistung
In erster Linie wurden die Kosten allerdings durch die Stückzahlreduktion von 18 auf 15 Jets, den Verzicht auf die Moderne Tranche 2 und Infrarotsysteme gedrückt - alles in allem auch ein Sparen beim Leistungsspektrum der Jets.
Interessant wird daher, wie der RH nun das Sparprogramm im Hinblick auf die Gewährleistung der Luftraumüberwachung beurteilt. Die Prüfer hatten bereits nach der ersten Stückzahlreduktion - nach der Hochwasserkatastrophe 2002 - kritisiert, dass diese nur eingeschränkt gewährleistet sei.
Luftraumüberwachung Marke "gerade noch"
Konkret wies RH-Präsident Josef Moser vor der Aufnahme der jetzigen Prüfung darauf hin, dass das Verteidigungsministerium schon nach der Reduktion von 24 auf 18 Eurofighter ein Konzept vorgelegt hat, wonach die Luftraumüberwachung damit "gerade noch" garantiert werden kann.
"Wenn eine weitere Reduktion auf 15 erfolgt, wird man fragen müssen, inwieweit das mit den militärtaktischen Überlegungen übereinstimmt", so Moser vor etwa einem Jahr.
Weniger Personal - keine "Upgrades"
In der Stellungnahme des Ministeriums werden nun insgesamt Einsparungen von über 730 Mio. Euro aufgelistet. Die setzen sich laut APA u. a. aus Einsparungen bei Material- und Betriebsaufwand, im Infrastruktur- und Logistikbereich (250 Mio.), bei den Treibstoffkosten (40 Mio.), der Wartung (90 Mio. Euro), bei Gehältern durch die Reduktion der Zahl von Piloten und Technikern (38 Mio.) und durch den Verzicht auf "Upgrades", die für die abbestellte Tranche 2 notwendig gewesenen wären (252 Mio.) zusammen.
RH: Auch weniger Gegengeschäfte
Bereits im April waren Teile des vertraulichen Rohberichts zu Darabos' Eurofighter-Deal mit EADS in den Medien aufgetaucht: Demnach bestätigt der RH zwar, dass die Stornierung Einsparungen gebracht hat - konkret 250 Mio. Euro plus auf 30 Jahre verteilte 120 Mio. Euro bei den Wartungskosten.
Gleichzeitig wird jedoch kritisiert, dass dadurch auch das Volumen der Gegengeschäfte schrumpfte. Die RH-Prüfung war von der ÖVP beantragt worden, die den Darabos-Deal von Beginn an abgelehnt hatte.
22.08.2008
Eurofighter - RH: BZÖ-Darmann: "Verteidigungsminister Darabos muß sofort zurücktreten"
Der heute von Rechnungshof-Präsident Josef Moser
vorgestellte Bericht zum Eurofighter-Vergleich belegt nun eindeutig,
daß Verteidigungsminister Darabos mit seinem Deal der Republik
Österreich Schaden zugefügt hat. Da obendrein beim Deal von Darabos
nicht einmal militärische Erwägungen im Vordergrund standen, muß
dieser Minister sofort zurücktreten", forderte BZÖ-Wehrsprecher Abg.
Mag. Gernot Darmann.
"Die von Darabos angekündigten Einsparungen über 400 Mio. Euro
haben sich laut RH-Bericht nicht nur auf 267 Millionen Euro
reduziert, sondern diesem Deals stehen auch noch Verluste bei den
Gegengeschäften in der Höhe von 500 Mio. Euro gegenüber. Der Minister
hat somit ganz klar die Unwahrheit gesagt", betonte Darmann.
"Für diese eigenmächtige Stückzahlreduzierung musste sogar das
operativ-taktische Konzept nachträglich geändert werden. Die
schlimmsten Befürchtungen, die wir von Anfang an geäußert hatten,
sind also eingetreten. Dieser Minister ist nicht nur für das
österreichische Bundesheer, sondern für die gesamte Republik ein
großer Schaden und muß daher sofort den Hut nehmen", schloß Darmann.
22.08.2008
Amon zu RH-Bericht: Auch unter Faymann ändert sich nichts am Chaos durch und in der SPÖ
Darabo´s Eurofighter Deal: Außer Spesen nichts gewesen
Als Beweis, dass "die SPÖ und
Verteidigungsminister Darabos die Bevölkerung und das Parlament
hinters Licht führen wollten" bezeichnete heute, Freitag,
ÖAAB-Generalsekretär Abg. Werner Amon, langjähriges Mitglied im
Landesverteidigungsausschuss, den nun vorliegenden RH-Bericht zum
Darabos-Deal. "Darabos hat das wirtschaftliche Kunststück
zusammengebracht, gebrauchte Flieger teurer als neue zu kaufen", so
Amon weiter. "Somit kann man den Darabos Deal zusammenfassen unter
"sicherheitspolitisch unverantwortlich, wirtschaftlich dillentantisch
und finanzpolitisch desaströs". ****
Darabos habe bewusst in Kauf genommen, dass "mit seinem Vergleich,
der als Rettungsanker gedacht war, Ex-SPÖ-Chef Gusenbauer wenigstens
in die Rufweite eines gehaltenen Wahlversprechens zu bringen,
wirtschaftlicher Schaden entsteht", so Amon weiter. Ganz zu schweigen
davon, dass "dadurch wichtige Gegengeschäfte im Ausmaß von 500
Millionen Euro verloren gehen und damit Arbeitsplätze auf dem Spiel
stehen. Aber das war der SPÖ ja schon egal, als sie in Kauf genommen
hat, dass in Zeltweg, wo die Eurofighter stationiert sind, mehr als
1.400 Arbeitsplätze verloren gehen, als sie vehement gegen die
Eurofighter eingetreten ist", kritisierte der ÖVP-Mandatar.
Bereits im Frühjahr, so Amon, habe die ÖVP ihren Koalitionspartner
und den zuständigen Minister Darabos aufgefordert, die
Vergleichsverhandlungen zum Eurofighterkauf dem Parlament offen zu
legen. "Sein unprofessionelles Vorgehen, im besonderem bei der
Formulierung von Bestimmungen im Vertrag, bringen die Republik in
eine unangenehme Situation. Bei diesem Kauf geht es um Milliarden und
Darabos findet es nicht der Mühe Wert, die Verträge detailliert und
klar zu formulieren. Stattdessen bekommen wir bereits gebrauchte
Flieger teurer als neue. Und von Zusatzausstattungen, wie
ursprünglich ausverhandelt, ist jetzt nichts mehr zu hören", so Amon.
"So, wie Darabos das angegangen ist und einen Milliarden-Deal
geschlossen hat, würden die Österreicherinnen und Österreicher nicht
einmal ein Auto kaufen", betonte Amon. Dies sei aber nicht weiter
verwunderlich, denn "was soll man von einem Minister erwarten, dem
die Unlust, mit der er das Amt führt, förmlich ins Gesicht
geschrieben ist."
Bemerkenswert sei nun allerdings schon, dass "in der
Faymann-Gusenbauer-SPÖ das blanke Chaos" herrsche: der Pflege-Murks
von Sozialminister Buchinger, die für Österreich peinliche Situation
in der Europapolitik durch den Brief von Faymann und Gusenbauer und
nun das militärische und wirtschaftliche Chaos von Darabos. "Was
Österreich braucht, ist kompetente Politik, die Ziele verfolgt und
auch erreicht und nicht linke Träumer, die ihre Ideologie verwirklich
sehen wollen", hielt Amon fest.
Der ÖAAB-Generalsekretär erinnert an dieser Stelle an die unzähligen
gebrochenen Wahlversprechen der SPÖ. "Der Eurofighter-Flop der SPÖ
ist nun der Höhepunkt der gebrochenen Wahlversprechen. Es ist
verantwortungslos, wie die SPÖ mit Wahlversprechen und Wählerstimmen
umgeht und die Bevölkerung von A bis Z täuscht und hinters Licht
führen möchte. Es ist damit einmal mehr bewiesen, dass sich an diesem
Verhaltensmuster auch unter Faymann nichts ändern wird und den
Menschen nur das Blaue vom Himmel versprochen und in Wirklichkeit
nichts davon eingehalten wird", so Amon abschließend.
22.08.2008
Gahr: Vernichtender RH-Bericht bestätigt: Darabos-Deal zum Schaden der Republik!
ÖVP-Rechnungshofsprecher: Verteidigungsminister hat desaströs
verhandelt - Ein alter Flieger um fünf Millionen teurer als ein
neuer!
Nach Vorliegen des vernichtenden
Rechnungshofberichtes über den Eurofighter-Deal ist klar, warum
Verteidigungsminister Darabos das Parlament monatelang hingehalten
hat: der Deal, den der Minister so dilettantisch im Alleingang
ausgehandelt hat, ist sicherheitspolitisch unverantwortlich,
finanzpolitisch desaströs, militärisch bedenklich und
wirtschaftspolitisch völlig dilettantisch. Damit bestätigt der
Rechnungshofbericht unsere schlimmsten Befürchtungen. Das erklärte
ÖVP-Rechnungshofsprecher Abg. Hermann Gahr heute, Freitag. ****
"Jetzt ist offiziell erkennbar, warum Darabos das Parlament nicht nur
hingehalten und schlecht behandelt hat: der Bericht bestätigt, dass
der Minister dem Parlament und damit auch der Öffentlichkeit die
Unwahrheit gesagt hat", führte Gahr an:
- Der Stückpreis für einen alten Flieger der Tranche 1 ist nun um
fünf Millionen Euro höher als für einen neuen Flieger der Tranche 2.
- Nur zwei Flugzeuge der Lieferung, die Darabos ausgehandelt hat,
sind laut Rechnungshof tatsächlich als fabriksneu zu bezeichnen, alle
anderen sind alt oder zumindest teilweise gebraucht.
- Auf Pönnaleforderungen in der Höhe von 5,1 Millionen Euro und
weitere Sanktions- und Kontrollmöglichkeiten hat der Minister im
Alleingang völlig verzichtet,
- Die Gegengeschäfte machen um eine halbe Milliarde (!) Euro weniger
aus, womit rund 3.000 Arbeitsplätze und die Wirtschaft gefährdet
werden.
"All das hat Darabos im Alleingang und unter Umgehung des auch
gesetzlich vorgeschriebenen Prozederes ausverhandelt - dilettantisch,
tollpatschig, ohne kaufmännisches Talent, zum Schaden der Republik,
der Steuerzahler, der Sicherheit und der Wirtschaft", kritisierte der
ÖVP-Rechnungshofsprecher.
Gahr: "Nun beweist sich, dass die von Minister Darabos angewandte,
monatelange Verzögerungstaktik dazu diente, seine unverantwortliche
Vorgangsweise möglichst lange zu verbergen. Immerhin hatte der
Landesverteidigungsausschuss des Nationalrates am 29. Mai des Jahres
mit breiter Mehrheit (nur die SPÖ war dagegen!) den Minister in einem
Antrag aufgefordert, den Rechnungshof-Rohbericht zum
Eurofighter-Vergleich im Wege von Erhebungen vorzulegen. Das hat
Darabos schlicht verweigert und die ihm vorgegebene Frist nicht
eingehalten. Nun wissen wir, warum."
22.08.2008 LIF
LIF-LOIDOLT: Eurofighter-Deal war reine Geldvernichtung
"Darabos hat in Mathematik scheinbar gefehlt"
Mit scharfen Worten reagierte
LIF-Verteidigungssprecher David Loidolt auf den heute vom
Rechnungshof veröffentlichten Bericht zur Eurofighter-Preisreduktion.
Demnach habe Verteidigungsminister Norbert Darabos nämlich einen
Nachlass von nur 267 Mio. Euro ausverhandelt und damit um 103 Mio.
Euro weniger als von ihm behauptet. "Entweder hat Minister Darabos
während seiner Schulzeit in Mathematik gefehlt oder er hat den
Österreicherinnen und Österreichern bewusst einen falschen Betrag
genannt. Anders kann ich mir seinen Rechenfehler nicht erklären",
zeigte sich Loidolt über die Mogelpackung des SPÖ-Ministers erzürnt
und forderte eine umfassende parlamentarische Prüfung durch den
Rechnungshofausschuss noch vor der Wahl.
Für den LIF-Verteidigungssprecher beweise die nicht endend wollende
Eurofighter-Skandalserie einmal mehr, dass Österreich in Sachen
Verteidigungspolitik nur eine Alternative habe - nämlich die
Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht und die Einführung eines
Berufsheeres: "Die allgemeine Wehrpflicht ist sinnlos und in ihrer
jetzigen Form nicht mehr zeitgemäß. Österreich braucht ein
effizientes und kostengünstiges Berufsheer, das in ein europäisches
Verteidigungsbündnis eingebettet ist." Laut Loidolt würde z.B. eine
gemeinsame mitteleuropäische Luftraumüberwachung immense
Kosteneinsparungen für Österreich bringen.
22.08.2008
Stummvoll: Darabos schadet mit Eurofighter-Vergleich der österreichischen Wirtschaft
Unprofessionelle Verhandlungen lassen Gegengeschäfte platzen
"Der Rechnungshof-Bericht bestätigt: Der Sololauf
von Verteidigungsminister Darabos bei den Vergleichsverhandlungen zum
Eurofighter-Vertrag ist kaufmännisch desaströs und hat der
österreichischen Wirtschaft fatalen Schaden zugefügt. Die
Auswirkungen werden erst später im vollen Umfang erkennbar sein, aber
alleine der Rechnungshofbericht zeigt, dass durch den
Darabos-Alleingang beim Vergleich das Kompensationsvolumen von rund
vier Milliarden Euro auf 3,5 Milliarden Euro reduziert wurde. Damit
erwies Darabos der österreichischen Wirtschaft einen Bärendienst", so
ÖVP-Finanz- und Budgetsprecher Günter Stummvoll heute, Freitag. ****
Für Stummvoll hat Darabos Erklärungsbedarf, warum er nicht Willens
und in der Lage war, das Wirtschaftsministerium in die schwierigen
Verhandlungen mit einzubeziehen. "Die Richtlinien des
Verteidigungsministeriums sehen vor, dass für das Wahrnehmen der
Ressortinteressen bei Gegengeschäften im Falle einer Vertragsänderung
zeitgerecht das Wirtschaftsministerium zu verständigt ist. Diese
Mitteilung blieb aber aus", so Stummvoll.
"Darabos ist somit seiner Amtspflicht nicht nachgekommen und hat mit
seiner dilettantischen Verhandlungsweise der Republik großen Schaden
zugefügt: Wir erhalten nun alte bzw. gebrauchte Flugzeuge, die im
Stückpreis teurer sind als neue, moderne es gewesen wären. Zum
anderen führt sein unprofessionelles Vorgehen zu einem großen Verlust
bei den Gegengeschäften - eine halbe Milliarde Euro weniger sind ein
großer Schaden für die Wirtschaft und gefährden rund 3.000
Arbeitsplätze. Diese Zustände sind untragbar und von Darabos und der
SPÖ zu verantworten", so Stummvoll.
"Minister Darabos reiht sich damit in die lange Liste jener
SPÖ-Politiker ein, die für das wirtschaftliche Unverständnis der SPÖ
stehen. So wie Darabos vorgegangen ist, kauft sich ein
Durchschnittsbürger nicht einmal ein Auto - niemand mit
wirtschaftlichem Hausverstand würde sich ein gebrauchtes Auto kaufen,
das teurer ist als das Neuwertige", schloss Stummvoll.
22.08.2008
Eurofighter-Vergleich: Darabos hat nicht im Sinne eines verantwortungsbewussten Verteidigungsminister gehandelt
FPÖ-Wehrsprecher Fichtenbauer übt scharfe Kritik an falschen
Einsparungsmillionen und dem Missachten militärischer
Erwägungen
FPÖ-Wehrsprecher, Obmann des
Landesverteidigungsausschusses, NAbg. Dr. Peter Fichtenbauer sieht
die schlimmsten Befürchtungen der FPÖ durch den Rechnungshofbericht
zum Darabos-Eurofighter-Vergleich bestätigt. Er kündigt an, dass es
hier Konsequenzen geben muss.
Fichtenbauer zeigt sich darüber verwundert, wie ein Vertrag derart
absurd ausgehandelt habe werden können und auch, dass dabei der
Minister im Alleingang verhandelt habe. Es seien weder der
Bundesminister für Finanzen, noch führende Beamte eingebunden
gewesen, um mit ihrem spezifischen Fachwissen beratend einzugreifen,
stellt Fichtenbauer fest.
Das Um und Auf, nämlich die militärischen Anforderungen in den
Vordergrund seiner Entscheidungen zu stellen, habe Darabos glatt
missachtet. Es stelle sich die Frage, meint der freiheitliche
Wehrsprecher, ob sich Darabos bewusst ist, dass er als
Landesverteidigungminister handeln muss und demnach gerade die
militärischen Erwägungen als primäre Entscheidungsgrundlage
heranziehen sollte. Darabos habe nämlich auf Anforderungen
verzichtet, die im Vergabeverfahren zwingend zu erfüllende
Bewertungskriterien dargestellt haben.
Fichtenbauer möchte noch im September einen
Landesverteidigungsausschuss abhalten, um diesen Bericht dort mit dem
Bundesminister behandeln zu können.
22.08.2008
Kogler zu Eurofighter: Eine Milliarde Euro von ÖVP und SPÖ versenkt
Darabos führte Öffentlichkeit in die Irre - letzter Akt im
Trauerspiel Eurofighter
"Die Anschaffung der Eurofighter waren von Beginn an
rausgeschmissene Milliarden. Dass Verteidigungsminister Darabos sein
Nachverhandlungsergebnis gleich 100 Millionen Euro höher ansetzt als
es vertraglich nachweisbar ist, stellt nur den letzten Akt im
Trauerspiel Eurofighter dar", erklärte der RH-Ausschussvorsitzender
der Grünen, Werner Kogler. "Aber das ist ein matter Abklatsch gegen
jene Verschwendung, welche die ÖVP zu verantworten hat", so Kogler.
Das Geschrei der ÖVP in dieser Sache ist jedoch nichts als
scheinheiliges Wahlkampfgetöse. Diese Partei hat jahrelang alle
Versuche torpediert, Transparenz im dubiosen Eurofighterdeal zu
schaffen. Vollendete Tatsachen sollten geschaffen werden. Ohne die
ÖVP hätte sich die Steuerzahler über eine Milliarde Euro ersparen
können.
Auch die Wehklagen der ÖVP bezüglich entgangener Gegengeschäfte sind
verlogen. "Wenn die Gegengeschäfte so segensreich sind, warum hat
Bartenstein dann nicht Gegengeschäfte für die Supportverträge
ausgehandelt?", so Kogler. 350 Millionen Euro wurden damit liegen
gelassen, wie der Rechnungshof in seinem Bericht feststellt. "Es muss
Schluss sein mit dem Gegengeschäftsunfug. Ein volkswirtschaftlicher
Nutzen ist nicht erkennbar. Sie sind bloß ein Einfallstor für
Korruption." Die SPÖ erinnerte Kogler daran, dass aufgrund der
Ergebnisse des Untersuchungsausschusses viel mehr möglich gewesen
wäre, sogar der Gesamtausstieg aus dem Vertrag, bedauerte Kogler:
"Letztlich hat die SPÖ der Mut verlassen und sie ist im
entscheidenden Moment unter den Rock der VP gekrochen."
22.08.2008
Strache zu Eurofighter-Vergleich: Darabos setzt sich über Auftrag des Parlaments hinweg!
Verteidigungsminister Darabos sofort rücktrittsreif
"Wie dem diesbezüglichen Rechnungshof-Bericht zu
entnehmen ist, hat sich Verteidigungsminister Darabos eine in der
Geschichte der Zweiten Republik beispiellose Missachtung der
parlamentarischen Demokratie geleistet", empört sich
FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache. "Mit dem Beschluss des
Nationalrats vom 30. Oktober 2006, einen Untersuchungsausschuss über
die Beschaffung von Kampfflugzeugen einzusetzen, ist ein klarer
Auftrag an den Minister verbunden."
"Dieser besagt", so Strache weiter, "dass alle Schritte zu setzen
sind, um den Kaufvertrag kostengünstig aufzulösen und den
Beschaffungsvorgang so lange zu unterbrechen, bis der Bericht des
Untersuchungsausschusses vorliegt. Aus einem Schreiben des
Verteidigungsministeriums, das die Detailvereinbarung des von
Minister Darabos im Alleingang ausgehandelten Vergleiches zum Inhalt
hat, wird genau dieser Auftrag des Nationalrats eigenmächtig
aufgehoben."
"Hier heißt es", zitiert Strache: "Die Wirksamkeit des Vergleiches
sollte unabhängig vom Ergebnis des parlamentarischen
Untersuchungsausschusses über die Beschaffung von Kampfflugzeugen,
dessen Abschluss Ende Juni 2007 erwartet wurde, gelten."
"Das heißt unzweideutig, dass Minister Darabos, in eigenmächtiger
Ausweitung seiner Kompetenzen, den Auftrag des Österreichischen
Nationalrats für nichtig erklärte und sich darüber hinwegsetzte.
Dieses Vorgehen", so Strache abschließend, "ist eines Demokraten
unwürdig und hat zum sofortigen Rücktritt des Verteidigungsministers
zu führen. Für eine weitere Amtszeit als Minister, für die sich
Darabos medial bereits beworben hat, kommt der Zivildiener im
Verteidigungsministerium damit nicht in Frage."
22.08.2008
Haimbuchner: Vernichtende Kritik des Rechnungshofs bestätigt Vorwürfe der FPÖ
Darabos disqualifiziert sich für jegliches Ministeramt
"Noch nie erhob der Rechnungshof derartig schwere
Vorwürfe gegenüber einem Minister. Die Kritik des Rechungshofes
bestätigt sämtliche Vorwürfe der FPÖ, die seit dem Abschluss des
unsäglichen Deals mit der Eurofighter GmbH erhoben wurden. Das
unverantwortliche Vorgehen von Minister Darabos disqualifiziert ihn
für jegliche Ministerämter. Da Darabos Handeln von der gesamten SPÖ
Spitze, darunter auch von Faymann, abgesegnet wurde, trägt die SPÖ
die Verantwortung für diese Steuergeldvernichtung zu Lasten der
Sicherheit Österreichs", reagierte FPÖ-NAbg. Dr. Manfred Haimbuchner
auf die Veröffentlichung des Endberichts.
"Jetzt wo der Endbericht vorliegt wird klar, warum Darabos eine
Desinformationskampagne rund um die Eurofighter geführt hat.
Parlamentarische Anfragen wurden ungenügend beantwortet, dem
Parlament wurde der Rohbericht vorenthalten und den Medien wurden
Teile des Rohberichts zugespielt, welche Darabos genehm waren,
während der Rechungshof mit unseriösen Berechungen hingehalten wurde.
Die SPÖ hat sämtliche Glaubwürdigkeit in Bezug auf
Sicherheitspolitik, Transparenz und parlamentarischer Kontrolle
verloren", so der freiheitliche Abgeordnete weiter.
"Die Liste der nun belegten Verfehlungen von Darabos ist lang.
Kurzfristig wurden lediglich 267 Millionen Euro eingespart und nicht
wie zuvor behauptet 370 Millionen Euro. Dass einerseits auf eine
Pönale der Eurofighter GmbH verzichtet wurde und andererseits für 57
Millionen Euro Stornokosten keine nachvollziehbare Darstellung
vorliegt, beweist einmal mehr, wie sehr sich Darabos von der
Eurofighter GmbH über den Tisch hat ziehen lassen. Der Stückpreis
erhöhte sich von 109 Millionen Euro auf 114 Millionen Euro und dies
bei Verzicht auf die moderne Tranche 2 und teilweise gebrauchten
Flugzeugen. Beim Betrieb kommt es zu Schwierigkeiten aufgrund des
Austauschs von Ersatz- und Umlaufteilen zwischen der Tranche 2 und
Tranche 1. Aufgrund der Abbestellung von Geräten zur Identifizierung
bei schlechter Sicht und bei Nacht muss nun neues Gerät nachbeschafft
werden, obwohl Darabos öffentlich behauptete, dieses Gerät sei nur
für Kampfeinsätze. Die Eurofighter GmbH muss die 250 Millionen Euro
erst im September 2008 oder im März 2009 an die Republik überweisen,
dies bedeutet für den Steuerzahler einen Verlust von 14 bzw. 20
Millionen Euro an Zinsen. Mit den 57 Millionen Euro Stornokosten
macht dies nun belegte 77 Millionen Euro vernichtetes Steuergeld.
Sämtliche Entscheidungen beruhten offensichtlich nicht auf
militärischen Erwägungen, sondern nur auf dem kurzsichtigen Ziel die
Stückzahl zu reduzieren, um das Gesicht nicht zu verlieren. Alle
Planungen wurden an die Stückzahl angepasst und nicht umgekehrt. Aber
was jetzt bleibt, ist das Chaos, welches ein Zivildiener gemeinsam
mit seinen roten Politoffizieren angerichtet hat. Noch hat ein
Minister derartig leichtfertig aus parteipolitischen Gründen
Millionen Euro der Steuerzahler vernichtet und die militärische
Sicherheit gefährdet", erläutert Haimbuchner.
"Langfristig werden die Einsparungen von Darabos aufgefressen, da in
den nächsten Jahren Aufrüstungen und Nachbeschaffungen zur Sicherung
des Luftraums mit dem System Eurofighter notwendig werden. Die FPÖ
fordert eine parlamentarische Untersuchung zur endgültigen Klärung
der beispiellosen Steuergeldvernichtung durch Darabos, entweder im
Rahmen eines Untersuchungsausschusses oder eines Unterausschusses im
Rechungshofausschuss. Die ÖVP muss nun beweisen, wie sehr ihr an der
restlosen Aufklärung der Causa Eurofighter gelegen ist, an deren
letztem Kapitel, dem Darabos-Deal, auch sie immer Interesse gezeigt
hat," schloss Haimbuchner.
22.08.2008
Murauer: Darabos’ Eurofighter-Deal gefährdet Sicherheit Österreichs und kostet den Steuerzahler Millionen
ÖVP-Wehrsprecher: Rechnungshofbericht wirft dunkle Schatten auf
Darabos’ Amtsausübung =
"Der Grund für die Hinhaltetaktik von Minister
Darbos bei der Übermittlung des Eurofighter-Rechnungshofberichtes an
den Nationalrat ist heute gelüftet worden. Der RH-Bericht bestätigt
die schlimmsten Befürchtungen der ÖVP und gibt einen Einblick in die
dilettantische Amtsführung von Verteidigungsminister Darabos, die die
Sicherheit Österreichs gefährdet und dem Steuerzahler sehr teuer zu
stehen kommt", sagte ÖVP-Wehrsprecher Abg. Walter Murauer heute,
Freitag. "Da helfen dem Minister auch seine kläglichen
Erklärungsversuche und Milchmädchenrechnungen nichts." ****
Darabos’ Vorgehen bei den Vergleichsverhandlungen zum
Eurofightervertrag bescheren dem Staat mehr Schaden als Nutzen.
"Seine amateurhaften Verhandlungen sorgten dafür, dass ein
gebrauchter Flieger des alten Modells (Tranche 1) nun mehr kostet als
ein neuer, moderner der Tranche 2. Zusätzlich hat der Rechnungshof
festgestellt, dass nur zwei der von Darabos bestellten 15 Eurofighter
als tatsächlich neuwertig angesehen werden können, 13 hingegen als
gebraucht eingestuft werden müssen. Das ist der Bevölkerung wohl
schwer zu erklären", rechnet Murauer vor.
Was besonders schwer wiege: Darabos habe bei seinem Deal militärische
Anforderungen völlig außer Acht gelassen. "Zudem hat der Rechnungshof
bestätigt, dass es zum Zeitpunkt der Verhandlungen kein Konzept für
die Luftraumüberwachung mit nunmehr nur 15 Eurofightern gegeben hat.
Damit hat Darabos seine Aufgaben als Landesverteidigungsminister
glatt verfehlt - die militärische Sicherheit ist ihm offensichtlich
nicht wichtig", so der ÖVP-Wehrsprecher. "Mit Milchmädchenrechnungen
kann man nicht argumentieren. Ein Verteidigungsminister hat nicht nur
auf Kostenreduktion zu schielen, sondern die Erfüllung seiner
militärischen Aufgaben vor Augen zu haben."
"Man stelle sich vor: Darabos hat die Reduktion auf 15 großteils
gebrauchte, alte Flieger im Alleingang ausverhandelt, ohne das
Finanzministerium oder die zuständigen Dienststellen im eigenen
Ministerium zu informieren oder einzubinden und für diese neue
Stückzahl ein taktisches Einsatzkonzept vorbereitet zu haben. Damit
hat der Verteidigungsminister nicht nur die Sicherheit Österreichs,
sondern auch jene der ihm anvertrauten Piloten gefährdet", gibt
Murauer zu Bedenken. "Sogar der Chef des Generalstabes weigerte sich
daraufhin, die erforderlichen Veränderungen einzuleiten", verwies
Murauer auf den Rechnungshof-Bericht.
Allein dieses Detail aus dem Bericht zeigt, wie unbeholfen der
Minister die Verhandlungen geführt hat und den Eurofighterkauf
Österreichs zu einer Lachnummer machte. "Aus seinen großen
Ankündigungen, nämlich aus den bestehende Eurofighterverträgen noch
mehr herauszuholen und Einsparungen auszuverhandeln, landete Darabos
einen Bauchfleck der Sonderklasse, der nun dem Steuerzahler teuer zu
stehen kommt", so Murauer weiter.
Die gesamten Eurofighter-Vergleichsverhandlungen von Minister Darabos
sind ein Armutszeugnis und spiegeln nur das Amtsverständnis des
"Dienstverweigerers" Darabos wider. "Der Minister wäre gut beraten,
wenn er aus seiner missglückten Amtszeit die Konsequenzen zieht und
kein weiteres Mal seine Dienste dem Heer und der Bundesregierung
anbietet", so der ÖVP-Wehrsprecher.
22.08.2008
Darabos: 370 Millionen Euro für die Republik eingespart
Rechnungshof bestätigt Einsparungen
"Der Rechnungshof stellt klar und unmissverständlich
fest, dass es die Einsparungen durch den Eurofighter-Vergleich gibt.
Die Österreicherinnen und Österreicher können sich über eine
Einsparung von 370 bis 400 Millionen freuen", betonte
Verteidigungsminister Norbert Darabos am Freitag im Rahmen einer
Pressekonferenz. 250 Millionen seien durch die Reduzierung der
Stückzahl eingespart worden, diese werden vom Rechnungshof zu 100
Prozent anerkannt, des Weiteren seien 120 Millionen Euro durch den
Vergleich beim Abschluss der Wartungsverträge eingespart worden,
diese 120 Millionen werden jedes Jahr mit vier Millionen gesondert
schlagend, und dies über einen Zeitraum von 30 Jahren hinweg. ****
Darabos bemerkte, dass man jetzt Eurofighter der Tranche 1 habe,
er sei "überzeugt, dass diese qualifiziert, wenn nicht
überqualifiziert" seien, wenn es darum gehe, den österreichischen
Luftraum zu überwachen. Denn, so der Verteidigungsminister,
Österreich sei nicht in der Nato und man habe auf jene Elemente
verzichtet, die darauf ausgerichtet seien, dass der Eurofighter
Auslandseinsätze der Nato fliegt.
Die 250 Millionen, die man durch die Reduzierung der Stückzahl
erreicht habe, werden eventuell bereits in den nächsten Wochen auf
das Konto der Republik überwiesen. "Ich bin der Meinung, wir sollten
dieses Geld im Sinne der Steuerzahler verwenden", so der Minister.
Gerade in Zeiten der Teuerungswelle plädiere er dafür, das Geld für
Soziales oder Bildung einzusetzen. "Der Finanzminister der nächsten
Regierung, egal welcher Partei er angehört, darf sich über das Geld
freuen."
Die 120 Millionen über die nächsten 30 Jahre seien vertraglich mit
Aloysius Rauen vereinbart, so Darabos, dieser Vertrag sei "hat
Gültigkeit, da fährt die Eisenbahn drüber." Darüber hinaus seien
weitere Einsparungen von 730 Millionen zu erwarten, beispielsweise
durch nicht stattfindende Flugstunden, Einsparungen bei der
Infrastruktur und den Verzicht auf Upgrades möglich, wie Experten des
Verteidigungsministeriums errechnet haben. Es sei bedauerlich, dass
der Rechnungshof diesen 730 Millionen in seinem Bericht nicht genug
Beachtung geschenkt habe. Diese 730 Millionen Euro seien "eine gute
Nachricht für das Bundesheer", denn man könne dadurch im Bereich
Sicherheit Umschichtungen vornehmen. Rechnet man diese 730 Millionen
zu den 370 Millionen hinzu, "dann zeigt das, dass wir es geschafft
haben, eine Milliarde für Österreich einzusparen".
Darabos nahm auch zu den Vorwürfen den Rechnungshofes Stellung. Zu
den Gegengeschäften merkte der Minister an, dass der Rechnungshof
nachweisen solle, dass ein Gegengeschäft durch die Reduktion nicht
zustande gekommen sei. "Ich kann mit diesem Vorwurf nichts anfangen,
wenn mir nicht jemand einen Arbeitsplatz zeigt, der dadurch verloren
gegangen ist". Ebenfalls nicht nachvollziehbar sei der Vorwurf, dass
er Molterer nicht in die Verhandlungen einbezogen habe. Dazu habe es
keine Veranlassung gegeben, wie ein Gutachten des Verfassungsexperten
Heinz Mayer nachweist. Er habe Molterer nicht einbezogen, denn "die
Eurofighter-Partei ÖVP kann in dieser Frage kein Bündnispartner
sein". Darabos ist fest der Überzeugung, im Interesse der
Österreicher gehandelt zu haben, immerhin habe er sich mit Helmut
Koziol den besten Experten ins Team geholt.
Jeloschek: Luftraumüberwachung gesichert
Ebenfalls Stellung nahm Brigadier Erwin Jeloschek, Leiter der
Task-Force Luftraumüberwachung. Er unterstrich, dass die Überwachung
des Luftraumes sichergestellt ist, man habe dies während der EURO
2008 eindrucksvoll gesehen. Auch sei Österreich die Einführung des
Eurofighters in einem sehr kurzen Zeitraum gelungen, dies habe auch
internationales Ansehen gebracht. Des Weiteren bemängelte der
Experte, dass der Rechnungshofbericht nur bis Dezember 2007 umfasse.
22.08.2008
Prähauser: Darabos erspart dem Steuerzahler 370 Millionen Euro
ÖVP/FPÖ/BZÖ haben Eurofighter-Vertrag eingebrockt
"Nicht SPÖ-Verteidigungsminister Darabos, sondern ÖVP,
FPÖ und BZÖ haben den Eurofighter-Vertrag zum Nachteil der Republik
abgeschlossen. Es war die blau-schwarz-orange Schüssel-Regierung, die
die Eurofighter bestellt, gekauft und einen Vertrag unterschrieben
hat, bei dem es keinerlei Ausstiegoptionen gab", bekräftigt
SPÖ-Wehrsprecher Stefan Prähauser, der in Richtung ÖVP und Opposition
appelliert, bei der Wahrheit zu bleiben. Jene, die nun am lautesten
schreien und Darabos Versagen vorwerfen, sollten sich ehrlicherweise
zu ihren Handlungen, die Österreich die überteuerten Kampfflieger
eingebrockt haben, bekennen, so der SPÖ-Wehrsprecher gegenüber dem
Pressedienst der SPÖ. ****
"Der Wahrheit entspricht jedenfalls", informiert Prähauser weiter,
"dass der Rechnungshof Einsparungen von 250 Millionen. bestätigt hat
und die Experten des Österreichischen Bundesheeres weitere 120
Millionen Einsparung als hieb- und stichfest bezeichnen. Somit hat
Darabos dem Steuerzahler 370 Millionen Euro erspart." Darüber hinaus,
so Prähauser, rechnen die Heeresexperten damit, dass über die
Lebensdauer der Eurofighter gerechnet weitere 730 Millionen Euro
eingespart werden können. "Der Rechungshof wird dies zu guter Letzt
überprüfen können", ist Prähauser abschließend überzeugt.
22.08.2008
Vernichtende RH-Kritik an Darabos
WIEN. Eine vernichtende Bilanz hat der Rechnungshof über die Verhandlungen von Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) mit der Eurofighter GmbH gezogen. Die Einsparungen beim Eurofighter-Deal sind um103 Millionen Euro geringer, als Darabos behauptet.
Der Eurofighter-Vergleich hat eine Kostenreduktion von 267 Millionen Euro gebracht und damit um 103 Millionen Euro weniger, als von Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) behauptet. Das geht aus dem heute Freitag veröffentlichten Bericht des Rechnungshofs hervor.
Laut RH hat die Stückzahlreduktion von 18 auf 15 und die Abbestellung von Selbstschutz- und elektrooptischen Zielerfassungssystemen (Infrarot-Suchgeräten) einen Wert von 307 Millionen Euro umfasst. 57 Millionen stellte allerdings die Eurofighter GmbH als Abbestellungskosten in Rechnung. Als Differenz ergab sich eine Reduktion von 250 Millionen Euro. Von den von Darabos behaupteten Einsparungen von 120 Millionen Euro bei den Betriebskosten sind lediglich 17 Millionen Euro gesichert.
Ein Preisnachlass durch den Verzicht auf die Eurofighter-Modernisierung von Tranche 1 auf Tranche 2 und die Akzeptanz gebrauchter Flieger ist laut RH-Bericht „nicht nachvollziehbar ausgewiesen“. Der Kaufpreis reduziert sich damit von 1,959 Milliarden Euro für 18 neue Tranche-2-Abfangjäger auf 1,709 Milliarden Euro für 15 teilweise gebrauchte Tranche-1-Jets.
Fehlende Transparenz
Weiters beanstandete der RH, dass nicht das Finanzministerium oder die Finanzprokuratur für die Beratungstätigkeit herangezogen wurden und eine schriftliche Beauftragung des externen Gutachters gefehlt habe. „Der RH beanstandet die mangelnde Dokumentation und die fehlende Transparenz der Vergleichsverhandlungen“, heißt es im Bericht. An der entscheidenden Verhandlungen haben laut RH ausschließlich Darabos und ein externer Gutachter teilgenommen.
22.08.2008
Darabos weist Kritik zurück
WIEN. Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) hat den Ergebnisse des RH-Berichts zum Eurofighter-Deal widersprochen und ist bei seiner Darstellung der Dinge geblieben. Die Einsparungen bei den Betriebskosten in Höhe von 120 Mio. bezeichnete Darabos als „hieb- und stichfest“.
Dass er Finanzminister Wilhelm Molterer (V) nicht in die Verhandlungen eingebunden hat, begründete Darabos damit, dass für ihn die „Eurofighter-Partei ÖVP“ dabei kein Partner sein konnte. Er glaube, „dass das Ergebnis meine Vorgehensweise rechtfertigt“, so Darabos. Dass auch die Finanzprokuratur nicht voll eingebunden war, und er gemeinsam mit einem externen Gutachter die entscheidenden Verhandlungen alleine geführt hat, argumentierte Darabos damit, dass es sich um eine „politische Entscheidung“ gehandelt habe.
"Keine Überraschung"
Der Verteidigungsminister beharrte entgegen den Darstellungen des Rechnungshofs auch darauf, dass über die Lebensdauer der Eurofighter von 30 Jahren weitere Einsparungen in Höhe von 730 Mio. Euro erreicht würden. Der Rechnungshof sieht im Gegensatz dazu lediglich fünf Mio. Euro als gesichert und 43 Mio. als möglich an. Auf Nachfrage wollte Darabos zwar keine direkte Kritik am Rechnungshof üben, meinte aber, dass Versuche von Einflussnahmen keine Überraschung wären.
22.08.2008
Darabos weist RH-Bericht zurück
Die RH-Kritik ist vernichtend: Die Einsparungen beim Eurofighter-Deal sind um103 Mio. geringer, als Verteidigungsminister Darabos behauptet.
Verteidigungsminister Darabos weist die Kritik zurück und bleibt bei seiner Sicht der Dinge. "Die Einsparungen bei den Betriebskosten in Höhe von 120 Mio. seien "hieb- und stichfest". "Da fährt die Eisenbahn drüber." Auf Nachfrage wollte Darabos zwar keine direkte Kritik am Rechnungshof üben, meinte aber, dass Versuche von Einflussnahmen keine Überraschung wären.
RH spricht von 267 Mio. Euro
Die Kostenreduktion beläuft sich laut Rechnungshof-Bericht nur auf 267 Mio. Euro - das sind um 130 Mio. Euro weniger, als Darabos angibt. Der Rechnungshof stellt dem Verteidiungsminister auch eine vernichtende Bilanz über die Verhandlungen mit der Eurofighter GmbH, die Darabos laut RH mehr oder weniger im Alleingang geführt hat, aus.
Einsparungen bei Betriebskosten gering
Laut RH hat die Stückzahlreduktion von 18 auf 15 und die Abbestellung von Selbstschutz- und elektrooptischen Zielerfassungssystemen (Infrarot-Suchgeräten) einen Wert von 307 Mio. Euro umfasst. 57 Mio. Euro stellte allerdings die Eurofighter GmbH als Abbestellungskosten in Rechnung. Als Differenz ergab sich eine Reduktion von 250 Mio. Euro. Von den von Darabos behaupteten Einsparungen von 120 Mio. Euro bei den Betriebskosten sind lediglich 17 Mio. Euro gesichert.
Tranche 1-Nachlass nicht nachvollziehbar
Ein Preisnachlass durch den Verzicht auf die Eurofighter-Modernisierung von Tranche 1 auf Tranche 2 und die Akzeptanz gebrauchter Flieger ist laut RH-Bericht "nicht nachvollziehbar ausgewiesen". Der Kaufpreis reduziert sich damit von 1,959 Mrd. Euro für 18 neue Tranche-2-Abfangjäger auf 1,709 Mrd. Euro für 15 teilweise gebrauchte Tranche-1-Jets.
114 Mio. Euro pro Stück
Die Preisreduktion durch die Verminderung der Stückzahl (250 Mio. Euro) ergibt trotz Verzicht auf die modernere Tranche 2, Abbestellung von Einsatzausrüstung und Tausch von neuwertigen gegen sechs gebrauchte Flieger nun einen Stückpreis von 114 statt wie bisher 109 Mio. pro Jet. Euro. Dass bei den Betriebskosten nur 17 Mio. Euro und nicht wie vom Verteidigungsministerium errechnet Einsparungen von 120 Mio. Euro gesichert sind, ergibt sich laut RH durch die Laufzeit der entsprechenden Verträge (In-Service-Support-Verträge).
Fehler liegt in der Vertragslaufzeit
Im Vergleich wurde ein Preisnachlass von vier Mio. Euro jährlich vereinbart, der hochgerechnet auf die geplante Nutzungsdauer von 30 Jahren eine Kostenreduktion von 120 Mio. Euro ergeben sollte. Die tatsächliche Laufzeit der Verträge beträgt allerdings nur rund 3,5 bzw. 8,5 Jahre. Für die Zeit nach Ablauf der Verträge liegen keine Preisvereinbarungen oder -garantien vor. Damit sind laut RH lediglich Reduktionen in Höhe von 17 Mio. Euro gesichert.
22.08.2008
Darabos weist RH-Bericht zurück
Die RH-Kritik ist vernichtend: Die Einsparungen beim Eurofighter-Deal sind um103 Mio. geringer, als Verteidigungsminister Darabos behauptet.
Verteidigungsminister Darabos weist die Kritik zurück und bleibt bei seiner Sicht der Dinge. "Die Einsparungen bei den Betriebskosten in Höhe von 120 Mio. seien "hieb- und stichfest". "Da fährt die Eisenbahn drüber." Auf Nachfrage wollte Darabos zwar keine direkte Kritik am Rechnungshof üben, meinte aber, dass Versuche von Einflussnahmen keine Überraschung wären.
RH spricht von 267 Mio. Euro
Die Kostenreduktion beläuft sich laut Rechnungshof-Bericht nur auf 267 Mio. Euro - das sind um 130 Mio. Euro weniger, als Darabos angibt. Der Rechnungshof stellt dem Verteidiungsminister auch eine vernichtende Bilanz über die Verhandlungen mit der Eurofighter GmbH, die Darabos laut RH mehr oder weniger im Alleingang geführt hat, aus.
Einsparungen bei Betriebskosten gering
Laut RH hat die Stückzahlreduktion von 18 auf 15 und die Abbestellung von Selbstschutz- und elektrooptischen Zielerfassungssystemen (Infrarot-Suchgeräten) einen Wert von 307 Mio. Euro umfasst. 57 Mio. Euro stellte allerdings die Eurofighter GmbH als Abbestellungskosten in Rechnung. Als Differenz ergab sich eine Reduktion von 250 Mio. Euro. Von den von Darabos behaupteten Einsparungen von 120 Mio. Euro bei den Betriebskosten sind lediglich 17 Mio. Euro gesichert.
Tranche 1-Nachlass nicht nachvollziehbar
Ein Preisnachlass durch den Verzicht auf die Eurofighter-Modernisierung von Tranche 1 auf Tranche 2 und die Akzeptanz gebrauchter Flieger ist laut RH-Bericht "nicht nachvollziehbar ausgewiesen". Der Kaufpreis reduziert sich damit von 1,959 Mrd. Euro für 18 neue Tranche-2-Abfangjäger auf 1,709 Mrd. Euro für 15 teilweise gebrauchte Tranche-1-Jets.
114 Mio. Euro pro Stück
Die Preisreduktion durch die Verminderung der Stückzahl (250 Mio. Euro) ergibt trotz Verzicht auf die modernere Tranche 2, Abbestellung von Einsatzausrüstung und Tausch von neuwertigen gegen sechs gebrauchte Flieger nun einen Stückpreis von 114 statt wie bisher 109 Mio. pro Jet. Euro. Dass bei den Betriebskosten nur 17 Mio. Euro und nicht wie vom Verteidigungsministerium errechnet Einsparungen von 120 Mio. Euro gesichert sind, ergibt sich laut RH durch die Laufzeit der entsprechenden Verträge (In-Service-Support-Verträge).
Fehler liegt in der Vertragslaufzeit
Im Vergleich wurde ein Preisnachlass von vier Mio. Euro jährlich vereinbart, der hochgerechnet auf die geplante Nutzungsdauer von 30 Jahren eine Kostenreduktion von 120 Mio. Euro ergeben sollte. Die tatsächliche Laufzeit der Verträge beträgt allerdings nur rund 3,5 bzw. 8,5 Jahre. Für die Zeit nach Ablauf der Verträge liegen keine Preisvereinbarungen oder -garantien vor. Damit sind laut RH lediglich Reduktionen in Höhe von 17 Mio. Euro gesichert.
Militärische Vorgaben "unwichtig"
Die Eurofighter-Stückzahlreduktion und die Abbestellung von Einsatzausrüstung erfolgten aufgrund einer Entscheidung des Verteidigungsministers. Planungsvarianten mit geringeren Flottengrößen wurden vorher ausgearbeitet, "eine Planungsvariante mit 15 Flugzeugen lag aber nicht vor", kritisiert der Rechnungshof. "Die militärischen Vorgaben im Bereich der Luftraumüberwachung wurden nachträglich überarbeitet."
Flieger müssen nicht "fast neuwertig" sein
Für die sechs gebrauchten Flieger wurden keine Maximalwerte in Hinblick auf die Materialabnützung und die Anzahl der bereits geleisteten Flugstunden festgelegt, wodurch für das Ressort keine Möglichkeit zur Kompensation des tatsächlichen Materialabnützungsgrads bestand. Eine Definition des Begriffs "fast neuwertig" für den Abnahme- und Güteprüfprozess fehlte.
Neue Kosten durch Sehhilfen für die Nacht
Interessant ist auch, dass nach der Stornierung von Infrarot-Suchgeräten nun die Beschaffung von "Sehhilfen zur Identifizierung von Luftzielen bei Nacht" eingeleitet wurde, was wiederum neue Kosten verursachen dürfte.
Darabos zog Deal praktisch ohne Beratung durch
Fazit: Der Rechnungshof stellt dem Verteidigungsminister eine vernichtende Bilanz aus. An der entscheidenden Verhandlungen haben laut RH ausschließlich Darabos und ein externer Gutachter teilgenommen. Die Finanzprokuratur war weder an an den Vergleichsverhandlungen noch am Vergleichsabschluss beteiligt. Sie wurde erst nach Abschluss des Vergleichs in eine Arbeitsgruppe zur Erstellung von Detailvereinbarungen eingebunden.
22.08.2008
Rechnungshof sieht wenig Einsparungen – Darabos bleibt bei 370 Millionen
Schlechtes Zeugnis für Eurofighter-Vergleich
Rechnungshof: Vergleich brachte nur 267 Millionen.
Prüfer fordern, dass Preisnachlass für weniger Leistungen fixiert wird.
Darabos bleibt dabei: Vergleich mit EADS war gut.
Wien. Der Rechnungshof hat den Vergleich von Verteidigungsminister Norbert Darabos mit dem Eurofighter-Erzeuger EADS unter die Lupe genommen.
RH-Präsident Josef Moser wollte zwar bei der Präsentation des Berichts am Freitag nicht explizit von einem schlechten Deal sprechen. Allerdings machte er deutlich, dass von denvon Verteidigungsminister Norbert Darabos angegebenen erhofften Einsparungen von 370 Millionen Euro und noch in Aussicht gestellten weiteren Einsparungen von 732 Millionen tatsächlich nur 267 Millionen Einsparungen gesichert sind.
Durch die Verringerung von 18 auf 15 Eurofighter und weniger Selbstschutz- und elektrooptische Zielerfassungssysteme seien die Kosten um 307 Millionen zurückgegangen, allerdings habe Eurofighter GmbH 57 Millionen Systemänderungskosten in Rechnung gestellt, was zu einer Refundierung von nur 250 Millionen Euro geführt habe.
17 Millionen Euro Einsparungen sieht der Rechnungshof bei den Betriebskosten als gesichert – Darabos ging hier von 120 Millionen aus. Darabos bezieht sich auf den zwischen ihm und Eurofighter-Chef Aloysius Rauen unterzeichneten Vergleich, der RH auf die konkreten In-Service-Support-Verträge, die für rund 3,5 beziehungsweise 8,5 Jahre abgeschlossen sind. Für die Zeit nach Ablauf der Verträge gibt es laut RH keine Preisvereinbarungen- und garantieren. Damit könne auch der vereinbarte jährliche Preisnachlass von 4 Millionen Euro nicht auf 30 Jahre hochgerechnet werden. Für Darabos sind die 120 Millionen Euro hingegen "hieb- und stichfest."
Keine Preisnachlässe nachvollziehen konnte der RH beim Verzicht auf die Eurofighter-Modernisierung von Tranche 1 auf Tranche 2 und die Akzeptanz gebrauchter Flieger. Den Prüfern zufolge reduziert sich der Kaufpreis lediglich durch die Stückzahlminimierung und den Verzicht auf Ausrüstungsteile. 15 teilweise gebrauchte Flieger der Tranche 1 kosten jetzt 1,709 Milliarden, die 18 neuen Tranche-2-Abfangjäger hätten 1,959 Milliarden Euro gekostet.
Nicht nachvollziehbar sind für die Prüfer auch von Darabos errechnete "Folgeeinsparungen" von 730 Millionen Euro, der RH sieht nur 4,75 Millionen Euro im Infrastrukturbereich als gesichert an. Weitere 43,1 Millionen an Einsparungen seien möglich.
Eine vernichtende Bilanz zog der Rechnungshof über die Vergleichsverhandlungen. So habe es das Ressort verabsäumt, sich das Recht auf allfällige Mehrerlöse durch die Verwertung der ursprünglich für Österreich bestimmten Tranche-2-Flugzeuge abzusichern. Kritisiert wird weiters, dass die Finanzprokuratur und der Finanzminister in die maßgeblichen Verhandlungen nicht eingebunden waren. Darabos selbst glaubt, "dass das Ergebnis" seine Vorgehensweise "rechtfertigt".
22.08.2008
Rechnungshof lässt an Eurofighter-Deal kein gutes Haar
Die Preisreduktion beträgt laut aktuellem Rechnungshof-Bericht nur 267 Millionen Euro statt der von Verteidigungsminister Darabos angegebenen 400 Millionen Euro: "Militärische Erwägungen standen nicht im Vordergrund".
Einer der Eurofighter Typhoon in Zeltweg Foto: APA
Der rote Wahlkampfhit von 2006 könnte sich als Boomerang erweisen. Aus dem SPÖ-Wahlversprechen, die Eurofighter abzubestellen, sind letztlich eine Preisreduktion und ein schlechtes Zeugnis für die Verhandlungen des Verteidigungsministers Norbert Darabos (S) übriggeblieben. Der Rechnungshof (RH) stellte in seinem am Freitag veröffentlichten Bericht zum Eurofighter-Deal zwar eine gesicherte Preisreduktion von 267 Mio. Euro fest, allerdings um 103 Mio. Euro weniger, als von Darabos errechnet. Kritik übt der RH in zahlreichen Punkten an den Vorgängen bei den Verhandlungen mit der Eurofighter GmbH.
Stornokosten. Laut RH hat die Stückzahlreduktion von 18 auf 15 und die Abbestellung von Selbstschutz- und elektrooptischen Zielerfassungssystemen (Infrarot-Suchgeräten) einen Wert von 307 Mio. Euro umfasst. 57 Mio. Euro stellte die Eurofighter GmbH als Stornokosten in Rechnung. Als Differenz ergab sich eine gesicherte Preisreduktion von 250 Mio. Euro, die an Österreich refundiert wird.
120 Mio. Euro. Bei den Betriebskosten sieht der RH nur 17 der von Darabos errechneten 120 Mio. Euro Einsparungen als gesichert an. Die Differenz ergibt sich durch die unterschiedliche Sichtweise: Darabos bezieht sich auf den zwischen ihm und Eurofighter-Chef Aloysius Rauen unterzeichneten Vergleich; der RH auf die konkreten In-Service-Support-Verträge, die für rund 3,5 bzw. 8,5 Jahre abgeschlossen sind. Für die Zeit nach Ablauf der Verträge gibt es laut RH keine Preisvereinbarungen- und garantieren. Damit könne auch der vereinbarte jährliche Preisnachlass von vier Mio. Euro nicht auf 30 Jahre (bzw. 120 Mio. Euro) hochgerechnet werden. Für Darabos sind die 120 Mio. Euro hingegen "hieb- und stichfest."
Stückzahlminimierung. Keine Preisnachlässe nachvollziehen konnte der RH bei Verzicht auf die Eurofighter-Modernisierung von Tranche 1 auf Tranche 2 und die Akzeptanz gebrauchter Flieger. Den Prüfern zufolge reduziert sich der Kaufpreis lediglich durch die Stückzahlminimierung und den Verzicht auf Ausrüstungsteile. 15 teilweise gebrauchte Flieger der Tranche 1 kosten jetzt 1,709 Mrd. Euro, die 18 neuen Tranche-2-Abfangjäger hätten 1,959 Mrd. Euro gekostet. Aufs Stück gerechnet ergibt sich damit eine Preissteigerung pro Flieger von 109 auf 114 Mio. Euro. Nicht nachvollziehbar sind für die Prüfer auch von Darabos errechnete "Folgeeinsparungen" von 730 Mio. Euro, der RH sieht gerade mal 4,75 Mio. Euro im Infrastrukturbereich als gesichert an. Weitere 43,1 Mio. an Einsparungen seien möglich aber nicht gesichert.
22.08.2008
Vernichtende Bilanz über Vergleichsverhandlungen
Eine vernichtende Bilanz zog der Rechnungshof über die Vergleichsverhandlungen. So habe es das Ressort verabsäumt, sich das Recht auf allfällige Mehrerlöse durch die Verwertung der ursprünglich für Österreich bestimmten Tranche-2-Flugzeuge abzusichern. Kritisiert wird weiters, dass die Finanzprokuratur und der Finanzminister in die maßgeblichen Verhandlungen nicht eingebunden waren. An der entscheidenden Verhandlungen haben laut RH ausschließlich Darabos und ein externer Gutachter teilgenommen. Der RH sprach von einer "mangelnden Dokumentation und fehlenden Transparenz". Darabos selbst glaubt, "dass das Ergebnis" seine Vorgehensweise "rechtfertigt".
Nachträglich überarbeitet. Der RH hielt zudem fest, dass militärische Vorgaben nicht im Vordergrund gestanden seien und keine Planungsvariante mit 15 Flugzeugen vorgelegen sei. Die militärischen Vorgaben im Bereich der Luftraumüberwachung seien erst nachträglich überarbeitet worden. Rechnungshofpräsident Josef Moser empfahl dem Ressort u.a., Einsparungspotenziale sicherzustellen und den künftigen Investitionsbedarf zu klären. Auf die umstrittenen Gegengeschäfte wirkt sich der Darabos-Vergleich laut RH mit rund 500 Mio. Euro aus. Darabos selbst glaubt dies aber erst, wenn ihm auch nur ein einziges Geschäft nachgewiesen werde, das durch die Reduktion nicht zustande gekommen sei.
Scharfer Kritik. Die im Wahlkampf befindlichen Parteien reagierten auf den Bericht mit scharfer Kritik. Die ÖVP empörte sich in mehreren Aussendungen über "desaströse" Verhandlungen zum "Schaden der Republik". Die FPÖ und das BZÖ forderten den sofortigen Rücktritt des Ministers. Der Grüne Abgeordnete Werner Kogler sprach vom "letzten Akt im Trauerspiel Eurofighter".
22.08.2008
Darabos´ Waterloo: Der RH-Bericht zum Eurofighter-Deal
Nicht 370, sondern lediglich 267 Millionen Euro werden durch die Reduktion der Anzahl an Abfangjägern eingespart, sagen die Rechnungsprüfer. Der Stückpreis ist durch den "Downgrade" sogar noch gestiegen.
Nach langem Warten wurde am Freitag der Bericht des Rechnungshofes (RH) zum Eurofighter-Vergleich von SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos veröffentlicht - und für Letzteren gerät er zu einem regelrechten Waterloo. Nach den RH-Berechnungen haben Darabos´ Verhandlungen mit der Eurofighter GmbH nur eine Kostenreduktion von 267 Millionen Euro gebracht. Darabos hatte dagegen stets von Einsparungen in Höhe von 370 Millionen Euro gesprochen. Damit fehlen auf die Kalkulation des Verteidigunsminister 27,8 Prozent oder 103 Millionen Euro.
Doch nicht nur das Ergebnis der Verhandlungen wird kritisiert, auch die Art und Weise, wie es zustande gekommen ist. Darabos habe die Verhandlungen nahezu im Alleingang geführt, beanstanden die Rechnungsprüfer. Ebenfalls in der Kritik: Die "mangelnde Dokumentation und die fehlende Transparenz der Vergleichsverhandlungen".
Zudem stellt der RH in seinem Bericht fest, dass die betroffenen Dienststellen im Ministerium über den Inhalt des Vergleichs und die Detailvereinbarungen "nur auszugsweise informiert" worden seien. Das Ressort habe auch bis zum Abschluss der Gebarungsprüfung im Dezember 2007 keine Vorbereitungen für Verhandlungen über Vertragsänderungen getroffen. "Die Einleitung der Vertragsänderungen erfolgte erst im März 2008", erklärt der RH.
Darabos sieht sich im Recht
Der derart gescholtene Verteidigungsminister verteidigte sich umgehend: Er glaube, "dass das Ergebnis meine Vorgehensweise rechtfertigt", erklärte Darabos am Freitag auf einer Pressekonfernz. Dass auch die Finanzprokuratur nicht voll eingebunden war, und er gemeinsam mit einem externen Gutachter die entscheidenden Verhandlungen alleine geführt hat, argumentierte Darabos damit, dass es sich um eine "politische Entscheidung" gehandelt habe. Auch bei den Angaben über die Einsparungen widersprach er dem RH. Die Einsparungen bei den Betriebskosten in Höhe von 120 Millionen bezeichnete Darabos als "hieb- und stichfest". "Da fährt die Eisenbahn drüber."
Einholen von Rechtsauskünften verabsäumt
Bemängelt wird außerdem, dass eine Rechtsauskunft über eine mögliche Gebührenpflicht erst nach Vertragsabschluss eingeholt wurde und dadurch Österreich Zinskosten für den Zeitraum ab der Fälligkeit der Gebühren entstehen könnten. Weiters beanstandete der RH, dass nicht das Finanzministerium oder die Finanzprokuratur für die Beratungstätigkeit herangezogen wurden und eine schriftliche Beauftragung des externen Gutachters (Kosten: 115.000 Euro) gefehlt habe.
Die Stückzahlreduktion von 18 auf 15 und die Abbestellung von Selbstschutz- und elektrooptischen Zielerfassungssystemen (Infrarot-Suchgeräten) hat nach Angaben des RH einen Wert von 307 Millionen Euro umfasst. 57 Millionen Euro stellte allerdings die Eurofighter GmbH als Abbestellungskosten in Rechnung. Die Reduktion beträgt damit nur 250 Millionen Euro. Auch von den von Darabos kommunizierten Einsparungen von 120 Millionen Euro bei den Betriebskosten sieht der RH gerade einmal 17 Millionen gesichert. Dies ergibt sich nach RH-Angaben durch die Laufzeit der entsprechenden Verträge (In-Service-Support-Verträge).
RH: Preisnachlass "nicht nachvollziebar"
Auch der Preisnachlass durch den Verzicht auf die Eurofighter-Modernisierung von Tranche 1 auf Tranche 2 und die Akzeptanz gebrauchter Flieger für den RH "nicht nachvollziehbar ausgewiesen". Der Kaufpreis reduziert sich damit von 1,959 Milliarden Euro für 18 neue Tranche-2-Abfangjäger auf 1,709 Milliarden Euro für 15 teilweise gebrauchte Tranche-1-Jets. Die Preisreduktion durch die Verminderung der Stückzahl (250 Millionen Euro) ergibt trotz Verzicht auf die modernere Tranche 2, Abbestellung von Einsatzausrüstung und Tausch von neuwertigen gegen sechs gebrauchte Flieger nun einen Stückpreis von 114 statt wie bisher 109 Millionen Euro pro Jet.
Im von Darabos vereinbarten Vergleich wurde ein Preisnachlass von vier Millionen Euro jährlich vereinbart, der hochgerechnet auf die geplante Nutzungsdauer von 30 Jahren eine Kostenreduktion von 120 Millionen Euro ergeben sollte. Die tatsächliche Laufzeit der Verträge beträgt allerdings nur rund 3,5 bzw. 8,5 Jahre. Für die Zeit nach Ablauf der Verträge liegen keine Preisvereinbarungen oder -garantien vor. Gesichert sind damit nach Ansicht des RH lediglich Reduktionen in Höhe von 17 Millionen Euro.
Zusätzlich ergaben sich laut RH 750.000 Euro Einsparungen durch die Verringerung der Güteprüfungen um drei Stück. Der Verzicht auf den Bau einer Wartungsbox brachte weitere vier Millionen Euro.
"Militärische Erwägungen nicht im Vordergrund"
Die Eurofighter-Stückzahlreduktion und die Abbestellung von Einsatzausrüstung erfolgten aufgrund einer Entscheidung des Verteidigungsministers. Planungsvarianten mit geringeren Flottengrößen wurden vorher ausgearbeitet, "eine Planungsvariante mit 15 Flugzeugen lag aber nicht vor", kritisiert der Rechnungshof. "Die militärischen Vorgaben im Bereich der Luftraumüberwachung wurden nachträglich überarbeitet."
"Militärische Erwägungen standen nicht im Vordergrund" am Beginn der Überlegungen des Verteidigungsministeriums, stellte der RH weiters fest. Außerdem wurde durch die Akzeptanz gebrauchter Flieger und die Abbestellung von Einsatzausrüstung auf Anforderungen verzichtet, die im Vergabeverfahren zwingend zu erfüllende Bewertungskriterien dastellten und deren Nichterfüllung zum Ausscheiden von Angeboten geführt hatte.
Das Ressort verzichtete zudem auf eine Pönalforderung in Höhe von rund 5,1 Mio. Euro gegenüber der Eurofighter GmbH für bis dahin festgestellte Lieferverzögerungen bei logistischen Leistungen. Für die von Eurofighter verrechneten Stornokosten in Höhe von 57 Mio. Euro lag laut RH "keine nachvollziehbare Darstellung vor".
Für die sechs gebrauchten Flieger wurden keine Maximalwerte in Hinblick auf die Materialabnützung und die Anzahl der bereits geleisteten Flugstunden festgelegt, wodurch für das Ressort keine Möglichkeit zur Kompensation des tatsächlichen Materialabnützungsgrads bestand. Eine Definition des Begriffs "fast neuwertig" für den Abnahme- und Güteprüfprozess fehlte.
Gebrauchte Teile auch bei neuen Eurofightern
Außerdem enthielten nicht nur die gebrauchten, sondern auch die "neuen" Flugzeuge der Tranche 1 gebrauchte Systemteile bzw. Komponenten der Tranche 2. Durch das Auslaufen der Produktion von Flugzeugen der Tranche 1 fehlten Nutzteile, wodurch auch die weitere Versorgung mit Ersatz- und Umlaufteilen betroffen sei, so der RH.
Interessant ist auch, dass nach der Stornierung von Infrarot-Suchgeräten nun die Beschaffung von "Sehhilfen zur Identifizierung von Luftzielen bei Nacht" eingeleitet wurde, was wiederum neue Kosten verursachen dürfte.
22.08.2008
Eurofighter: Darabos im Kreuzfeuer der Kritik
Für die ÖVP führten die "desaströsen Verhandlungen" des Verteidigungs-Ministers zu einem "Schaden der Republik". Die Grünen sehen den "letzten Akt im Trauerspiel Eurofighter", FPÖ und BZÖ fordern den Rücktritt.
Kritik von zahlreichen Seiten hagelt es auf SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos angesichts des heute, Freitag veröffentlichten RH-Bericht zum Eurofighter-Deal. Die ÖVP empörte sich in mehreren Aussendungen über "desaströse" Verhandlungen zum "Schaden der Republik". Die FPÖ und das BZÖ forderten den sofortigen Rücktritt des Ministers. Der Grüne Abgeordnete Werner Kogler sprach vom "letzten Akt im Trauerspiel Eurofighter".
"Außer Spesen nichts gewesen", lautete das Urteil des VP-Abgeordneten Werner Amon in einer Aussendung. Darabos habe das "wirtschaftliche Kunststück zusammengebracht, gebrauchte Flieger teurer als neue zu kaufen", meinte er. Für VP-Rechnungshofsprecher Hermann Gahr haben sich die "schlimmsten Befürchtungen" seiner Partei bestätigt. Der Darabos-Deal sei "sicherheitspolitisch unverantwortlich, finanzpolitisch desaströs, militärisch bedenklich und wirtschaftlich völlig dilettantisch", empörte er sich. VP-Finanzsprecher Günter Stummvoll verwies auf den "großen Schaden", den der Minister mit seiner "dilettantischen Verhandlungsweise" zugefügt habe.
Grüne: ÖVP mitverantwortlich
Die ÖVP in die Mitverantwortung zog der Grüne Abgeordnete Werner Kogler. Die Anschaffung der Eurofighter seien von Beginn an "rausgeschmissene Milliarden" gewesen, beklagte er. Dass Darabos sein Nachverhandlungsergebnis gleich 100 Millionen Euro höher ansetze als es vertraglich nachweisbar sei, stelle dabei "nur den letzten Akt im Trauerspiel Eurofighter" dar. Dies sei allerdings ein "matter Abklatsch gegen jene Verschwendung, welche die ÖVP zu verantworten hat", so Kogler.
Für FP-Chef Heinz-Christian Strache ist Darabos rücktrittsreif, da er sich über den Nationalrat hinweggesetzt habe. Begründung: Das Hohe Haus habe mit der Einsetzung des Eurofighter-Ausschusses dem Minister den Auftrag erteilt, "alle Schritte zu setzen, um den Kaufvertrag kostengünstig aufzulösen und den Beschaffungsvorgang so lange zu unterbrechen, bis der Bericht des Eurofighter-Ausschusses vorliegt". Diesen Auftrag habe Darabos eigenmächtig aufgehoben, erklärte der FP-Chef. Er warf Darabos daher "beispiellose Missachtung der parlamentarischen Demokratie" vor.
Für Darabos' Rücktritt plädierte auch BZÖ-Wehrsprecher Gernot Darmann. So belege der RH-Bericht "eindeutig", dass der Minister mit seinem Deal der Republik Österreich Schaden zugefügt habe und "obendrein beim Deal von Darabos nicht einmal militärische Erwägungen im Vordergrund standen", so dre BZÖ-Abgeordnete.
LIF über "Mogelpackung erzürnt"
"Erzürnt" über Darabos' "Mogelpackung ist man beim LIF. "Darabos hat in Mathematik scheinbar gefehlt", meinte LIF-Verteidigungssprecher David Loidolt angesichts des "Rechenfehlers" des Ministers. Er forderte eine "umfassende parlamentarische Prüfung" durch den Rechnungshofausschuss noch vor der Wahl.
Für die "Rücknahme und den Weiterverkauf" der Jets sprach sich erneut der Initiator des Volksbegehrens gegen Abfangjäger, Rudolf Fußi in einer Stellungnahme aus. Der SPÖ legte er nahe, dies zum zentralen Thema im Wahlkampf zu machen.
22.08.2008
Reaktionen: FPÖ und BZÖ fordern Darabos-Rücktritt
Grüne: "Matter Abklatsch gegen jene Verschwendung, welche die ÖVP zu verantworten hat"
ÖAAB-Generalsekretär Werner Amon sieht im vorliegenden RH-Bericht einen Beweis dafür, wie "die SPÖ und Verteidigungsminister Darabos die Bevölkerung und das Parlament hinters Licht führen wollten."
Bereits im Frühjahr, so Amon, habe die ÖVP ihren Koalitionspartner und den zuständigen Minister Darabos aufgefordert, die Vergleichsverhandlungen zum Eurofighterkauf dem Parlament offen zu legen. Sein Parteikollege ÖVP-Rechnungshofsprecher Hermann Gahr bezeichnet Darabos' Vorgehen als "unverantwortlich, finanzpolitisch desaströs, militärisch bedenklich und wirtschaftspolitisch völlig dilettantisch". ÖVP-Finanzsprecher Günter Stummvoll verwies auf den "großen Schaden", den der Minister mit seiner "dilettantischen Verhandlungsweise" zugefügt habe.
BZÖ fordert Darabos-Rücktritt
Der Rechnungshofbericht zum Eurofighter-Vergleich würde eindeutig belegen, dass Verteidigungsminister Darabos mit seinem Deal der Republik Österreich Schaden zugefügt hat, sagte Gernot Darmann vom BZÖ in einer Aussendung. Er forderte Darabos' Rücktritt.
Grüne sehen ÖVP-Mitverantwortung
Die ÖVP in die Mitverantwortung zog der Grüne Abgeordnete Kogler. Die Anschaffung der Eurofighter seien von Beginn an "rausgeschmissene Milliarden" gewesen, beklagte er. Dass Darabos sein Nachverhandlungsergebnis gleich 100 Millionen Euro höher ansetze als es vertraglich nachweisbar sei, stelle dabei "nur den letzten Akt im Trauerspiel Eurofighter" dar. Dies sei allerdings ein "matter Abklatsch gegen jene Verschwendung, welche die ÖVP zu verantworten hat", so Kogler.
FPÖ: Darabos rücktrittsreif
Für FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist Darabos rücktrittsreif, da er sich über den Nationalrat hinweggesetzt habe. Begründung: Das Hohe Haus habe mit der Einsetzung des Eurofighter-Ausschusses dem Minister den Auftrag erteilt, "alle Schritte zu setzen, um den Kaufvertrag kostengünstig aufzulösen und den Beschaffungsvorgang so lange zu unterbrechen, bis der Bericht des Eurofighter-Ausschusses vorliegt". Diesen Auftrag habe Darabos eigenmächtig aufgehoben, so der FPÖ-Chef. Er warf Darabos daher "beispiellose Missachtung der parlamentarischen Demokratie" vor.
Fussi für Rücknahme und Weiterverkauf
"Entweder hat Minister Darabos während seiner Schulzeit in Mathematik gefehlt oder er hat den Österreicherinnen und Österreichern bewusst einen falschen Betrag genannt. Anders kann ich mir seinen Rechenfehler nicht erklären", reagierte LIF-Verteidigungssprecher David Loidolt auf den Bericht. Für die "Rücknahme und den Weiterverkauf" der Jets sprach sich erneut der Initiator des Volksbegehrens gegen Abfangjäger, Rudolf Fußi in einer Stellungnahme aus. Der SPÖ legte er nahe, dies zum zentralen Thema im Wahlkampf zu machen.
22.08.2008
Eurofighter-Deal von Darabos für ÖVP "desaströs"
Rechnungshof sieht Differenz von 103 Millionen zu den Angaben des Verteidigungsministeriums - Mit Bericht zum Download und Infografik
Bei der ÖVP reibt man sich die Hände: Eine Aussendung nach der anderen schickten die Bürgerlichen am Freitag angesichts der Rechnungshof-Kritik am Eurofighter-Deal von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ), den dieser vor einem guten Jahr mit dem Hersteller abgeschlossen hat, an die Redaktionen.
"Einen desaströsen Sololauf" unterstellte der schwarze Finanzsprecher Günter Stummvoll dem roten Minister. "Sicherheitspolitisch unverantwortlich", "wirtschaftlich dilettantisch" , assistierten ihm ÖAAB-Generalsekretär Werner Amon und Wehrsprecher Walter Murauer. Rechnungshofsprecher Hermann Gahr wetterte: "Der Rechnungshofbericht bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen."
Das Kontrollgremium hatte auf Antrag der ÖVP Darabos' Nachverhandlungen überprüft - und tatsächlich einige unschöne Details zutage gefördert. Zur Erinnerung: Seit dem abgeschlossenen Deal brüstete sich der Verteidigungsminister, der Republik zu Einsparungen in der Höhe "von mindestens 370 Millionen" verholfen zu haben. Durch eine Verringerung der Stückzahl von 18 auf 15 Eurofighter, durch Abbestellung von technischem Gerät wie Infrarotsuchern, durch den Verzicht auf die moderne Tranche 2 und durch den Tausch von sechs neuen Kampfjets gegen sechs gebrauchte Flieger.
Doch nun korrigiert der Rechnungshof in seinem Bericht Darabos' bisherige Angaben. Statt 370 Millionen habe sein Vergleich bloß eine Kostenreduktion in der Höhe von 267 Millionen Euro gebracht, stellte die Kontrollbehörde klar - also um 103 Millionen weniger als behauptet. Denn allein 57 Millionen stellte die Eurofighter GmbH als Abbestellungskosten in Rechnung. Die von Darabos proklamierten Einsparungen von 120 Millionen bei den Betriebskosten für die Nutzungsdauer von 30 Jahren ist für den Rechnungshof wiederum nicht nachvollziehbar, er pocht darauf, dass nur 17 Millionen Euro gesichert seien - da keine Preisgarantien für drei Jahrzehnte vorliegen. Ebenfalls pikant: Die Reduzierung des Kaufpreises bewirkte außerdem weniger Gegengeschäfte. Deren Ausmaß sank um 500 Millionen auf 3,5 Milliarden Euro.
Ein vernichtendes Urteil fällt der Rechnungshof vor allem darüber, dass Darabos auf eigene Faust verhandelt hat. Weder Finanzprokuratur noch Finanzminister seien eingebunden gewesen, moniert der Bericht - und es sei auch nichts dokumentiert worden. Zudem habe es das Ressort verabsäumt, sich das Recht auf Mehrerlöse durch den Verzicht auf modernere Flieger der Tranche 2 abzusichern.
Rechnungshofpräsident Josef Moser betonte bei der Präsentation des Berichts im Parlament, dass beim Vergleich nicht militärische Vorgaben, sondern die Suche nach Einsparungspotenzialen im Vordergrund gestanden seien. Keine Stunde später beharrte Darabos in der Roßauer Kaserne aber scheinbar unbeirrt auf seinen Zahlen: Seine Einsparungen bei den Betriebskosten seien "hieb und stichfest. Da fährt die Eisenbahn drüber."
23.08.2008
Eurofighter-Überdruss
Die Dinger regen kaum jemanden noch auf - von Nina Weißensteiner
Der rote Verteidigungsminister hat nun alle Hände voll zu tun, sich selbst zu verteidigen. Ausgerechnet im Wahlkampf fällte der Rechnungshof ein hartes Urteil über das Abwehrmanöver von Norbert Darabos vor einem Jahr, als er dem Eurofighter-Hersteller drei der achtzehn ungeliebten Abfangjäger wegverhandelte: Die Einsparungen sind viel mickriger als stets behauptet, weniger Flieger verschlingen trotzdem zig Millionen an Betriebskosten, dazu ging ein beträchtlicher Teil der Gegengeschäfte flöten.
Kein Wunder, dass die Bürgerlichen den missglückten Deal von Darabos in den kommenden Wochen ausschlachten wollen. Doch haben die Ungetüme tatsächlich noch das Zeug dazu, ein drittes Mal zum Wahlkampfschlager zu werden? Wohl kaum. Zur Erinnerung: Eine Regierung, nämlich Schwarz-Blau, haben die Kampfflieger im Jahr 2002 bereits gesprengt. Vor dem letzten Urnengang 2006 sind dann die Sozialdemokraten mit der Mission angetreten, sämtliche Eurofighter zu stornieren. Zwischendurch haben die tonnenschweren Vögel ein eigenes Volksbegehren auf den Plan gerufen, im Parlament waren sie Anlass für einen Untersuchungsausschuss, für dringliche Anfragen, Sondersitzungen und Misstrauensanträge gegen Regierungsmitglieder.
Nach jahrelangem Aktionismus darf beim Wahlvolk ein Eurofighter-Überdruss angenommen werden. Denn mittlerweile versehen neun Kampfflieger am Himmel ihren Dienst, weitere sind - dank ÖVP - im Anflug. Und auch wenn Rot und Schwarz jetzt mit vielen Zahlen das Versagen des anderen bei der Milliardenbeschaffung anprangern: Die Dinger regen kaum jemanden noch auf.
23.08.2008
SPÖ-Chef Faymann verteidigt Darabos
Differenzen zu RH-Zahlen sollten sich noch aufklären lassen - Bericht sei zwar ernst zu nehmen, aber er sei kein richterliches Urteil
SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann hat sich in der Frage der Einsparungen beim Eurofighter-Kauf voll hinter Norbert Darabos gestellt. Wie Faymann Freitagabend bei einer Veranstaltung in Graz sagte, habe der Verteidigungsminister versucht, das Bestmögliche aus einem fertigen Vertrag herauszuholen. Die Differenzen zu den vom Rechnungshof ermittelten, weit geringeren Einsparungen würden sich in den nächsten Tagen noch aufklären.
Kein richterliches Urteil
Der Rechnungshofbericht sei zwar ernst zu nehmen, generell handle es sich bei RH-Berichten aber um keine richterlichen Urteile, so Faymann in einer Diskussionsveranstaltung der "Kleinen Zeitung". Der SPÖ seien am liebsten keine Eurofighter gewesen, aufgrund der geschlossenen Verträge habe sich Darabos bemüht, in den Nachverhandlungen das Beste herauszuholen.
Milde zeigte sich Faymann bezüglich der am Freitag bekannt gewordenen Asfinag-Swap-Verluste: Hätte er die Verantwortung getragen, würde er zum damaligen Zeitpunkt ebenfalls für einen Ausstieg aus riskanten Fremdwährungskrediten befürwortet haben. Auch den Abschluss derselben wollte er nicht verurteilen. Zur umstrittenen Medienkooperation seines Verkehrsministeriums mit den ÖBB meinte Faymann, er habe sein Verhalten nicht als "Zulassung" gesehen und hätte eine so etwas nie angeordnet.
Grenzziehung zu FPÖ und BZÖ
Im Hinblick auf die Wahl am 28. September und die Regierung danach unterstrich der SPÖ-Chef erneut die "Grenzziehung" zu FPÖ und BZÖ und schloss eine neuerliche Große Koalition nicht aus, wobei der deutlich Umweltminister Josef Pröll (V) als Wunschpartner erkennen ließ und auf Distanz zu Vizekanzler ÖVP-Chef Wilhelm Molterer ging, der zu sehr unter dem Einfluss von Klubobmann Wolfgang Schüssel stehe.
Inhaltlich stellte Faymann die Senkung der Mehrwertsteuer bei Lebensmittel von zehn auf fünf Prozent und die Vorziehung der Steuerreform auf 2009 ins Zentrum. Der freie Bildungszugang gehöre zu den sozialdemokratischen Grundprinzipien, so auch die Abschaffung der Studiengebühren, die aber nicht Bedingung in Koalitionsverhandlungen sein würde.
Kritik
Darabos ist auch am Samstag wegen seines Eurofighter-Deals unter Beschuss gestanden. Die ÖVP, die gemeinsam mit ihrem blau-orangen Koalitionspartner die ungeliebten Abfangjäger angeschafft hat, rückte mit mehreren Aussendungen aus, um Darabos zu attackieren. So wehrte sich ÖVP-Vize-Chef Josef Pröll gegen Personalspekulationen der SPÖ über die ÖVP und forderte den roten Parteichef, Werner Faymann auf, klarzustellen, ob Darabos "überhaupt noch tragbar ist".
Grünen-Sicherheitssprecher Peter Pilz warf der SPÖ vor, "zur Eurofighter-Partei mutiert" zu sein. Er wollte wissen, "warum die SPÖ die Möglichkeit zum Ausstieg aus dem Vertrag nicht genutzt hat". FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky erneuerte die Rücktrittsaufforderung der Freiheitlichen. Die SPÖ habe die Österreicher in der Causa Eurofighter von Anfang an "beschwindelt" und sei auch jetzt nicht bereit, Konsequenzen zu ziehen, so Vilimsky. Den "sofortigen Abflug" von Darabos verlangte auch BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz, der dem Minister "schäbige Tricks" vorwarf.
24.08.2008
ÖVP will "Konsequenzen" für Verteidigungsminister Darabos
Bartenstein schließt Misstrauensantrag gegen Darabos wegen Eurofighter-Bericht nicht aus - Rechnet mit einer Sondersitzung vor der Wahl - Pilz kündigt Misstrauensantrag an
Die ÖVP nützt den Eurofighter-Bericht des Rechnungshofes für den Wahlkampf. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) erklärte gegenüber der "Presse" (Montag-Ausgabe), dass er "parlamentarische Konsequenzen" bei Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) erwarte - und wollte auch einen Misstrauensantrag der ÖVP gegen Darabos nicht ausschließen. Jedenfalls rechnete er mit einer Sondersitzung des Nationalrates vor der Wahl.
Der RH-Bericht gehe "weit über unsere Befürchtungen hinaus", sagte Bartenstein. Und ergänzte, dass ein ÖVP-Minister nach so einem Bericht abtreten hätte müssen.
Bartenstein hat sich schon mehrfach gegen die Fortsetzung der Großen Koalition ausgesprochen - und erklärte gegenüber der "Presse": "Es gibt nur wenige, die
Pilz kündigt Misstrauensantrag an
Nicht nur Bartenstein, auch sein Parteikollege Michael Spindelegger, der Zweite Nationalratspräsident, schließt einen Misstrauensantrag gegen Verteidigungsminister Norbert Darabos nicht aus. "Es wird Konsequenzen für Darabos geben müssen", sagte er angesichts des Rechnungshof-Berichtes zum Eurofighter gegenüber der Tageszeitung "Österreich" (Montag-Ausgabe). Der Grüne Abg. Peter Pilz kündigte bereits einen solchen Antrag der Grünen für September an.
25.08.2008
Fichtenbauer kritisiert ORF-Berichterstattung zum Eurofighter-Vergleich
"Ordnungsgemäße Abarbeitung des Eurofighter-Desasters wird aber
dadurch auch nicht zu verhindern sein."
FPÖ-Wehrsprecher NAbg. Dr. Peter Fichtenbauer rügte
die "üble ORF-Manipulation" im Zuge der Berichterstattung über den
Rechnungshofbericht zum Eurofighter-Vergleich von Minister Darabos.
Es sei in der Berichterstattung nur Darabos zu Wort gekommen, der
Rechnungshof hingegen gar nicht.
"Ein Mindestmaß an journalistischer Objektivität muss eingefordert
werden", so Fichtenbauer, der meint, dass Darabos und
Rechungshofpräsident Moser zu gleichen Teilen zu Wort hätten kommen
müssen. "Die manipulativen - sattsam als "Rotfunk" bekannten -
Verschmälerungen der Berichterstattung, im offenbar gewünschten Sinn,
stellen dem ORF ein übles Zeugnis aus. Es wird allerdings auch
dadurch nicht gelingen, die ordnungsgemäße Abarbeitung des
Eurofighter-Desasters dieser Regierung zu verhindern", betonte der
freiheitliche Wehrsprecher.
"Sollte Darabos wirklich, so wie in der Berichterstattung der ZiB zu
vernehmen war, den Eurofighter-Vergleich dem ORF vorgelegt haben,
obwohl er sich geweigert hat, dem Parlament, genauer gesagt dem
Landesverteidigungsausschuss, den Vergleich vorzulegen, wird man sich
über diese Verhöhnung des Parlaments und deren Konsequenzen über die
Parteigrenzen hinaus Gedanken machen müssen", stellte Fichtenbauer
abschließend klar.
25.08.2008 Industriellenvereinigung
Industrie: Reduzierte Gegengeschäfte bedeuten weniger Hochtechnologie und weniger Jobs in Österreich
Befürchtungen der Industrie durch Rechnungshof-Bericht "leider
bestätigt" - Minister-Vereinbarung vergibt Chance auf konkrete
Markteintrittschancen in Zukunftsmärkte
"Ein reduziertes Gegengeschäftsvolumen bedeutet
weniger Aufträge, weniger Hochtechnologiechancen in Zukunftsbranchen
und damit auch weniger zusätzliche Jobs in Österreich", betonte der
Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Markus Beyrer
heute, Montag, anlässlich des kürzlich veröffentlichten
Rechungshof-Berichts zur Vereinbarung von Verteidigungsminister
Norbert Darabos mit Eurofighter aus dem Vorjahr. Durch die Stückzahl-
und damit verbundene Gegengeschäftsreduktion "wurden massiv und
nachhaltig Möglichkeiten für den Hochtechnologiestandort Österreich
vergeben", so der IV-Generalsekretär. Die seitens der Industrie
geäußerten Befürchtungen zum Verhandlungsergebnis des
Verteidigungsministers würden durch den Rechnungshof-Bericht "leider
bestätigt".
"Mit einer Reduktion des vom Wirtschafts- und Arbeitsminister 2003
ausgehandelten umfangreichen Gegengeschäftsvolumens von vier
Milliarden Euro vergibt man sich konkrete Markteintrittschancen in
Zukunftsmärkte und vor allem zusätzliche Kooperationsprogramme in der
Hochtechnologie-Forschung", sagte Beyrer. Diese wurden von der
Industrie immer eingefordert. "Die heimische Wirtschaft, der Standort
und die Arbeitnehmer dürfen nicht die Zeche zahlen", betonte der
IV-Generalsekretär. Nach volkswirtschaftlichen Berechnungen der IV
haben alleine die im Jahr 2004 getätigten Offset-Geschäfte - ein
Volumen von 298 Mio. Euro wurde anerkannt - einen zusätzlichen Effekt
von mehr als 3.200 Beschäftigungsverhältnissen für Österreich
gebracht.
25.08.2008
Amon: Dilettantische Vorgangsweise von Minister Darabos zum Schaden der Republik
ÖVP-Abgeordneter: Hat Darabos dem Bundesheer wissentlich
geschadet? - Misstrauensantrag im Klub ausführlich behandeln
Der vernichtende Rechnungshof-Bericht über den
Eurofighter-Deal, den Verteidigungsminister Darabos im Alleingang
ausverhandelt hat, zeigt mit erschreckender Deutlichkeit, dass die
Vorgangsweise des Ministers an Dilettantismus nicht zu überbieten
ist. Bewiesen ist aber auch, dass die SPÖ unter Gusenbauer wie auch
unter Faymann nicht Willens und in der Lage ist, das Land positiv
weiterzubringen. Das erklärte ÖVP-Abg. Werner Amon, seit 1994
Mitglied im Landesverteidigungsausschuss, heute, Montag, in einer
Pressekonferenz. ****
"Offenbar geht und ging es der SPÖ lediglich darum, den Eindruck zu
erwecken, als hätte sie zumindest eines ihrer Wahlversprechen von
2006 gehalten. Immerhin", so erinnerte Amon, "war Darabos ja vor der
Wahl Wahlkampfleiter und musste daher in der Folge als für die
Landesverteidigung zuständiger Minister wenigstens selbst den
Eindruck von Einsparungen erwecken." Die ÖVP sei von Anfang an der
Bestellung Darabos’ zum Verteidigungsminister sehr skeptisch
gegenüber gestanden, zumal Darabos’ Eignung für diese Funktion als
Zivildiener aus Gewissensgründen fraglich war. "Nun entsteht der
Eindruck, als hätte Darabos dem Bundesheer sogar wissentlich Schaden
zugefügt", ergänzte Amon.
Darabos habe ausverhandelt, dass nun ein gebrauchtes Flugzeug der
Tranche 1 um fünf Millionen Euro pro Stück mehr kostet als ein neues
der Tranche 2. "Das ist schon mehr als erstaunlich", rechnete Amon
vor. "Aber das ist nicht das Ende der Fahnenstange. Die älteren
Geräte, die Darabos nun ausgedealt hat, sind technisch schlechter
ausgestattet, bergen daher ein erhöhtes Sicherheitsrisiko und haben
viel höhere Folgekosten durch Ersatzteile, Instandhaltung etc."
Dadurch habe Darabos der Republik und dem Bundesheer erheblichen
Schaden zugefügt.
Sitzung des Rechnungshofausschusses noch vor der Wahl nötig
Für Amon ist aus diesen Gründen eine Sitzung des
Rechnungshofausschusses im Parlament noch vor der Nationalratswahl
nötig. Für dessen Einberufung werde zumindest eine Zuweisungssitzung
des Nationalrates notwendig sein. In der Ausschusssitzung könnten
dann Experten des Rechnungshofes in direkter Konfrontation mit dem
Verteidigungsminister alle Punkte des Berichtes genau erörtern,
schlug Amon vor.
"Auch ein weiteres Ersuchen des Nationalrates an den Rechnungshof für
eine vertiefende Überprüfung wäre denkbar und für eine abschließende
Gesamtbewertung von Vorteil." Immerhin habe Darabos im Alleingang mit
einem multinationalen Großkonzern komplizierte Verhandlungen geführt
und dabei auf Expertisen des eigenen Hauses, des Wirtschafts- und
Finanzministeriums verzichtet. "Die Verantwortung liegt also
ausschließlich bei ihm." Der neue SPÖ-Chef Faymann sehe dem allen nur
lächelnd zu und lasse seinen Verteidigungsminister dilettantisch und
zum Schaden der Republik gewähren.
Im ÖVP-Parlamentsklub sei der Unmut über diese Vorgangsweise groß
und es werde auch die Frage eines Misstrauensantrages heftig
diskutiert. "Ich verstehe, dass es den Wunsch dafür gibt. Ob ein
solcher Antrag zwei Wochen vor der Nationalratswahl allerdings viel
Sinn macht, wo doch die gesamte Bundesregierung zwei Tage nach der
Wahl demissioniert, ist eine andere Frage. Bundespräsident Fischer,
der ja die dann alte Bundesregierung mit der zwischenzeitlichen
Führung der Amtsgeschäfte beauftragt, sollte sich hingegen gut
überlegen, ob er Darabos tatsächlich mit der Fortführung der
Geschäfte betraut. Immerhin ist der Bundespräsident der
Oberbefehlshaber des Bundesheeres", sagte Amon, der davon ausgeht,
"dass die Wählerinnern und Wähler der SPÖ am Wahltag ohnehin die
entsprechende Antwort auf das dilettantische Vorgehen von Minister
Darabos geben werden."
Amon selbst will den Beratungen im ÖVP-Parlamentsklub nicht
vorgreifen, sieht aber die Möglichkeit eines Misstrauensantrags am
Tisch. Hinzu kämen auch die Beratungen im Rechnungshofausschuss und
die endgültige Bewertung, wie groß der tatsächliche Schaden für die
Republik und damit die Steuerzahler ist. "Es wäre jedenfalls höchst
an der Zeit, dass Darabos seine genauen Vertragsunterlagen nicht nur
dem ORF, sondern allen zuständigen Gremien des Parlaments vorlegt."
Abschließend legte Amon ein Bekenntnis zur Luftraumüberwachung ab.
"Es ist richtig und wichtig, unseren Luftraum effizient überwachen zu
können. Das schafft Sicherheit, aber auch wirtschaftlichen Nutzen und
Arbeitsplätze - allerdings nur, wenn man nicht so dilettantisch
vorgeht wie Noch-Minister Darabos."
25.08.2008
Prähauser: ÖVP kann es drehen und wenden wie sie will - Darabos hat 370 Millionen für Österreich eingespart
NATO-Träumereien der ÖVP wird SPÖ nicht nachgeben
"Auch wenn die ÖVP noch hundert Mal versucht, den
Eurofighter-Vergleich schlechtzureden: Minister Darabos ist es
gelungen 370 Millionen Euro für Österreich einzusparen", betonte
SPÖ-Wehrsprecher Stefan Prähauser am Montag gegenüber dem
SPÖ-Pressedienst. Die Einsparungen sind im Vertrag zwischen der
Republik Österreich und der Eurofighter-GmbH festgehalten, bestätigt
durch die Unterschrift von Verteidigungsminister Darabos und Aloysius
Rauen. "Darabos hat es geschafft, aus dem Irrsinns-Deal von 2003 das
Beste für Österreich herauszuholen. Es steht jetzt viel Geld zur
Verfügung, dass für Bildung, Soziales und Gesundheit verwendet werden
kann." ****
"Das militärische Einschätzungsvermögen von Herrn Amon lässt sich
in Frage stellen. Er ist ja nicht einmal Mitglied im
Landesverteidigungsausschuss", bemerkte Prähauser. Hätte der
ÖVP-Abgeordnete auch nur etwas Ahnung von der Thematik, dann wüsste
er, dass die Piloten in der Nacht sehr wohl sehen können, dass es
Minister Platter war, der die Bodeninfrastruktur für FLIR und DASS
abbestellt hat. Und er wüsste, dass die österreichischen Eurofighter
exakt so ausgestattet sind, wie die der Deutschen Luftwaffe. "Und es
wäre ihm bewusst, dass es keine andere Nation gibt, die etwas anderes
als Eurofighter der Tranche 1 fliegt", unterstrich der Wehrsprecher.
"Für die Überwachung des österreichischen Luftraums sind die
Tranche-1-Flugzeuge ausreichend qualififziert. Für die
NATO-Träumerereien der ÖVP bräuchten die Eurofighter natürlich die
gesamte Kampfausstattung. Aber dafür ist die SPÖ nicht zu haben", so
Prähauser.
Für Prähauser stellt sich auch die Frage, warum die ÖVP erst
Tranche-1-Flugzeuge bestellt hat und jetzt der Ansicht ist, diese
Flugzeuge seien nicht gut genug. "Zum jetzigen Zeitpunkt wären nur
Tranche-1 Flugzeuge in Österreich", betonte Prähauser. "Also, warum
hat sich die ÖVP für die Eurofighter entschieden, wenn sie meint, es
wären Schrottflugzeuge. Herr Amon möge bitte Auskunft geben", so der
SPÖ-Abgeordnete abschließend.
26.08.2008
Zanger: "Gerüchte über Massenkündigungen bei Magna müssen Bartenstein auf den Plan rufen!"
FPÖ fordert Überprüfung der Eurofighter - Gegengeschäfte
"Die Gerüchte über die Massenkündigungen bei Magna
Steyr müssten Wirtschaftsminister Bartenstein auf den Plan rufen.
Medienberichten zufolge sollen 350 Mitarbeiter des Stammpersonals
sowie 600 Leiharbeiter entlassen werden. Dies aufgrund der
rückläufigen Produktion. Das wäre ein schwerer Schlag für die
betroffenen steirischen Arbeitnehmer und deren Familien," reagierte
heute der steirische FPÖ NAbg. Wolfgang Zanger, Mitglied des
Wirtschaftsausschusses.
"Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, stellt sich endgültig die
Frage nach der Sinnhaftigkeit der Gegengeschäfte durch die
Beschaffung der Eurofighter. Die ÖVP hat ja immer behauptet, dass
durch die Gegengeschäfte hunderte heimische Arbeitsplätze bei Magna
geschaffen worden seien und gesichert wären. Daher ist Bartenstein
aufgefordert zu überprüfen inwieweit Verluste bei Gegengeschäften für
diese Massenkündigungen verantwortlich sein könnten. Anscheinend ist
dies einer der Belege dafür, dass es sich bei den Gegengeschäften um
reine ÖVP Propaganda gehandelt hat," schloss Zanger.
26.08.2008
Haimbuchner: "Darabos sagt Unwahrheit über alternatives Angebot!"
ÖVP ist aufgefordert Verteidigungsminister das Misstrauen auszusprechen
"Dass Norbert Darabos vor Ende der
Untersuchungsausschusses den politischen Auftrag hatte die Stückzahl
um jeden Preis, also auf Kosten der Steuerzahler und der Sicherheit,
zu reduzieren, beweisen seine unwahrheitsgemäßen Aussagen über ein
alternatives Angebot der Eurofighter GmbH ohne Stückzahlreduzierung
mit reduzierten Logistikleistungen", sagte heute FPÖ-NAbg Dr. Manfred
Haimbuchner.
In einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier" vom 1. Juli 2007
sagte Darabos wörtlich: "Der Jet-Hersteller bot mir 200 Millionen
Euro Rabatt, aber ohne Stückzahlreduktion. Darauf bin ich vom
Verhandlungstisch aufgestanden und gegangen...!"
Der Rechungshof hat sich aufgrund des Interviews ebenfalls auf die
Suche nach dem alternativen Angebot in den übermittelten Akten des
Verteidigungsministeriums begeben, konnte jedoch nichts auffinden. Es
existiert keine Dokumentation über die entscheidenden Monate der
Vergleichsverhandlungen im Mai und Juni 2007. Auch in der
parlamentarischen Anfragebeantwortung 3689/AB behauptete Darabos, im
Gegensatz zum Interview, nichts von einem alternativen Angebot zu
wissen.
"Ein Verteidigungsminister, welcher gegenüber dem Parlament und dem
Rechungshof die Unwahrheit sagt, um seine eigene Unfähigkeit zu
kaschieren, ist mehr als Rücktrittsreif. Dadurch hat die SPÖ ihre
Glaubwürdigkeit in Bezug auf parlamentarische Kontrolle endgültig
verloren. Die ÖVP ist daher aufgefordert, Anträgen der Opposition,
die Darabos das Misstrauen aussprechen, zuzustimmen, um bei ihrer
eigenen Kritik an Darabos nicht unglaubwürdig zu werden" erläuterte
Haimbuchner.
"Zudem müssen durch das Parlament die zahlreichen offenen Fragen
behandelt werden, entweder in einem Unterausschuss des
Rechnungshofausschusses oder in einem Untersuchungsausschuss.
Warum sagte Darabos die Unwahrheit über das alternative Angebot?
Warum gibt es keine Dokumentation über die Verhandlungen im Mai und
Juni? Warum wurden dem Rechnungshof Unterlagen vorenthalten?
Warum wurden Dienststellen in Verteidigungsministerium Informationen
vorenthalten? Es besteht der begründete Verdacht, dass Darabos auf
Kosten der Steuerzahler seine politische Vorgabe der
Stückzahlreduktion erreichen wollte und dies musste geheim gehalten
werden", schloss Haimbuchner.
26.08.2008 Volksbegehren gegen Abfangjäger
Eurofighter: SP-Fußi fordert Entschließungsantrag für Weiterverkauf als sechsten Punkt des SP-Programmes
Fußi: "Steuerreform durch Eurofighter-Ausstieg finanzieren, 5 Milliarden mindestens zu holen"
Rudolf Fußi fordert seine Partei auf nicht nur die
Studiengebühren abzuschaffen, sondern sich des zweiten zentralen
Wahlversprechens des letzten Wahlkampfes erneut anzunehmen. Fußi:
"Die geringen Abbestellungskosten im Vergleich des Norbert Darabos
mit EADS bzw. der Jadgflugzeuge Gmbh beweisen, dass die Möglichkeit
eines Stornos Milliarden Euro für eine Steuerreform freimachen
würden. Auch ein etwaiger Weiterverkauf ist im Bereich des Möglichen,
wenn der politische Wille vorhanden ist. Ich fordere daher meine
Partei auf, um dieses Milliardengrab doch noch zu verhindern und ihre
eigene Glaubwürdigkeit zu 100% wiederherzustellen diesen Weg zu gehen
und dies mit einem Entschließungsantrag bei der nächsten NR-Sitzung
zu untermauern. Die Chance lebt, zeigt doch den Verdrossenen und
Enttäuschten, dass wir es ernst meinen! Steuerreform- finanziert
durch Eurofighterausstieg".
Im Vergleich mit den Lieferanten der Eurofighter machten die
Abbestellungskosten für 3 Flugzeuge rund 60 Mio Euro aus, dh für die
letzten 15 wären rund 300 Mio zu zahlen und wir verhindern eine
Kostenbelastung von mind. 5 Mrd Euro in den nächsten 30 Jahren. Ein
Weiterverkauf und eine kleine Abschlagszahlung von 200 bis 300 Mio
Euro wären eine zweite Möglichkeit.
Sozialdemokratische Politik müsse mehr als Sozialpopulismus sein,
so Fußi weiter. "Die Senkung der Mwst auf Lebensmittel ist sozial
nicht treffsicher und man hat nicht einmal die Garantie, dass
Lebensmittel billiger werden, weil niemand gezwungen werden kann die
Preise zu senken, nur weil die Mwst sinkt. Nach ein paar Monaten
werden die Preise wieder dort sein, wo sie heute sind. Daher:
Steuerreform für Kleine und Mittelstand 2009, finanziert durch
Eurofighterausstieg. Das muss eine glaubwürdige Sozialdemokratie
fordern!"
26.08.2008
Murauer: Darabos hat für militärische Sicherheit nichts über
Die ÖVP ist der Bestellung von Norbert Darabos zum
Verteidigungsminister von Anfang an skeptisch gegenübergestanden,
zumal seine Eignung für diese Funktion als Zivildiener aus
Gewissensgründen äußerst fragwürdig war. Unsere schlimmsten
Befürchtungen haben sich bestätigt. Das beweist nicht zuletzt der
vernichtende Rechnungshof-Bericht über den Eurofighter-Vergleich, den
Darabos im Alleingang zum Schaden der Republik, der Steuerzahler und
der Sicherheit unseres Landes ausgedealt hat. "Fast könnte der
Eindruck entstehen, als hätte Darabos dem Bundesheer sogar
wissentlich Schaden zugefügt." Angesichts dessen wäre der Minister
gut beraten, wenn er aus seiner missglückten Amtszeit die
Konsequenzen zieht und dem Bundesheer und der Bundesregierung kein
weiteres Mal seine Dienste anbietet. Das erklärte ÖVP-Wehrsprecher
Abg. Walter Murauer heute, Dienstag.
Was besonders schwer wiege: Darabos habe bei seinem Deal im Juni 2007
militärische Anforderungen völlig außer Acht gelassen. "Der
Rechnungshof hat in seinem Bericht bestätigt, dass es zum Zeitpunkt
der Verhandlungen kein Konzept für die Luftraumüberwachung mit
nunmehr nur 15 Eurofightern gegeben hat. (Zitat aus dem
Rechnungshofbericht: "Eine Planungsvariante für 15 Flugzeuge lag
nicht vor.") Damit hat Darabos seine Aufgaben als
Landesverteidigungsminister glatt verfehlt - die militärische
Sicherheit ist ihm offensichtlich nicht wichtig", so Murauer. "Ein
Verteidigungsminister hat nicht auf SPÖ Wahlversprechen zu schielen,
sondern die Erfüllung seiner militärischen Aufgaben vor Augen zu
haben."
"Man stelle sich vor: Darabos hat die Reduktion auf 15 großteils
gebrauchte, alte Flieger im Alleingang ausverhandelt, ohne das
Finanzministerium oder die zuständigen Dienststellen im eigenen
Ministerium zu informieren oder einzubinden und für diese neue
Stückzahl ein taktisches Einsatzkonzept vorbereitet zu haben. Damit
hat der Verteidigungsminister nicht nur die Sicherheit Österreichs,
sondern auch jene der ihm anvertrauten Piloten gefährdet", gibt
Murauer zu Bedenken. "Sogar der Chef des Generalstabes weigerte sich
daraufhin, die erforderlichen Veränderungen einzuleiten", verwies
Murauer auf den Rechnungshof-Bericht.
"Darabos soll dem Bundesheer eine weitere Amtszeit ersparen. Denn er
hat für die militärische Sicherheit eindeutig nichts über", schloss
Murauer.
26.08.2008
Prähauser: Will die ÖVP keine Einsparungen für die Steuerzahler?
Darabos hat 370 Millionen Euro bei vermurkstem ÖVP-Eurofighter-Kauf eingespart
"Die ÖVP soll endlich zur Kenntnis nehmen, dass
Verteidigungsminister Darabos 370 Millionen Euro eingespart hat, das
ist im Vergleich zwischen der Republik Österreich und der Eurofighter
GmbH, unterschrieben von Darabos und Eurofighter-Chef Rauen, ganz
klar festgehalten. Oder ist es so, dass die ÖVP den Steuerzahlern
diese Einsparungen aus dem vermurksten ÖVP-Kauf nicht gönnen will?",
so SPÖ-Verteidigungssprecher Stefan Prähauser zu den heutigen
Aussagen von ÖVP-Wehrsprecher Murauer. Was nicht weiter verwunderlich
wäre, denn auch die von SPÖ-Vorsitzendem Faymann vorgeschlagenen
Entlastungen will die ÖVP den Menschen ja nicht zuteil werden lassen.
Prähauser: "Die Luftraumüberwachung ist gesichert. In den letzten
Jahren haben 12 alte F5-Abfangjäger den österreichischen Luftraum
geschützt - niemand kann jetzt erklären, das wäre mit 15 hochmodernen
Eurofighter nicht möglich". Die "Sorgen" von Kollegen Murauer seien
unberechtigt. Verteidigungsminister Darabos sorge für die Sicherheit
im Luftraum, wie man bei der EURO sehr gut sehen konnte, so Prähauser
abschließend.
27.08.2008
Haimbuchner: "Zweite nicht wahrheitsgemäße Beantwortung einer Anfrage durch Darabos!"
Gebrauchte Eurofighter haben mehr Flugstunden als zugegeben
"Nachdem festgestellt werden konnte, dass
Verteidigungsminister Darabos bezüglich des alternativen Angebots die
Unwahrheit gesagt, bestätigt der Rechungshofsbericht einen zweiten
Fall betreffend der Flugstunden der gebrauchten Eurofighter", sagte
heute der FPÖ NAbg. Dr. Manfred Haimbuchner.
"Laut parlamentarischer Anfragebeantwortung 1624/AB vom 7. Dezember
2007 würden die sechs gebrauchten Eurofighter der deutschen Luftwaffe
durchschnittlich 144 Flugstunden aufweisen. Jedoch teile das
Verteidigungsministerium dem Rechungshof mit, dass im Oktober 2007
ein Stand von 207 Flugstunden erreicht sein wird.
Das Ministerium ging im Juni 2007 weiters davon aus, dass die
gebrauchten Flugzeuge 150 bis 200 Flugstunden im Einsatz waren.
Dieser Wert wurde aber bereits im Oktober 2007 überschritten. Es ist
unklar wie viele Flugstunden die gebrauchten Eurofighter bis zur
Auslieferung 2009 aufweisen werden. Dies ist deshalb von Bedeutung,
da die Lebensdauer maßgeblich vom Verschleiß beeinflusst wird, wie
der Rechungshof auch festgehalten hat", erläuterte Haimbuchner
weiter.
"Darabos hat wieder einmal das Parlament im Dunkeln tappen lassen, um
seine Fehler bei den Verhandlungen zu kaschieren. Es wurden keine
Maximalwerte bei den Flugstunden eingefordert und die Definition über
den Zustand der gebrauchten Flugzeuge ist äußerst ungenau und
überlässt der Eurofighter GmbH jeglichen Spielraum.
Die ÖVP soll zu dieser Causa endlich Farbe bekennen. Es reicht nicht,
wenn man Darabos nahelegt zurückzutreten oder dem Bundespräsidenten
mitzuteilen, er möge Darabos nicht mehr mit der Amtsführung nach der
Wahl betrauen. Wenn es der ÖVP in dieser Sache ernst ist, muss sie
einem Misstrauensantrag der Opposition zustimmen", schloss
Haimbuchner