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Österreichische Militäraviatik in Politik und Medien X - XII 1996 |
Oktober 1996
07.10.1996 UNI-AKTUELL StudentInnenzeitung Graz
Abfangjäger statt Universitäten
Österreich braucht dringend neue Abfangjäger.
Das ist allen klar.
Schließlich gilt es eine Menge Probleme abzufangen....
24.10.1996
Draken-Nachfolge läßt heiße Debatten erwarten
Noch im Herbst will Verteidigungsminister Werner Fasslabend (VP) die Entscheidungsgrundlagen für den Kauf neuer Abfangjäger vorlegen.
Ein Konflikt gilt als sicher.
Fasslabend, bevorzugte Kritikzielscheibe des linken SP-Flügels, möchte die Sache ebenso wie die Militärs "nach fachspezifischen Gesichtspunkten" entscheiden.
Doch in der SP hat man schon Ablehnung oder höchstens zögernde Zustimmung signalisiert.
Nach dem Wahldebakel vom 13. Oktober dürfte diese Milliardeninvestition in die Landesverteidigung zu einem der heißesten Streitpunkte werden.
Die 1985 angeschafften gebrauchten Draken sollen bis zur Jahrtausendwende ersetzt werden.
Schon zwei Jahre zuvor wird Österreich das letzte Land sein, das sie noch benützt.
Noch dazu ist Österreich nach Ansicht der Bundesheer-Experten durch die in die Nato drängenden Nachbarländer Tschechien, Ungarn und Polen unter Druck, die allesamt Kampfflugzeuge bei den Amerikanern bestellt haben.
In der engeren Auswahl sind die "F 16" von Lockheed und die ebenfalls aus den USA kommende "Hornet" von McDonnell Douglas.
Weiters der französische Deltaflügler "Mirage 2000-5" von Dassault und der "Gripen" von schwedischen Saab-Konzern.
Nur Außenseiterchancen werden den Russen mit ihrer "MIG-29" gegeben.
Gemessen an den Möglichkeiten von Kompensationsgeschäften für die Investition (10 bis 30 Mrd.) werden die Flugzeuge aus Schweden und Frankreich favorisiert.
25.-26.10.1996
Der Draken - eine unendliche Geschichte der politischen Entscheidungsschwäche
In der Luftverteidigung hat Österreich eine eigentümliche Tradition: Sie ist schwächer als jene aller Nachbarländer selbst Slowenien leistet sich mehr Sicherheit im Luftraum...
Um den Wiedereinstieg in die Abfangjäger-Fliegerei überhaupt zu ermöglichen, wurde 1984 beschlossen, ein gebrauchtes System von 24 Flugzeugen für eine Übergangsphase von zehn Jahren zu beschaffen.
Die Wahl fiel wieder auf ein Saab-Fluggerät, den noch in den fünfziger Jahren entwickelten Draken, der ab 1995 durch neueres Gerät ersetzt werden sollte.....
Inzwischen ist aber das Draken-System am Ende seines Lebenszyklus angelangt.
Die Draken, die längst ersetzt werden sollten, fliegen jeden Tag gegen die Statistik: Es ist ein Wunder, daß noch keiner runtergefallen ist, faßt ein Kenner der Fliegertruppe zusammen....
25.-26.10.1996
Anläßlich der Parade am Nationalfeiertag bringteine Sonderbeilage Bundesheer.
"F16, F18, Gripen oder MiG-29?
Die Optionen für den neuen Abfangjäger"
...Fasslabend: werde persönlich nicht einen bestimmten Typ vorschlagen....aus den USA die F 16 und F 18......
die F-16 auch gebraucht im Angebot, daher billig, führt aber technologisch nicht sehr weit über den Draken hinaus...
Favorit der Militärs ist der JAS39 Gripen....aber relativ der teuerste......"Sonderangebot" aus Rußland ...für MiG-29 100 % Kompensation im Abbau von Schulden....
die MiG-29 sehr aufwendig was Betrieb und Ersatzteile betrifft.
26.10.1996
Leserbrief: Möglicherweiseschutz
Mit der für den Nationalfeiertag geplanten Waffenschau wird suggeriert, daß Waffen die wichtigste Methode der Friedenssicherung seien.
Selbst wenn das so wäre, es ist unverantwortlich, Waffen durch ein Fest als Technikspielzeug zu verharmlosen.
Wie auch immer, neues Material für das Bundesheer ist teuer.
Frauen sollen jetzt einerseits das Sparpaket schlucken, andererseits begreifen, daß Milliarden für Rüstungsgüter ausgegeben werden.
Das heißt, es gibt zwar heute weniger Kindergartenplätze und Unterstützungen, aber dafür Abfangjäger für einen zukünftigen Möglicherweiseschutz für Frauen.
Tatsächlich kann nur eine aktive Verständigungspolitik dauerhaften Frieden sichern.Barbara Kasper,Grazer Frauenbeauftragte
Oktober 1996Ring freiheitlicher Studenten
1:0 für Österreich, Von Siegfried Fettinger, TU Wien
.....Am Vortag, während einige hundert Berufsdemonstrierer Rotfrontparolen grölend durch Wien stolperten, war das Interesse vor dem am Rathausplatz abgestellten Flugzeug (Saab Draken) beinahe so groß wie am Staatsfeiertag selbst.......
29.10.1996
TECHNOLOGIE: Partnersuche in Schweden
Oberösterreich will mehr Forschung importieren
...Und Saab bemüht sich, Österreich den Draken-Nachfolger Gripen zu verkaufen.
Für den Gripen-Kauf - Auftragswert zwischen zehn und 15 Milliarden Schilling - locken die Saab-Leute in Linköping mit Gegengeschäften.
Schließlich hätte Schweden auch beim Draken Geschäfte über 6,1 Milliarden S vermittelt, sagt Saab-Manager Johan Eliason...
November 1996
02.11.1996
Eine total verkehrte Welt
Die Abfangjäger-Frage wird vom Unsinn beherrscht
Für jene, die sich dem Ankauf von Abfangjägern für Österreichs Bundesheer distanzlos verschrieben haben, erwies sich das hohe Alter der "Draken" als ein großes Glück.
Denn die Kritiker verbissen sich in die kabaretthaft anmutenden Begleitumstände, wie Österreich seine Lufthoheit mittels fliegenden Schrotts zu kontrollieren versucht hat.
Einmal war das Wetter zu schlecht, um die "Draken" aufsteigen zu lassen, einmal war es zu schön, den einen war der Schweden-Export zu laut, den anderen zu gefährlich.
Kurz, über all dem Getöse ging jene Frage unter, die zu stellen uns sinnvoll Milliarden erspart hätte, ohne daß der Luftraum mehr gefährdet gewesen wäre, als er es samt "Draken" ist: Wie sinnvoll sind Abfangjäger für ein Land wie Österreich mit dessen geographischer Konfiguration?
Jetzt wird wieder über Abfangjäger gesprochen, denn die "Draken" sind alt.
Und wieder wird jene Frage übertönt, die dem Sinn einer solchen, Milliarden Schilling teuren Anschaffung auf den Grund geht.
Doch wenn es um die Luftraumüberwachung geht, scheint nicht das Sinnvolle die Oberhand zu haben, sondern das Unsinnige.
Die Diskussion bewegt sich in einer verkehrten Welt.
Ausgerechnet die SP, welcher der Ankauf der "Draken" vor zehn Jahren nicht rasant genug gehen konnte, bremst jetzt.
Ausgerechnet die VP, deren steirischer Landesableger vor zehn Jahren sich massiv gegen die Stationierung der "Draken" wehrte, kurbelt jetzt die Anschaffung eines Nachfolge-Modells an.
Ausgerechnet die Steirer-VP, welche die Lärmquelle Ö-Ring bei Zeltweg mit Steuergeld wieder wachzuküssen versucht, hat seinerzeit den Lärm als einziges Argument gegen die Stationierung von Abfangjägern bei Zeltweg vorgebracht.
In diese verkehrte Welt der Argumentation paßt natürlich auch, daß die SP jetzt den Spargedanken ins Spiel bringt, der ihr vor zehn Jahren nicht in den Sinn gekommen ist.
Gut, reden wir übers Sparen.
Aber reden wir zugleich ernsthaft über den Sinn von Abfangjägern für Österreich.
Welchen Sinn hat ein in Zeltweg stationiertes Flugzeug, das erst aufsteigen darf, wenn ein zu identfizierendes Fremdflugzeug sich der Staatsgrenze nördlich von Innsbruck bereits gefährlich nähert?
Welche Sinn hat es, einen Abfangjäger dann noch starten zu lassen, wenn dieser ohnehin keine Chance mehr hat, ein Fremdflugzeug zu verfolgen?
Warum wollen wir uns nicht endlich mit Österreichs Geographie abfinden, die Abfangjäger sinnlos macht?
07.11.1996 Die Furche 45/96
Österreich braucht auch in Zukunft Abfangjäger. Das Beste ist gerade gut genug. - VON KARL MAITZ
Durch den Einsatz von Kampfflugzeugen lassen sich im Ernstfall Eskalationen am Boden wahrscheinlich vermeiden......
Vorrangiges Ziel einer verantwortungsbewußten Sicherheitspolitik bleibt der Schutz der Bevölkerung gegen alle möglichen Bedrohungen......
Der Luftbedrohung kann nicht durch bodengestützte Fliegerabwehrwaffen allein begegnet werden....
Die guten Erfahrungen mit den volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Kompensationsgeschäfte bei der Draken-Beschaffung können hier einen Maßstab bilden
....sich der Tatsache bewußt zu sein, daß der Ankauf eines gebrauchten Flugzeuges eine Folgeentscheidung nach etwa 15 Jahren, der eines neuen nach etwa 30 Jahren bedingt.
In Zeiten des Sparpakets. Abfangjäger - auch das noch? - VON SEVERIN RENOLDNER
........die riesige serbische Luftwaffe wurde durch die Luftraumsperre der UNO binnen Minuten völlig lahmgelegt.....
Glaubt irgend jemand im österreichischen Verteidigungsministerium, daß unsere Gripen, Draken oder sonstigen Spielsachen auch nur eine Sekunde lang irgendein militärisches Gewicht haben könnten.....
welche Flugzeuge wollen wir diesmal zum Abdrehen nötigen?.....Bemerkenswert war schon 1987, wie es einer kleinen Abteilung gelang, durch Lobbying ihr acht Milliarden schweres Programm "Draken" durchzusetzen,
während die Wehrmänner noch heute wie im Zweiten Weltkrieg auf offenen Plachenwagen transportiert werden - weil es an Bussen fehlt.
11.11.1996
Abfangjäger: SP-Widerstand wächst
Wieder äußerte sich eine SP-Stimme kritisch zum geplanten Ankauf neuer Abfangjäger.
Dies sei "unvertretbar", meinte Walter Guggenberger
Die Bedenken des Gesundheitssprechers sind massiv: "In Zeiten, in denen zur Senkung des Budgetdefizits allen Bevölkerungsgruppen zugemutet wird, den Gürtel enger zu schnallen, sind Milliarden-Investitionen in derartiges Gerät absolut unvertretbar", erklärte der SP-Mandatar.
Um Steuergeld auszugeben, fielen ihm "Hunderte sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten" ein.
Guggenberger fügt sich in eine Reihe von SP-Kritikern ein. Auch SP-Landesvorsitzender Fritz Hochmair hatte, nach dem Wahlverlust vom 13. Oktober, gemeint, neue Abfangjäger seien eine Investition des Bundes, die man streichen könne.
Auch SP-Klubchef Peter Kostelka will lieber die Hubschrauberflotte erneuern.
Verteidigungsminister Werner Fasslabends (VP) Plan hingegen sieht vor, dem Landesverteidigungsrat noch heuer die Grundlagen für eine Entscheidung über die Nachfolge der Draken-Abfangjäger vorzulegen.
Die 1985 angeschafften Draken sollen bis zur Jahrtausendwende ersetzt werden.
Als Nachfolger kommen fünf verschiedene Jets in Frage.
12.11.1996
Grüne gegen Abfangjäger
Nach Ansicht der Grünen braucht Österreich keine Abfangjäger.
Es sei angesichts des Sparpaketes "obszön", 20 Milliarden Schilling für die "Draken"-Nachfolge "beim Fenster hinauszuschmeißen", sagte Grün-Sprecher Christoph Chorherr.
13.11.1996
VP-Skepsis wegen Abfangjägern
"Skeptisch bis ablehnend" ist die Haltung des burgenländischen Landeshauptmannstellvertreters Gerhard Jellasitz (VP) zum geplanten Kauf neuer Abfangjäger.
Er glaubt, daß es in der Bevölkerung kein Verständnis dafür gibt, wenn Milliarden für die Aufrüstung zur Verfügung stehen, während täglich eine Diskussion um soziale Gerechtigkeit geführt wird.
Jellasitz ist für ein Aufschieben des Ankaufs, bis sich die Möglichkeiten einer europäischen Verteidigungspolitik abzeichnen.
Die Offiziersgesellschaft hingegen kann gedanklich nicht nachvollziehen, warum die "sachlich notwendigen Flugzeugnachbeschaffungen" dauernd in Frage gestellt würden.
14.11.1996
Hundert Kilometer Uneinigkeit
...· Drakennachfolge: Neue Abfangjäger zu kaufen, wird in der SP, vor allem seit dem EU-Wahldebakel, scharf kritisiert.
Sie will lieber die Hubschrauberflotte erneuern.
Die VP möchte die Draken aber bis zum Jahr 2000 ersetzen...
16.11.1996
Nachrüsten - oder abrüsten?
...Die Konflikte sind vorprogrammiert.
Noch heuer wird Verteidigungsminister Werner Fasslabend dem Landesverteidigungsrat (zu dem Kanzler Vranitzky einlädt; ein Termin steht noch nicht fest) das "Beschaffungsprogramm" des Bundesheeres vorlegen.
Auf der Tagesordnung steht dabei eine Grundsatzentscheidung, ob Österreich einen Nachfolger für die Draken-Abfangjäger, die in den nächsten Jahren das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreichen werden, anschaffen soll.
Die Kosten für die "Nachrüstung" der Luftflotte wird mit 15 bis 25 Milliarden S angegeben.
Zu teuer in Zeiten des Sparpakets, wie viele argumentieren...
Grundsätzlich skeptisch bewertet SP-Klubchef Kostelka die Beschaffungspläne - den Ankauf eines Draken-Nachfolgers lehnt er dezidiert ab:
"Wir haben vier Rechnungshofberichte, die besagen, daß das Heer die Beschaffungen ohne ausreichende Planungsunterlagen abwickelt.
Das ist einzufordern.
Blödheiten wie den Draken-Nachfolger sollte man von vornherein vergessen."...
19.11.1996
Draken-"Enkel"
Teurere Jets haben längere Lebensdauer.
Der Draken kommt seiner Pension mit Riesenschritten immer näher, und die österreichische Bundesregierung wird nicht umhin können, sich diesem brisanten Thema zu widmen.
Fällt die Entscheidung zum Kauf eines Draken-Nachfolgers, so geht es dann um eine Grundsatzfrage: ein- oder zweimotorig?
Die Vorteile eines zweistrahligen Jets sind rasch aufgezählt.
"Redundanz" heiß Sicherheit - und zwei Düsenmotoren sind eben sicherer als einer.
Die Liste der Nachteile ist aber ungleich länger.
Die Anschaffung ist teurer, die Baugröße ergibt ein größeres Radarecho, die Infrarotabstrahlung wie auch die optische Erkennbarkeit sind größer.
Natürlich liegen auch der Treibstoff-verbrauch und der Wartungsaufwand höher, und zu guter Letzt braucht ein größeres Flugzeug auch einen größeren Hangar.
Der Nachteil der einmotorigen Version ist eigentlich nur die Ausfallsicherheit eines zweiten Triebwerkes.
Und um es ganz einfach auf den Nenner zu bringen am Weltmarkt rechnet man auch bei Kampfflugzeugen mit "Kilopreisen".
Rückblickend betrachtet war die Entscheidung zum Kauf des Draken vielleicht doch nicht die schlechteste - sofern man überhaupt Abfangjäger will.
Man hat bewußt einen Jet der "zweiten Generation" gekauft.
Ein damals modernes Flugzeug der "dritten Generation" wäre wesentlich teurer gewesen und würde 2000 auch zum "alten Eisen" zählen.
Heute hat man Zeit für eine Evaluierung und den Vorteil, auch ein Flugzeug der "vierten Generation" kaufen zu können.
Ein Flugzeug, das rund 30 Jahre im Einsatz sein kann.
Allerdings gibt es derzeit nur einen Jet, der in Serie gebaut wird und auch schon bei einer Armee im Truppendienst steht.
Der schwedische "Gripen"...
20.11.1996
Fasslabend: Entscheidung über Abfangjäger ohne Eile
...Die Anschaffung von Draken-Nachfolgegeräten "steht nicht bevor", erklärte der Verteidigungsminister.
"Mit einer Entscheidung über den Ankauf von Luftraumüberwachungsflugzeugen kann sich Österreich noch Zeit bis etwa Mitte 1998 lassen."
Experten schließen nicht aus, daß Österrreich zu diesem Zeitpunkt bereits eine Entscheidung über den Beitritt zur NATO getroffen hat - und die Anschaffung von Kampfflugzeugen dann in einem anderen Licht erscheint.
21.11.1996
Ein Welser und ein Steirer fliegen mit 56 noch Draken
ÜBERSCHALL OLDIES mit ungewissem Ablaufdatum
In einer Altersklasse, in der biedere Schreibtischhengste in die Frühpension gedrängt werden, rasen zwei 56jährige Österreicher noch immer im Überschalltempo durch den alpinen Luftraum.
Die beiden Vizeleutnants aus Oberösterreich und der Steiermark, Auslaufmodelle wie der Draken, den sie pilotieren, fühlen sich dennoch nicht wie fliegende Saurier.
Wir wollen hier nicht zum xten Mal die Polemiken pro und kontra Abfangjäger aufkochen, und auch die Frage möglicher Nachfolgemodelle für den angejahrten und überalterten Draken bleibt ausgeklammert.
Das ist eine andere Geschichte.
Unsere Geschichte handelt von Menschen, und nur in zweiter Linie von den Maschinen, die sie bedienen, auch wenn beide (im günstigen Fall) zur Einheit verwachsen.
Und sie handelt davon, wie sich Hubert Strimitzer aus dem steirischen Ennstal und Hans Fröschl aus Wels, beide im 56. Lebensjahr, Familienväter mit großen Kindern, so gar nicht zum alten Eisen gehörig fühlen, auch wenn sie fliegende Sonderfälle sind:
Die einzigen Unteroffiziere Österreichs, die sich am Steuer der siebeneinhalb Tonnen schweren schwedischen Abfangjäger vom Fliegerhorst in Zeltweg aus täglich in die Lüfte schwingen.
Mit ihren Verwitterungsspuren im Gesicht, ihrer ruhigen, im Gespräch fast schläfrig wirkenden Art passen sie so gar nicht ins Pilotenklischee Marke Tom Cruise und "Top Gun".
Diesem Bild rückt ihr Kollege, der 27jährige Wiener Oberleutnant Michael Kirchner, schon näher, den die OÖN ebenfalls bei dem Versuch trafen, herauszufinden, wie die Überschall-Oldies ticken, die wahrscheinlich weltweite Unikate der Abfangjäger-Szene sind.
Strimitzer und Fröschl strampeln in jeder Hinsicht gegen Schablonisierungs-Versuche.
Sie rollen zum Interview am Fliegerhorst auf Fahrrädern an ("das brauchbarste Verkehrsmittel auf dem Boden") und steigen so gelassen in ihre 2000 Stundenkilometer schnellen Kisten um wie unsereiner vom Bus in die Tram.
Beide haben seit dem Anfang der sechziger Jahre beim Heer alles geflogen, was sich vom Boden heben konnte.
Jetzt reisen sie im Extremfall mit Mach 1,8.
"Das war für meine Familie eine schwere Zeit", gestattet sich Strimitzer einen einzigen Rückblick in die achtziger Jahre, als die ersten Draken in Zeltweg landeten.
Weil er in einer "Widerstands-Ortschaft" lebte, passierte es, daß die Verkäuferin im Geschäft seine Frau mit dem Wunsch belegte: "Ich hoffe, daß ihr Mann mitsamt seinem Draken abstürzt."
Die gemütliche österreichische Seele hatte immer schon ihre abgründigen Feinheiten.
Siebenfaches Gewicht
Wie kann man in einem Alter, in dem andere längst Bauch und Cholesterin angesetzt haben und bei jedem schnellen Schritt nilpferdmäßig schnaufen, ein (relatives) High-Tech-Gerät über den Himmel bewegen, das bei steilen Manövern sieben G freisetzt, also dem Organismus siebenfaches Körpergewicht auferlegt?
Ganz schlicht: Dauerndes Fitneßtraining macht's.
Laufen, Radfahren, Schwimmen, Gehen, Bergsteigen.
Geistiges Training inklusive, aber das hat ein Überschallpilot ohnehin, wenn er täglich startet und landet und auch den (spärlichen) Pilotennachwuchs ausbildet.
Der ärztliche Intensivcheck auf Herz und Nieren ist die jährliche Meßlatte.
Weil es beim österreichischen Heer keine dezidierte Altersbegrenzung für Piloten gibt, sind die beiden eben immer noch unterwegs in Sachen Luftraum, erst kürzlich auch in Schweden zum Scharfschieß-Training mit den neuen Luft-Luft-Raketen.
Und da in der Anfangszeit nicht nur Offiziere in die Pilotenkanzel durften, haben beide den einzigartigen Status der schnellsten Unteroffiziere Österreichs.
Wie lange noch? Sie wissen es nicht.
Nächstes Jahr könnte Schluß sein, oder auch nicht.
Es gibt kein genaues "Ablaufdatum".
"Von einer 105er auf den Draken umzusteigen war seinerzeit so, wie aus einem Sportwagen in ein Formel-Eins-Rennauto zu wechseln" sagt Strimitzer und versucht, etwas von der "eigenen Welt" begreiflich zu machen, in die er aufsteigt, wenn er sich unter donnerndem Geheul der 4000 Liter pro Stunde gurgelnden Triebwerke von den Banalitäten des Bodendaseins freimacht.
Jäger zeitgemäßer Generationen sind "Fly by wire"-Maschinen, deren Computer fast die ganze Arbeit machen.
Die Draken verlangen noch die Reflexe des Piloten, die dauernde händische Kontrolle.
"Hier fliegt der Pilot die Maschine, und nicht die Maschine den Menschen."
Fröschl formuliert es so: "Im Draken fliegst du mit dem Hintern, nicht mit dem Computer."
Zu wenig Ansehen
Lassen wir zwischendurch Oberleutnant Kirchner zu Wort kommen, auch in Selbstverständnis und Diktion Generationen entfernt von seinen Alt-Kollegen.
"Überall sonst auf der Welt hat ein Kampfpilot Ansehen und Renommee wie ein Formel-Eins-Star, in Österreich nicht, aber das ist nicht verwunderlich: Überzogene Kritik, Falschinformationen in den Medien und jeglicher Mangel an PR-Arbeit für unser Metier sind die Ursachen.
Darum ist auch bei anderen Luftverbänden der Nachwuchs-Andrang so groß und bei uns so gering."
Zumindest ist seit ein paar Jahren die Bezahlung nicht mehr so übel.
Mit Sondervertrag kommt ein Drakenpilot auf 50.000 S brutto und befindet sich annähernd in der Klasse eines Kopiloten in einer AUA-Maschine.
Die Zivilluftfahrt hat jahrzehntelang die Heeresflieger abengagiert, das ist jetzt nicht mehr so einfach, weil sie zehn Jahre bleiben müssen.
Wenn Kirchner beschreibt, wie es sich anfühlt, beim Luftkampftraining im Grenzbereich zu operieren, in dem jedes Kilo Körper siebenmal schwerer wiegt, merkt man: Das wird (auch) zum "Kick", ist (vielleicht) suchtbildend.
"Mir taugt das, wenn die Hände so schwer werden, daß ich sie kaum heben kann, wenn das heiße Prickeln der Kopfhaut bis in die Haarwurzeln dringt, wenn ich spüre, wie das Herz im Akkord pumpen muß.
Das ist auch eine Art Lustgefühl, ein Zustand, den ich brauche, wenn ich fliege."
Strimitzer und Fröschl sind nach jeweils rund 9000 Flugstunden auf allen Maschinen weniger euphorisch.
Fröschl, der mit dem Fliegen bei der "Weißen Möwe" in Wels anfing: "Ich empfinde das weniger emotionell, mehr als Herausforderung, mit der Körper und Geist fertig werden müssen.
Im Grenzbereich geht es vor allem darum, ganz bewußt alles wahrzunehmen und richtig zu machen."
Strimitzer: "Ja, vor dem ersten Alleinflug mit dem Draken, da war alles unvorstellbar, da kamen die Ängste.
Später wird vieles Routine, auch bei extremer Beschleunigung, wenn sich der Kopf kaum bewegen läßt, der Atem nur noch stoßweise gepreßt wird.
Das ist mehr Anstrengung als Hochgefühl."
Mit Brille düsen
Noch einmal zum Alter: Was ist, wenn die Sehkraft nachläßt?
Kein Problem, heutzutage dürfen Überschallpiloten auch mit speziell angepaßter Gleitsichtbrille oder Kontaktlinsen durch die Atmosphäre düsen.
Natürlich hätten die Piloten genaue Vorstellungen über ein Draken-Nachfolgemodell, aber darüber dürfen sie öffentlich nicht reden.
Im nächsten Jahr sollen sich am 21. Juni alle diskutierten Modelle ("Gripen", "F 16", "Hornet", "Mirage 2000-5" etc.) in Zeltweg zu einer Flugschau versammeln.
Welche Entscheidung auch immer fällt - die beiden "Methusalems" werden die künftigen Jäger, falls überhaupt welche gekauft werden, nicht mehr von innen sehen.
Sie gehen mit dem Draken ins Überschall-Ausgedinge.
25.11.1996
Wie nötig haben wir Abfangjäger?
PRO VON KARL MAITZ
Die Konflikte vom Balkan bis zum Irak hätten gezeigt, daß die Luftstreitkräfte in der Bedeutung gestiegen, Abfangjäger unentbehrlich sind, argumentiert VP-Wehrsprecher Karl Maitz.
Konflikte können auch in Europa wieder gewaltsam ausgetragen werden - das ist seit dem Jahr 1991 den Österreichern und Österreicherinnen deutlich vor Augen geführt worden.
Auch nach dem Ende des kalten Krieges ist der ewige Friede nicht ausgebrochen, regionale Kriege sind wieder möglich geworden.
Daß dabei die Bedeutung von Luftstreitkräften gestiegen ist, zeigen praktisch alle seither stattfindenden Konflikte, vom Balkan bis zum Irak...
Das gilt angesichts der veränderten Lage nunmehr verstärkt für solche aus der Luft.
Als steirischer Abgeordneter erinnere ich mich sehr gut daran, wie zu Beginn des Balkan-Konflikts die beunruhigte Grenzbevölkerung den Einsatz unserer Luftwaffe begrüßt hat.
Der Luftbedrohung kann nicht durch bodengestützte Fliegerabwehrwaffen allein begegnet werden.
Einerseits wäre ein flächendeckendes System von Fliegerabwehrlenkwaffen viel zu aufwendig und damit zu teuer, andererseits ist nur der flexibel einsetzbare Abfangjäger in der Lage, der gesamten Brandbreite möglicher Bedrohungen zu entsprechen.
Wirklichen Schutz kann nur ein aufeinander abgestimmtes System von boden- und luftgestützten Abwehrwaffen erbringen.
Dies ist auch der Grund, warum Schweden, die Schweiz und Finnland sich entschlossen haben, ihre Luftstreitkräfte zu modernisieren und neue Abfangjäger zu beschaffen.
In Österreich wurde mit der Beschaffung der gebrauchten Draken Mitte der achtziger Jahre klar gesagt, daß diese Maßnahme eine Nachfolgeentscheidung etwa zehn Jahre später bedingt.
Für die Glaubwürdigkeit unseres Landes und den Schutz der Bevölkerung kann das Beste gerade gut genug sein, wobei das in diesem Fall bedeutet, das zweckmäßigste und für unseren Bedarf geeignetste Fluggerät zu beschaffen.
Dabei wird darüber hinaus die wirtschaftliche Komponente zu berücksichtigen sein.
Die guten Erfahrungen mit den volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Kompensationsgeschäfte bei der Draken-Beschaffung können hier einen Maßstab bilden.
Dabei geht es auch um die Sicherung von Arbeitsplätzen.
Welcher Typ beschafft wird, ist von zweitrangiger Bedeutung.
25.11.1996
KONTRA VON WALTER GUGGENBERGER
Der Ankauf neuer Abfangjäger sei nicht zeitgemäß, argumentiert SP-Gesundheitssprecher Walter Guggenberger:
Weil sie zuviel kosten und weil wir sie zur Verteidigung nicht brauchen.
In einer Zeit, in der sich alle Bürger einschränken müssen, in der bei den Familien, bei Alleinerzieherinnen und bei Studenten gespart wird, kommt es für mich nicht in Frage, 20 Milliarden Schilling für Abfangjäger auszugeben.
Denn soviel kostet die Beschaffung, rechnet man den Preis für die Flieger und die Systemkosten zusammen...
Was verhindert werden muß, ist das Übergreifen exterritorialer Konflikte auf österreichisches Staatsgebiet.
Dabei handelt es sich etwa um die Zurückweisung verirrter Soldaten oder um den wirkungsvollen Schutz gegen bewaffnete Scharmützel vor unserer Haustür.
Dafür muß unser Bundesheer ordentlich ausgerüstet werden.
Ich meine: Abfangjäger brauchen wir dafür nicht.
So bleiben für die Abfangjäger einzig und allein luftpolizeiliche Aufgaben.
Mit den Maschinen könnten wir fremde Flugzeuge, die eventuell unseren Luftraum queren, identifizieren.
Mehr nicht.
Dazu kommt die geographische Besonderheit Österreichs.
Bis unsere Abfangjäger aufgestiegen sind, hat das fremde Flugzeug längst wieder unseren Luftraum verlassen...
25.11.1996
Wichtigmacher
Zum Leitartikel von Hr. Karl Danninger (OÖN vom 2. 11. 1996).
Ein Bravo dem Verfasser dieses Artikels, bezüglich der Abfangjäger.
Die Heereskunstflugzone über dem Stodertal ist ja gerade geschaffen dafür, daß diese sündhaft teuren Rostschüsseln herumfliegen.
Über die Ausbildungskosten darf man gar nicht nachdenken.
Tausende Menschen beschweren sich, aber leider umsonst, denn der Fremdenverkehr ist ja nicht wichtig.
Hauptsache, es darf über einem dünnbesiedelten Gebiet (wir Stoderer sind ja nichts wert) fleißig geübt werden.
Den Wichtigmachern ist scheinbar nicht bewußt, daß sie über der Trinkwasserreserve Europas ihre Kunstflüge absolvieren.
HORST HACKL, Hinterstoder
26.11.1996
Bundesheer kauft 500 gepanzerte Fahrzeuge - Okkasionsangebot: Raketenpanzer um 1 Million Schilling
Bis Ende November 1996 wollte Verteidigungsminister Werner Fasslabend dem Landesverteidigungsrat seine Vorschläge über Finanzierung und Zeitplan der dringendsten Beschaffungsvorhaben -
"insbesonders für den Ersatz des LRÜ DRAKEN - vorlegen....... Der Draken-Nachfolger soll warten - wahrscheinlich bis ins Frühjahr 1997
(wie die Beamten des Verteidigungsministeriums annehmen), möglicherweise bis 1998 (wie die Truppe fürchtet). Im Ministerbüro rechnet man dagegen,
daß der Zeitplan eines Draken-Ersatzes bis zum Jahr 2000 mit einer kurzfristigen Entscheidung auch noch eingehalten werden könnte.
30.11.1996
Leitartikel OÖN vom 2. 11., K. Danninger "Eine total verkehrte Welt" bzw. Leserbrief vom 25. 11. 1996/ OÖN Hr. H. Hackl/Hinterstoder "Wichtigmacher".
Daß der Saab-Draken S35OE nicht mehr das allermodernste Kampfflugzeug ist, bestreitet niemand, doch diese 24 Geräte als fliegenden Schrott einzustufen gehört ins Reich der Fabel.
Daß von einem Typ wie den Saab-Draken S35, 660 Stück produziert, lfd. am neuesten bzw. aktuellen Stand der Technik gehalten wurde, spricht doch für dieses Fluggerät.
Daß für Drakenstarts das Wetter zu schlecht sein kann, ist ein ausgestreutes Märchen von jenen Bundesheergegner die dementsprechende erfolgreiche und jahrelange Demontage, von Politikern teilweise unterstützt und gefördert, betreiben!
Gerade Abfangjäger, oder richtigerweise Jagdflugzeuge sind für ein Land wie Österreich trotz seiner geographischen Konfiguration notwendiger denn je, sinnvoller als Boden-Luft-Raketen oder Kampfhubschrauber, die nicht allwettertauglich sind.
Die Draken sind nicht nur in Zeltweg oder in Graz stationiert, sondern auch auf anderen, sprich, zivilen oder militärischen Flughäfen zeitweise ausgelagert, sodaß auch keine Abfang- oder Identifizierungseinsätze über dem schmalen Tirol kein Thema sind.
Noch dazu zählen Österreichs Militärpiloten weltweit zu den Besten und Erfahrensten, was zahlreiche Welt-, Europa- sowie Vizemeistertiteln bestätigen können!
HANS G. SCHRATTENECKER, Kirchdorf/Krems, Salzburg
Dezember 1996
06.12.1996
SP-Schachner: "Neutralität nicht aufgeben, sondern neu definieren"
...Erst nach Abklärung der österreichischen Position könne man darüber nachdenken, welche Ausrüstung fürs Bundesheer die effizienteste sei.
Die laufende Debatte über die Nachrüstung der Luftraumverteidigung beim Bundesheer ist für den steirischen SP-Chef Peter Schachner-Blazizek Anlaß, die Kosten-Wirksamkeitsfrage aufs Tapet zu bringen.
"Sind Abfangjäger wirklich gescheiter als Boden-Luft-Raketen?
Das hat doch nie wirklich jemand überprüft."
Doch bevor es überhaupt zu einer Entscheidung komme, müsse man sich im klaren darüber sein, wohin unser Land steuere.
10.12.1996
10.12.1996
11.12.1996
11.12.1996
15.12.1996 WomenNet
18.12.1996
19.12.1996
19.12.1996
1996 Sigi Maron, raps und rübsen
- zurück August - September 1996 - - - - - - weiter Jänner - März 1997 -
Unter dem Titel "Nach der Decke strecken" bringt der KURIER einen Artikel über das MECH-Paket welches den Ankauf von 114 Leopard 2 Kampfpanzern (gebraucht aus Holland),
87 Jaguar-Raketenjagdpanzern (gebraucht aus Deutschland), 110 ASCOD Schützenpanzern und 200 "Pandur"-Radpanzer (beide neu von Steyr) im Gesamtwert von öS 6 Milliarden umfaßt.
Rund ein Viertel der Seite wird von einem Foto mit zwei Kampfpanzern beansprucht.
Beide Panzer auf diesem Bild sind aber vom Typ Leopard 1, gebaut in den 60er Jahren - und nicht vom fraglichem Typ Leo 2A4 der ab Mitte der 80er Jahre gebaut wurde -oje-oje-oje.
Das letzte Drittel der Seite beansprucht die Frage der Drakennachfolge.
... Draken bis allerspätestens 2005 noch flugfähig ......Fasslabend: entgültige Entscheidung auf 98 verschoben...reger Wettbewerb der Flugzeughersteller....
nach Saab, MAPO auch Dassault....ebenfalls ungeklärt die Erneuerung der Hubschrauberflotte.
Verschluß-Sache "Mech-Paket": Von Bedrohungen und Szenarien
...Die "Wunschliste" von Heeresminister Fasslabend, die sich aus dem "Mech-Konzept" ergibt, ist freilich schon längst kein Geheimnis mehr - und seit Wochen Gegenstand innenpolitischer Kontroversen (siehe Bericht oben).
Voraussichtlich nur am Rande erörtert wird im heutigen Landesverteidigungsrat ein anderes, milliardenschweres Beschaffungsprojekt: der Ersatz der 24 Draken-Kampfflugzeuge des Heeres.
Es gibt unterschiedliche Experten-Angaben, was das Ende ihrer "technischen Lebensdauer" betrifft; allerspätestens bis 2005 ist der Draken noch "flugfähig".
Die Beschaffung eines Nachfolgegeräts dauert aber - von der Ausschreibung bis zur Auslieferung und Einsatzfähigkeit - mehrere Jahre.
Fasslabend hat nun eine endgültige Entscheidung auf 1998 verschoben - wobei die Frage der Einbindung in ein Sicherheitssystem berücksichtigt werden soll.
Trotz der Verschiebung der Entscheidung hat zwischen den Flugzeugherstellern bereits ein reger Wettbewerb um die beste Ausgangsbasis eingesetzt.
Nach dem schwedischen Saab-Konzern (der mit dem JAS Grippen ins Rennen geht) und der russischen MAPO-Gruppe (MiG 29) gingen zuletzt die Franzosen mit einer Präsentation in einem Wiener Ringstraßenhotel in die Offensive.
Daß der französische Dassault-Konzern ("Mirage 2000-5") das Geschäft nicht auf die leichte Schulter nimmt, zeigte sich an der hochrangigen Delegation, die sich nach Wien bemühte, an der Spitze Dassault-Vizepräsident Jean Francois Moccand.
Ebenso ungeklärt wie die Draken-Nachfolger ist auch noch die Erneuerung der Hubschrauber-Flotte des Heeres.
Regierung beschließt Ankauf von Panzern
...Keinen Beschluß gab es zur Nachfolge der "Draken"-Abfangjäger.
Das Heer wird weitere Erhebungen durchführen.
Die Entscheidung soll 1998 fallen.
Politstreit um "Mech-Paket" fürs Heer in Sparpaket-Zeiten beendet
...Erst 1998 soll die Entscheidung über den Kauf eines Nachfolgetyps für die Draken-Abfangjäger fallen.
Im Rennen sind neben Saab mit dem "Gripen" die russische "MiG 29", die französiche "Mirage 2000-5" und die USA mit gebrauchten "F 16".
Fasslabend: Ab 1998 die ersten Frauen beim Heer
Prioritäten bei Bewaffnung: Radpanzer stehen an erster Stelle, dann Kampfschützenpanzer,
und erst danach kommen neue Abfangjäger......Noch im Herbst werde er alle Unterlagen über die Nachfolgelösung für die überalteten Draken-Abfangjäger vorlegen.
Heer: Teuer aufrüsten oder doch gleich abschaffen?
...Durch die Halbierung der Verbände müssen die verbleibenden Einheiten mobiler werden, um die entstandenen Lücken rasch auszufüllen.
Dazu braucht man bewaffnete Transporthubschrauber, die es beim Bundesheer nicht gibt.
Die Militärs hätten gerne italienische Mangusta oder US-Apaches, die knapp drei Milliarden kosten.
Die Hubschrauber wurden aber zurückgestellt.
Vorher muß die Nachfolge der 24 Draken-Abfangjäger entschieden sein.
Wenn wir neutral bleiben, so Fasslabend im KURIER-Gespräch, brauchen wir mindestens 30 Kampfflugzeuge.
Im Falle eines Nato-Beitrittes könnte sich die Zahl auf 18 reduzieren...
"Fasslabend im Kreuzfeuer"
....ungeklärt die Erneuerung der veralteten Hubschrauberflotte sowie der Ersatz der Draken....
Realpolitisch müßte 1998 entschieden werden.....Waffenkauf im Wahljahr 99 kaum zu erwarten.
ÖVP: Mehr Geld und Engagements
...Das Budget müßte leicht angehoben werden.
Vor allem, um die bevorstehende Draken-Nachfolge zu sichern.
Wenn es kein Sonderbudget für die Kampfflugzeuge gibt, müßte das Verteidigungsbudget bei rund ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen.
Wobei langfristig der Durchschnitt der EU-Landarmeen im Auge zu behalten ist, der liegt bei 1,3 %."
neue draken braucht das laund...
unser laund liegt ungeschätzt
vor jedn der do drüwaflitzt
wobei des beste heer nix nützt
waun es nur unt aum boden sitzt...
dieses land braucht abfangjäger
beim tennis braucht man auch an schläger
und er nennt als ideal
dreissig an der zahl...
Letzte Aktualisierung: 01.01.2004