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Österreichische Militäraviatik in Politik und Medien I - III 1997 |
Jänner 1997
02.01.1997
Fasslabend will mehr Geld für Abfangjäger-Kauf
Verteidigungsminister Werner Fasslabend (VP) läßt im "Presse"-Gespräch keine Zweifel an der Notwendigkeit des Kaufs von Nachfolgern für die Draken-Abfangjäger aufkommen.....
Fasslabend: "Ich halte es im Interesse der Sicherheit des Landes für notwendig.
Es wäre ja grotesk, wenn sich Österreich von der Sicherheit verabschiedet.".....
Bei der Beschaffung gibt es die Optionen, entweder neue (Saab-Gripen, Mirage 2000) oder abermals gebrauchte Maschinen (F-16, F-18) anzukaufen.
Für Fasslabend hat "beides etwas für sich".....
Fasslabend: "Der derzeitige Informationsstand ergibt für die neuen Geräte keine Kostennachteile im langfristigen Vergleich."
1997 sollen letzte Probeflüge abgeschlossen werden und das Pflichtenheft für die Abfangjäger, das die Anforderungen definiert, fertiggestellt sein.....
03.01.1997
Draken im Streit
Die Idee von Verteidigungsminister Werner Fasslabend (VP), die Nachfolger der auszurangierenden Draken-Abfangjäger nur zum Teil aus dem laufenden Heeresbudget zu finanzieren und mehr Geld aus dem Bundestopf zu verlangen, wird von der SP bekämpft.
SP-Wehrsprecher Anton Gaal wandte sich gegen eine Sonderfinanzierung und forderte Aufträge mit Arbeitsplatzwirkung.
24.01.1997
Heeresministerium will Stabsstellen einsparen, "Situationsbericht 96" belegt Reformbedarf
Die Oppositionsparteien und auch die SPÖ hatten diese Analyse monatelang vergeblich urgiert - jetzt liegt er vor, der vom Verteidigungsministerium erstellte "Situationsbericht" über das Bundesheer...
Typenentscheidung für den "Draken"-Nachfolger bis spätestens 1998...
28.01.1997PARLAMENTSKORRESPONDENZ/BL/28.01.1997/Nr. 53
(Auszug) SITUATIONSBERICHT DES VERTEIDIGUNGSMINISTERS LIEGT VOR
DIE KÜNFTIGEN PRIORITÄTEN DES VERTEIDIGUNGSMINISTERS: Für die Zukunft setzt Minister Fasslabend Schwerpunkte in bezug auf Führungsfähigkeit,
Aufklärung, Luftraumüberwachung, Fliegerabwehr, Beweglichkeit, Splitterschutz, Panzerabwehr, Ausbildung und Versorgung.
LUFTRAUMÜBERWACHUNG: Entscheidung für die "Draken"-Nachfolge bis spätestens 1998; Modernisierung und technische Anpassung des Systems "Goldhaube".
HUBSCHRAUBER: Nachtsichtfähigkeit der Hubschrauberflotte für Grenzraumüberwachungseinsätze (u.a. zur Erfüllung des Schengener Abkommens);
Entscheidung über den Ersatz von Hubschraubern zur Feuerunterstützung der Truppe am Gefechtsfeld und beim Transport.
28.01.1997
Bundesheer
Ausständig und in Zeiten von Sparpaketen öffentlich schwierig erklärbar ist die teuerste Beschaffung, die das Bundesheer je getätigt hat: der Ankauf von Nachfolgern für die 24 Draken-Abfangjäger.
Nach der ursprünglichen Planungen aus den 80er Jahren hätten die entsprechenden Entscheidungen eigentlich schon fallen sollen.
27.01.1997Stenographisches Protokoll, 60. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich
MMag. Dr. Madeleine Petrovic (Grüne):
...Da gibt es eine Prioritätenliste des Verteidigungsressorts, und Herr Bundesminister Fasslabend spricht ganz verschämt von einer Verzichtsplanung.
Also sehr nach Verzichtsmentalität sieht mir das nicht aus: 8,5 Milliarden Schilling für Panzer, 20 bis 30 Milliarden Schilling für Abfangjäger und ein paar Milliarden für Fliegerabwehrraketen, Hubschrauber und so weiter - und das in Zeiten von Sparpaketen!...
30.01.1997
Offiziere warnen vor Gefahren des Sparens im Heer
...Darüber hinaus vermißt er in dem amtlichen Bericht eine Aussage zu Nachfolgern für die Draken-Abfangjäger.
Unter den gegebenen Voraussetzungen könne man einen derartigen Ankauf "vergessen", so Gustenau.
Februar 1997
06.02.1997
OÖ: Tourismusbranche donnert über Draken, "Abfangjäger stören Ruhe der Gäste"
Nicht nur unter Pazifisten sorgten die Draken-Abfangjäger des Bundesheeres für Aufregung.
Auch die Tourismusbranche - speziell im Stodertal, OÖ - hat jetzt genug von den Übungsflügen der Überschallflugzeuge...
Der Lärm störe die in der Region auf Urlaub weilenden Gäste.
Das Bundesheer bedauerte die Beeinträchtigung, verwies aber darauf, daß die Flüge zur Erhaltung der Einsatzfähigkeit notwendig seien...
Oblt. Walter Ebenberger vom Militärkommando OÖ stellte fest, daß die Pyhrn- Priel-Region, in der auch das Stodertal liegt, zu einer von drei Kunstflugzonen im Norden Österreichs gehöre.
"Irgendwo müssen die Militärpiloten ja trainieren, um ihre Einsatzbereitschaft zu erhalten", erklärte Ebenberger.
Er bat um Verständnis der Betroffenen.
März 1997
06.03.1997
Drakentraining sorgt für Donner in und über Liezen
Seit rund fünf Wochen donnern regelmäßig die Draken über Liezen. Jetzt steht eine Bürgerinitiative in den Startlöchern.
Im Großraum Liezen donnert es bei jedem Wetter - und das schon seit gut und gerne fünf Wochen.
Der Grund für den Himmelslärm sind nicht etwa meteorologische Abnormitäten, sondern vielmehr strategische Luftkampfübungen der österreichischen Drakenstaffel.
Johann Grossek, Wirtschaftstreuhänder aus Liezen, will die Lärmbelästigung durch die Abfangjäger nicht mehr länger hinnehmen.
Grossek: "Teilweise wird durch die berüchtigten Draken ein Lärm veranstaltet, den man nur mit Schreien übertönen kann.
Aber auch wenn der Lärm nicht so intensiv ist, ist das langzeitige Rollgeräusch, das diese Apparate entwickeln, so enervierend, daß ich erschöpft bin, wenn so ein Flugtag vorbei ist."...
"Es geht gar nicht darum, daß bei uns nicht geübt werden darf", meint Grossek, "aber zwei Monate lang jeden Tag, das ist einfach unmöglich."
Oberstleutnant Hansjörg Grehs, Presseoffizier des Fliegerregiment 2 in Zeltweg, wirbt in Sachen Drakentraining um Verständnis.
Grehs: "Zur Zeit absolvieren wir ein intensives Vorbereitungsprogramm, mit vier Draken gleichzeitig, da wir uns auf ein internationales Training in England vorbereiten."
Die Übungen würden zwar, so Grehs, in einer Höhe von mindestens 4000 Meter, meistens aber 8 bis 10.000 Meter geflogen, gerade bei schönem Wetter und wenig Wind käme es aber leider immer wieder zu Lärmbelästigungen der Bevölkerung, vor allem wenn vier Draken gleichzeitig ihre Manöver fliegen.
Daß ausgerechnet bei uns geübt wird, hat laut Grehs seinen Grund darin, daß die Übungsgebiete der Bundesheerflieger durch die kreuz und quer über Österreich verlaufenden internationalen Luftstraßen, extrem eingeschränkt sind.
Laut Aussage von Oberstleutnant Grehs soll das Drakentraining übrigens noch bis Ende März fortgesetzt werden.
07.03.1997 ZOOM 1+2 97
Ein ZOOM Artikel über "Postmoderne Abfangjäger"
ZOOM ist ein Unternehmen der Arbeitsgemeinschaft für Wehrdienstverweigerung, blablabla..........
........Technisch gesehen sind die ins Auge gefaßten Fluggeräte Mehrzweckkampfflugzeuge der 4. Generation,
die selbstverständlich auch zu einem anderen Zweck denn als "Abfangjäger" eingesetzt werden können........
14.03.1997
VP will Sicherheitsdebatte wieder in Gang bringen
...Als weiteres Argument nennt der Außenminister, daß die Verteidigung billiger würde, weil im Verbund vorgegangen werden könnte.
Auf Abfangjäger würde das Bundesheer aber dennoch nicht verzichten können: "Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen."
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