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des Abgeordneten Wabl, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Abfangjägerbeschaffung.
Der Empfehlung des Landesverteidigungsrates betreffend der Beschaffung des Abfangjägers "Draken" lag ein "Zwei Generationen Konzept" zu Grunde. Der Draken war als Zwischenlösung zur Verbesserung der Luftraumüberwachung durch das Bundesheer und zur Vorbereitung der Einführung eines modernen Systems angelegt. In der Anfragebeantwortung (3480/AB; XX.GP) wurden durch Ihr Ressort als mögliche Nachfolger F-16 (Lockheed), F-18 (McDonnell Douglas), der Gripen, Mirage 2000-5 (Dassault) und der MiG-29 (MAPO) genannt. In Bezug auf die Erstellung eines Pflichtenheftes wurde in derselben Antwort gesagt: "Pflichtenhefte für Beschaffungsvorhaben werden grundsätzlich jeweils zeitgerecht für die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen vorgelegt." (3480/AB; XX.GP) In Zusammenhang mit dem Nato-Beitritt wurde vom Verteidigungsministerium mehrfach argumentiert, daß bei einem Nato-Beitritt bloß 18 Stück, bei Beibehaltung der Neutralität 32 Stück Abfangjäger beschafft werden müßten.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
An Herrn Präsidenten des Nationalrates
Parlament
1017 Wien
Die Abgeordneten zum Natonalrat Wabl, Freundinnen und Freunde haben am 24. November 1998 unter der Nr. 5216/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend "Abfangjägerbeschaffung" gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu 1: Aus heutiger Sicht bis in das Jahr 2003.
Zu 2: Mit der Herausnahme des bisherigen Abfangjägersystems.
Zu 3 und 4: Die erforderlichen technischen und kaufmännischen Grundlagen werden derzeit bearbeitet. Ein Pflichtenheft liegt vor.
Zu 5: Die Erstellung eines militärischen Pflichtenheftes erfolgt produktneutral auf Basis operativ-taktischer Kriterien.
Zu 6 bis 11: Die konkreten Systemkosten für die einzelnen Luftfahrzeugsysteme können erst durch Angebotseinholung festgestellt werden.
Zu 12: 20 Piloten
Zu 13: Voraussichtlich sechs.
Zu 14: Ich verweise auf die Beantwortung der Frage 2.
Zu 15: Seit Einführung des Systems ca. ein Pilot pro Jahr.
Zu 16 und 17: Weder ein "Leasing" noch ein "Ausleihen" steht zur Diskussion.
Zu 18: Eine unterschiedliche Mengenkonfiguration ergibt sich aus der durch einen NATO-Beitritt erhöhten Sicherheitsstandart.
Zu 19: Nein.
Zu 20: Zur Wahrung der Souveränität und Integrität des österreichischen Staatsgebietes erscheint eine aktive Luftraumüberwachung als unabdingbar. Zusätzlich zu den militärischen Erfordernissen ergibt sich darüber hinaus aus der Verfassung die Unabdingbarkeit einer aktiven Luftraumüberwachung.
Zu 21: Im Hinblick auf meine vorstehenden Ausführungen erübrigt sich eine Beantwortung.
Zu 22: Eine allfällige Befassung setzt die Anhörung des Landesverteidigungsrates und eine Entscheidung der Bundesregierung (§ 14 Abs. 1 WG) nach Fertigstellung der technischen und kaufmännischen Grundlagen voraus.
Gezeichnet: W.Fasslabend
Zu 1: ~2003 - siehe dazu
Zu 2: Eine Staffel ab 2003, die zweite ab 2005 - siehe dazu
Zu 3: Dezember 1999 / Jänner 2000
Zu 4: Militärisches Pflichtenheft ist fertig - siehe dazu
Zu 5: Testgeflogen wurden alle Typen - Mirage 2000-5 und Saab Gripen haben das Programm schon beendet - siehe dazu
Zu 6 bis 10: öS 15 - 25 Milliarden (geschätzt)
Zu 11: Der Eurofighter ist nicht in der Auswahl da zu teuer
Zu 13: Voraussichtlich sechs (Ausbildung in Finnland) - siehe dazu
Zu 14: Die letzte theoretisch und praktisch mögliche Ausbildung ist die jener sechs die in Finnland lernen sollen - siehe dazu
Zu 16 und 17:
Leasing ist eine Übergangsvariante.
Man least um gewisse vorher abschätzbare Zeiträume überbrücken zu können.
Italien hat z.B. britische ADV-Tornados geleast um bis zum Zulauf des Eurofighters die total veralteten F-104 Starfighter ergänzen bzw. ersetzen zu können.
Weiters betrifft Leasing wie Mieten immer gebrauchte Typen und man muß die vollen Kosten für die Inbetriebnahme des Systems (Ausbildung/Ersatzteile usw.) für nur ein Drittel bis maximal der Hälfte der Einsatzzeit eines neuen Flugzeuges bezahlen was nicht als wirtschaftlich bezeichnet werden kann.
Durch das Ausleihen von Jaktviggen würden enorme Kosten entstehen, das Flugzeug hat einen extremen Treibstoffverbrauch.
Zu 18: Auf keiner realistischen. Der Herr Minister möchte unbedingt in die NATO und sei es auch auf Kosten einer inoperativen Luftwaffe. Werden von 18 Flugzeugen jene abgezogen die sich in der Wartungsperiode befinden sowie jene die für die Ausbildung beschafft wurden stehen bestenfalls 12 Einsatzmaschinen zur Verfügung. 12 Maschinen ergeben keinen funktionsfähigen Verband und könnten im Krisenfall der zugedachten Rolle in keinem Fall gerecht werden.
Zu 19: Hätte er diese geführt so wüßte er das es nicht möglich ist.
Zu 21:
Unter der Vorraussetzung das wir neutral bleiben erübrigt sich diese Frage.
Gehen wir mit 18 Maschinen in die NATO muß der Österreichische Luftraum auf jeden Fall von anderen Staaten mitüberwacht werden da für 18 Maschinen diese Aufgabe im Krisenfall nicht bewältigbar ist.
Zu 22: Ende Jänner, Anfang Februar 2000 denn da meldet Brig. Bernecker unklar wenn kein Nachfolger in Sicht ist - siehe dazu