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Österreichische Militäraviatik in Politik und Medien VII - VIII 1999 |
Juli 1999
02.07.1999
Daimler: Interesse an Rußlands MIG
Der deutsch-amerikanische Konzern will mit der russischen MAPO-Gruppe eng kooperieren
DaimlerChrysler greift mit seiner Luftfahrt- und Rüstungstochter nach Russland.
"Was die jetzt vorbereiten, das ist eine Hammer" sagt ein Kenner der Rüstungsbranche zu den Verhandlungen zwischen dem deutsch- amerikanischen Konzern und der russischen Rüstungsgruppe MAPO.
Gestern trafen sich am Rande des Wirtschaftsgipfels in Salzburg DaimlerChrysler-Vorstand Klaus Mangold und der russische Ministerpräsident Sergei Stepaschin....
Neben der bereits seit längerem angekündigten Zusammenarbeit beim Bau des Transportflugzeuges Antonov 70 soll sich die Dasa nun auch an anderen Projekten beteiligen.
Zur Diskussion steht derzeit die Einbindung der Dasa in die Produktion und Weiterentwicklung des Kampfflugzeuges MiG-29.
Die Kooperationspläne haben auch Auswirkungen auf Österreich: Mit dem Einstieg der Dasa wäre die MiG auch im Westen salonfähig.
Dadurch steigen die Chancen der Russen, ihre - eventuell von den Deutschen modifizierten - Kampfjets an Österreich zu verkaufen.
Erfahrungen mit der MiG-29 holt sich die Dasa bereits jetzt.
In den ehemaligen Ostblockstaaten wird sie die MiG-29 aufrüsten und warten.
"Es handelt sich dabei um ein Geschäft im Volumen von fünf bis 50 Milliarden Euro (69 bis 690 Milliarden Schilling), sagt DaimlerChrysler-Vorstand Mangold zum Wirtschaftsblatt.
Wir verhandeln derzeit mit Rumänien und Ungarn.
Mit Polen sind die Gespräche relativ weit gediehen.
02.07.1999
Klima verhandelt über MiG-29-Kauf
Beim Treffen des russischen Ministerpräsidenten Sergej Stepaschin mit Bundeskanzler Viktor Klima wurde nicht nur über die wirtschaftlichen Beziehungen und die Umschuldung Rußlands diskutiert, sonden auch der Kauf von russischen Kampfflugzeugen des Typs MiG-29 besprochen.
Das bestätigt der russische Botschafter in Österreich, Wladimir Grigin, dem Wirtschaftsblatt: "Im Rahmen der Gespräche über die Wirtschaftsbeziehungen wurde auch über die anschaffung von Kampfflugzeugen gesprochen."...
Rußland bietet die Flugzeuge gegen Schuldenerlaß an.
Über mögliche Kompensationsgeschäfte wird verhandelt.
03.07.1999
Russische MIG für Österreich?
Wirbel um einen etwaigen Ankauf von russischen MIG-Kampfflugzeugen.
Angebliche Gespräche über einen möglichen Kauf von russischen Kampfflugzeugen Typ MIG 29 als Nachfolger für die schwedischen Saab Draken sorgen für Aufregung.
Bundeskanzler Viktor Klima (SP) hatte am Mittwoch den russischen Ministerpräsidenten Sergej Stepaschin zu Gast.
Das Kanzleramt dementiert aber Verhandlungen über einen Ankauf.
Die Russen sind bereit, die Flugzeuge günstig zu abzugeben.
Wie es heißt, soll ein Modell als "Geschenk" nach Österreich gehen, Kompensationsgeschäfte wurden angeboten.
VP-Wehrsprecher Karl Maitz wirft Klima vor, dieser könne "Schrott" erwerben.
Im Verteidigungsressort ist man wegen hoher Personalkosten und Problemen bei den Ersatzteilen skeptisch.
Als Favorit gilt der Saab Gripen.
Eine Entscheidung fällt nicht vor 2000.
05.07.1999
"Gerechter Krieg" - Interview mit Josef Cap
"Wir haben hundert Kasernen, einen Großteil könnte man verkaufen.
Die Luftwaffe ist überflüssig, und es ist absurd, daß wir pragmatisierte Beamte im Heer haben."
Überflüssig ! Hat wohl nicht aufgepasst der Herr Cap was da Ende / Februar - Anfang / März in Tirol und Vorarlberg passiert ist. Es dürfte ihm auch entgangen sein daß unsere Soldaten nicht auf Schusters Rappen nach Albanien kommen. Und Absurd ist es daß jene Partei welche die Gesetze zum größten Teil mitzuverantworten hat plötzlich die Pragmatisierungen kritisiert die man selbst beschlossen hat.
15.07.1999 BMLV Aktuelle Informationen
Luftlandeübung des Bundesheeres in der Obersteiermark
15.07.1999 Parlamentarische Anfrage - 6630/J - Frachtflüge für das österreichische Bundesheer
Fragen
Antworten
17.07.1999
Hubschrauber.
Das Verteidigungsministerium will für den geplanten Ankauf der Transporthubschrauber für das Bundesheer noch im Sommer das Offertstadium erreichen.
Die technischen Aspekte seien bereits geklärt, jetzt gehe es noch um logistische und kaufmännische.
Im Herbst könne jedenfalls das Anbotsverfahren für die rund 2,5 Milliarden Schilling teuren Geräte beginnen.
Nach dem Lawinenunglück in Galtür im Februar dieses Jahres hatten Landesverteidigungsrat und Ministerrat grünes Licht zum Kauf von neun bis zwölf Transporthubschraubern gegeben.
17.07.1999
Im Verteidigungsministerium drückt man hinsichtlich der Anschaffung von neun bis zwölf bewaffneten Transporthubschraubern für das Bundesheer quasi auf das Gaspedal.
Noch im Sommer soll bei dem Projekt, das zweieinhalb Milliarden Schilling kosten soll, das Offertstadium erreicht werden, um im Herbst das Anbotsverfahren mit Firmen beginnen zu können, erklärte Verteidigungsminister Werner Fasslabend Freitag....
Wie rasch der Ankauf über die Bühne geht, hängt dem Minister zufolge davon ab, ob es sich um bereits produziertes Gerät handelt oder um Neuentwicklungen.
Fasslabend verwies auf die vorgesehene 100prozentige Kompensation.
Hier erwarte man sich wichtige Impulse im High-Tech-Sektor...
Es sollen neun bis zwölf Helikopter in der Kapazitätsklasse zwischen drei und 4,5 Tonnen gekauft werden....
In Frage kommen im wesentlichen vier Hubschraubertypen:
Die amerikanische Sikorsky UH-60L ("Black Hawk"), die drei Tonnen Gerät oder elf bis 20 Personen fassen kann, sowie drei europäische Produkte: Der Eurocopter ("Super Puma" bzw. "Cougar"), eine deutsch-französische Co-Produktion mit einem Fassungsvermögen von 4,5 Tonnen beziehungsweise 29 Personen, das britisch-italienische Produkt E H 101 mit einem Fassungsvermögen von 4,5 Tonnen beziehungsweise 26 bis 40 Personen sowie der N H 90 (Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande), der vier Tonnen oder 20 bis 30 Personen faßt.
23.07.1999
SP ortet Chaos bei Beschaffungen im von VP geführten Verteidigungsressort
...SP-Wehrsprecher Anton Gaal forderte zur Behebung der Mängel im Beschaffungswesen einerseits einen Investitionsplan und andererseits eine Erhöhung des Militärbudgets.
Dem Heer sollte künftig ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes zur Verfügung stehen...
Die "falsche Politik" Fasslabends sieht Gaal etwa durch das "Mech-Paket" bestätigt.
Die angekauften Kampfpanzer seien von umstrittenem Nutzen.
Ähnliches sei nun im Vorfeld des Ankaufs von Hubschraubern zu hören: Obwohl die Katastrophe von Galtür den Bedarf an Transportmodellen aufgezeigt habe, werde an Kampfhubschrauber gedacht.
Bei der anstehenden Entscheidung, welches Modell die Draken-Abfangjäger ersetzen soll, tritt Gaal für neue Maschinen aus westlicher Produktion ein.
Mehr Spielraum für solche Ankäufe könnte die Reduktion der Personalkosten bringen - von derzeit 63 in Richtung 50 Prozent des Heeresbudgets.
29.07.1999
"Draken"-Nachfolge offen
Die "Draken"-Nachfolge beim Bundesheer ist noch nicht entschieden.
Ein Bericht eines schwedischen TV-Senders, wonach Österreichs Regierung den Ankauf von 24 Kampfflugzeugen vom Typ Saab-"Gripen" beschlossen habe, wurde vom Verteidigungsministerium als "Ente" zurückgewiesen.
29.07.1999
ÖVP: Plus 5 Milliarden für Heer, "Sicherheit kostet"...
Die ÖVP strebt nach der Wahl eine Erhöhung der finanziellen Mittel für das Bundesheer an...
Investitionen in die Sicherheit sind gut angelegtes Geld."
Und Fasslabend wandte sich gegen reine "Lippenbekenntnisse" der SPÖ, denen dann keine Taten folgten....
Neben der Entscheidung über die Abfangjäger-Nachfolge Ende 1999 und den bereits jetzt in der Regierung vereinbarten Ankauf von (Transport)Hubschraubern nannte der Ressortchef die Erneuerung der Lkw-Flotte, den Ankauf weiterer 130 Radpanzer Pandur und die Modernisierung des Funksystems der Truppe als vordringlichste Maßnahmen.
30.07.1999
Wohlfeile Bekenntnisse
Natürlich, das Bundesheer "funktioniert" noch immer.
Trotz aller Widrigkeiten.....
Der eben zu Ende gehende Einsatz zur Flüchtlingshilfe in Albanien wurde unter anderem wegen des Skandals, daß Österreich wie ein Entwicklungsland nicht einmal über ein Transportflugzeug verfügt, zwar spät begonnen, die Zeltstadt konnte sich aber letztlich auch im Vergleich mit der Leistung anderer Armeen sehen lassen...
30.07.1999
REAKTION
Herbert Scheibner, FP-Klubchef, wirft Verteidigungsminister Werner Fasslabend (VP) Beschönigungsversuche vor. Als zuständiger Ressortminister sei Fasslabend für den "katastrophalen Zustand der österreichischen Landesverteidigung hauptverantwortlich", erklärte der FP-Wehrsprecher gestern, Donnerstag, in einer Aussendung...
"Unter Fasslabend wurde das Heer budgetär ausgehungert."...
30.07.1999
Der Minister für Selbstverteidigung
Die Kulisse war perfekt: Blauer Himmel, donnernde Flugzeuge, ein Arsenal moderner Militärgeräte mit sprechenden Namen - Leopard, Jaguar, Ulan, Pandur...
Fasslabend hob den Modernisierungsschub bei der Ausrüstung hervor.
Bis vor wenigen Jahren hätten die Streitkräfte nur über eine Luft-Luft-Reichweite von rund 800 Metern verfügt.
"Mit neuen Sidewindern hat sie sich auf bis zu acht Kilometer erhöht."
Ähnliches gelte für die Boden-Boden- sowie für die Boden-Luft-Waffen....
Der VP-Feldherr mußte sich in den vergangenen Monaten einiges auch vom Koalitionspartner anhören.
Auslöser war das Lawinenunglück in Galtür, als man für die Evakuierung um NATO-Helikopter bitten mußte.
Fasslabend und die VP nützten dieses Manko, um nach der NATO-Mitgliedschaft und mehr Geld zu rufen.
Anmerkung: Die gebrauchten AIM-9P3 / P5 aus den frühen 80ern als "neu" zu bezeichnen kann sich nur der österreichische Verteidigungsminister erlauben.
30.07.1999
Minister führt vor, was gut und teuer ist im Bundesheer - und er will mehr:
Fasslabend hat eine lange Einkaufsliste Es darf auch "neuwertiges" Gebrauchtgerät sein
...Die vieldiskutierten Hubschrauber, bei denen Fasslabend nun an "neuwertige" Gebrauchtmodelle denkt, die Funkgeräte, die gesamte Lkw-Flotte und vor allem die Luftraumüberwachung stehen zur Erneuerung an.
Die Draken-Nachfolge wird zu Jahresende entscheidungsreif...
30.07.1999
ÖVP für ein starkes Heer statt "Bundesheer light"
Für Neuanschaffungen ist mehr Geld nötig, so Minister Fasslabend.
Für ein "starkes Heer" und gegen die in der SPÖ und bei den Grünen manchmal auftauchenden Vorstellungen von einem "Bundesheer light" haben sich gestern VP-Chef Wolfgang Schüssel und Verteidigungsminister Werner Fasslabend ausgesprochen.
Es müsse für sein Ressort mehr geben als "Lippenbekenntnisse", forderte der VP-Minister in einem Pressegespräch in der Panzerkaserne von Zwölfaxing bei Wien finanzielle Unterstützung.
Immerhin gebe es weitgehende politische Übereinstimmung, was den Ankauf größerer Hubschrauber betrifft, wofür allein rund 2,5 Milliarden S erforderlich sind.
Außerdem hält Fasslabend eine Modernisierung des Truppenfunks, mehr Radpanzer, eine bessere "Mannesausrüstung" der Soldaten und eine neue Generation von Abfangjägern für unumgänglich...
30.07.1999
Entscheidung über Draken-Nachfolge fällt offiziell erst mit Jahresende
Fasslabend will viel mehr Geld
...Auf der Wunschliste stehen jedoch:
Abfangjäger als Ersatz für die Draken.
Eine Entscheidung für ein bestimmtes Modell sei "selbstverständlich noch nicht" gefallen, die Gesamtkosten hängen von dieser Entscheidung ab, die bis Jahresende getroffen werden soll.
Gepanzerte Transporthubschrauber.
Auch da richtet sich der Preis nach dem Angebot.
Fasslabend: "Wir sind bisher von einer Größenordnung von 2,5 Milliarden ausgegangen, aber wahrscheinlich werden wir ein Angebot über praktisch neuwertige Geräte bekommen das wesentlich günstiger ist.
WirtschaftsBlatt-Rechergen haben ergeben, daß es sich dabei um Super Puma aus den Beständen der südafrikanischen Armee handelt, die um 10,5 Millionen Dollar (rund 140 Millionen Schilling) pro Stück angeboten werden. Für die geplanten zwölf Stück wären das also knapp 1,7 Milliarden...
Transportflugzeuge.
Anschaffungskosten richten sich nach Zahl und Angebot...
30.07.1999
Russischer Militärattaché wischt Bedenken Österreichs vom Tisch.
"Wir haben der österreichischen Regierung bereits unsere Vorschläge auf den Tisch gelegt.
Und dabei handelt es sich nicht um veraltete Maschinen, sondern um neueste Technologie zu einem günstigen Preis", sagt Oberst Arkadji Bobrow, russischer Militärattaché in Österreich.
So bietet ußland die gemeinsam mit der deutschen DASA und der französischen Aerospatiale modifizierte und auf NATO-Standart gebrachte MiG-29 als MiG-29SMT an.
Bei den Hubschraubern würde man mit Mi-17M, Mi-24T oder Ka-32 bis hin zum Ka-226 die gesamte Palette vom Kampf- über Mehrzweck- bis hin zum Transporthubschrauber abdecken.
"Entsprechend den Vorgaben des Verteidigungsministeriums", mein Bobrow.
Darüber hinaus will Rußland Österreich auch für eine Luftabwehr gewinnen.
"In Jugoslawien ist das System selbst nach NATO-Angriffen über 75 Tage noch zu 40 Prozent funktionsfähig - und das ist unser altes System.
Die neue Flugabwehr hat eine Reichweite von 400 Kilometer, die Erfolgsquote konnte neuerlich massiv gesteigert werden...
Kein Problem sieht der Attaché bei Ersatzteilen und Service: "Die DaimlerChrysler-Tochter DASA verhandelt gerade mit der Rüstungsindustrie, sämtliche Ersatzteile für die russische Luftfahrt im Westen herzustellen...
30.07.1999
Leserbrief "Fehlinvestition"
Wahrscheinlich sind die Draken-Überflüge am Formel-1-Renntag die wichtigste Aufgabe dieser militärischen Fehlinvestition.
Aus gutem Grund hat Serbien seine Luftwaffe zur Abwehr der Nato-Angriffe nicht eingesetzt, sondern hielt sie in Betonbunkern versteckt.
Wann spricht es sich bis in unser Verteidigungsministerium durch, daß Fluggeräte wie Draken oder MIG nur für einen Angriffskrieg taugen?
Bei uns nennt man die Draken fälschlich "Abfangjäger" und täuscht damit die Bevölkerung.
Wir brauchen echte Abwehreinrichtungen wie Boden-Luft-Raketen und vielseitig verwendbare Hubschrauber.
Ernst Donaubauer, Friedau
August 1999
06.08.1999
Leserbrief "Schuldentilgung"
Laut Medienberichten schuldet Russland Österreich die Kleinigkeit von ca. 33 Milliarden S.
Da dieses Geld wahrscheinlich nicht zurückbezahlt wird, könnten die Russen doch für uns gebirgstaugliche Transporthubschrauber herstellen, damit wir bei Katastrophen wie in Galtür besser ausgerüstet sind.
Ebenso könnte ein Dutzend neuer Abfangjäger damit angeschafft werden.
Ausrüstung gegen Schuldentilgung - einfach, aber wirksam.
Heinz Heidlmayer, Schladming
18.-22.08.1999BMLV Aktuell
Hubschrauber-Weltmeisterschaft in Nördlingen (Deutschland)
...Die österreichische Nationalmannschaft, die zum ersten Mal an einer Hubschrauber-Weltmeisterschaft teilnahm, konnte in der Nationenwertung hinter Russland und vor Deutschland die Silbermedaille erringen. In der Einzelwertung konnten die 3 Militär-Teams des Fliegerregiments 1 den 6., 13. und 15. Platz belegen....
Die äußerst professionelle Vorbereitung und ein Intensivtraining der Crews im Juli in Langenlebarn brachte den sensationellen Erfolg: Im Nationenbewerb, bei dem jeweils die besten 3 Teams pro Nation in die Wertung kommen, konnte das österreichische Nationalteam hinter den Russen und vor den Deutschen die Silbermedaille erringen....
Es gilt nun, bei den im Jahr 2001 stattfindenden Air World Games in Spanien und bei nationalen Meisterschaften diese Leistungen zu wiederholen und den äußerst guten Ruf der österreichischen Hubschrauberpiloten im Ausland zu bestätigen.
18.08.1999 BMLV Aktuell
Das Bundesheer hilft nach Erdbebenkatastrophe in der Türkei
In den frühen Morgenstunden des 17. August 1999 hat ein Erdbeben der Stärke 7,4 auf der Richterskala mit Epizentrum Izmit schwere Sach- und Personenschäden im wichtigsten Industriegebiet der Türkei angerichtet...
Die türkische Regierung ist am 17. August mit dem dringenden Ersuchen an Österreich herangetreten, österreichische Militäreinheiten für Such- und Rettungseinsätze, Suchhunde und Bergegerät aller Art in das Erdbebengebiet zu entsenden...
Die 65 AFDRU-Angehörigen verlegten am 18. August 1999, um 0440 Uhr, mit einer Boeing 733 der Lauda Air nach Istanbul.
Eine Herkules Transportmaschine mit rund 20 Tonnen an Gerät und Versorgungsgütern folgte unmittelbar danach.
Am 22. August landete eine weitere Herkules Transportmaschine, diesmal mit Versorgungsgütern für das Katastrophenhilfsteam sowie weiteren 6 Tonnen an zusätzlicher Ausrüstung...
18.08.1999
Ostaricchi-Draken
Nachdem der Flughafen in Zeltweg, wo die Draken normalerweise stationiert sind, derzeit von den Teilnehmern der Mini-Jet-Meisterschaften in Beschlag genommen ist, mussten die "Großen" kurzfristig ihre Basis nach Linz verlegen.
Eine Woche lang heben die Draken, unter ihnen der Ostaricchi-Draken, nun von Linz-Hörsching ab.
19.08.1999
MiG soll nun Nato-tauglich werden
Die russischen MiG 29-Flugzeuge sollen auf Nato-Standard gebracht werden.
Dies soll ein Joint-Venture zwischen dem Hersteller der MiG-Flugzeuge MAPO und dem deutsch-amerikanischen Großkonzern DaimlerChrysler Aerospace ermöglichen.
Damit wollen die Konzerne verstärkt den internationalen Markt bedienen.
Auch an das österreichische Bundesheer sollen Modelle verkauft werden.
In der kommenden Legislaturperiode werden Nachfolger für die alten Saab-Draken des Heeres angeschafft.
Trotz des günstigen Preises beim Erwerb der MiG 29 schätzt man die Gesamtkosten durch Wartung und Spritverbrauch höher ein als bei Konkurrenzmodellen wie den amerikanischen F16 und F18, der französischen Mirage oder - als Favorit des Verteidigungsressorts - dem schwedischen Saab Grippen.
31.08.1999
Schüssel für militärische Beistandspflicht
"Wer den Schutz der internationalen Solidarität für die eigene Sicherheit sucht, muß auch selbst einen Beitrag dazu leisten." Deshalb plädiere er für einen europäischen Beistandspakt und dafür, daß "wir Österreicher - im Interesse unserer eigenen Sicherheit - für eine europäische Beistandsverpflichtung eintreten und diese auch selbst übernehmen"....
In Zukunft müsse die EU aber auch im militärischen Krisenfall autonom handeln können.
Am Ende solle es so sein, daß die EU, die WEU und die Nato, soweit es Europa betrifft, verschmelzen.
Für ein Land wie Österreich sei es besser, sich im militärischen Bereich auf ein bestimmtes Gebiet zu spezialisieren und etwa die Luftraumüberwachung auf andere Staaten zu übertragen.
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