Beschreibung
Die automatische Fliegerabwehrkanone Oerlikon Contraves 20 mm GAI-B01 ist das leichteste 20 mm Fliegerabwehrgeschütz des Schweizer Herstellers.
Es kann sowohl zur Fliegerabwehr als auch gegen Bodenziele eingesetzt werden. Das Geschütz besteht aus der 20mm Kanone, der optischen Zieleinrichtung und der Lafette.
Es gibt sowohl die Ausführung als Einachsanhänger mit zwei Rädern und Dreibeinlafette, gezogen von geländegängigen Fahrzeugen.
Das Geschütz kann aber auch auf der Ladefläche von solchen Fahrzeugen (im Bundesheer ein Pinzgauer 712 FlA ) fix montiert werden.
Das Geschütz selbst ist ein luftgekühlter, mechanisch verriegelnder Gasdrucklader mit mechanischer Zündung und kann sowohl im Einzelschuss als auch mit Dauerfeuer betrieben werden.
Munition wird durch ein 50 Schuss Trommelmagazin zugeführt, welches in 3 Sekunden gewechselt werden kann.
Zur Bekämpfung von Luftzielen verfügt das Geschütz über ein Fliegerabwehrvisier welches zur Bekämpfung von Erdzielen durch ein Erdzielfernrohr mit 3,7facher Vergrößerung ersetzt werden kann.
Die effektive Reichweite gegen tieffliegende Flugzeuge beträgt 1.500m, gegen Hubschrauber 2.000m, gegen schwach gepanzerte Erdziele bis zu 500m und gegen ungepanzerte Erdziele bis zu 2.000.
Zur Luftzielbekämpfung sitzt der Schütze hinter dem Geschütz, welches sich manuell +85°/-5° vertikal und 360° horizontal schwenken lässt.
Zur Erdzielbekämpfung liegt der Schütze vornüber geneigt und benutzt den untenliegenden Richtmechanismus und Abzug.
In dieser Verwendung kann das Geschütz manuell auf +25°/-5° vertikal und 60° horizontal schwenken.
Das Herstellen der Feuerbereitschaft aus dem fahrbaren Zustand benötigt etwa 20 Sekunden.
Das Bundesheer hat bei den drei österreichischen Fliegerabwehr-Regimentern 72 Feuereinheiten im Bestand.
Einsatz
Als Fliegerabwehrkanone hat das System durch das Fortschreiten der Technik nur mehr unter speziellen Gegebenheiten Berechtigung.
So eignet es sich zum Beispiel zur Abdeckung von Räumen in denen mit tief und relativ langsam fliegenden Luftfahrzeugen gerechnet werden kann und in denen die Leistung der anderen Systeme nicht voll genutzt werden kann.
Z.B. ein enges Seitental im Nahbereich eines zu schützenden Objektes/Raumes.
Ebenso sinnvoll kann auch in Räumen eingesetzt werden die gegen Luftlandungen abgesichert werden sollen.
Da das Geschütz manuell gerichtet und abgefeuert wird, kann nur auf sehr langsam fliegende Luftfahrzeuge gezielt geschossen werden.
Schneller fliegende Luftfahrzeuge werden mit Sperrfeuer bekämpft.
Im Kampf gegen Erdziele hat das System weiterhin verschiedene Vorzüge.
Denn eine Rohrwaffe dieses Kalibers und dieser Reichweite findet sich üblicherweise eher auf wesentlich wesentlich schwereren und weniger mobilen Fahrzeugen.
Kaliber: 20mm
Rohre: 1
Rohrlänge: 2,4m
Schwenkradius: max. 2,99 m
Schwenkbereich Luftziel: 360°
Rohrerhöhung Luftziel: +85°/-5°
Schwenkbereich Erdziel: 60°
Rohrerhöhung Erdziel: +25°/-5°
Kadenz: 1.000 Schuss/Minute
Munition am Geschütz: 50 Granaten Schussbereit + 3 Magazine mit je 50 Schuss Reserve.
Maximale effektive Reichweite: 2.000 m vertikal
Mannschaft: 1 am Geschütz + 2 Lader
Herstellen der Feuerbereitschaft: 20 Sekunden
Gewicht feuerbereit inkl. Munition: 405 kg
20mm Fliegerabwehrkanone 65/68 auf Pinzgauer 712 FlA
Foto: Martin Rosenkranz
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