35mm ZFlAK |
Oerlikon Contraves "GDF-005 / Skyguard"
35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanonensystem
Die typische Feuereinheit (35 mm Fliegerabwehrzug) besteht aus einem Allwetter Feuerkontroll-Radarsystem "SKYGUARD" (Feuerleitgerät 79), einem optischen Zielzuweiser und zwei 35mm Zwillingsfliegerabwehrkanonen 85 (35 mm ZFlAK 85). Das System ist weit verbreitet und konfliktbewährt, über 2.000 Geschütze wurden in etwa 30 Ländern eingeführt. Das Österreichische Bundesheer Dhat bei den drei österreichischen Fliegerabwehr-Regimentern 72 ZFlAK 85 Geschütze und 37 Feuerkontroll-Radarsysteme "SKYGUARD" im Bestand.
Die Feuereinheit ist in der Lage tief- und tiefstfliegende Ziele zu erfassen, zu verfolgen und Vorhaltewerte zu errechnen, eine Freund/Feind-Kennung zu gewährleisten und Luftfahrzeuge erfolgreich bei Tag und Nacht zu bekämpfen.
Bei extremer elektronischer Störung sind die Geschütze in der Lage ein Ziel zu übernehmen, 3-dimensional zu verfolgen und autonom zu bekämpfen.
Eine optronische Zieleinrichtung mit eingebautem Mikrocomputer verarbeitet alle relevanten Informationen wie z.B. Zielentfernung über Laser-Entfernungsmesser, Geschossgeschwindigkeit und meteorologische Daten um die Vorhaltewerte zu errechnen.
Die hohe Mobilität ermöglicht es sehr rasch neue Verteidigungspositionen zu beziehen.
Das Geschütz besteht aus zwei 35-mm Gasdrucklader-Kanonen, der Wiege, zwei vollautomatischen hydraulisch betriebenen Munitionsnachladeautomaten, der oberen und unteren Halterung, einem optronischen Visiersystem und der geländegängiger Unterlafette, ausgeführt als Zweiachsanhänger mit integriertem Feldkraftwerk zur autonomen Energieversorgung. Der Betrieb kann sowohl automatisch via digitale Datenübertragung vom Feuerleitgerät zu den Geschützen als auch lokal mit computergestütztem Visiersystem erfolgen. Eine eingebaute Diagnostik hilft bei der Fehlererkennung.
Kaliber: 35mm
Rohre: 2
Rohrlänge: 3,15m
Schwenkradius: max. 4,63 m
Schwenkbereich: 360°
Maximale Schwenkgeschwindigkeit: 56°/ Sek. vertikal, 112°/Sek. horizontal
Rohrerhöhung: +92°/-5°
Kadenz pro Rohr: 550 Schuss/Minute = 1.100 Schuss/Minute
Munition am Geschütz: 280 Granaten
Maximale effektive Reichweite: 4.000 m vertikal
Mannschaft: 1 am Geschütz + 2
Herstellen der Feuerbereitschaft: 90 Sekunden
Gewicht feuerbereit inkl. Munition: 7.700 kg
Das SKYGUARD-Radar ist ausgeführt als Zweiachs-Anhänger mit vollklimatisierter Kabine aus glasfaserverstärktem Polyester.
Der Antennenkopf auf der Kabine besteht aus einem Rundumsuchradar, einem Folgeradar und einer TV-Kamera und wird während des Transports heruntergeklappt.
Das Puls-Doppler-Rundumsuchradar besitzt eine Reichweite von 20km und ermöglicht eine hohe Entdeckungswahrscheinlichkeit von tieffliegenden Zielen.
Neben einer hohen Update-Rate und einer feinen Auflösung, ist das System in der Lage automatisch Alarm auszulösen und einen Kontakt automatisch dem Folgeradar zuzuweisen.
Hohe Störresistenz und eine optionale IFF Freund/Feind-Kennung ergänzen das System.
Das Puls-Doppler-Folgeradar ist unterhalb des Rundsuchradars montiert und erlaubt die unabhängige und genaue Verfolgung von Luftzielen bis hin zu Luft/Boden-Raketen. Es ist in unter Computerkontrolle der Lage automatisch das Ziel zu wechseln, warnt automatisch vor Luft/Boden-Raketen und besitzt ebenfalls eine hohe Resistenz gegen elektronische Störversuche.
Das TV-Folgesystem ist rechts neben dem Folgeradar montiert und ermöglicht via Videoprozessor die hochpräzise computerunterstützte Zielverfolgung mittels Joystick.
Herz des Systems ist der Cora-11-M Computer welcher mit den Daten des Rundumsuchradars Gefahrenanalysen und Prioritätsreihungen durchführt, den optimalen Vorhaltewinkel sowie den optimalen Zeitpunkt und Dauer der Feuerstösse für eine höchstmögliche Trefferwahrscheinlichkeit für die 35mm Kanonen errechnet.
Außerdem überwacht der Computer die Funktion aller Subsysteme, ermöglicht vollautomatische Funktions- und Leistungstests und kann auch realistische Kampfsituationen für das Crewtraining simulieren.
Die Konsole wird bedient durch ein oder zwei Systembediener und besteht aus einem Display für die Radardaten mit Symbolen und Markierungen zur Darstellung der taktischen Situation und einem Roller-Ball und Schaltern zur Bedienung, einem Display für das TV-Folgesystem mit Joystick und Schaltern zur Bedienung, einem Display mit numerischer Anzeige, dem Zieldatenempfänger (ZDE) und einem Funkgerät.
Die Stromversorgung des Systems erfolgt durch einen eingebauten Viertaktmotor mit Generator, welcher auch ausgebaut und extern betrieben werden kann.
Feuerleitgerät 79 "Skyguard" Foto: Martin Rosenkranz |
35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanone 85 Foto: Martin Rosenkranz |
Optischer Zielzuweiser Foto: Martin Rosenkranz |
35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanone 85 Foto: Martin Rosenkranz |
Feuerleitgerät 79 "Skyguard" Foto: Martin Rosenkranz |
35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanone 85 Foto: Martin Rosenkranz |
"Skyguard" Konsole Foto: Martin Rosenkranz |
35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanone 85 Foto: Martin Rosenkranz |
"Skyguard" Konsole Foto: Martin Rosenkranz |
Oerlikon Contraves "SKYGUARD" Allwetter Feuerkontroll-Radarsystem (Feuerleitgerät 79) Foto: Martin Rosenkranz |
Feldgenerator für "SKYGUARD" Foto: Martin Rosenkranz |
35mm Munition am Geschütz Foto: Martin Rosenkranz |