C-130 "Herkules" max. 19t 19t 3.800km, 15t 5.000km
C.160 Transall max. 16t |
Wegen der galoppierenden Kosten, aber auch wegen der real nicht vorhandenen Kapazitäten spielen sich grosse Airlift-Manöver in der EU derzeit nur im Computer ab. Mit dem Titel CMX/Crisex fand heuer ein virtuelles Planspiel statt. Unter der Annahme eines Bürgerkrieges an der Küste Westafrikas flog die EU - freilich mit logistischer Hilfe der NATO (sprich der USA) - ein 30 000-köpfiges Expeditionskorps ein. Logistische Hilfe deshalb weil 30.000 Mann, selbst wenn sie mit leichter Ausrüstung versehen sind, die vereinten Transportkapazitäten EU-Europas bei weitem übersteigen. Alle einsatzklaren EU Transall's und Herkules zusammengenommen wäre ein Airlift mit 10.000 Mann die äußerst vorstellbare Grenze. Die zweite und besonders die dritte Welle würden aufgrund der nicht vorhandenen Reichweite der Transportflugzeuge und der damit notwendigen Zwischenlandungen sowie der Nachschubbedürfnisse der bereits im Einsatz stehenden Truppen mit solch erheblichen Verzögerungen und dermaßen aufgesplitet am Schauplatz eintreffen, dass der Lufttransport sinnlos erscheint und der Landweg/Seeweg vorzuziehen wäre.
Die Situation bei den Transportflugzeugen ist repräsentativ für die terrestrisch- kontinental ausgerichtete Struktur westeuropäischer Streitkräfte. Wirklich große und schwere "Artikel" wie z.B. Kampfpanzer, Transporthubschrauber oder aber auch die mit höchster Dringlichkeit zu befördernden Flugabwehrsysteme großer Reichweite können die Europäer - zumindest in naher Zukunft - nicht luftverladen. Man war und ist ausgerüstet für "die" Schlacht am europäischen Schauplatz eines dritten Weltkrieges. Anders als die USA hat Europa nach dem zweiten Weltkrieg nicht in Material und Ausbildung investiert um Streitkräfte global zum Einsatz bringen zu können.
USA Lufttransportkapazitäten
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EU-Lufttransportkapazitäten
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Mehr als zehn Jahre nach dem Fall des eisernen Vorhanges beginnt nun EU-Europa mit Vorbereitungen, um im Umfeld sicherheitspolitisch projizieren zu können. Am Lufttransportsektor hat diese Vorbereitung das Kürzel "A400M", so die Bezeichnung des militärischen Transporters von Airbus-Industries' militärischem Ableger. Das ab 2007/2008 als zulaufend geplante neue Flugzeug, kann mit 37t maximaler Nutzlast nicht nur wesentlich größere und schwerere Lasten aufnehmen sondern erzielt auch wesentlich größere Reichweiten. Dazu kommt noch, dass diese Transportflugzeuge in der Luft zu betanken sein werden, eine Eigenschaft die Reaktionsgeschwindigkeit, Reichweite und Flexibilität enorm erhöhen. Mit insgesamt 199 Maschinen haben sich die EU-Länder in einem ersten Schritt in die Auftragsbücher von Airbus geschrieben, genug um die Produktion bis mindestens 2016 zu sichern. Alleine Deutschland verdreifacht (!) seine Lufttransportkapazitäten und ersetzt seine 83 C-160 Transall durch 73 A400M. Kleine Überraschung am Rande, sogar das kleine Luxemburg hat eine Maschine bestellt und wird diese in Zusammenarbeit mit Belgien betreiben. Bei Airbus rechnet man mit einem Gesamtvolumen von 300 Maschinen am EU-Markt.
USA strategische Lufttransporter
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EU - "A400M" (aka FLA "Future Large Aircraft")
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