Von vier Dampfkatapulten können bis zu 35t schwere Flugzeuge gestartet werden - in weniger als zwei Sekunden werden auf einer Länge von 92m die voll aufgetankten und schwer bewaffneten Jets vom Stillstand auf über 260 km/h beschleunigt.

F-18C's werden für die Carrier Qualification Runs fertig gemacht
Foto: Martin Rosenkranz
Die Fanganlage des Trägers hat eine Lebensdauer von 54.000 Landungen - auf einer Länge von 96m werden mit ihr binnen 2 Sekunden 30t schwere Flugzeuge von 240km/h auf 0km/h abgebremst. So riesig das Schiff auch ist, die "Landebahn" ist winzige 230m lang und 30m breit (man vergleiche das mit den 3.000m x 100m eines "normalen" Flughafens).

Aufgesetzt werden muss allerdings genau in der Mitte auf einer Länge von 30m, nur so angelt sich ein Heimkehrer erfolgreich eines der 4 Seile die den Jet zum Stillstand bringen. Dieses Unterfangen ist schon unter besten Umweltbedingungen nicht ganz einfach. Wer ein wirklich "cooles" Gemüt hat beweißt sich aber erst wenn bei Nacht und schwerem Wetter, fernab von jeder Küste das rollende Deck die einzige Möglichkeit darstellt wieder sicheren Boden unter den Füssen zu bekommen.

Voll in Action können unter Tags alle 37 Sekunden zwei Jets gestartet werden. Nur eine gut ausgebildete Crew bringt auf diese Art den Air Wing bei minimalem Zeitaufwand in die Luft. Werden die Flugzeuge wieder an Bord geholt geschieht das ebenfalls in einem Rhythmus von weniger als 40 Sekunden, Nachtlandungen finden im 60 Sekunden Rhythmus statt.

Einzeln rollen die Jets zu den ihnen zugewiesenen Wartepositionen
Foto: Martin Rosenkranz
Einziger Daseinszweck der Träger und der angeschlossenen Kampfgruppen: Auf Befehl des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika auf den Meeren unseres Planeten, und diese bedecken immerhin 2/3 der Erdoberfläche, die Interessen der USA zu vertreten. "American Airpower" wo auch immer sie benötigt wird ummittelbar verfügbar zu machen - der Fachausdruck dafür: "forward presence".

Um es noch deutlicher zu machen, das ist kein normaler 8 Stunden Job nach dem man sich ins Auto setzt und wieder Nachhause fährt. Die Träger sind im Halbjahresrhythmus im Einsatz. Fast unmittelbar nach dem Einlaufen in den Heimathafen beginnt ein 24 Wochen Trainings-Sylabus der in drei Phasen eine neu zusammengestellte Crew für den nächsten Einsatz vorbereitet, denn Beförderungen sowie Zu- und Abgänge lassen kaum Platz für Routiniers.
Unmittelbar nach dem Auslaufen wir der Crew ihre Einsatzbereitschaft demonstriert. "Im scharfen Schuss" in einem Übungsgebiet in der Karibik wird der Crew eindrucksvoll bewusst gemacht welche Kampfkraft und Abwehrkapazität der Verband hat. Schiere "Firepower" stärkt das Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten, führt zu einem gesunden Selbstbewusstsein, soll die jungen Frauen und Männern bereit machen für das nächste halbe Jahr die "Speerspitze der Vereinigten Staaten von Amerika" zu sein. Immerhin sind die Sadam Hussein's und Slobodan Milosevic's dieser Welt für die Besatzung dieses Schiffs keine Bilder die um halbacht Abends in den Nachrichten laufen.
Die USS Cole auf die im Hafen von Aden ein Bombenanschlag verübt wurde gehörte zur Kampfgruppe der USS George Washington.
Foto: US NAVY

Hängt der Jet am Cat geht der Blast Reflector hoch, ein paar abschließende Checks und los gehts.
Foto: Martin Rosenkranz

Was USS Cole im Hafen von Aden passierte ist für die durchschnittlich 21 Jahre alte Crew tagtägliche Realität, sie steht auch im Frieden in vorderster Front! Das niedrige Durchschnittsalter der Crew ist fast unglaublich wenn man bedenkt welch teilweise hohen Ansprüche auf die Mannschaft zukommen, immerhin heißt es nach dem Auslaufen "Einsatzbereitschaft" - und zwar für 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 6 Monate lang!

Damit in keiner Phase der Tour so etwas wie Langeweile aufkommt sorgt die US Navy dafür, dass "Routine" für die Besatzung eine Mischung aus Stress und Erholung ist. Des Messers Schneide scharf zu halten bedeutete für die Crew der USS George Washington auf ihrer letzten Tour, die vom 21. Juni 2000 bis zum 20. Dezember 2000 dauerte, sagenhafte 14 Manöver zu absolvieren! Über 8.500 Einsätze, 1.200 davon "scharf", absolvierte die fliegende Truppe. Rund 17.000 Flugstunden hat die Fliegertechnik produziert, in nur 6 Monaten! Weit über 50 Hafenbesuche in 31 Ländern sind der Kontrast für dieses monströse Arbeitsprogramm. Besuche die auch zu Ausflugsfahrten nach Österreich geführt haben. Stolz zeigen uns Crewmitglieder ihre Erinnerungsfotos vom Besuch der Stadt Salzburg - aber auch von Kreta, Rom, der Akropolis.....

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Letzte Aktualisierung: 17.02.2001