Immer noch ein Schott ist zu durchsteigen. Um sich zurecht zu finden ist jeder dieser Rahmen und jeder Raum nummeriert. Wir befinden uns hier bei "Frame 104" von etwa 260.
Foto: Martin Rosenkranz

02-175-I-L
FR 175 180
IN-I DIV

FR 180

Räume sind sowohl mit Längs- als auch Querframes von/bis als auch der Decknummer bezeichnet und das sieht dann etwa so aus.


Der einzige Weg um aufs Deck höher oder tiefer zu kommen. Aufzüge gibts nur für Flugzeuge, Munition und Nachschubgüter.
Foto: Martin Rosenkranz

Wir setzen unsere Tour fort, durchschreiten dutzende Schotts, gehen um 4, 5 Ecken, steigen immer neue Leitern auf und ab. Es gibt kaum markante Stellen im Schiff, alles sieht immer irgendwie gleich aus - mein Gott, wie soll man sich hier jemals zurechtfinden? Wir stehen auf einmal im riesigen Hangar. Dieser und die daran angeschlossene Flugzeugwerkstätte samt Triebwerksprüfstand, genannt "Jetshop", steht auf dem Programm.

Der Chef der Triebwerksabteilung und sein Lieblingsengine. Mindestens ein Stück jedes Triebwerkstyps liegt fix und fertig bereit um augenblicklich eingebaut zu werden. Kein Jet darf länger als unbedingt notwendig wegen Wartungsarbeiten unbenutzbar bleiben.
Foto: Martin Rosenkranz


Ganz am Heck des Schiffes befindet sich der Triebwerksprüfstand. Über 50 Triebwerke absolvieren währen des halbjährigen Einsatzes hier Testläufe.
Foto: Martin Rosenkranz


Die begabten "Künstler" in der Werkstatt dürfen reparieren was die weniger Begabten an Deck ruinieren.
Foto: Martin Rosenkranz

Der Leiter der Abteilung erklärt uns, dass 90% der Arbeit an den Flugzeugen ihre Ursache in den engen Platzverhältnissen an Bord haben - Rangierschäden also - über seinem Kopf steht der Leitspruch der Abteilung "If it isn't broken, we can fix it!". Im Jetshop liegen Ersatztriebwerke für jeden Flugzeugtyp bereit um bei Bedarf sofort eingebaut zu werden. Der Triebwerksprüfstand ganz am Heck des Schiffes ist zwar klein aber "oho". Nicht nur, dass das volle Programm an Tests damit abgespult werden kann, verschiedene Luftdrücke, Geschwindigkeiten etc., es liefert die ganzen Testdaten auch auf Diskette, bereit um an den Triebwerkshersteller übermittelt zu werden. Für das F404 der F-18 erspart man sich das schon. Nicht nur das der Chef das 404 wegen seiner modularen Bauweise über den grünen Klee lobt, auch die Wartungstechnik ist weit fortgeschritten. Ein eigener Computer sorgt dafür, dass während eines Testlaufes alle Parameter in Echtzeit ins Werk gehen - ich krieg den Mund nicht mehr zu!

Als wir uns wieder durch's Hangar in Richtung Bug kämpfen, vorbei an eng aneinander gestellten Flugzeugen, Booten und allerlei Krimskrams, frage ich den Chef dort ob es nicht problematisch mit dem Platz hier ist, zumal ja die E/F-Variante der F/A-18 die bald ins Haus steht ein schönes Stück größer als die derzeitige Hornet-Variante ist? Nein, nein versichert er, alles easy - die E/F ersetzt ja vorerst die Tomcat's die auch nicht gerade klein sind. Im übrigen waren an Bord dieser Schiffe auch schon mal knapp 100 Flieger und außerdem gibt's ja oben noch 4,5 acres, jede Menge Platz also. Das sonnige Gemüt möchte ich haben - denk ich mir, als ich über die Kette steige, die eine F-14 in ihrer Position hält, während ich gleichzeitig den Kopf einziehe um ihn mir nicht am Radom einer F-18C einzurennen.

Als nächstes kommen wir in einen der 14 Elektronikshops an Bord in denen jedes nur erdenkliche elektronische Bauteil sei es vom Schiff oder einem der Flugzeuge gewartet werden kann. Die Jungs dort arbeiten an Testbänken in die nur die entsprechende Software geladen werden muss um am schwenkbaren Flachbildschirm eine Liste der mit den Bauteilen durchzuführenden Tätigkeiten angezeigt zu bekommen - ein Jahr Ausbildung für den Job. Nächste Adresse im Schiff ist die Computerabteilung. Hier findet sich nicht nur die Wartung für die PC-Systeme an Bord, auch die Server des Schiffes stehen hier, irgendwo müssen die 16 Netzwerke ja ihren Ausgang nehmen. Ein Zettel hängt hier an der Wand "26 Days to Pier 12" - "Neue Lage" gibt's also nicht nur bei uns!

Gar nicht weit davon entfernt, der kleine Shop des Schiffes der neben den unvermeidlichen GW-Souvenirs auch ganz banale Dinge wie Drogerieartikel für die Crew bereithält. Darüber hinaus gibt's noch Freizeitkleidung, kleine Stereoanlagen, CD-Player samt einer kleinen Kollektion moderner Unterhaltungsmusik, Videos, Uhren, Postkarten etc. Alle Artikel im Shop sind steuerfrei und der Nettogewinn dient als Startkapital für die Landausflüge der Crew. Wir kommen nicht umhin uns mit Kappen, T-Shirts, Patches und Kaffeebechern einzudecken die allesamt deutlich sichtbar machen woher sie kommen. Es glaubt dir zwar niemand, aber das ist ein ganz anderes Problem.

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Letzte Aktualisierung: 17.02.2001