Auch im harten Gegenlicht der tiefstehenden Morgensonne kann man lohnende Motive finden.
Foto: Martin Rosenkranz


Nur mit einem erfahrenen Mannschaftsmitglied werden "Greenhorns" wie ich an Deck gelassen. Alles andere wäre auch nur was für wirklich Lebensmüde!
Foto: Georg Mader

Die Weckfunktion meines Handy's ist praktisch, ich wache rechtzeitig auf. Ganz dunkel kann ich mich daran erinnern zweimal kurz aufgewacht zu sein. Einmal wurde über mir irgendein Flugzeug hinauskatapultiert und ein zweites mal hat unter mir irgendwer eine Kette durchs Hangar geschleift. Ansonsten verlief das schlafen am Schiff gemeinsam mit 68 Flugzeugen und 2 Atomreaktoren vollkommen problemlos.

Das Frühstück ist "ein Stück Heimat" für die Leute hier an Bord - Waffers und Ahornsirup bis zum abwinken. Auch aus einer Auswahl verschiedener Mehlspeisen könnte man sich bedienen und vielleicht sogar warten bis der frische Tee oder Kaffee so weit abgekühlt ist, dass er trinkbar wird - doch wir müssen weiter, wir sind verdammt spät dran.

Für heute morgen steht "der Kern des Pudels" auf dem Programm, unser Ausflug aufs Deck. Doch gleich auf den Weg gemacht ist nicht, wieder werden wir mit Mannesausrüstung "gespickt". Es ist das selbe Set wie schon beim Flug, nur statt einem Schwimmkragen ist es jetzt eine in weißer Farbe gehaltene Weste mit eingebauten aufblasbaren Luftpolstern. Dazu passend ein weißer Helm mit der Aufschrift "PAO" - Public Affairs Office. Somit ist für jeden da oben am "Roof", so nennt die Mannschaft ihren kleinen Flughafen, deutlich sichtbar, dass wir eigentlich nur im Weg rumstehen und gar nichts mit ihnen zu tun haben. Zu unserer Ausstattung gehört diesmal auch ein "Bodyguard". Jeder bekommt ein am Deck sehr erfahrenes Mannschaftsmitglied, dass dafür zu sorgen hat, dass wir unser Abenteuer auch heil überstehen. Nicht erst einmal ist es Vorgekommen dass unachtsame Crewmitglieder im wahrsten Sinne des Wortes von den Jets über Bord geblasen wurden. Vage frage ich ob GW denn anhalten würde falls ich ungeplant schwimmen gehe? Ich hätt mir das ersparen können - schon das Grinsen der PR-Crew rund um uns sagt alles. GW wird am Horizont entschwinden während ich zur Fleißaufgabe für den Rettungshubschrauber werde, der bei Flugoperationen ständig ums Schiff kreist - Na gut, ich hab's ja so gewollt.

Die Einweisung ist kurz und bündig. Uns wird erklärt, dass man uns per Handzeichen die Bereiche zeigt in denen wir uns aufhalten dürfen und im Übrigen legt uns unser "Beschützer" eine Hand auf die Schulter falls uns eventuell ein Jet sein heißes Ende zudreht. Ich entscheide mich für Minimalstausrüstung - ein Gehäuse, ein Objektiv (70-210/2.8), ein Haufen leere Filme in die rechte Jackentasche, verschossene kommen in die linke - los geht's!

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Letzte Aktualisierung: 17.02.2001