Buy an airplane - get an airforce
Mittlerweile wurden im erfolgreichsten Kampfflugzeug-Programm der jüngeren Geschichte bisher insgesamt 4.347 F-16-Bestellungen in über 110 verschiedenen (Sub)Varianten getätigt (55% davon aus den USA und 45 % aus anderen Ländern).
Die F-16-Produktion zählt auch zu den erfolgreichsten Programmen in Europa.
800 Einheiten wurden in Europa hergestellt, über 500 wurden einem großen Update Programm unterzogen.
Zahlreiche europäische Länder liefern seit dem Beginn des Programms Flugzeugteile für die F-16-Fertigung.
Über 1.000 F-16 sind in neun europäischen Ländern im Einsatz.
Ein Ende der Produktion ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt erst 2007, wenn alle Optionen eingelöst werden sogar erst 2010 abzusehen.
Derzeit haben 20 Länder die F-16 im Einsatz und 14 Länder haben insgesamt 48x nachgekauft.
Eine Statistik welche die Kundenzufriedenheit eindrucksvoll unterstreicht.
Buy an airplane, get an airforce
Einer für alles - die F-16 hat "Multirole" erst definiert.
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Im Jahr 2020 werden nach jetzigem Stand weltweit mehr als 1.250 F-16 im Einsatz sein.
Dadurch wird das Programm aus heutiger Sicht bis über 2035 hinaus laufen.
Allein in den letzten 18 Monaten erhielt Lockheed Martin Aufträge für 284 F-16 der modernsten Mehrzweck-Version Block 50/52, die auch Österreich angeboten werden soll.
Da die F-16 auch in 13 Ländern produziert wird, gilt das Programm als größte internationale Kampfflugzeugkooperation.
14 Länder haben bisher insgesamt 48 einzelne Folgekäufe getätigt - ein Zeugnis für die hohe Qualität der F-16 und die Zufriedenheit der Anwenderländer.
Durch den Gewinn des historischen JSF-Auftrages für seine F-35 am 26. Oktober 2001 hat Lockheed für die F-16 noch viele Neuerungen parat, gewissermaßen hat der JSF der F-16 zu einem zweiten Leben verholfen - obwohl das erst noch nicht absehbar endete !
F-16s verschiedener Versionen fliegen bei den Luftwaffen folgender Länder: Bahrain, Belgien, Dänemark, Ägypten, Griechenland, Indonesien, Israel, Jordanien, Südkorea, Niederlande, Norwegen, Pakistan, Portugal, Singapur, Taiwan, Thailand, Türkei, USA und Venezuela.
Oman und die Emirate erwarten die Auslieferung.
Zum Unterschied von österreichischen Mitbewerbern spielen die ursprünglichen Entwicklungskosten des Modells bei den Kostenmodellen zum Export keine Rolle mehr.
Die daraus resultierenden geringeren Anschaffungskosten (unterstützt durch USAF-Preise im FMS-Programm) sind mit ein Grund dafür, dass sich viele Abnehmerländer für dieses Modell entscheiden.
Jene grosse Nutzerstreuung, die lange Lebensdauer und außergewöhnliche Zuverlässigkeit reduzieren die Kosten für Betrieb-, Ersatzteile, Lagerhaltung und Weiterentwicklungen.
Die modulare Konstruktionsweise einerseits und die vernetzte globale Logistik andererseits erlauben eine vergleichsweise einfache Wartung, die umgehende Erledigung von Reparaturarbeiten sowie die rasche Bereitstellung für Einsätze.
Mitbewerber bringen im Gegenzug Extrakosten durch die FMS-Bürokratie und mit dem Alter steigende Betriebskosten vor.
Ein leichtes kleines einfaches Jagdflugzeug welches billig in großen Stückzahlen produziert werden kann, das war jedenfalls das Ziel welches am Anfang der F-16 Entwicklung stand.
Die F-16 wurde seitdem technisch immer auf der Höhe der Zeit gehalten.
Und sie hat mit dem Trend gebrochen, dass leistungsfähige Kampfflugzeuge immer schwerer werden müssen und daher auch immer teurer zu unterhalten sind.
Leicht und klein muss inzwischen natürlich relativ gesehen werden, es gibt schon andere, kleinere und leichtere Überschall-Kampfflugzeuge.
Simpel ist am Beginn des 21. Jahrhunderts kein Kampfflugzeug mehr, schon gar nicht wenn es mit der bei weitem breitesten Palette an Waffensystemen und Ausrüstung weltweit ausgerüstet werden kann.
Unter den Aspekten "Buy an airplane - get an airforce" und der Massenfertigung in Texas muss hier "billig" begriffen werden, für kein anderes Flugzeug bieten so viele Hersteller Equipment an, kein anderes Flugzeug konnte bisher so gute Einsatzleistungen bei einem so breiten Aufgabenspektrum erbringen - wiederholt nachgewiesen auch im Ernstfall.
Auch kann kein anderer Produzent auf ein größeres Know-how bei der Entwicklung von taktischen Kampfflugzeugen und mehr scharfe Einsatz-Testerfahrung zurückgreifen als Lockheed Martin.
Die laufende technologische Weiterentwicklung garantiert, dass die F-16 auch langfristig ein Key-Player unter den führenden Fightern bleibt.
Das Geschäft des Jahrhunderts
Die F-16 ist ein Bestseller vom ersten Tage an.
Selbst nachdem schon über 4.000 Stück gebaut und verkauft wurden reißt der Kundenstrom für die jeweils modernsten Versionen nicht ab.
Alleine in den letzten 2,3 Jahren wurden mehr Flugzeuge bestellt als für den schwedischen Gripen derzeit an Produktion insgesamt geplant ist.
Ägypten
Am 3. Juni 1999 entschied sich die Ägyptische Regierung weitere 24 F-16 im Wert von etwa USD 1 Mrd. zu beschaffen und unterzeichnete den Vertrag am August 25, 1999.
Diese insgesamt sechste Bestellung Ägyptens ist ein Mix aus 12 F-16C Block 40 und 12 F-16D Block 40.
Neben dem AIFF-Freund/Feind-Kennungssystem, dem ALR-56M Radarwarner und dem ALE-47 Störkörperwerfer sind die Flugzeuge auch ausgerüstet um AGM-84 Harpoon Seeziellenkflugkörper abzuschießen.
Die Auslieferung der in der Türkei gebauten Flugzeuge begann schon Anfang 2001.
Israel
F-16C/D Block60 "Desert Falcon" für die Vereinigten Arabischen Emirate
F-16C/D Block 50+ für Griechenland
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Am 14. Jänner 2000 unterzeichnete Israel den Ankauf von 50 Stück F-16 der Version I im Gesamtwert von USD 2,5 Mrd. sowie eine Option auf weitere 60 Stück.
Der größte Teil dieser Option, nämlich 52 Stück, wurde schon am 19. Dezember 2001 vertraglich fixiert.
Die F-16I enthält eine fortschrittliche Kampfelektronik gebaut von Elisra sowie fortschrittliche Bewaffnung und Sensoren, Avionik, Farbdisplays und Helmvisiersysteme von Elbit sowie Teile von Israel Aircraft Industries, Cyclone und anderen Israelischen Firmen.
Israel wird somit weiterhin der zweitgrößte Nutzer der F-16 nach den USA sein.
Vereinigte Arabische Emirate
Ein anderer Vertrag, der international für viel Aufsehen sorgte, war der erfolgreiche Abschluss mit den Vereinigte Arabische Emirate über den Ankauf von 80 F-16C/D der neuen Version "Block 60" im Wert von USD 6,4 Milliarden.
Letzendlich setzte sich die F-16C/D Block60 gegen den Eurofighter Typhoon, die Französische Rafale und Boeing's F-15E durch.
"Block 60" beinhalten rumpfkonforme Zusatztanks, neue Cockpitdisplays, neue Sensoren wie z.B. ein Radar mit elektronischer Strahlschwenkung und Infrarotscannern sowie ein integriertes System zur elektronischen Kriegsführung.
Die Auslieferung soll bis 2007 erfolgen.
Griechenland
Auch in Südeuropa hat Lockheed Martin zuletzt Verkaufserfolge erzielt.
Gegen namhafte internationale Konkurrenz bestehend aus Eurofighter, Sukhoi 27, Boeing F-15E und Dassault Mirage 2000 setzte sich am 10. März 2000 die "F-16C/D Block50+" durch.
Für USD 2,1 Mrd. werden in den nächsten Jahren insgesamt 50 Flugzeuge mit rumpfkonformen Zusatztanks und einem neuen Radar ausgeliefert und Griechenland hält eine Option auf weitere 10 Flugzeuge.
USA
Auch die U.S. Air Force bestellt noch immer F-16's.
Am 9. Mai 2000 wurden 9 Flugzeuge und eine Option auf ein weiteres Flugzeug gezeichnet.
Insgesamt sieht der Verteidigungshaushalt den Ankauf von 30 F-16's in den nächsten paar Jahren vor.
Weiters laufen Programme um die älteren F-16 Versionen der U.S. Air Force dem Standard der neuen Flugzeuge anzupassen.
Chile
Beinahe in der Tasche hat Lockheed einen Vertrag mit Chile über 10 F-16C/D Block 50/52.
Zwar entschied sich Chile am 27. Dezember 2000 für die F-16 und gegen Boeing F/A-18, Dassault Mirage 2000-5 und SAAB Gripen hat den Vertrag bisher aber noch nicht unterschrieben.
Der Grund dafür liegt in der Argentinischen Wirtschaftskrise, welche auch Auswirkungen auf den Nachbarn Chile hat.
Das Angebot, welches unrsprünglich nur Gültigkeit hatte bis Ende Dezember 2001 wurde seitens der Vereinigten Staaten um ein weiteres Monat verlängert.
Oman
Die Royal Air Force of Oman möchte zwei Staffeln Sepecat Jaguar zwischen 2005 und 2008 durch moderne F-16C/D Block 50 oder Block 52 ersetzen.
Das USD 1,12 Milliarden Geschäft liegt dem US Congress zur Zustimmung vor.
Die
F-16 wird Italien's Luftraum überwachen bis der Eurofighter flügge wird.
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Neben 12 Maschinen mit General Electric's F110-GE-129 oder Pratt & Whitney's F100-PW-229 Triebwerken und einem Northrop Grumman AN/APG-68(V)XM Radar ist auch ein umfangreiches Bewaffnungspaket vorgesehen.
Der Ankauf der F-16's erfolgt über den FMS-Prozess und enthält kein (!) Offset-Paket.
Italien
Erfolgreich war Lockheed Martin auch in Österreichs Nachbarschaft.
So hat sich Italien im März 2001 entschlossen insgesamt 34 F-16's für einen Zeitraum von zumindest 5 Jahren mit einer Option auf weitere fünf Jahre zu leasen.
Diese Interimslösung soll 24 britische Tornado ADV - ebenfalls geleast - ersetzen bis der Eurofighter verfügbar wird und die italienischen F-104 Starfighter in der Luftverteidigungsrolle ersetzen.
Geleast werden 30 F-16A Block 15 ADF sowie 4 F-16B Block 10 OCU von der US Air Force.
Der Vertragswert für den Zeitraum von 10 Jahren beläuft sich auf etwa USD 777 Mio.
Polen
Unter den drei neuen NATO-Staaten ist Polen das letzte Land, welches sich bisher noch nicht für ein westliches Kampfflugzeug entschieden hat.
Während Ungarn sich für ein 10-Jahres-Leasing des schwedischen Gripen entschieden hat und die Tschechische Republik einer Entscheidung zu Gunsten des Gripen ziemlich nahe ist, steht eine Selektion in Polen noch bevor.
Polen hat einen längerfristigen Bedarf für 60 NATO-kompatible Überschall-Mehrzweckkampflugzeuge mit Auslieferung bis 2012 mit einem Gesamtwert von USD 2,5 Mrd. (EUR 2,84 Mrd.) bis USD 3,5 Mrd. (EUR 3,98 Mrd.) angemeldet und möglicherweise weiteren 90 Flugzeugen zu einem späteren Zeitpunkt.
Es scheint als würden budgetäre Zwänge in einer Übergangslösung münden, welche zum Ankauf von gebrauchten Flugzeugen führen könnte, die später durch neue ersetzt oder auf denselben Standard nachgerüstet werden könnten.
Zuletzt hat die US-Regierung Polen 16 werksüberholte F-16A/B Block15 Kampfflugzeuge von den Abstellplätzen auf der Davis-Monthan Air Force Base in Arizona angeboten.
Der fünfjährige Leasingvertrag könnte in Folge zum Ankauf von 44 neuen F-16C/D Block50/52 Jägern münden.
Polen liegen aber ebenfalls Angebote vom französischen Hersteller Dassault für die Mirage 2000-5 und von Gripen International für den JAS-39 Gripen vor.
Singapur
Auch Singapur stellt sich um neue Flugzeuge an.
Innerhalb der nächsten drei bis sechs Jahre sollen damit die rund 50 im Einsatz stehenden A-4SU "Super Skyhawk" der Republic of Singapore Air Force ersetzt werden.
Die sechs Typen welche in Frage kommen sind neben der Lockheed Martin F-16C/D Block 60, die Russische Su-35, die Französische Rafale, der Eurofighter Typhoon und von Boeing die F-18 E/F Super Hornet und die F-15E Strike Eagle.
Brasilien
Einer der vielleicht interessantesten Zukunftsmärkte ist Brasilien.
Am 6. August 2001 veröffentlichte die Brasilianische Regierung ihre Ausschreibung für 12 bis 24 neue Kampfflugzeuge unter der Bezeichnung "F-X Programm".
Der Ankauf könnte zu einem späteren Zeitpunkt in ein wesentlich größeres Geschäft münden, denn die Brasilianische Regierung hat offiziell einen Bedarf von bis zu 100 Flugzeugen einer neuen Kampfflugzeuggeneration als Ersatz für die derzeit im Einsatz stehenden F-5 und Mirage Jäger.
Neben der F-16 von Lockheed Martin sind auch das Gripen International Konsortium, die Brasilianische Aeronautics Company, ein Konsortium von Embraer und Dassault mit der Mirage 2000, 16 und die Russischen Hersteller RAC-MiG und Rosoboronexport mit MiG-29 und Sukhoi vertreten.
Das Luftfahrtministerium hat sich eine Reinvestition der Vertragssumme in Form von Technologietransfers erbeten, welche die Brasilianische Luftwaffe in die Lage versetzen sollen die Software der Flugzeuge selbst zu warten und zu überarbeiten sowie die Produktion und Wartung von Hochtechnologie Produkten im Brasilianischen "aerospace industrial park" ermöglichen sollen.
Möglich ist weiters eine Erweiterung des Erstvertrages auf die Endfertigung bzw. die Lizenzproduktion dieser Kampfflugzeuge in Brasilien.
Entsprechende Angebote Flugzeuge im Land zu fertigen liegen bisher für die Mirage 2000-5 und die Russische Sukhoi vor.