Die Tonne als ÜbergangslösungIm Dezember 1960 werden 30 Saab J-29F "Tonne" gebraucht und grundüberholt nur zur "Eingewöhnung" und als "brauchbare Zwischenlösung" für eine Dauer von ca. fünf Jahren für die Luftraumüberwachung beschafft.Kurz nach Reorganisation der Luftstreitkräfte, wird dann im Jahr 1966 die Notwendigkeit festgestellt, einen Überschall-Abfangjäger als Nachfolger für die "Fliegenden Tonnen" bis spätestens 1970 zu beschaffen. Gedacht wird damals an die Typen Dassault Mirage III oder V, die Northrop F-5A oder den Saab J-35 Draken.
105 und "Saab 2 Mach"Die Regierung und Verteidigungsminister Prader favorisiert die schwedische Lösung. Eine Unterkommission der "Luftraumverteidigungskommission", die sogenannte "Jabo-Kommission" unter Brigadier Freihsler, tritt für den Ankauf einer Staffel Schulflugzeuge und zwei Staffeln Abfangjäger ein und spricht sich für den Ankauf von 20 Saab 105 aus, da man für die F-5 die Landepisten verlängern müsste.Bei der Sitzung der Luftraumverteidigungskommission am 18. Juli 1967 kommt man mehrheitlich überein, die Flugzeuge Saab 105XT und Saab 2 Mach (Draken oder Viggen) zur Beschaffung vorzuschlagen. Verteidigungsminister Prader hat zu diesem Zeitpunkt seine Entscheidung zugunsten Schwedens schon gefällt und kündigt am 19. Juli 1967 die umgehende Beschaffung von 20 Saab 105XT an, ohne das Kommando der Luftstreitkräfte und andere ministerielle Dienststellen in die Planung miteinzubeziehen. Schon am 20. Juli 1967 wird in einer Sitzung des Landesverteidigungsrate (LVR)s die vorgeschlagene Anschaffung von 20 Saab 105XT (im Paket ~öS 500 Millionen) angenommen. Der LVR stimmt gleichzeitig auch der Anschaffung von 12 Abfangjägern zu einem späteren Zeitpunkt zu.
Nochmal 105 statt AbfangjägerUnter nicht restlos geklärten Umständen kommt es dann zu einer Beschaffung von weiteren 20 Saab 105XT.Saab bietet 20 weitere Maschinen (im Paket ~öS 300 Millionen) an, welche ursprünglich von Pakistan geordert waren, welche aber wegen Kriegseintritt mit Indien nicht geliefert werden dürfen. Aus dem Verteidigungsressort kommt der Vorschlag mit diesen Maschinen die Fouga Magister zu ersetzen. Die eigentliche Entscheidung fällt im März 1969 in einer Sitzung an der Bundeskanzler Dr.Klaus, Vizekanzler Dr.Witham, Finanzminister Dr.Koren und Verteidigungsminister Dr.Prader teilnehmen.
Ein im Anschluss eingesetzter parlamentarischer Untersuchungsausschuss, der die Frage zu klären hat, ob es im Zusammenhang mit dem Saab Ankauf zu Zuwendungen an politische Parteien, Militärpersonen oder andere Personen gekommen sei, kommt nach mehr als 4 Jahren Tätigkeit zu dem Schluss, dass dem nicht so war. Aus dem Ankauf von Überschallmaschinen wird in Folge nichts mehr. Die 40 Jettrainer belasten das Heeresbudget so stark, dass für richtige Abfangjäger (die sogenannte "Interzeptionsspitze") kein Geld mehr über ist.
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Die ersten Saab J-29F landeten am 6. Juli 1961 in Schwechat - in Hörsching musste erst die Piste verlängert werden.
(Foto aus dem Buch von Wolfgang Hainzl: "Die Luftstreitkräfte Österreichs von 1955 bis heute")
Das Evaluierungsteam für die "Interzeptionsspitze" testet im November 1966 den Saab J-35D "Draken" - im Bild Olt. Reichhuber und Olt. Bernecker.
Zusammenbau der Saab 105 in Linköping unter Aufsicht österreichischer Techniker.
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Der Draken als ÜbergangslösungAm 19. April 1977 empfiehlt der LV-Rat der Bundesregierung den Ankauf von Abfangjägern. Die Regierung unter Bundeskanzler Kreisky folgt der Empfehlung jedoch nicht.Am 29. Juni 1981 empfiehlt der LV-Rat (einstimmig und ohne Stimmenthaltung) der Bundesregierung den Ankauf den Ankauf von Mirage 50 Jägern.
Im Zug der Wahlauseinandersetzung für die Nationalratswahl 1983 fordert die FPÖ eine begrenzte Anzahl qualifizierter Flugzeuge und Abwehrlenkwaffen für die Luftraumüberwachung.
Unmittelbar nach Angelobung setzt sich Verteidigungsminister Frischenschlager (FPÖ) für die Anschaffung von Abfangjägern ein.
Die Bewerber haben Offerte mit einer Gültigkeit bis 21. Mai 1985 abzugeben.
Am 26. März 1985 empfiehlt der Landesverteidigungsrat der Bundesregierung die Beschaffung der Flugzeugtype „J-35 D DRAKEN“ der Firma SAAB-SCANIA und bzgl. der 4. Flugzeuggeneration rechtzeitige Verhandlungen aufzunehmen.
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Vorbereitung auf die NachbeschaffungUm eine Übersicht über mögliche Nachfolgemodelle zu erhalten, holt das BMLV von 1993 bis 1996 Informationen über sieben Flugzeugtypen ein. Vier weitere Modelle werden wegen faktischer Nichtverfügbarkeit bzw. aus Kostengründen nicht in die Grundlagenerhebung einbezogen.Am 18. Februar 1996 läuft die Systemgarantie für den Draken aus. Eigentlich hätte zu diesem Zeitpunkt eine Nachfolgeregelung schon bestehen sollen. Die Vorlage der Pläne für eine Draken - Nachfolge wird mehrmals von Verteidigungsminister Fasslabend angekündigt ( 28. Februar 1996 ) jedoch nicht durchgeführt. Das Bundesheer bereitet sich derweil auf eine Ausschreibung vor und führt Evaluierungsflüge mit allen damals zur Auswahl stehenden Flugzeugen durch. F-16 und F/A-18 werden in den USA geflogen und für geeignet empfunden. JAS-39 Gripen und Mirage 2000-5 werden in Österreich getestet und weisen die geforderten Leistungen nach. Ein Test der MiG-29 in Russland wird nicht erfolgreich abgeschlossen. Der Eurofighter konnte nicht erprobt werden, weil 1997 nur Prototypen zur Verfügung stehen. Des weiteren wird das Norwegian Defence Research Establishment (Forsvarets forskningsinstitutt / FFI) vom BMLV mit Sensibilitätsstudien auf der Basis mehrspuriger, vergleichender Datenauswertungen beauftragt, welche von den physikalischen Anforderungsparametern ausgehen und die Leistungskurven der Nachfolgekandidaten darstellen sollen.
Im November 1996 sollen im Landesverteidigungsrat endlich "Nägel mit Köpfen" gemacht werden.
Im Vorzimmer wartet der Leiter der Luftabteilung im BMLV Brigadier Bernecker mit den Unterlagen über Finanzierung und Zeitpläne für die Nachbeschaffung der zu ersetzenden Luftraumüberwachungsflugzeuge.
Inzwischen erstellt das BMLV ein Konzept für den Einsatz der Luftstreitkräfte und das operativ taktische Konzept für die Nachfolge der Draken.
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Foto: Martin Rosenkranz
Brigadier Josef Bernecker, Leiter der Luftabteilung im BMLV.
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Der große FlugtagAm 20./21. Juni 1997 veranstaltet das Bundesheer einen Flugtag in Zeltweg, über 140.000 Schaulustige finden sich im Aichfeld ein.Der Öffentlichkeit werden fünf Typen als mögliche Nachfolger für den Draken präsentiert. Um von vornherein sämtliche Risken im Zuge eines "um die Wette fliegens" auszuschließen dürfen diese fünf Typen nicht am Flugprogramm teilnehmen.
Großkoalitionäre InnenpolitikDerweil gibt es in der SPÖ/ÖVP-Regierungskoalition bezüglich einer Draken-Nachfolge keine gemeinsame Line. Während sich die Bundeskanzler und SP-Parteichefs Vranitzky (bis Jänner 1997) und Klima (1997-2000) bedeckt halten, sagt SPÖ-Klubchef Peter Kostelka am Rande des Flugtages: "In Zeiten von Sozialdiskussionen besteht absolut kein Bedarf für neue Abfangjäger und es wird mit der SPÖ auch keinen NATO-Beitritt geben". VP-Wehrsprecher Karl Maitz wirft Kostelka darauf hin vor, Landesverteidigung und Pensionsreform gegeneinander auszuspielen und "Militär und Landesverteidigung herunter zu machen".Wie schon ein Jahr davor bringt eine Sitzung des Landesverteidigungsrat im Dezember 1997 kein Ergebnis. Statt in 90 Minuten über einen Zeitplan für die Beschaffung von Abfangjägern sowie über die Erneuerung der Hubschrauber Flotte zu beraten wird 3 Stunden gestritten und dann die Sitzung ergebnislos abgebrochen. Nach dem Landesverteidigungsrat vom 4. November 1998 erteilt Bundesminister Dr. Fasslabend der Sektion IV den Auftrag, bezüglich der Realisierung der Komponente Luftraumüberwachung des so genannten Luftpaketes durch Markterkundung die Grundlagen für einen nachfolgenden Landesverteidigungsrat bereitzustellen. Erste Willensbekundungen der Politik sich der Frage der Luftraumüberwachung wieder anzunehmen finden sich im Zuge des Lawinenunglücks von Galtür im Februar 1999 wieder, als die Versäumnisse und Mängel im Bereich der Heeresflieger sich nicht mehr verbergen lassen. Die in ihren Endzügen liegende "große Koalition" bringt gerade noch einen Beschluss zusammen ein paar Hubschrauber zu kaufen - ohne jedoch gleichzeitig deren Finanzierung zu sichern!
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Boeing-McDonnel Douglas F/A-18C/D
Foto: Martin Rosenkranz
Dassault Aviation Mirage 2000-5
Lockheed-Martin F-16C/D "Fighting Falcon"
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SchwarzblauDie Nationalratswahl 1999 bringt "die Wende". SPÖ und ÖVP finden nicht mehr zusammen, die ÖVP schließt mit der FPÖ im Februar 2000 ein Regierungsübereinkommen. Im Regierungsprogramm des ÖVP-FPÖ-Kabinetts findet sich unter Punkt 5 im Bereich Bundesheer folgende Erklärung: "Kostengünstige Nachbeschaffung der Luftraumüberwachungsflugzeuge. Die Bundesminister für Landesverteidigung und Finanzen werden gemeinsam die Voraussetzungen entwickeln, dass der Ankauf rechtzeitig in dieser Legislaturperiode erfolgen kann, im Rahmen der Möglichkeiten des Gesamtbudgets, aber ohne zusätzliche Belastung für das Budget des BMLV". Und unter Zeitplan hieß es: "Der Finanzplan betreffend LRÜ-Flugzeuge ist ehest möglich zu erarbeiten".Unmittelbar nach Regierungsantritt wird allerdings das "Nulldefizit" zum Regierungsdogma. Im restriktiven Budgetkurs ist kein Platz für Flugzeuge. Das Bundesheer Budget sinkt im Vergleich zum Brutto-Inlands-Produkt auf 0,75%!
Im Sommer 2000 hält die Fliegerdivision wieder eine Flugshow in Zeltweg ab.
Zwar ist Information über Draken-Nachfolger nicht Hauptziel der Veranstaltung, dennoch treten vor allem Saab mit dem Gripen und RAC (Russian Aircraft Corporation) inzwischen mit dem Typ MiG-29SMT stark auf.
Während eine Finanzierungszusage noch nicht absehbar ist, bildet das BMLV im Sommer 2000 eine Kommission zur Formulierung des Anforderungskataloges für das neue Flugzeug. Innerhalb der Kommission sind
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Russland präsentiert 2000 bei der Airshow in Zeltweg die RAC MiG-29SMT "Fulcrum"
Foto: Martin Rosenkranz
Eine Reihe von Piloten des Überwachungsgeschwaders nehmen die Einladung an und fliegen am Rande der Airshow eine Runde mit der MiG-29UB.
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Request for InformationAm Freitag den 22. Dezember 2000 erfolgt dann der inoffizielle Startschuss zur größten Beschaffungsaktion in der Geschichte der heimischen Landesverteidigung. Das BMLV richtet an vier Hersteller einen "Request for Information". Bis 30. März 2001 möchte man Richtangebot inklusive Zahlungsmodalitäten für:
Schon Anfang September 2000 hatte die Russian Aircraft Corporation MiG (RAC MiG) den zuständigen österreichischen Ministern (Finanz, Wirtschaft, BMLV) ein Richtangebot für die MiG-29 übergeben. Um USD 1,2 Milliarden (damals öS 17, 625 Mrd. bzw. EUR 1,28 Mrd.) wurden 24 MiG-29SMT und sechs MiG-29UBT inklusive komplettem Ausbildungspaket, voller Bewaffnung, Bodenausrüstung etc. angeboten sowie eine Schuldentilgung in der Höhe von 50% bis 90% in Aussicht gestellt. Überrascht hingegen zeigte man sich bei der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), dass man nicht gebeten wurde ein Anbot für den Eurofighter Typhoon vorzulegen. Immerhin war das BMLV (Mat.Stab Luftfahrttechnik und Amt für Wehrtechnik) im Jahr 2000 äußerst detailliert Informiert und am Prototyp ausführlich gebrieft worden. EADS führte das auf ein Missverständnis zurück, und erbat nach internen Recherchen in Wien die Unterlagen. Mit Ende März 2001 liegen die gewünschten Informationen für folgende Maschinen vor:
Am 19. Jänner 2001 übersendet das Verteidigungsministeriums den 59-seitigen RFI an EADS. Mitte Jänner 2001 erteilt Verteidigungsminister Herbert Scheibner dem Russischen Anbot eine Absage. Ursprünglich geplante Flugtests finden nicht mehr statt und auch Präsident Putin kann bei seinem Besuch im Februar 2001 die Entscheidung bei Bundeskanzler Schüssel nicht mehr umstoßen. Die offizielle Begründung für die Absage sind vorherrschenden Zweifel an der Bonität der RAC MiG-Zulieferbetriebe und damit verbunden Unwägbarkeiten bei der Materialversorgung über den langen Nutzungszeitraum.
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Russlands Präsident Vladimir Putin besucht Österreich im Februar 2001.
Doch auch ein Ski-Ausflug mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel kann die MiG-29 nicht zurück ins Rennen bringen.
Während sich das Bundesheer noch erfolglos um neue Flugzueg bemüht, wird der altersschwache Draken so gesehen... |
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Startschuss im ParlamentAm 10. Juli 2001 dann eine neuerliche Sitzung des Landesverteidigungsrates.Bundesminister für Landesverteidigung Herbert Scheibner gibt einen Situationsbericht rund um die Draken-Nachfolge ab. Die Empfehlung der Kommission daraufhin lautet: "Vom Bericht des Bundesministeriums für Landesverteidigung wird Kenntnis genommen: Der Landesverteidigungsrat empfiehlt der Bundesregierung, insbesondere dem Bundesminister für Landesverteidigung, im Sinne der im Bericht dargestellten Vorgangsweise weiter zu verfahren. Der Bundesminister für Landesverteidigung möge ehestens verbindliche Angebote für die Nachfolge eines Luftraumüberwachungsflugzeuges einholen, sodass eine Entscheidung spätestens in der ersten Jahreshälfte 2002 getroffen werden kann. Dabei ist neben den technischen Aspekten auch auf ein effizientes Gesamtpaket aus Finanzierung und Kompensationsgeschäften wert zu legen sowie eine möglichst effiziente und kostengünstige Variante für die Pilotenaus- und -weiterbildung vorzusehen." Was folgt ist ein 66-tägiger Disput zwischen Finanz- und Verteidigungsministerium. Finanzminister Grasser verweigert die Unterschrift mit dem Hinweis, dass der Budgetsektion notwendige Unterlagen durch das Verteidigungsministerium nicht zur Verfügung gestellt werden. Das Verteidigungsministerium verweigert vorerst die Bereitstellung der Unterlagen mit dem Hinweis auf den sensitiven Inhalt der Verschlussakten. Am 20. Juli 2001 wid in einem Akt des Finanzministeriums vermerkt: "Bei einem Gipfelgespräch auf politischer Ebene beim Herrn Bundeskanzler einigte man sich auf 18 Stück plus eventuell sechs Schulflugzeuge".
Die Wende kommt am 13. September 2001. Nach einem zweistündigen Gespräch in gespannter Atmosphäre zwischen dem Bundesminister für Wirtschaft Martin Bartenstein, dem Bundesminister für Finanzen, Karl-Heinz Grasser und dem Bundesminister für Landesverteidigung Herbert Scheibner in den Räumen des Verteidigungsministeriums.
Mit diesem Dokument hat das BMF aber seine härteste Widerstandslinie verlassen.
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Im Landesverteidigungsrat bekommt Verteidigungsminister Herbert Scheibner grünes Licht für die Ausschreibung.
Nur mit seinem Parteikollegen und Finanzminister Karl-Heinz Grasser kommt er erst zwei Tage nach den Terroraschlägen auf das World-Trade-Center in New York und das Pentagon in Washington/DC überein.
Foto: Martin Rosenkranz |
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Request for ProposalAm 10. Oktober 2001 führt das BMLV eine verbindliche Angebotseinholung in Form einer freihändigen Vergabe im Wettbewerb gemäß der ÖNORM A 2050 in Fassung vom 30. März 1957 durch. In diesem "Request for Proposal" werden die Bieter aufgefordert ein verbindliches Angebot bis spätestens 23. Jänner 2002, 14:00 beim BMLV einzureichen. Das Schreiben bekommen:
Das BMLV schätzt die Anschaffungsausgaben für 24 neue Luftraumüberwachungsflugzeuge je nach Ausstattung und Verwendbarkeit mit 1.809,55 Mill EUR bis 3.015,92 Mill EUR. Bei einer neunjährigen Laufzeit ergibt dies eine Ratenzahlung für die Erstinvestition und damit eine jährliche Budgetbelastung von 228,19 Mill EUR bis 361,91 Mill EUR.
Im November 2001 bestätigt das BMLV, dass gegen den Leiter der Luftabteilung im BMLV, Brigadier Josef Bernecker, ein Disziplinarverfahren läuft.
Ebenfalls im November 2001 teilt die Regierung der USA im Namen von Boeing mit, dass man wegen des zu erwartenden hohen Preises Abstand davon nimmt ein Offert für die F/A-18E/F zu legen. Die US-Regierung war damit von ihrer Neutralität zwischen den beiden US-Anbietern entbunden und unterstützte fortan Lockheed-Martin und die F-16 mit ganzer Kraft. Und der Rechnungshof beginnt im November 2001 mit der Prüfung der Vorbereitung der Nachfolgebeschaffung von Luftraumüberwachungsflugzeugen. Die Prüfung dauert bis Februar 2002. Im Dezember 2001 dann schließlich auch eine Absage von Dassault Aviation. Da man die geforderte Zwischenlösung nicht erfüllen kann, wird kein Offert für die Mirage 2000-5 eingereicht.
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18. Jänner 2002. Bisher war es still um den Eurofighter - ab sofort schickt das Konsortium den Teilhaber EADS in die Schlacht um Österreich.
Zum Einstieg wird einer Gruppe österreichischer Journalisten, in Vorbereitung auf die Abgabe der Anbote am 23. Jänner, der Eurofighter in Ottobrunn bei München vorgestellt.
Im Bild Testpilot Chris Worning bei der Präsentation.
Foto: Martin Rosenkranz Rudolf Fußi wird für kurze Zeit zum österreichweit bekannten Medienstar. Mit einer gesunden Portion Populismus, einem lockeren Mundwerk und der wohlwollenden Unterstützung der Kronenzeitung in Hintergrund erkämpft sich der junge Steirer so manche Zeitungsschlagzeile und Fernsehminute. So sehen Anfang 2002 die Karikaturisten das Maßnehmen für den neuen Abfangjäger. Der Eurofighter zum ersten mal in Österreich. Testpilot Chris Worning landet am 14. Mai 2002 in Graz/Thalerhof. Foto: Martin Rosenkranz
In Graz/Thalerhof werden die drei Kontrahenten dem Fachpublikum vorgestellt.
Am 14. Mai treffen die Kontrahenten in Graz aufeinander.
Damals war das noch ein Shakehands zwischen Favoriten - links Alan Bonderud, Lockheed-Martin; rechts Roger Lantz, Gripen International und in der Mitte der Autor.
(auch wir waren am falschen Dampfer !)
Die Österreicher sind mehrheitlich gegen Abfangjäger.
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22. Jänner 2002 präsentiert Lt.Gen.Tome H. Walters Jr., als Leiter der Defense Security Cooperation Agency (DSCA) im Pentagon zuständig für die Foreign Military Sales Aktivitäten der US Streitkräfte, das F-16 Anbot für Österreich im Wiener "Amerikahaus".
Die Pressekonferenz wird vom Grün-Abgeordneten Dr. Peter Pilz, "Friedenssprecher" seiner Partei, dazu genutzt ein Statement abzugeben.
Pilz, stellt sich Gen.Walters vor als "member of the parliament and of the national security council", und stellt zwei Fragen welche die "Einkreisung durch die NATO und die Möglichkeit der Verteidigung des Österreichischen Luftraumes mit 24 Flugzeugen" sowie den Aufenthalt Bundeskanzler Schüssels in den USA und seine Gespräche mit Präsident Bush über die F-16 zum Inhalt haben.
Weiters adressiert Pilz eine Information an Walters, der zufolge eine, laut Pilz "sehr wahrscheinlich kommende", Rot/Grüne Regierung plant, den Bürgern zu versprechen, etwaige Verträge über den Ankauf von Abfangjägern ehebaldigst zu kündigen und sich deshalb die Situation unter einer neuen Regierung fundamental ändern könnte. Lt.Gen.Walters stellt klar, dass ein Vertrag - sollte die F-16 gewählt werden - mit der Republik Österreich und der rechtmäßigen Regierung geschlossen würde und im übrigen jedes Land souverän das Recht und die Verantwortung hätte, die Integrität seines Staatsgebietes mit geeigneten Mitteln zu überwachen und zu schützen. Die ersten OfferteAm 22. und 23. Jänner 2002 reichen drei Bieter insgesamt fünf Angebote ein:
am 7. Jänner 2002 wird im BMLV mit dem Erlass "Bestimmungen für die Angebotsprüfung und Bewertung" eine Bewertungskommission eingerichtet. Diese umfasst 33 Mitglieder in fünf Unterkommissionen ( Operation, Flugbetrieb, Technik, Logistik und Kommerzielles ) sowie eine administrative Unterstützungsstelle und einem Vertreter der Innenrevision. Für die Gewichtung des Nutzens wird ein Katalog mit 1.000 Nutzwertpunkten erstellt - davon 650 Punkte für Muss-Kriterien und 350 Punkte für Soll-Kriterien. Anschließend wird die ermittelte Punktezahl mit dem jeweiligen Preis zu einer Kosten-Nutzwertanalyse zusammengeführt.
Den drei Bietern werden zu insgesamt 117 Angebotspunkten Rückfragen gestellt.
In Folge wird die Leistungsbestimmungen vom BMLV überarbeitet und diese an Gripen International, die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH sowie die Vereinigten Staaten von Amerika per Ende März übergeben.
Frist für die Abgabe der neuen Angebote ist der 30. April 2002.
Am 31. Jänner 2002 konstituiert sich im BMLV die Bewertungskommission für die Beschaffung von Kampfflugzeugen.
Die Leiter der Unterkommissionen(UK) sind
Am 7. März 2002 spricht der Präsident des Nationalrates Heinz Fischer im Rahmen einer Pressekonferenz kurz über die Abfangjäger. Er selbst sei zwar kein prinzipieller Gegner der Luftraumüberwachung, man müsse jedoch Prioritäten setzen und ein Nulldefizit plus substanzielle Steuerreform plus sofortiger Belastungsstopp plus Abfangjäger seien gleichzeitig undurchführbar. Auch habe sich seit dem Fall des Eisernen Vorhanges das Bedrohungsszenario geändert. Fischer ließ auch seine Skepsis an der Vorgangsweise erkennen, die Abfangjäger jetzt anzuschaffen und die nächste Regierung zahlen zu lassen.
20. März 2002; Dringliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Alexander Van der Bellen, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Abfangjäger.
Im April 2002 wird der Rohbericht der Rechnungshofprüfung der Vorbereitung der Nachfolgebeschaffung von Luftraumüberwachungsflugzeugen übermittelt. Das BMWA nimmt im Juli 2002 zur Prüfung Stellung, das BMLV im August 2002. Die Gegenäußerung des Rechnungshofes erfolgt im August 2002. Am 29. April 2002 übermittelt die Eurofighter GmbH die Konkretisierung ihres Angebotes und nennt als möglichen Zeitraum für die Lieferung des ersten Flugzeugs den 30. November 2004 und die Lieferung des letzten Flugzeugs den 30. Juni 2007. 3. Mai 2002 Im Rahmen einer "Konferenz über Verteidigungs- und Sicherheitsfragen" der SPÖ und der sozialdemokratischen Partei Schwedens präsentiert der schwedische Verteidigungsminister Björn von Sydow im Parlament weitere Details zum schwedischen Abfangjägerangebot. Schweden böte den österreichischen Piloten schon ab Herbst die Ausbildung für den "Gripen" an und kann ab 2003 sechs bis acht "Gripen" der schwedischen Luftwaffe bereitstellen.
Am 7. Mai 2002 bringt "NEWS" die Nachricht, dass die Typenentscheidung schon zugunsten des "Eurofighter" gefallen sei.
Der Pressesprecher des BMLV, Herbert Kullnig, beeilt sich sehr hastig das zu dementieren - "die Reihung sei für die zweite Maihälfte zu erwarten". Ob "NEWS" einfach nur gut geraten oder vielleicht doch irgendwie an einen Insidertip gekommen ist, wird sich wohl nie feststellen lassen.
Am 10. Mai 2002 versucht eine schwedische Delegeation die sozialdemokratischen Genossen im Wiener Parlament offenbar in Richtung Kauf schwedischer Abfangjäger zu motivieren. Im Rahmen des Besuchs schwedischer Spitzenpolitiker und Militärs findet im Klub der SPÖ im Parlament eine Gripen-Pressekonferenz statt. Ebenfalls am 10. Mai 2002 bekommen alle drei Anbieter überraschend noch ein Fax vom BMLV mit der Aufforderung zu einer letztmöglichen Nachbesserung ihres Angebots mit einer Abgabefrist für das "best and final" per 15. Mai 2002, 16:30. Gripen International und die Eurofighter GmbH bessern noch einmal nach, das Offert der USA bleibt wie es ist.
Bevor der Rollbalken endgültig runter geht bekommen die drei Anbieter am 14. Mai 2002 am Fliegerhorst Nitter in Graz/Thalerhof noch mal Gelegenheit ihr Programm vor den Medien, der Politk und den Fachleuten ins beste Licht zu rücken.
Am 23. Mai 2002 kritisiert Lockheed-Martin die Gegengeschäfts-Erwartungen der Bundesregierung. Der "Mythos" 200 Prozent sei von "Gripen International" geschaffen worden und sei "Voodoo-Ökonomie".
Am 25. Mai 2002 setzt Innenminister Ernst Strasser (ÖVP) die Eintragungswoche für das Volksbegehren gegen den Abfangjäger-Kauf auf den Termin vom 29. Juli bis zum 5. August 2002. Rudolf Fußi, Initiator des Volksbegehrens, tobt, spricht von einer "riesengroßen Sauerei" und von "Regierungsterrorismus" - die Vorgangsweise der Regierung sei "einer Bananenrepublik würdig". Prominente Unterstützung erhält Fußi von Nationalratspräsident Heinz Fischer (SPÖ), der den Termin in der Hauptreisezeit als "unfairen Akt" bezeichnet.
Ende Mai 2002 entgeht aufmerksamen Zuhörern nicht, dass im politiknahen Wirtschaftskreisen der Eurofighter offenbar sehr hoch im Kurs steht.
6. Juni 2002; Anfrage der Bundesräte Johanna Schicker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend den Ankauf von neuen Kampfflugzeugen.
Anfrage der Bundesräte Johanna Schicker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend den Ankauf von neuen Kampfflugzeugen.
Am 24. Juni 2002 entscheidet die Bewertungskommission, dass die Behandlung des F-16 Anbots beendet sei.
Zwei Musskriterien sind trotz wiederholter Rückfragen beim Bieter nicht erfüllt.
Lockheed-Martin ist nicht in der Lage (aufgund US-Gesetzeslage) auch nur irgendeinen "Hausnummern-Preis" für das AN/APG-68(V)9 Radar verbindliches anzugeben.
Dieses Ergebnis wird Bundesminister Herbert Scheibner noch am 24. Juni 2002 vorgelegt, welcher umgehend eine Überarbeitung urgiert, da eine Vergabeempfehlung der Bewertungskommission fehlt.
Die Bewertungskommission tritt am folgend Tag nochmals zusammen. Am Beginn der Sitzung votierten vier von fünf stimmberechtigten Mitgliedern für eine Vergabeempfehlung zugunsten Eurofighter bei einer Stimmenthaltung.
In Folge wirde der Endbericht auf dem Weg zum Kabinett des Ministers auch dem Leiter der Gruppe Feld- und Luftzeugwesen, dem Leiter der Sektion IV Rüstung und Beschaffung sowie dem Generaltruppeninspektor zur Kenntnisnahme vorgeschrieben.
Der Leiter der Gruppe Feld- und Luftzeugwesen gibt in einer Einsichtsbemerkung eine schriftliche Empfehlung für den Saab Gripen ab. Der Leiter der Sektion IV sowie der Generaltruppeninspektor schliessen sich daraufhin dieser Einsichtsbemerkung an.
Am 29. Juni 2002 wird der USA durch das BMLV mitgeteilt, dass dem F-16 Anbot nicht näher getreten werden könne.
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Die EntscheidungAm 2. Juli 2002 fällt die Entscheidung in der Abfangjäger-Nachfolge zugunsten des Eurofighter Typhoon. "Der Eurofighter ist das modernste Flugzeug, das über mehr als 30 Jahre im Bundesheer in Verwendung sein wird", begründet Verteidigungsminister Herbert Scheibner die Auswahl. Es gibt einen Regierungskonsens für die technisch beste Lösung, man folge damit einer Empfehlung der 33-köpfigen Expertenkommission.Finanzminister Grasser gibt den Preis auf Basis von 24 Abfangjägern mit rund 1,791 Milliarden Euro an. Die notwendigen Anschaffungs- und Betriebskosten (diese gedeckelt mit EUR 50 Mio./Jahr) sollen dem Verteidigungsministerium zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.
Eine Woche später wird bekannt, dass der von der Regierung dargestellte Kaufpreis von EUR 1,791 Mrd. nur "die halbe Wahrheit" darstellt. Das nötige Gesamtpaket koste bei neunjähriger Finanzierung EUR 2,4 Mrd.
10. Juli 2002; Dringliche Anfrage (4154/J) der Abgeordneten Dr. Alfred Gusenbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Täuschung der österreichischen Bevölkerung über die tatsächlichen Kosten der sündteuren Kampfflugzeuge.
Kaum ist die Entscheidung gefallen flattert eine anonyme Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Wien ein. In der 18-seitigen Sachverhaltsdarstellung werden die Vorwürfe des Amtsmissbrauchs, der Anstiftung zum Amtsmissbrauch, der Untreue und des schweren Betrugs erhoben.
Sie richten sich u.a. gegen EADS-Manager, mehrere Mitglieder der Bewertungskommission im Bundesheer, Magna-Europa-Chef Siegfried Wolf, Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ), FPÖ-Klubchef Peter Westenthaler, den Werbeagenturbesitzer und früheren FPÖ-Bundesgeschäftsührer Gernot Rumpold sowie dessen Frau.
Der von der Regierung dargestellte Kaufpreis und der Bereicht der Tageszeitung "Die Presse" wonach die Beschaffung teurer wird, veranlasst die SPÖ am 10. Juli 2002 im Parlament zu einer dringlichen Anfrage an den Bundesminister für Finanzen betreffend Täuschung der österreichischen Bevölkerung über die tatsächlichen Kosten der sündteuren Kampfflugzeuge.
VolksbegehrenAm 29. Juli 2002 beginnt die Eintragungswoche für das Anti-Abfangjäger-Volksbegehren des Steirers Rudolf Fußi. Ab einer halben Million Unterstützer würde der Bundesregierung nichts anderes übrig bleiben, als einer Volksabstimmung über den Kauf der Abfangjäger zuzustimmen, gibt sich Fußi überzeugt. Am Ende der Woche hat er 624.720 Unterstützer.Die SPÖ beantragt daraufhin eine Sondersitzung des Nationalrats, die - trotz Sommerpause - innerhalb der nächsten beiden Wochen stattfinden muss.
HochwasserAnfang August 2002 verwüstet eine Hochwasser-Katastrophe weite Teile Österreichs. Eine von der SPÖ für den 14. August 2002 beantragte Nationalrats-Sondersitzung zur Eurofighter-Beschaffung wird daraufhin auf den 19. August verschoben.
Die Regierung einigt sich am 14. August 2002 darauf, die für 2003 geplante Steuerreform zu verschieben.
Ausserdem prüft der Verteidigungsminister ein Verschieben der Zahlungsziele für die Luftraumüberwachungsflugzeuge um ein Jahr, zu Gunsten des Ausbaus des Katastrophenschutzes.
Die Nationalrats-Sondersitzung wird am 19. August 2002 nachgeholt und beginnt mit einer Debatte um die Hochwasser-Katastrophe.
KnittelfeldDie Verschiebung der Steuerreform führt in der FPÖ zu einer innerparteilichen Krise. Jörg Haider fordert von der Parteispitze die Einhaltung der Parteitagsbeschlüsse bezüglich der Steuerreform und kündigt einen Sonderparteitag an um den "Verschiebungs-Beschluss" rückgängig zu machen. Die Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer droht ihren Rücktritt an, sollte es zu einem Sonderparteitag kommen. Eine Gruppe rund um Ewald Stadler sammelt 380 Unterschriften (die Mehrheit der FP-Deligierten) und erzwingt statutengemäß die Abhaltung eines Sonderparteitages.Am 7. September 2002 fordern die Delegierten am FP-Sonderparteitag in Knittelfeld unter anderem den Beschluss der Steuerreform für 2003 und keine Zahlung für Abfangjäger vor einer Steuerreform. Am Abend des 8. September 2002 geben Vizekanzlerin Riess-Passer, Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Klubobmann Peter Westenthaler auf einer Pressekonferenz ihren Rückzug bekannt. Am Montag 9. September 2002 verkünden Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel und Susanne Riess-Passer das Ende der Koalition und Neuwahlen.
WahlkampfDie SPÖ startete als erste Partei ihren Wahlkampf mit der bereits geplanten Kampagne gegen den Abfangjäger-Ankauf.SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer verkündet: "Die Volksabstimmung über die Abfangjäger wird die Nationalratswahl sein." und präsentiert eine Plakatserie unter dem Titel: "Entweder Abfangjäger oder zwei Mrd. für faire Chancen". Mit Parolen wie "Entweder 1 Abfangjäger. Oder 2000 neue Arbeitsplätze.", "Entweder Abfangjäger. Oder faire Pensionserhöhungen.", "Entweder 1 Abfangjäger. Oder weg mit der Ambulanzgebühr.", "Entweder 1 Abfangjäger. Oder Unis ohne Studiengebühr.", "Entweder 1 Abfangjäger. Oder 10.000 neue Lehrstellen." und "Entweder 1 Abfangjäger. Oder 20.000 neue Kindergartenplätze." will die SPÖ die politische Lufthoheit gewinnen. Doch der Kontrahent und Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel nimmt die Luftraumüberwachung geschickt aus dem parteipolitischen Streit. Er unterläuft die SPÖ-Kampagne in dem er im ÖVP-Bundesparteivorstand beschließen lässt, dass es "eine Nachdenkpause bis nach der Wahl" geben solle und "eine Wirtschaftsplattform ein Finanzierungsmodell für den Abfangjägerankauf erarbeiten wird". Und noch eine Auswirkung hat die Neuwahl. Das Abfangjäger-Volksbegehren verfällt bzw. erlischt so wie alle im Parlament liegenden Anträge mit einer neuen Gesetzgebungsperiode.
Tags darauf sagt Herbert Haupt das Aus für die Abfangjäger gelte für die FPÖ nur als vorläufig. Jörg Haider veröffentlicht am selben Tag seine Absage als Parteiobmann zu kandidieren. Haider erklärt, dass sein Absage auf "wirtschaftliche Interessen mit der Abfangjägeranschaffung" innerhalb der FPÖ zurückzuführen ist und "die bisherigen Regierungsmitglieder und die sie umgebenden Lobbys und Interessengruppen" schuld sind. Am Montag den 16.September 2002 erklärt Haider er wäre bedroht worden. Am vorigen Freitag sei ein Mann, der keinen Kärntner Dialekt gesprochen hätte und den er vorher noch nie gesehen habe auf ihn zugetreten und habe gesagt: "Herr Doktor Haider, behindern sie den Kauf der Abfangjäger nicht und passen sie auf ihre Familie auf." Haider erklärt: "Aus den Umständen hat sich bei mir die Meinung verfestigt, dass hier nicht mit normalen Karten gespielt wird. Ich bin nicht bereit, meine Familie zu gefährden. Deshalb habe ich mich aus dem Rennen genommen. Umso mehr, als mir ein holländischer Journalist erzählte, dass Pim Fortyn die Forderung erhoben hatte, dass es keine militärische Nachrüstung geben sollte. Das war offenbar sein Todesurteil." "Ich muss der Gewalt weichen." Eine Woche später wird Mathias Reichhold am FPÖ-Sonderparteitag in Oberwart zum FPÖ-Obmann gewählt.
19. September 2002; Dringlicher Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Abfangjäger-Beschaffungsstopp.
Am 27. September 2002 ersucht der Bundesminister für Landesverteidigung, Herbert Scheibner, den Rechnungshof, eine Prüfung der BMLV-internen Vorgänge, die zur Typentscheidung geführt haben, durchzuführen.
Am 11. Oktober 2002 wird der Rechnungshofbericht über die Vorbereitung der Nachfolgebeschaffung von Luftraumüberwachungsflugzeugen veröffentlicht.
Ende Oktober 2002 gewinnt Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer im Wiener Landesgericht für Strafsachen einen Schadenersatzprozess gegen die SPÖ.
SP-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl hatte in einer Aussendung am 5. September im Zusammenhang mit dem Abfangjäger-Kauf die Frage gestellt: "Womit werden die FPÖ-Regierungsmitglieder für die Kampfflieger-Entscheidung belohnt?"
Zwei Wochen später widerruft die SPÖ in einer Aussendung den Vorwurf, Finanzminister Karl-Heinz Grasser würde für den geplanten Abfangjäger-Kauf "belohnt" "Der Bundesminister für Finanzen erhält für den von der Republik Österreich geplanten Kauf von Abfangjägern nichts." lautet der Test der Veröffentlichung. "Die Volksabstimmung über die Abfangjäger" (O-Ton Alfred Gusenbauer) geht nicht nach dem Geschmack der SPÖ aus. Am 24. November 2002 erreicht die ÖVP bei der Nationalratswahl 42,3 % und wird erstmals seit 1966 wieder stärkste Partei in Österreich.
Am 26. November 2002 beauftragt Bundespräsident Thomas Klestil Bundeskanzler Wolfgang Schüssel mit der Regierungsbildung. Klestil spricht sich für eine "möglichst stabile Regierung mit einer möglichst breiten Mehrheit im Parlament" aus.
Anfang Dezember 2002 ist auf einmal wieder die MiG-29 aktuell.
Mit dem Slogan "Der Ausweg für Österreich" bringen sich die Russen in die Schlagzeilen.
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Die Minister Grasser, Scheibner und Bartenstein bei der Pressekonferenz zur Eurofighter-Beschaffung.
Grasser: "trage Entscheidung vollinhaltlich mit" Scheibner: "technisch bestes Gerät" Bartenstein: "über 200% Gegengeschäfte letztendlich mitentscheidend" Foto: ©Bundesheer Das von Rudolf Fußi initiierte Anti-Abfangjäger-Volksbegehren fährt im August 2002 mit 624.720 einen spektakulären Erfolg ein.
Am 4. September 2002 präsentiert das Bundesheer sein neues Jagdflugzeug in Wien/Schwechat der Presse.
Haider fordert trotz Hochwasser eine Steuerreform für 2003. Ein FP-Sonderparteitag fordert von der FP-Regierungsmannschaft eine Steuerreform für 2003 und keine Abfangjäger vor der Steuerreform. Peter Westenthaler: "Wir nehmen den Hut, wir sagen Adieu." Der Anti-Abfangjäger-Wahlkampf floppt - die SPÖ verliert bei den Nationalratswahlen erstmals seit Jahrzehnten die Stimmenmehrheit im Nationalrat. Russland bietet mit der MiG-29 den "Ausweg für Österreich".
Georg Mader wird zum Flug mit der neuen MIG-29M2 eingeladen.
Doch alles pushen hilft den Russen nichts mehr, der Eurofighter-Zug ist abgefahren.
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RegierungsverhandlungenMitte Jänner 2003 beschließt das SPÖ-Präsidium die Aufnahme von Regierungsverhandlungen mit der ÖVP. Über alles könne man reden. Nur das "Nein" zur Abfangjäger-Nachbeschaffung bleibt aufrecht. Eine große Koalition mit Abfangjägern könne es nicht geben.Am 31. Jänner 2003 endet die Gültigkeit des von EADS am 30. April 2002 unterbreiteten und am 2. Juli 2002 ausgewählten Offerts für den Eurofighter Typhoon. EADS verlängert die Gültigkeit des Angebotes für die Militärjets bis Anfang Juli 2003 - was allerdings nur für den Preis und nicht mehr für die geforderte Lieferfrist (ab Juli 2005) gelten kann. Anfang Februar 2003 entschließen sich auch die Grünen zur Aufnahme von Regierungsverhandlungen mit der ÖVP. Die Entscheidung wird aber mit einiger Skepsis kommentiert, gebe es doch "eine Menge, Menge an Stolpersteinen zu überwinden". Nach zehn Tagen intensiver Regierungsverhandlungen ist Schwarz-Grün gescheitert. Dazwischen war aufmerksamen Journalisten aufgefallen, dass die Grünen mit Unterlagen zu den MiG-29 Abfangjägern zu den Verhandlungen mit der ÖVP erschienen waren.
Am 20. Februar 2003 entscheidet sich der ÖVP-Vorstand für Regierungsverhandlungen mit den Freiheitlichen.
26. Februar 2003; Dringliche Anfrage (122/J) der Abgeordneten Dr. Josef Cap, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend unnötige Belastung der Österreicher/innen durch teure Kampfflugzeuge.
Am 28. Februar 2003 wird Schwarz-Blau II von Bundespräsident Dr. Thomas Klestil angelobt.
Bieterverhandlungen
Ende Februar 2003 versucht sich Saab noch einmal ins Spiel zu bringen und bietet 18 Jets um 1,38 Milliarden Euro an. Im Preis inbegriffen wäre eine Übergangslösung, ein Finanzierungspaket, eine Leasingvariante sowie Kompensationsgeschäfte in der Höhe von 200 Prozent des Kaufpreises .
Der neue Verteidigungsminister Günther Platter lässt ausrichten, dass eine Entscheidung getroffen worden ist und Luftraum-Überwachungsflugzeuge gekauft werden. Auch die Typenentscheidung sei durchgeführt und er stehe zu dieser Entscheidung. Er werden sich aber erst darüber informieren, das sei nicht eine Frage von einem Tag und dann werden die nächsten Schritte gesetzt.
Drei Monate nach Amtsantritt sieht sich der neue Kommandant der Luftstreitkräfte, Generalmajor Erich Wolf, Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. In einer anonymen Sachverhaltsdarstellung wird ihm Mitte März 2003 vorgeworfen, über die Werbeagentur von FP-Werber Gernot Rumpold vom Eurofighter-Hersteller EADS für die Veranstaltung von Flugshows "erhebliche Mittel" erhalten zu haben.
Ende März 2003 sagt Verteidigungsminister Platter, dass er die Abfangjägerbeschaffung bis Jahresmitte unter Dach und Fach haben möchte.
Er wisse nicht wann der Rechnungshofbericht über die Typenentscheidung vorliege und möchte jedenfalls zeitliche Verzögerung und damit Mehrkosten verursachen.
Mit Vertretern des Eurofighter-Anbieters EADS hat Platter noch keine Gespräche geführt.
Anfang April 2003 ist Rudolf Fußi wieder da. Er behauptet, dass Verteidigungsminister Platter sich strafbar machen würde, da eine Reduzierung auf 18 Abfangjäger nach ÖNORM nicht zulässig wäre. Er besitze Informationen über anonyme Sachverhaltsdarstellungen bei der Staatsanwaltschaft werde diese aber noch einmal unter eigenen Namen einbringen. Klagen schrecken ihn laut eigener Aussage nicht, da er vor dem Privatkonkurs steht sei das nicht bedrohlich. Geld für seine Aktivitäten hat Fußi nach eigenen Angaben von "Mäzenen", die ihn unterstützen.
11. April 2003; Dringliche Anfrage (2066/J-BR) der Bundesräte Albrecht Konecny, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Verdringlichung des Bedürfnisses freiheitlicher Bundesräte, die Wahrheit über den Kauf der Abfangjäger zu erfahren.
Am 29. April 2003 trifft der Ministerrat den Grundsatzbeschluss für die Abfangjägerbeschaffung.
Der Regierungsentwurf für ein "Bundesgesetz über den Nachkauf von Luftraumüberwachungsflugzeugen" welches im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes dem Parlament übermittelt wird, ist eine Stückzahl von 18 Flugzeugen festgeschrieben. Weder Kaufpreis noch Flugzeugtyp werden genannt.
2. Mai. 2003; Anfragebeantwortung durch den Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter zu der schriftlichen Anfrage (161/J) der Abgeordneten Stefan Prähauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Kosten der Eurofighter. Am 3. Mai 2003 erscheint im "profil" ein Bericht wonach die Eurofighter nicht vor Mai 2007 geliefert werden. EADS bestätigt weder noch dementiert, sondern kommentiert mit der Aussage: "Das wird im Rahmen der Verhandlungen zu klären sein." Das BMLV reagiert mit einer Aussendung wonach "Die Vorbereitungen für die Abfangjäger-Nachbeschaffung im Plan seien". Der Umstand, dass zwischen dem Betriebsende der Drakenflotte und der Verfügbarkeit eines "Nachfolgemusters" eine Überbrückung erforderlich sein werde, sei stets in allen Projektdarstellungen erläutert worden. Details der Abwicklung seien Gegenstand von Verhandlungen und würden mit der Gesamtlösung bekannt gegeben.
5. Mai 2003; Anfragebeantwortung (174/AB) durch den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zu der schriftlichen Anfrage (159/J) der Abgeordneten Stefan Prähauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Kosten der Eurofighter.
07. Mai 2003; Dringlicher Antrag (115/A(E)) der Abgeordneten Dr. Josef Cap, Kolleginnen und Kollegen betreffend "Kein Pensionsraub für Abfangjäger!"
Mitte Mai 2003 bricht innerhalb der FPÖ der Eurofighter-Konflikt wieder auf. Der dritte Nationalratspräsident Thomas Prinzhorn fordert eine Neuausschreibung für den Ankauf der Abfangjäger. Das Einsparpotenzial liege zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro beim Kauf.
AusverhandeltFreitag den 16. Mai 2003 gibt die Regierung erstmals Details zum Eurofighter-Ankauf bekannt. Verteidigungsminister Günther Platter und Finanzminister Karl-Heinz Grasser geben in einer Pressekonferenz bekannt, dass die 18 Eurofighter für das österreichische Bundesheer inklusive Finanzierung und allem Zubehör EUR 1,969 Mrd. kosten. Die ersten vier Flugzeuge sollen im Mai 2007 in Österreich landen. Für den Übergang zum Auslaufen der Draken Ende 2005 bis zum Betrieb mit den neuen Jets soll ein "Einstiegspaket" mit geliehenen Flugzeugen verhandelt werden, für das aber noch keine Details bekannt sind. Das Volumen der Gegengeschäfte soll insgesamt vier Milliarden Euro und somit rund 200 Prozent des Gesamtpreises inklusive Finanzierung betragen.
Die Opposition tobt. Die SPÖ verlangt eine Sondersitzung des Nationalrats. SPÖ Klubchef Josef Cap meint in einer Aussendung damit, dass die Regierung Bevölkerung und Parlamentarier in dieser Frage "komplett für dumm verkaufen" wolle.
23. Mai 2003; Dringliche Anfrage (438/J) der Abgeordneten Dr. Alfred Gusenbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Schluss mit dem Verwirrspiel um die Eurofighter.
Am selben Tag steht der geplante Abfangjägerkauf auch im Rechnungshofausschuss in den Mittelpunkt der Beratungen gestellt.
Im Juni 2003 verliert die SPÖ ein Gerichtverfahren gegen die FPÖ-Minister und -Staatssekretäre der früheren Bundesregierung. Die SPÖ hatte im September 2002 in Massen-e-mails an mehr als zweitausend Empfänger und auf ihrer Website die Behauptung verbreitet, die "FPÖ-Regierungsmitglieder" würden "für die Kampfflieger-Entscheidung belohnt" werden.
10. Juni 2003; Dringliche Anfrage (501/J) der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Eurofighter-Schiebung.
Das GesetzAm 11. Juni 2003 wird im Nationalrat das Budgetbegleitgesetz, welches das "Bundesgesetz über den Nachkauf von Luftraumüberwachungsflugzeugen" enthält, beschlossen.
Das Budgetbegleitgesetz geht weiter in den Bundesrat, doch dieser kommt am 23. Juni 2003 zu einer seltsamen Entscheidung - er widerspricht sich selbst.
Am Tag nach der Unterschrift erscheint in der "Financal Times" ein Bericht wonach die vier Produzentenstaaten des Eurofighter um eine Senkung der Stückkosten zehn bis 20 Prozent verhandeln.
Die Reaktion der Opposition erfolgt sofort. "Offensichtlich hat sich Österreich von EADS über den Tisch ziehen lassen", "Die Regierung geht mit dem Geld der Steuerzahler zutiefst fahrlässig" um und "Das ist eine Mischung aus Dilettantismus und Schieberei, wie man sie noch nie erlebt hat" heißt es da.
Kaum ist die Preisdebatte am abklingen wird der Rohbericht der Rechnungshofprüfung zur Typentscheidung für die Nachfolgebeschaffung und zur Beurteilung der Gegengeschäftsangebote übermittelt. Ein Abzug des Rohberichtes gelangt in die Medien und die Wogen gehen noch einmal hoch. Die drei Seiten beinhalten einiges an Kritik hält aber auch fest, dass der Eurofighter zurecht als Bestbieter ermittelt wurde. Die Regierung sieht sich bestätigt, die Opposition spricht von einem Persilschein. 27. Juni 2003; Anfragebeantwortung (365/AB) durch den Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter zu der schriftlichen Anfrage (336/J) der Abgeordneten Karl Dobnigg, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Kauf von Abfangjägern.
11. Juli 2003; Dringliche (Anfrage 2078/J-BR) der Bundesräte Albrecht Konecny, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend falsche Grundsatzentscheidung bei der Ausschreibung der Abfangjäger, volle Transparenz über den Vertragsinhalt, Konsequenzen der vorzeitigen Unterschriftsleistung und Offenlegung aller Gutachten.
Am Abend des 22. Juli 2003 veröffentlicht www.airpower.at die drei Seiten des RH-Rohberichts.
23. Juli 2003; Dringliche Anfrage der Bundesräte Klaus Gasteiger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Offenlegung des RH (Rechnungshof) -Berichtes bezüglich "Verdacht der Manipulation der Bewertungsergebnisse und der damit verbundenen Geschenkannahme durch Bedienstete des BMLV" (Bundesministeriums für Landesverteidigung) (im Zusammenhang mit der Typenentscheidung für den Eurofighter).
24. Juli 2003; Der Abzug der drei Seiten des RH-Kurzberichtes auf www.airpower.at lässt die Wogen noch weiter hochgehen.
Die Sozialdemokratische Parlamentsfraktion übermittelt eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft.
Bundesminister Platter muss daraufhin bei einer dringlichen Anfrage der SPÖ im Bundesrat Rede und Antwort stehen und Auskunft über Beziehungen in finanzieller, organisatorischer oder personeller Hinsicht mit dem BMLV und der ÖOG geben (jetzt lohnt sich die - auch finanzielle - Unabhängigkeit!).
Das BMLV nimmt im September 2003 zur RH-Prüfung Stellung. Die Gegenäußerung des Rechnungshofes erfolgt im November 2003. Als Reaktion auf den offenbar positiven Rechnungshof-Bericht verkündet SP-Klubchef Josef Cap am 15. August 2003, dass die SPÖ einen Antrag für einen weiteren rechnungshofbericht stellen wird. Diesmal geht es um den Zeitraum zwischen der Typenentscheidung für den Eurofighter und der Unterzeichnung des Kaufvertrags, also um die Periode Juli 2002 bis Juli 2003. In dieser war auch die Reduktion der Stückzahl von 24 auf 18 Abfangjäger vorgenommen worden. Cap vermutet, dass beim Vergabeverfahren so lange manipuliert wurde, bis letztlich die teuerste Lösung herausgekommen sei.
Bundespräsident Thomas Klestil prüft mit Unterstützung des früheren Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes (VfGH), Ludwig Adamovich, noch einmal sorgfältig das Zustandekommen des Budegetbegelitgesetzes.
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Der Präsident des Verfassungsgerichtshofes, Prof. Dr. Karl Korinek, ist Anfang 2003 "nahezu sicher das dieses Thema wie immer es ausgeht den Verfassungsgerichtshof als Gericht beschäftigen wird".
Foto: Bundeskanzleramt Saab legt unaufgefordert ein neues Angebot "weil sich wichtige Rahmenbedingungen seit der Typenentscheidung für den Eurofighter massgeblich verändert haben. Es gibt keine Unterschrift mit EADS und daher sind wir wieder da - so einfach ist das !"
Der neue Kommandant der Luftstreitkräfte, Generalmajor Erich Wolf, ist kaum im Amt schon Adressat von - anonymen und letztendlich haltlosen - Korruptionsvorwürfen.
Pressekonferenz am 16. Mai 2003: "Wir haben das größte Beschaffungsprojekt des Bundesheeres unter Dach und Fach gebracht.
Das ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte unseres Bundesheeres".
Verteidigungsminister Platter bei der Sondersitzung am 23. Mai 2003: "Verantwortung tragen auch wenn sie nicht polulär ist".
Am 22. Juli 2003 ist der RH-Rohbericht in der ORF-Sendung "Report", kurz darauf auch auf www.airpower.at.
Bundesrat Albrecht Konecny: "Vom wem haben die das? Das ist ein Skandal!"
Auch ein SP-Plakat. Ein Fortschritt allemal, zeitweise wurde die Flugfähigkeit ja sogar in Abrede gestellt.
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VerschlusssacheAnfang September 2003 wird ein - als Verschlusssache gekennzeichneter - Bericht des deutschen Bundesrechnungshofes über den Sachstand des Rüstungsvorhabens Eurofighter über die Medien öffentlich.Das 67 Seiten starke Dokument zählt eine ganze Reihe von Mängeln am System sowie Verzögerungen bei der Zulassung auf. Unter anderem sind die Flughöhe und Geschwindigkeit noch beschränkt, darf der Jet noch nicht bewaffnet werden, gebe es gefährliche Systemfehler in der Höhenanzeige und dürfe unter gewissen Wetterbedingungen die Triebwerke nicht angelassen werden. Die Opposition springt sofort auf. Die SPÖ will die Möglichkeiten für einen Ausstieg aus dem Vertrag für die Eurofighter prüfen lassen und stellt den Bericht des deutschen BRH kurz online. Die Grünen erwarten ein "Debakel der Sonderklasse". EADS spricht von "Beschränkungen im Anfangsflugbetrieb", die nach und nach abgebaut werden sollen oder bereits überholt sind. Das Verteidigungsministerium geht derweil vom "Einhalten des Vertragsinhalts" aus. 8. September 2003; Anfragebeantwortung (678/AB) durch den Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter zu der schriftlichen Anfrage (632/J) der Abgeordneten Hermann Krist, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend den Kauf von Eurofighter.
Am 30. September 2003 gewinnt der Grüne Abgeordnete Peter Pilz in erster Instanz ein Verfahren gegen Finanzminister Karlheinz Grasser am Wiener Straf-Landesgericht.
9. Oktober 2003; Dringliche Anfrage der Bundesräte Albrecht Konecny, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend die Beschaffung der Eurofighter-Kampfflugzeuge als teuerste Fehlentscheidung in der Geschichte der Zweiten Republik.
Die Lücke drohtMitte Oktober 2003 wird über eine drohende Lücke bei der Luftraumüberwachung in Österreich diskutiert. Da der Eurofighter-Kaufvertrag erst Lieferungen ab 2007 aber keine Übergangslösung vorsieht und die Draken schon 2005 ausgemustert werden sucht Platter Ersatz. Verhandlungen mit den Schweden über eine Weiterführung des Drakenflugbetriebes bleiben erfolglos. Deutschland sagt Österreich Hilfe in Form von Leih-Eurofightern zu, hat aber selbst zu wenige Jets. Eine Lösung ist nicht absehbar. Das Verteidigungsressort zeigt sich inzwischen ganz gelassen - "man mache sich sicher keine Sorgen". Am 30. Oktober 2003 wird in Langenlebarn gefeiert. In Würdigung der Tätigkeiten einer Vielzahl von Mitarbeitern des BMLV, der Luftstreitkräfte, des Finanzministeriums und auch der Firma Eurofighter GmbH im Tahemn der Abfangjägerbeschaffung feiern ca. 300 Personen. Das Fest wird im Untersuchungsausschuss am 25. Jänner 2007 zur Sprache kommen. Im Dezember 2003 wird dann auch mit den Briten verhandelt. Diese könnten den Österreichern die gewünschten 6 Einsitzer vermieten - wollen sie de facto verkaufen und später wieder zurückkaufen. 4. Dezember 2003; Anfragebeantwortung durch den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel (868/AB) zu der schriftlichen Anfrage (879/J) der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Abfangjäger-Aussagen, die vom Bundeskanzler der Republik Österreich zur Täuschung der Wählerinnen und Wähler vor der letzten Nationalratswahl getätigt wurden. Gleichzeitig läuft Ende Dezember 2003 der Draken-Unterstützungsvertrag aus - er war 1998 mit dem schwedischen Verteidigungsministerium geschlossen worden. Fürs erste können die Luftstreitkräfte ohne Unterstützung agieren. Im Jänner 2004 soll es dann eine neue Vereinbarung mit dem schwedischen Unternehmen Firma Aerotech Telub geben.
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Operation: "Winterzauber"Am 19. Jänner 2004 fliegt erstmals ein Österreicher mit dem Eurofighter. Das Bundesheer und EADS bringen Parlamentarier des Landesverteidigungsausschusses und Medienvertreter mit einer Herkules Transportmaschine nach Manching bei Ingolstadt.Major Franz Six, stellvertretender Kommandant und S3 des Fliegerregiment 2, fängt unter Anleitung von EADS-Testpilot Heinz-Dieter Spölgen mit dem Eurofighter die österreichische Delegation ab. Bei Temperaturen um -5°C und eisigem Wind dürfen sich die Anwesenden von der Flugfähigkeit der Maschine auch bei tiefen Temperaturen überzeugen. Die Opposition - wegen der dort alle frieren - zieht es jedoch vor die Einladung nicht anzunehmen und bleibt zuhause.
Am 9. März 2004 wird der Wahrnehmungsbericht des Rechnungshofes zur Typentscheidung für die Nachfolgebeschaffung und zur Beurteilung der Gegengeschäftsangebote im Zusammenhang mit den Luftraumüberwachungsflugzeugen veröffentlicht. Generell bestätigt der Rechnungshof die Richtigkeit der Entscheidung für den Eurofighter sieht jedoch Mängel im Auswahlverfahren.
Am selben Tag präsentiert Verteidigungsminister Günther Platter in einer Pressekonferenz die Übergangslösung bis zur Ankunft des Eurofighters. Zu einem Paketpreis inklusive aller Betriebskosten von 75 Millionen Euro werden insgesamt zwölf Schweizer F-5E "Tiger II" für je 48 Monate angemietet. 15. März 2004; Anfragebeantwortung (1328/AB) durch den Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter zu der schriftlichen Anfrage (1321/J) der Abgeordneten Anton Gaál, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Eurofighterprobleme und endende Einsatzbereitschaft der Draken Flugzeuge.
16. März 2004; Dringliche Anfrage (1566/J) der Abgeordneten Dr. Alfred Gusenbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend "Das Eurofighter-Debakel der Bundesregierung - ein Blindflug auf Kosten der österreichischen Steuerzahler".
18. März 2004; Anfragebeantwortung durch den Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter zu der schriftlichen Anfrage (1323/J) der Abgeordneten Anton Gaál, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Verschwendung von Steuergeldern für eine "Eurofighter-Werbeveranstaltung".
Im April 2004 verliert Peter Pilz einen Prozess gegen Karl-Heinz Grasser endgültig.
Das Oberlandesgericht Wien verurteilt den Grün-Abgeordneten in zweiter Instanz wegen unzulässiger Vorwürfe gegen den Finanzminister.
Pilz schrieb in sein Internettagebuch: "Die Typenentscheidung war eine Schiebung. Im Zentrum steht der Finanzminister".
Am 27. April 2004 wird der zweite Eurofighter-Rechnungshofbericht erstmals im Rechnungshofausschuss debattiert.
Während die Regierungsparteien die Korrektheit des Beschaffungsvorganges durch den Rechnungshof bestätigt sehen, bleiben SPÖ und Grüne bei ihren Vorwürfen und bekräftigen ihre Kritik an der Typenentscheidung.
Am 6. Mai 2004 stellt die SPÖ im Nationalrat, im Rahmen einer von ihr beantragten Kurz-Debatte, einen Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Der bleibt, wie nicht anders zu erwarten, in der Minderheit.
Ende Mai 2004 appelliert die SPÖ an den scheidenden Rechnungshof- Präsidenten Fiedler, doch noch einen Weg für Österreichs aus dem Eurofighter-Kaufvertrag zu suchen.
Am 7.Juli 2004 werden "heimlich still und leise" spät Abends vier von der Schweiz geleaste F-5E nach Graz-Thalerhof überstellt. Die offizielle Präsentation der Übergangslösung F-5E "Tiger II" findet 2 Tage später Freitag den 9.Juli 2004 in Graz-Thalerhof statt.
31. August 2004; Anfragebeantwortung (1954/AB) durch den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein zu der schriftlichen Anfrage (2064/J) der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Eurofighter Gegengeschäfte.
Am 6. Oktober 2004 behandelt der Rechnungshofausschuss des Nationalrates den Bericht des Rechnungshofs über die Typenentscheidung und die Gegengeschäfte ein weiteres mal.
SPÖ Rechnungshofsprecher Kräuter spricht davon, dass es nun immer deutlicher werde, dass die österreichische Bundesregierung "ein technisch überzüchtetes und völlig untaugliches Glumpert zu einem horrenden Preis gekauft hat".
ÖVP-Wehrsprecher Walter Murauer bezeichnet diese Aussagen als unverantwortlichen und niveaulosen Populismus.
7. Oktober 2004; Anfragebeantwortung (2061/AB) durch den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein zu der schriftlichen Anfrage (2099/J) der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Höhe der anerkannten Eurofighter-Gegengeschäfte für die Steiermark. Am 20. Oktober 2004 stellt die SPÖ im Rechnungshofausschuss einen Ladungsantrag betreffend den Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider, weiters sollen Finanzminister Karl-Heinz Grasser und der frühere Verteidigungsminister und nunmehrige FPÖ-Klubchef Herbert Scheibner geladen werden. Außerdem verlangt er, dass endlich der Kaufvertrag und der Gegengeschäftsvertrag auf den Tisch muss. Die Regierungsparteien lehnen dies ab. Nach mehr als 17 Stunden Ausschusssitzung unterbricht Ausschussvorsitzender Werner Kogler den RH-Ausschuss um die Teilnahmemöglichkeit der NR-Abgeordneten an der Nationalratssondersitzung um 9.00 Uhr zu gewährleisten. Die Debatte soll in der nächsten Sitzung des Ausschusses am 27. Oktober fortgesetzt werden. Kogler kündigt schon vor Wiederaufnahme der Ausschuss-Sitzung eine neuerliche Ausschuss-Unterbrechung bei der nächsten Sitzung am Mittwoch an. Er richtet auch einen Offenen Brief an Nationalrats-Präsident Andreas Khol. Daraufhin schlagen die Abgeordneten der Regierungsparteien am 27. Oktober 2004 zurück. Sie bleiben der Rechnungshofausschuss-Sitzung zum Thema Eurofighter fern. Der Ausschuss ist dadurch zwar verhandlungsfähig, nicht aber beschlussfähig. Obmann Abgeordneter Werner Kogler (G) unterbricht die Sitzung auf unbestimmte Zeit. Über Wunsch von SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter lädt Nationalratspräsident Andreas Khol die Rechnungshof-Sprecher der vier Fraktionen zu einer Aussprache.
Am 20. Dezember 2004 nimmt der Rechnungshofausschusses die Beratungen zum Wahrnehmungsbericht über Luftraumüberwachungsflugzeuge wieder auf, die er am 27. Oktober nach beinahe 18-stündiger Ausschussdebatte unterbrochen hatte. Auf dem Verhandlungstisch liegen neben dem Rechnungshofbericht 12 Anträge der Oppositionsparteien auf Ladung weiterer Auskunftspersonen: Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Klubobmann Herbert Scheibner, Landeshauptmann Jörg Haider, FP- Experten Günter Barnet, General Peter Corrieri, General Horst Pleiner, Ministerialrat i.R. Herbert Hillingrathner, Brigadier Wolfgang Katter, Brigadier Josef Bernecker, Rechnungshofpräsidenten a.D. Franz Fiedler, Generalmajor Othmar Commenda und Ministerialrat a.D. Heribert Wagner.
Die Koalition lehnt dieses Begehren neuerlich ab. Daraufhin zieht die Opposition aus Protest aus dem Ausschuss aus und spricht von "Kontrollnotstand".
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Major Franz Six fliegt als erster Österreicher mit dem Eurofighter.
Foto: Martin Rosenkranz
Major Six und Generalmajor Wolf nach dem Eurofighter-Erstflug.
Minister Günter Platter und Generalmajor Erich Wolf.
Schweizer F-5E als Übergangslösung bis zum Eurofighter
Vorne Bundesrat Samuel Schmidt neben Minister Günter Platter, dahinter Korpskommandant Hansruedi Fehrlin und Generalmajor Erich Wolf.
F-5E mit österreichischer Kennung beim Überstellungsflug.
"Die Pensionisten werden wieder geschröpft, damit die Regierung den luxuriösen Teurofighter kaufen kann!" Auch für Karl Blecha, SP-Pensionistenchef, bleibt der Eurofighter ein rotes...äh...schwarzblaues Tuch. |
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Im Jänner 2005 bricht eine Gegenschäftsdebatte los, nachdem ende Dezember 2004 eine Prüfung, der als Gegengeschäfte angerechneten mehrjährigen Bildungsprojekte an der Technischen Universität (TU) Graz und an der Fachhochschule (FH) Joanneum abgeschlossen wird.
Eine Expertenkommission aus den Mitgliedern der Plattform Gegengeschäfte - Dr. Rene Siegl (Vorsitz), Prof. Reinhard Moser (WU Wien), Prof. Helmut Kramer (WIFO) sowie Prof. Christian Helmenstein (IHS/IV) - ermittelt eine Anrechnungssumme von EUR 7,29 Mio. welche von Vertretern der TU Graz und der FH Joanneum als plausibel bestätigt wird.
SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter will sich damit nicht zufrieden geben und fordert eine erneute unabhängige Prüfung. Während die ÖVP dem SP-Abgeordneten Kräuter schlechte Information in Sachen Gegengeschäfte unterstellt wirft die SPÖ Wirtschaftsminister Bartenstein (ÖVP) einen Gegengeschäfte-Schwindel vor.
Ein Spiegel-Bericht von Mitte Jänner 2005 spricht unter Berufung auf einen Bericht an den Deutschen Bundestag von Unzulänglichkeiten und zu hohen Entwicklungskosten beim Eurofighter. Trotz 16-jähriger Entwicklungszeit dürfen die bisher ausgelieferten Jäger laut dem Nachrichtenmagazin derzeit ihre wichtigsten Waffen nicht einsetzen.
Ende Jänner 2005 bezeichnet SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter im Nationalrat die Eurofighter als die sinnloseste Investition der Zweiten Republik. Minister Platter weißt darauf hin, dass die Typenentscheidung zugunsten Eurofighter zurecht erfolgt ist, die Bestermittlung schlüssig, nachvollziehbar und mathematisch abgesichert ist und es keine Anzeichen für Manipulation und Geschenkannahme gibt.
Am 26. Jänner 2005 debattiert der Nationalrat über den Rechnungshofbericht.
SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter bezeichnet die Eurofighter als die sinnloseste Investition der Zweiten Republik.
Minister Platter weißt darauf hin, dass die Typenentscheidung zugunsten Eurofighter zurecht erfolgt ist, die Bestermittlung schlüssig, nachvollziehbar und mathematisch abgesichert ist und es keine Anzeichen für Manipulation und Geschenkannahme gibt.
Anfang Februar 2005 werden Pläne des Verteidigungsministeriums bekannt, die Eurofighter ohne für Kampfeinsätze wichtige Softwarekomponenten zu beschaffen.
Konkret soll auf das IFF-System, den Missile Approach Warner und die Radarbibliothek verzichtet werden. Ausserdem will man sich beim Eurofighter auf Minimalbewaffnung beschränken.
Am 23. Februar 2005 fliegt der Kommandant der öst. Luftstreitkräfte, Generalmajor Erich Wolf im britischen Warton erstmals mit dem Eurofighter. Wolf zeigt sich begeistert: "Wir sind in vollem Umfang bestätigt durch die Leistungsfähigkeit dieses Systems: Der Eurofighter ist unglaublich gut. Ich bin schon viele Maschinen geflogen - die F-16, die F-18, die Mirage 2000 und die MiG 29, aber keines der Systeme kommt auch nur im Entferntesten an den Eurofighter heran." 22. Ärz 2005; Anfragebeantwortung (2514/AB) durch den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein zu der schriftlichen Anfrage (2591/J) der Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Eurofighter-Gegengeschäfte Tiroler Firmen. 24. März 2005; Anfragebeantwortung (2556/AB) durch den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zu der schriftlichen Anfrage (2589/J) der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Staatsvertrag für Eurofighter-Gegengeschäfte zugunsten des Stationierungslandes Steiermark.
Am 20. April 2005 präsentiert RH-Präsident Josef Moser den Wahrnehmungsbericht zu den Kaufverträgen, der Finanzierung und den Gegengeschäften im Zusammenhang mit der Eurofighter-Beschaffung.
Der Rechnungshof kritisiert darin, dass die Eurofighter in der beschafften Stückzahl ihre Funktion nur bedingt erfüllen.
"Militärische Erwägungen" habe es für die Stückzahlreduzierung nicht gegeben.
Die Festsetzung der zwei Mrd. Euro Obergrenze habe zu weiteren Einschränkungen bei den Leistungen geführt.
27. April 2005; Dringliche Anfrage (2941/J) der Abgeordneten Dr. Alfred Gusenbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend "Milliardengrab Eurofighter".
Am 2. Mai 2005 stellt die SPÖ den Antrag, dass der Rechnungshof die Gebarung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit sowie aller anderer damit befassten Ressorts und Dienststellen hinsichtlich des Vorganges Bewertung und Dokumentation der vertraglich vereinbarten Gegengeschäfte im Zuge des Ankaufs von Abfangjägern nach den Kriterien der Gegenseitigkeit, Ursächlichkeit, Zeitlichkeit und Zusätzlichkeit sowie hinsichtlich einer objektiven und nachvollziehbaren Bewertung jedes einzelnen Gegengeschäftes gemäß dem abgeschlossenen Gegengeschäftsvertrag seit 2. Juli 2003 überprüfe. 13. Mai 2005; Anfragebeantwortung (2730/AB) durch den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein zu der schriftlichen Anfrage (2770/J) der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Provisionen bei Eurofighter "Gegengeschäften". Im Mai 2005 wird wieder ein Spiegel-Artikel zum Anlass für eine innerösterreichische Eurofighter-Debatte. Ein angeblicher Konflikt in den Herstellerländern rund um finanzielle und technische Schwierigkeiten bei der Entwicklung der "Meteor"-Rakete und der Abstandswaffe "Taurus" wird von SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal aufgegriffen um neuerlich einen Ausstieg zu fordern. Generalmajor Erich Wolf, Kommandant der öst. Luftstreitkräfte betont, dass die Eurofighter für die österreichischen Luftstreitkräfte von diesen angeblichen technischen Problemen bei Bewaffnung und Finanzierung des Eurofighter "in keiner Weise" betroffen sind. Anfang Juni 2005 wird das Heeresbudget zum innenpolitischen Thema. SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal sieht aufgrund des "unverantwortlichen und sinnlosen Kauf der sündteuren Luxuskampfjets" die Bundesheerreform schwer gefährdet. Verteidigungsminister Günther Platter (VP) habe mit den Jets ein "fliegendes Budgetproblem". Zum Zweck der Einhaltung von in der Geschäftsordnung vorgesehenen Fristen tritt der Rechnungshofausschusses am 08. Juni 2005 zu einer kurzen Sitzung zusammen. Die Wahrnehmungsberichte über die Luftraumüberwachungsflugzeuge (Kaufverträge, Finanzierung, Gegengeschäftsvertrag) stehen kurz auf der Tagesordnung - die Streitlust scheint nach einer längeren Plenarsitzung aber erschöpft und es tut sich zum ersten mal gar nichts. Im Juni 2006 wird es amtlich. Der Fliegerhorst Nitter Graz-Thalerhof wird nach Rückgabe der F-5 zugesperrt. Alle Eurofighter werden in Zeltweg stationiert. An eine höhere Gesamtbelastung für die Aichfelder Bevölkerung glaubt der Kommandant des Fliegerregimentes 2, Doro Kowatsch, nicht. "Während die Draken einen flachen Steigwinkel haben und den Nachbrenner brauchen, steigen die Eurofighter schnell und ohne Nachbrenner". 7. Juni 2005; Anfragebeantwortung (2833/AB) durch den Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter zu der schriftlichen Anfrage (2865/J) der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Ausbau des Flughafens Zeltweg für den Eurofighter.
Am 12. Juni stellt Grünen-Chef Van der Bellen in einem Interview klar: "man kann nicht alles rückgängig machen". Eurofighter-Storno und Abschaffung der Studiengebühren sind für die Grünen zwar politische Ziele aber keine Koalitionsbedingung.
Grundsätzlich stellte Van der Bellen klar, dass sich der Ausstieg aus Abfangjägern und Studiengebühren mit der SPÖ leichter verhandeln ließe als mit der ÖVP.
Am 29. Juni 2005 diskutiert der Rechnungshofausschuss über den Wahrnehmungsbericht des Rechnungshofes betreffend Luftraumüberwachungsflugzeuge. SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter fordert Minister Platter auf den Eurofighter-Kaufvertrag vorzulegen. Doch Platter legt weder den Vertrag vor, noch gibt er den Namen der Unterzeichner preis. Kräuter spricht von einer Vertuschungsaktion. Besonders kritisiert man die Existenz von Sperrvermerken "NATO secret" auf dem Eurofighter-Vertrag. Was folgt ist ein Eklat: SPÖ und Grüne ziehen aus dem RH-Ausschuss aus. In Abwesenheit der Oppositionsabgeordneten setzte der Rechnungshofausschuss seine Beratungen zum Prüfbericht fort. Die Mandatare von SPÖ und Grünen bleiben auch bei den Vorträgen von Finanzminister Karl-Heinz Grasser der Sitzung fern. ÖVP-Rechnungshofsprecher Gahr wirft der Opposition vor kein Interesse zu haben, da man 8,5 Stunden die Möglichkeit gehabt hätte mit den Ministern zu reden und seine Fragen beantwortet zu bekommen aber bereits nach einer Stunde gegangen ist.
Mit 1. Juli 2005 übernehmen offiziell die aus der Schweiz gelasten F-5E von Graz/Thalerhof aus die Luftraumüberwachung
Die SPÖ ist Anfang Juli 2005 immer noch bestrebt, dass die Eurofighter-Verträge offen gelegt werden.
Ein angeblicher Insider wir mit den Worten "ungeheure Beugung der Beschaffungsrichtlinien" zitiert.
Am 6.Juli 2005 wird im Nationalrat üb den Wahrnehmungsbericht des Rechnungshofes über die Luftraumüberwachungsflugzeuge: Kaufverträge, Finanzierung, Gegengeschäftsvertrag diskutiert.
Ende Juli 2005 fordert die SPÖ eine Kooperation bei Luftraumüberwachung mit Nachbaländern statt Eurofighter.
Am 10. August 2005 fallen bei einem Übungsflug einer F-5 über den Seetaler Alpen in 12.000m Höhe beide Triebwerke aus.
14. September 2006; Anfragebeantwortung (4632/AB) durch den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein zu der schriftlichen Anfrage (4699/J) der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Eurofighter Gegengeschäfte.
Ende September 2005 setzte ine Tranchen-Diskussion in Österreich ein.
Das Nachrichtenmagazin "profil" behauptet, dass die Eurofighter-Hersteller den vertraglich vereinbarten Liefertermin im Mai 2007 für die von der Regierung bestellten Maschinen nicht einhalten können.
Statt Eurofighter der technisch weiterentwickelten zweiten Tranche sollen nun sechs Maschinen aus der älteren ersten Baureihe an das Bundesheer geliefert werden.
28. September 2005; Antrag (699/A(E)) der Abgeordneten Dr. Alfred Gusenbauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Offenlegung der Verträge betreffend die Beschaffung von Kampfflugzeugen.
Am 5. Oktober 2005 gibt das Wirtschaftsministerium bekannt, dass es für das vergangene Jahr 2004 Eurofighter-Gegengeschäfte in einem Ausmaß von 265 Millionen Euro anerkannt hat.
Am 11. Oktober 2005 wird der Eurofighter abermals Thema einer Sitzung des Rechnungshofausschusses im Parlament.
Die Opposition fordet ein Rechtsgutachten zu den Gegengeschäften und Kritisiert die Geheimhaltung.
Die Koalition wehrt sich gegen die Kriminalisierung
Der Nationalfeiertag 26. Oktober 2005 bringt erstmals Eurofighter über Wien. Im Rahmen einer großen Parade werden die Draken beim Überflug verabschiedet und die Eurofighter begrüßt.
Im November 2005 werden CIA-Flüge mit gefangenen Terrorverdächtigen über Europa zum großen Thema.
In Österreich wird heftig über eine am 21. Jänner 2003 abgefangene und fotografierte zivile Hercules der CIA-Tarnfirma "Tepper" diskutiert.
Am 25. November 2005 werden die Draken bei einem Festakt in Zeltweg verabschiedet.
Vor allem die Reden von Landeshauptmann Voves (SPÖ) und Ex-Verteidigungsminister Lichal prägen die Veranstaltung.
Anfang Dezember 2005 zeigt sich wieder einmal die mangelnde Ernsthaftigkeit in verteidigungspolitischen Debatten. Der Nationale Sicherheitsrat tgt und SPÖ und Grüne verlangen vom Verteidigungsminister Informationen, welche sich nur durch Abfangjäger beschaffen lassen. Denn, wie sonst soll man verdächtige Flugzeuge wenigstens fotografieren? Was SPÖ und Grüne allerdings nicht daran hintert weiterhin wehement gegen Abfangjäger allgemein und gegen den Eurofighter insbesondere aufzutreten.
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Am 23. Februar 2005 fliegt Generalmajor Erich Wolf mit dem Eurofighter: "Ich bin schon viele Maschinen geflogen - die F-16, die F-18, die Mirage 2000 und die MiG 29, aber keines der Systeme kommt auch nur im Entferntesten an den Eurofighter heran." Die Abfangjäger bleiben auch 2005 innepolitisches Streitthema (Bild: SPÖ) In den Ausschussitzungen zum Thema Eurofighter liegen sich Abgeordnete der Regierung und der Opposition in den Haaren. Ex-Minister Scheibner präsentiert im Parlament Fotos von illegalen Überflügen. Am 26. Oktober 2005 fliegen im Rahmen einer großen Parade erstmals Eurofighter über Wien.
Ex-Minister Lichal: "Der Draken hat Geschichte gemacht."
Der offizielle Letztflug des Draken durch Hptm. Kirchner am 26. November 2005
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Bis Jänner 2006 melden sich über 80 Interessenten für die 23 ausgemusterten Saab Draken des Bundesheeres, darunter eine US-Firma, Privatpersonen, Schulen, Museen und auch Grün-Abgeordneter Dr. Peter Pilz.
Am 27. Jänner 2006 wird bekannt, dass das Bundesheer für den Eurofighter die moderne Luft-Luft-Rakete "IRIS-T" gekauft hat.
Stückzahl und Preis bleiben geheim. Die Tageszeitung Kurier sprich von EUR 11 Millionen und 25 Stück.
Am 31. Jänner 2006 erhebt der Grün-Abgeordnete Peter Pilz schwere Vorwürfe gegen die ÖVP.
Pilz behauptet er habe Beweise, dass es im Zuge des Kaufs der Eurofighter-Abfangjäger zu Parteienfinanzierung gekommen sei, wollte diese aber noch nicht vorlegen. Das Geld sei über die Industriellenvereinigung (IV) gewaschen worden.
Mitte Februar 2006 wird bekannt, dass Verteidigungsminister Günther Platter entschieden hat, dass die 23 Draken verschenkt werden. Zwölf Stück davon gehen an das Heeresgeschichtliche Museum, das die ausgedienten Fluggeräte an Heeresmuseen in aller Welt verteilen wird. Acht weitere Stück werden vom Hersteller Saab in Schweden zurückgenommen - wobei vereinbart wurde, dass diese Flugzeuge entsorgt werden.
Anfang März 2006 führt ein Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zu erneuten Eurofighter-Diskussionen.
SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter wirft der Regierung Falschinformation vor.
Nach dem Bericht des "Spiegel" ist für Kräuter offensichtlich, dass die Hersteller den Vertrag nicht erfüllen können - "damit ist ein Ausstieg sofort und ohne Pönale möglich".
23. März 2006; Anfragebeantwortung (3781/AB) durch den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zu der schriftlichen Anfrage (3827/J) der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend dessen Rolle beim Eurofighterankauf. Mitte März 2006 legen SP und Grüne noch eine Schaufel nach - sie wollen bis zu einem möglichen Eurofighter-Ausstieg weiterkämpfen. Egal wie die Herbstwahlen ausgingen oder wer mit wem koaliere, SP und Grüne wollen den Ausstieg - auch wenn sich eine der beiden Parteien in einer Koalition mit der VP befinden sollte. Am 3. April 2006 beginnt in Manching/Deutschland die Endmontage des ersten Eurofighters (AS001 = 7L-WA) für Österreich. Der Plan sieht eine Auslieferung der Maschine bis 1. Junis 2007 vor.
Die Streiterei über die Vertragsoffenlegung zieht sich bis in den April 2006.
SPÖ und Grüne wollen eine parlamentarische Anhörung österreichischer Verfassungsexperten beantragen.
Der BZÖ-Abg. Markus Fauland sieht in den Forderungen der Opposition nur ein "Wahlkampfgeplänkel auf Kosten der Sicherheit".
21. April 2006; Anfragebeantwortung (3948/AB) durch den Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter zu der schriftlichen Anfrage (3984/J) der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Verschiebung der vollen Einsatzfähigkeit des Eurofighter auf frühestens 2007.
Aloysius Rauen im BundesratAm 8. Mai 2006 findet ein Expertenhearing im Verteidigungsausschuss des Bundesrates statt. Verfassungsjouristen Informieren die Parlamentarier im Bezug auf die rechtliche Situation rund um Amtsverschwiegenheit, Datenschutz und Auskunftspflicht. Ebenfalls informieren Platter und Grasser die Ländervertreter über Eurofighter-Kauf. Auskunft geben auch Aloysius Rauen, Geschäftsführer der Eurofighter GmbH, und Ministerialrat Franz Hofer, Projektleiter im BMLV für die Einführung des Eurofighters. Resultat der Anhörungen ist, dass der Vertrag weiterhin geheim bleibt und zwischen Opposition und Regierung weiterhin Uneinigkeit herrscht.
Mit Vorankündigung stellt NEWS am 18. Mai 2006 einen Teil des Eurofighter-Kaufvertrages Online.
9. Juni 2006; Anfragebeantwortung (4089/AB) durch den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zu der schriftlichen Anfrage (4152/J) der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Offenlegung des Eurofighter-Kaufvertrages.
Am 13. Juni 2006 besucht eine Delegation aus Politikern und Medienvertretern Manching um den ersten Österreichischen Eurofighter in der Produktion zu besichtigen.
Platter erklärt: "Ich habe die Typenentscheidung nicht getroffen, aber ich bin froh und dankbar, dass damals die Typenentscheidung so ausgefallen ist. Ich hätte es auch so gemacht."
Ministerialrat Karl Hofer, im Verteidigungsministerium zuständig für die Projektabwicklung, erklärt "Wir sind im Plan".
Das Gesamtprojekt umfasse 700 Leistungspunkte, 80 Prozent davon seien schon abgewickelt, und zwar ohne jede Leistungsstörung. Das Bundesheer hat bereits 600.000 Arbeitsstunden geleistet.
Am 21. Juli 2006 beginnt in Manching/Deutschland die Endmontage des zweiten Eurofighters (AS002 = 7L-WB) für Österreich.
24. Juli 2006; Anfragebeantwortung (4294/AB) durch den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zu der schriftlichen Anfrage (4299/J) der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Personenkreis, der den skandalösen Eurofighter-Kaufvertrag kennt.
Während am 26. Juli 2006 die Eurofighter GmbH den zweiten für Österreich bestimmten Eurofighter Typhoon in der Endmontage vermeldet, empfiehlt SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter dem Verteidigungsminister kein Verträge über Piloten-, Techniker- und Mechanikerausbildung vor den Nationalratswahlen abzuschliessen. Anfang August 2006 bemüht sich die SPÖ, den Eurofighter-Kauf weiter zu einem ihrer zentralen Wahlkampfthemen zu machen. SP-Klubobmann Josef Cap will die Nationalratswahl am 1. Oktober zu einer Abstimmung über einen Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag zu machen. Am 6. August 2006 beginnt in Manching/Deutschland die Endmontage des dritten Eurofighters (AS003 = 7L-WC) für Österreich. 18. August 2006; Anfragebeantwortung (4399/AB) durch den Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter zu der schriftlichen Anfrage (4382/J) der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Werbekampagne "Eurofighter. Die optimale Lösung für Österreich". 21. August 2006; Anfragebeantwortung (4408/AB) durch den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zu der schriftlichen Anfrage (4403/J) der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Nicht-Beantwortung der Anfrage 4152/J XXII. GP.-NR zur Offenlegung der Eurofighter-Kaufverträge. 04. September 2006; Anfragebeantwortung (4475/AB) durch den Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter zu der schriftlichen Anfrage (4501/J) der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend mangelhafte Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch den BMLV. Am 8. September 2006 unternimmt wiederum Peter Pilz einen Vorstoß gegen die Eurofighter. Der Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag würde "exakt null Euro und null Cent" kosten. Um aber Rechtsstreitigkeiten mit EADS zu verhindern, schlägt Pilz einen Tausch vor: Die AUA soll 2007 bei der Erneuerung ihrer Lang- und Mittelstreckenflotte Airbus A350 und A320 anschaffen, die ebenfalls von EADS stammen.
Auf Initiative der rot-grünen Opposition liefern sich die wahlkämpfenden Parteien am 20. August 2006 im Bundesrat einen schlagabtausch in Sachen Eurofighter.
Der Fraktionsobmann der ÖVP-Bundesräte, Ludwig Bieringer, zeigt sich verwundert über immer wiederkehrende gleichlautende Vorwürfe der SPÖ.
Das Ergebnis bleibe immer da Gleiche: "Der Eurofighter wurde zutreffend als Bestbieter ermittelt."
Im September 2006 bringt die "Bürger-Initiative zur rechtstaalichen Kontrolle des Eurofighterankaufes in Österreich" eine Sachverhaltsdarstellung und Anträge an die Kommission der Europäischen Gemeinschaft ein. Universitätslektor Dr. Reinhard Kacianka vertreten durch RA Dr. Karl Newole fordert darin die Kommission auf, die Gegengeschäfte im Zusammenhang mit dem Eurofighter-Kauf für Nichtig zu erklären, da diese einen Verstoß gegen EU-Recht darstellen soll. Darüber hinaus soll ebenfals das "Grundgeschäft" - die Beschaffung der Eurofighter selbst - für nichtig erklärt werden, da der gesamte Vertrag - laut "hypotetischem Parteilwillen" - ohne Gegengeschäft nicht realisiert worden wäre. 4. September 2006; Anfragebeantwortung (4476/AB) durch den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zu der schriftlichen Anfrage (4500/J) der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend mangelhafte Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch den Bundeskanzler. Am 24. September 2006, knapp eine Woche vor der Wahl, veröffentlich das Nachrichtenmagazin "profil" Daten aus einem "Geheimpapier" wonach das Bundesheer mit dem deutschen Bundesministerium der Verteidigung über über umfangreiche kostenpflichtige Unterstützungsleistungen verhandelt. Zwar wurden diese Zahlen und Daten bereits im Jahr 2003 im Parlament ausführlich debattiert und im Rechnungshofbericht detailliert dargestellt, dennoch bricht wieder eine Debatte los. Für Josef Cap wird der Eurofighter-Kauf immer dubioser und SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter vermengt die die Vorfinanzierung der Eurofighter mit einer Sofia-Reise von Elsner, Schüssel und Taus im März 2003 auf Bawag-Kosten. Am 26. September 2006 werden erneut Passagen aus dem geheimen Vertrag an die Öffentlichkeit gezerrt. Die "Verhaltensregeln betreffend die Geschäftsfähigkeit" zwischen den Vertragspartnern werden von der SPÖ als "Lizenz zum Mitschneiden" interpretiert. Im bekräftigte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer, das es mit ihm als Kanzler ob "mit oder ohne Pönale" keine Eurofighter geben werde. Und SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter behauptet, dass die Betriebskosten des Eurofighter das Fünffache der F-16 und das Zehnfache des Gripen ausmachen. Am 1. Oktober 2006 bringt die Nationalratswahl einen Wechsel der Mehrheitsverhältnisse im Nationalrat. Die SPÖ wird mit 68 Mandaten stimmenstärkte Fraktion, gefolgt von der ÖVP mit 66Mandaten, Günen und FPÖ mit je 21 Mandaten und dem BZÖ mit 7 Mandaten. Nach der Wahl bekräftigt SP-Chef Alfred Gusenbauer, dass er aus dem Eurofighter-Vertrag aussteigen will. Am 3. Oktober 2006 beginnt in Manching/Deutschland die Endmontage des vierten Eurofighters (AS004 = 7L-WD) für Österreich. Anfang Oktober 2006 versucht die ÖVP, im Hinblick auf einen möglichen Antrag von SPÖ, Grünen und FPÖ gegen den Eurofighter bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments am 30. Oktober, auf den möglichen Koalitionspartner SPÖ Druck auszüben. Für die ÖVP sähnen "vertrauensbildende Maßnahmen anders aus."
Am 6. Oktober 2006 übermittelt Verteidigungsminister Günther Platter unaufgefordert ein Exemplar des bisher geheim gehaltenen kaufmännischen Teil des Eurofighter-Vertrages an die Präsidentschaftskanzlei.
Platter begründet die damit, dass die Aufrechterhaltung der Luftraumüberwachung und die damit verbundene eingeleitete Nachbeschaffung von Luftraumüberwachungsflugzeugen von der stimmenstärksten und mittlerweile mit der Regierungsbildung beauftragen Partei massiv in Frage gestellt werde.
Dem Herrn Bundespräsidenten komme in seiner Funktion als Oberbefehlshaber des Österreichischen Bundesheeres in dieser Frage eine besondere Bedeutung zu, insbesondere in der jetzigen Phase.
Für den Bundesminister für Landesverteidigung ergab sich daher ein klar überwiegendes Interesse, den Bundespräsidenten Einsicht in den Vertrag nehmen zu lassen.
In einem Gespräch mit dem Bundespräsidenten am 10. Oktober hat Bundesminister Platter nunmehr einzelne Aspekte des kaufmännischen Teils des Vertrages erläutert.
Am 13. Oktober 2006 beginnen die Koalitionsverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP. Als vertrauensbildende Maßnahme überreicht Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel en gesamten Eurofighter-Vertrag dem SPÖ Vorsitzenden Dr. Alfred Gusenbauer Dieser macht klar, dass er sich an die Vertraulichkeit des Vertrags gebunden fühlt, keine Details aus dem Vertrag an die Medien weitergeben werde und unterschreibt auch eine entsprechende Erklärung.
Am selben Tag gibt die Euro Business Development (EBT), Abwickler der Gegengeschäfte, auf einer Pressekonferenz bekannt, dass es in Österreich bereits Gegengeschäfte in der Höhe von einer Milliarde Euro gegeben habe.
Zudem seien Aufträge um weitere 2,7 Mrd. bereits unterzeichnet.
Am 25. Oktober 2005 teilt SPÖ-Chef Gusenbauer mit, dass sich SPÖ, Grüne und FPÖ in Gesprächen auf die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Nationalrat geeinigt haben.
Der Untersuchungsausschuss
30. Oktober 2006; Es kann gar nicht anders sein - die konstituierende Sitzung des Nationalrats der neuen Gesetzgebungsperiode beginnt mit einer Eurofighter-Debatte.
Anschliessend an die Nationalratssitzung tritt der ÖVP-Bundesvorstand zusammen, um die weitere Vorgangsweise zu beraten. Heraus kommt ein Aussetzen der Koalitionsverhandlungen. In den Kabinetten der schwarz-orangen Regierung gibt es Anweisung, sich auf eine Räumung der Büros einzustellen. Die ÖVP rechnet mit einer SP-Minderheitsregierung. Am 31. Oktober 2006 verschickt Verteidigungsminister Platter eine Anfrage an die Eurofighter GmbH bezüglich der Kosten eines Vertragsausstieg zum gegenwärtigen Zeitpunkt. In dem Schreiben wird auch auf den von SPÖ, Grünen und FPÖ bei der Nationalratssitzung eingebrachten Entschließungsantrag Stellung genommen.
Am 6. November 2006 antwortet die Eurofighter GmbH auf die Anfrage von Verteidigungsminister Platter:
"Wir haben Ihr Ansuchen geprüft und halten folgendes fest. Eine einseitige Abstandnahme vom Vertrag wäre zum jetzigen Zeitpunkt, d.h. mehr als drei Jahre nach Vertragsabschluss und kurz vor der Auslieferung der ersten Flugzeuge, mit erheblichen Kosten für den Auftraggeber und damit für die Republik Österreich verbunden.
Dies steht vor dem Hintergrund, dass die Firma Eurofighter- GmbH als Generalunternehmer sowie die Partnerfirmen bereits alle zur Erfüllung des Vertrags erforderlichen Leistungen rechtsverbindlich in Auftrag gegeben haben und diese Leistungen bereits auch in großem Umfang erbracht worden sind. Eine Stornierung dieser Unteraufträge, soweit dies rechtlich überhaupt möglich ist, kann zu Kosten führen, die dem jeweiligen Auftragswert entsprechen. Als Mindestbetrag gehen wir jedoch von einer Größenordnung von 1,2 Mrd. Euro aus. Allerdings handelt es sich dabei um eine vorläufige und sehr grobe Einschätzung, für die keinerlei Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit gegeben werden kann.
Verbindliche Auskünfte über Stornierungskosten wären erst dann zu erhalten, wenn die Stornierung gegenüber den ca 400 Unterauftragnehmern ausgesprochen würde. Es wäre auch erst dann festzustellen, in wie weit von den Unterauftragnehmern über die Kosten hinaus Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden könnten und würden."
Am 16. November 2006 beginnt in Manching/Deutschland die Endmontage des fünften Eurofighters (AS005 = 7L-WE) für Österreich.
Am 19. November 2006 berichten die "Salzburger Nachrichten", dass sich die SPÖ in Russland und Schweden nach Eurofighter-Ersatz umgeschaut hat. Die SPÖ soll in Moskau und Stockholm um eine geringere Stückzahl von gebrauchten MIG-29 angefragt haben, um den Kaufpreis jedenfalls unter 700 Millionen Euro zu halten.
Am 24. November 2006 veröffentlicht der Rechnunghof den Bericht Luftraumüberwachungsflugzeuge: Bewertung und Dokumentation der Gegengeschäfte Wirtschaftsministerium zeigt sich mit dem RH-Bericht zufrieden. Für SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter sei die Republik Österreich durch den von der SPÖ beauftragten Rechnungshof-Prüfbericht zu den Gegengeschäften dem "Ausstieg aus dem Eurofighterdeal" bedeutend näher gerückt. Für die Grünen stellen die Eurofighter-Gegengeschäfte eine "Schwindel-Ökonomie" dar.
Am 29. November 2006 veröffentlicht NEWS einen Brief von EADS-Aufsichtsratsvorsitzenden Bischoff an Finanzminister Karl-Heinz Grasser vom 27. Juli 2001. Der Brief geht auf ein Angebot der EADS zur Draken-Nachfolge ein. Für die SPÖ ist nun ein "kostenloser Eurofighter-Ausstieg in greifbarer Nähe". Die Grünen sehen den "Verdacht auf Manipulation und Schiebung bei Typenentscheidung bestätigt". Für die ÖVP ist das ein Beweis, dass die in der Verfahrensordnung von Untersuchungsausschüssen Vertraulichkeit von übermittelten Akten nicht gewährleistet ist. Bereits bevor der erste Zeuge geladen und befragt werden konnte, sind Aktenteile, die vom Bundesministerium für Finanzen an das Parlament übermittelt wurden, bei der Zeitschrift "News" gelandet. Am Abend des selben Tages wird Ausschussvorsitzender Dr.Pilz in der ZIB2 interviewt und gibt bekannt, dass der Brief - da ohne entsprechenden Kopierschutz - nicht aus dem Parlament stammen kann. Weiters legt Pilz ein Email aus dem Finanzministerium betreffend Eurofighter-Untersuchungsausschuss vor welches er als Versuch von Finanzminister Karl-Heinz Grasser (V) wertet, Aussagen von Beamten abzustimmen. Pilz behauptet auch, dass das Bundesministerium für Landesverteidigung den Eurofighter-Vertrag noch nicht an das Parlament übermittelt hat. Am 30. November 2006 nimmt das BMLV zu den Vorwürfen stellung und gibt bekannt, dass sämtliche Unterlagen der Kaufmännischen Abteilung des BMLV - darunter auch der Vertrag - bereits seit 24. November 2006 im Parlament aufliegen.
Auch BM Karl-Heinz Grasser geht mit einer sogenannten "Transparenzmappe" an die Öffentlichkeit.
Im Rahmen einer Pressekonferenz legt er umfassendes Informationsmaterial zur Eurofighter-Beschaffung vor.
Grasser führt aus: "Die Vorwürfe von Pilz sind die glatte Unwahrheit. Ich lasse mich von Pilz nicht parteipolitisch verfolgen".
Der Brief von EADS sei nichts Ungewöhnliches: "Ich habe nicht nur Vertreter von Eurofighter, sondern alle Anbieter zu Gesprächen getroffen."
Von einem "Geheimtreffen" könne daher keine Rede sein, und er habe den Brief auch nicht beantwortet, da es zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch keine Verhandlungen gegeben habe.
Am 3. Dezember 2006 veröffentlicht die Kronenzeitung einen Artikel dem gemäß aus Kreisen des Bundesheeres verlauten soll, dass Eurofighter am 17. Jänner nach Österreich ausgeliefert werden. Das BMLV dementiert umgehend.
Die Aktenschlacht rund um den U-Ausschuss setzt sich fort.
Am 5. Dezember 2006 legt Dr.Pilz ein Gutachten des Legislativdienstes des Parlaments vor wonach sich Auskunftsperonen an den Vorsitzenden wenden dürfen.
8.Dezember 2006 Rollout von AS001 bei EADS Military Air Systems in Manching
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Aloysius Rauen, Geschäftsführer der Eurofighter GmbH, vor dem Bundesrat:
"Österreich hat sich mit gutem Grund für das Produkt des Marktführers entschieden, kein Flugzeug sei besser als der Eurofighter".
Der erste Eurofighter für Österreich auf der Produktionsstrasse in Manching. Minister Platter: "Der Opposition geht es offenbar nicht um die Sache sondern nur um Wahlkampfrhetorik - die Nichtteilnahme an der Informationsveranstaltung ist ein lebendiges Beispiel dafür." Webseite der Bürger-Initiative zur rechtstaalichen Kontrolle des Eurofighterankaufes in Österreich Zu Beginn der Koalitionsverhandlungen am 13. Oktober 2006 übergibt Bundeskanzler Schüssel dem mint der Regierungsbildungbeauftragten SPÖ-Vorsitzenden Gusenbauer den umstrittenen Eurofighter-Vertrag
Ohne Worte....
Den ganzen Nationalfeiertag lang stehen die Österreicher an...
...um einen Blick ins Eurofighter Cockpit werfen zu dürfen.
Im November 2006 präsentiert die SPÖ ihren "Sozialfighter" Am 3. Dezember versucht sich die Krone im Kaffeesud-Lesen. Das BMLV dementiert umgehend eine Lieferung am 17. Dezember 2006 Am 9.Dezember 2006 bringt die Tageszeitung "ÖSTERREICH" das erste Bild vom fertigen AS001.
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Am 10. Jänner 2007 werden die ersten beiden Raten für den Eurofighter-Kauf in Höhe von EUR 218 Mio. überwiesen.
Am 19. Jänner 2007 entfernt das BMLV sämtliche Eurofighter-Inhalte von der Ministeriums-Webseite.
Wir erkundigen uns im BMLV und dieses bestätigt: "Ja, Manches wurde bereinigt."
Am 1. Februar 2007 beschliesst der U-Ausschuss eine nanzeige gegen zeigt EADS wegen des Verdachts auf Nötigung im Zusammenhang mit der Aussageverweigerung des EADS-Lobbyisten Steininger. Das Parlament könne sich von EADS "nicht bieten lassen", dass Zeugen "mundtot gemacht werden", sagte Ausschuss-Vorsitzender Pilz von den Grünen. 8. Februar 2007. Das Verteidigungsministerium schliesst seine Untersuchung zur Veranstaltung am Fliegerhorst in Langenlebarn vom 30. Oktober 2003 ab und übermittelt der Staatsanwaltschaft Wien eine Sachverhaltsdarstellung. Die Sachverhaltsdarstellung nimmt vor allem Bezug auf die seinerzeitige Finanzierung der Veranstaltung.
Am 19. Februar 2007 legt die Staatsanwaltschaft die Anzeige gegen EADS im Zusammenhang mit der Aussageverweigerung des Lobbyisten Steininger vor dem Eurofighter-Ausschuss zurück. Die vom Ausschuss in Richtung EADS gerichteten Vorwürfe sind aus strafrechtlicher Sicht nicht relevant.
Am 9. März 2007 fliegen im norddeutschen Laage die ersten beiden der insgesamt sechs in Ausbildung befindlichen österreichischen Piloten mit dem Eurofighter.
12. März 2007 Rollout von AS002 bei EADS Military Air Systems in Manching
Am 15. März 2007 wird bekannt, dass noch nicht alle US Lizenzen, welche für den Flugbetrieb des Eurofighters notwendig sind, vorliegen. In folge der Dikussion schliesst Minitser Darabos aus, dass die österreichischen Eurofighter ohne Lizenzen hier landen werden. 21. März 2007 Erstflug von AS001 bei EADS Military Air Systems in Manching
Am 23. März 2003 trifft Verteidigungsminister Norbert Darabos seinen Schweizer Kollegen Samuel Schmid. Nachher wird klar. Eine Verlängerung des Leasings der Schweizer F5-Jets, mit denen der österreichische Luftraum derzeit überwacht wird, ist kein Thema. Die Option für eine Verlängerung des Leasings ist abgelaufen, die Schweiz will ihre F-5 zurück.
Am 3. April 2007 verhängt das Bezirksgericht Wien Innere Stadt eine Beugestrafe in Höhe von EUR 1.000 gegen den Eurofighter-Werber Gernot Rumpold wegen Aussageverweigerung vor dem Untersuchungsausschusses. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Tags darauf, am 4. April 2007 zeigen die Rumpolds Dr. Peter Pilz in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses wegen Verstosses gegen die in § 48a Bundesabgabenordnung normierte abgabenrechtliche Geheimhaltungsverpflichtung an. Erika und Gernot Rumpold haben Klage auf Unterlassung und medienrechtliche Anträge auf Löschung eingebracht, da Pilz Details des Steueraktes auf seiner Homepage veröffentlicht. Am 6. April 2007 wird bekannt, dass die Firma der Gattin von Airchief Gen.Mj. Erich Wolf im Jahr 2003 EUR 87.600,- erhalten hat. Verteidigungsminister Norbert Darabos kündigt daraufhin eine Anzeige gegen den Generalmajor wegen "des Verdachts der falschen Zeugenaussage und verbotener Geschenkannahme" an.
Am 10. April 2007 wird Generalmajor Wolf per Bescheid der zuständigen Disziplinarbehörde des Bundessministeriums für Landesverteidigung vorläufig vom Dienst enthoben.
Die im Laufe der Erhebung bekannt gewordenen Sachverhalte, wie Protokolle aus dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss und diverse Unterlagen werden an die Staatsanwaltschaft übermittelt.
Am 11. April 2007 gibt Minister Darabos bekannt, dass die Lizenzen und damit auch die Eurofighter "frühestens im November" geliefert werden. Damit wird sich die für Mitte des Jahres geplante Lieferung der ersten Eurofighter wird sich um mehrere Monate verzögern.
Am 20. April 2007 berichten die Salzburger Nachtichten, dass die US Lizenzen für den Eurofighter nicht erst im November, sondern schon im Mai vorliegen werden. Minister Darabos geht derweil immer noch von November aus.
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Bei der Angelobung der Regierung Gusenbauer I protestiert die SPÖ-Jugend.
Versprochen, Gebrochen - im Regierungsübereinkommen steht kein Wort vom Eurofighter. Das BMLV "bereinigt" Eurofighter-Inhalte. Die Aussagen von MinR iR Dr. Herbert Hillingrathner sorgen im Untersuchungsausschuss für einiges Aufsehen. In der Nacht vom 6. auf den 7. Februar 2007 wird bei den Grünen eingebrochen. Der Verdacht, dass dabei gezielt nach Eurofighter-Informationen der Grünen gesucht wurde steht im Raum. |