ASRAAM
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ASRAAM auf einem Harrier GR.Mk7, daneben der 90° Winkelsucher
Auch der Tornado F.Mk3 wird mit der ASRAAM ausgestattet.
Der erste ASRAAM-Exportkunde ist Australien mit der F/A-18 Hornet.
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Übrig blieb England, dass das Programm alleine fortsetzte. 1992 wurde das Konzept komplett überarbeitet und ein bilddarstellender Infrarotsucher von Hughes (jetzt Raytheon), ein Gefechtskopf von Daimler-Benz Aerospace (jetzt Tiel der MBDA) und ein Zünder von Thomson-Thorn Missile Electronics eingebaut.
ASRAAM soll in England auf den Flugzeugtypen Eurofighter, Harrier GR.Mk 7/9, Tornado F.Mk3 und möglicherweise auch dem JSF Verwendung finden.
Der Vertrag zur Entwicklung und zum Bau von 1.000 Raketen wurde 1992 mit Matra BAe Dynamics (heute MBDA) unterzeichnet. Ein Vertrag für weitere 300 Raketen wurde 1994 unterzeichnet. Bis Mitte 1994 wurden 12 Gefechtsköpfe und 75 Feststoffmotoren getestet. Drei ungelenkte Testschüsse zur Überprüfung der Trennung der Rakete vom Trägerflugzeug wurden 1995 absolviert. Der erste gelenkte Testschuss fand im Mai 1996 statt, bis einschließlich Juli 2000 fanden insgesamt 22 gelenkte Abschüsse statt. Die Produktion der Rakete begann 1997, die Indienststellung war für Dezember 1998 geplant, verzögert sich in England aber bis heute.
Australien entschied sich 1998 ihre F/A-18 mit ASRAAM auszurüsten. Flug- und Integrationstests fanden ab Dezember 1999 statt, die Indienststellung fand heuer statt.
Die Rakete ist modular aus vier Sektionen aufgebaut. Am Bug befindet sich unter einem Glasdom der 128 × 128 Bildpunkte-Sucher mit einem +/-90° Schielwinkelbereich samt zugehöriger Kühlung. Die Suchkopfkühlung selbst erfolgt über die Raketenstartschiene mit Argon, Nitrogen oder Luft. Digitale Datenverarbeitung ermöglicht das aufschalten des Suchkopfes auf einen konkreten Zielpunkt am Flugzeug und eliminiert so die Chancen der Gegenmaßnahmen.
Danach folgt die Raketenelektronik, die Zündung und der Gefechtskopf. Die dritte Sektion bildet der Raketenmotor mit einem Boost-Erhaltungs-Antriebsprofil. Die vierte Sektion enthält die Steuerflächen samt zugehörigem Antrieb.
Gelagert wird die Rakete ausschließlich im dafür entworfenen Container. Wenn die Rakete ans Flugzeug montiert wird startet automatisch der eingebaute Selbsttest.
Jeder angezeigte Fehler wird mittels einem Test Set überprüft und wenn durch dieses bestätigt, die Rakete zum Hersteller zurückgeschickt. Mit Hilfe des Test Set's können auch Software-Updates in die Rakete eingespielt werden.
Letzte Aktualisierung: 03.11.2002