1956/57 - frühe Luftraumverletzungen |
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Mit bloßen HändenGeorg Mader und Martin Rosenkranz für www.airpower.at über den jahrzehntelangen Kampf für eine funktionierende Luftraumüberwachung. |
Die U-2 über ÖsterreichSchon kurz nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit kam es zu den ersten Luftraumverletzungen. Bestens dokumentiert sind solche Überflüge in CIA-Dokumenten die erstmals 1996 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Daraus geht hervor, dass am 2. Juni 1956, bei den CIA-Missionen 2009 und 2010, der zweiten und dritten operationellen CIA Mission mit von Lockheed gemieteten U-2 Aufklärern, der Österreichische Luftraum wissentlich und mit voller Absicht dreimal gequert wurde.Ahnung hatte in Österreich davon allerdings niemand. Lag doch die Flughöhe der U-2 weit über allen Möglichkeiten der Republik. Anklicken zum vergrößern
Bild und Grafik aus
Lockheed U-2 Dragon Lady (Warbird Tech Series Volume 16)
von Dennis Jenkins |
Schon sehr früh lernte das unabhängige Österreich, dass es sich ohne unwiderlegbare Beweise nicht einmal lohnt, wegen der Verletzung seiner Souveränität zu protestieren.
So wurde der Österreichischen Gesandtschaft in Budapest als Antwort auf einen Protest wegen Grenzverletzung mitgeteilt, dass "...ein ungarisches Flugzeug, im Gegensatz zu den erwähnten Angaben der Verbalnote der geschätzten Gesandtschaft, nicht über österreichisches Hoheitsgebiet geflogen ist...". (Download, pdf, 617kb)
Ouelle: Österreichisches Staats Archiv, Archiv der Republik
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Operation Blue BatAuf Befehl von US-Präsident Dweight D. Eisenhower soll unter Codename "Operation Blue Bat" die pro-westliche libanesische Regierung unter President Chamoun gestützt sowie der Flughafen und der Hafen Beiruts gesichert werden.Die Kräfte für Operationen in Nahost stellte laut Notfallplan "(EP) 201" das USAREUR (US Army Europe) bereitstellte. Deren Kapazitäten dafür war die Army Task Force 201, stationiert in Deutschland, bestehend aus zwei Luftlande-Kampfgruppen aufgeteilt in fünf Transportstaffeln (Force ALPHA bis Force ECHO). Insgesamt waren 14.100 Mann, 8.500 Army und 5.600 Marines, daran beteiligt. Operation Blue Bat dauerte vom 15. Juli 1958 bis zum 20. Oktober 1958.
Drei Vampire geführt mit Horchgeräten waren alles was Österreich 1957 aufzubieten hatte.
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Und obwohl der Konflikt 2.000km von Österreich entfernt war, war Österreichisches Hoheitsgebiet voll betroffen. Die Flugroute der luftverlegbaren Komponenten führte direkt über Österreich. Von 15. bis 20. Juli kam es zu andauernden Luftraumverletzungen denen die kaum vorhandenen Fliegerkräfte des noch jungen Bundesheeres vollkommen hilflos gegenüberstanden.
Mit drei "Vampire" und zwei Yak-11 verlegte man nach Innsbruck, gleichzeitig sperrte man "per Verordnung" den Luftraum. Theoretisch wäre es möglich gewesen mit den Vampire's die Flughöhe und Geschwindigkeit der Transporter zu erreichen, in der Praxis fehlte es am Führungsmittel "Radar". Die Horchgeräte(!) mit denen man es stattdessen versuchte waren kein adäquater Ersatz. Und so blieb es bei Patrouillenflügen und anhaltenden Luftraumverletzungen - klassischer Anschauungsunterricht, dass Gesetze und Verordnungen der Legislative nicht real vorhandene Kapazitäten der Exekutive ersetzen können.
Erst ein Protest der Sowjetunion führte dann dazu, dass sich die USA für die Überflüge entschuldigten. Dass im Frühjahr 1959 der sowjetische Verteidigungsminister das Angebot unterbreitete, bei der Luftraumüberwachung "gerne zu helfen" war dann vielleicht der Ansporn, den man brauchte um sich endlich verstärkt dem Aufbau der Luftraumüberwachung zu widmen.