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..."so könnte ich der Törichten einer sein!"
So mancher Eurofighter-Inhalt ist von der offiziellen Website des österreichischen Bundesministeriums für Landesverteidigung (http://www.bmlv.gv.at/) verschwunden.

Wer uns (persönlich) kennt, weiß dass auch wir manchmal Spaß an der Überzeichung haben. Das wird auch hier festzustellen sein, obgleich das Thema - und sei es im Vergleich noch so unerheblich - ein durchaus Ernstes ist. Situationen in anderen Ländern sind damit im Moment nicht zu vergleichen, aber - wie heißt es bei anders gelagerten Fällen politisch-korrekter Aufregung doch immer...?: "Wehret den Anfängen...!"

Als genaue Beobachter - man hatte ja schließlich auch oft eigenes Material dort laufen - und durch die politisch-medial krausen Jahre seit der Beschaffung der Draken-Nachfolger zu stetem Misstrauen "erzogen", haben wir eine durchaus rückwärtsgewandte Entwicklung entdeckt. Gewisse Inhalte rund um den 2003 per Bundesgesetz bestellten Eurofighter sind nach der Amtsübernahme des BMLV durch die SPÖ von der offiziellen Internet-Seite des Ministeriums verschwunden..! Zuerst an einen technischen Fehler glaubend, haben wir uns im BMLV erkundigt und die knappe Bestätigung erhalten (müssen): "Ja, Manches wurde bereinigt." Wir meinen: Das hat etwas von Zeitsprung-Inhalten a lá STAR-TREK oder TERMINATOR. "Borg" und Arnold gingen in der Zeit zurück um ihre Gegner bei ihrer Entstehung zu "packen".

...just a domestic episode ?

Da aber in Österreich ja alles kleiner und "lieber", ist, betrifft der kleine, heimische Laborversuch eines rückwärtsgewandten Cyber-Wurmloches - derweil - nur bestimmte Eurofighter-Fotogalerien, Berichte über erste Mitflüge österr. Heeresangehöriger oder z.B. Berichte aus Manching. Anstatt - wofür die nun Handelnden ohnehin niemand verantwortlich macht - etwas geschehen zu lassen welches 30 oder mehr Jahre entwürdigender Diskussion endlich beendet, ist ein international unvergleichbares Wahlversprechen ("Wir versprechen Euch, dem Gemeinwesen und Euch Schaden zuzufügen.") nun Anlass zur "Informationsbereinigung." Wir verstehen die Webpage des BMLV als eines der Informationsportale unserer gewählten Staatsführung, OHNE parteipolitischer Trübung! Wir haben die von der KRONE - ohne deren "Wirken" jene Rückwärtsgewandheit nie zum Erfolg eines solchen Versprechens geführt hätte - betriebene Entfernung der ÖBH-Design-Skis von der Webpage schon seltsam genug gefunden, bzw. hat uns KHG's Homepage genauso wenig gefallen wie Orange eingefärbte Inhalte BZÖ-geführter Ministerien.

Aber der Versuch in unserer Erinnerung zu unterdrücken, DAS etwas dann und dann und so und so stattgefunden hat, das ist entschieden abzulehnen! Schließlich ist das Archiv die "Rache des Journalisten an der Politik" (R. Hochner) und daher ist das bereinigende Zurückgehen an diese Stammzellen einigermaßen perfide. Schließlich hat die vorherige, verfassungsrechtlich autorisierte Administration den Eurofighter 2003 nicht "für die ÖVP" bestellt oder als "Spielzeug" oder "Hobby" für einige Offiziere, sondern - wie auch im laufenden Ausschuss oft zu hören - als bestes Gerät gemäß zurecht herangezogener Kriterien und für die verfassungsrechtlich vorgeschriebene (Luft)Sicherung ALLER Österreicher! Anm.: Sollten uns gerade die GRÜNEN nicht aufgeregt schnatternd ob dieser Einschränkung an Informationsfreiheit als grundlegendes Menschenrecht unterstützen...??

Mögliche Beispiele oder dunkle Ausblicke?

Das Internet ist ein Tor zur Welt, durch das nicht nur Informationen hereinkommen, sondern nach außen dringen können. Beides könnte Unruhe hervorrufen, zumal über das Internet unvorstellbare viele Informationen zugänglich werden und es gleichzeitig eine weltweite Kommunikation ermöglicht, während die nationale Gesetzgebung auf die Inhalte, die von anderen Ländern aus ins Netz gestellt werden, keinen Zugriff hat. Das Internet - so die Hoffnung der 90er Jahre - würde auch totalitäre Systeme untergraben und eine globale Demokratisierung mit sich bringen. Haben die Menschen erst einmal Zugriff, so könne man Informations- und Kommunikationsfluss letztlich nicht völlig kontrollieren und zensieren.

Eine naive Vorstellung. Recht hatten vielmehr die Regisseure ‚dunkler' Sciene-Fiction- Ausblicke. Ein wachsender Zensurmarkt, der wie ein Virus von China zum Iran und zu anderen Ländern übersprang, steht im Widerspruch zur Offenbarung sämtlicher westlicher Regierungen von der "Freiheit und Verbundenheit" durch das Internet.

Wie verkehrt diesbezüglich die Welt ist, zeigt ein kurzer Rundblick. Überall wo Internet-Seiten, deren Inhalte oder Teile davon "bereinigt" werden, sind gerade militärische Inhalte und besonders Kampfflugzeuge (Bdgr. Katter im Ausschuss: "Die schießen, werte Grüne!") DESHALB zensiert weil national essentiell wichtig und daher GEHEIM! Aber SICHER nicht, weil man sie loswerden will und daher der eigenen Bevölkerung (oder den Medien) in die Erinnerung greift! In der VR China gibt es 30.000 amtliche Screener und die chinesische Regierung versucht mit der Filterung von Seiteninhalten einerseits das vornehmlich wirtschaftliche Potenzial des Internet auszubeuten, die damit möglicherweise einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen aber zu vermeiden. Websites mit militärischen Inhalten über die chinesischen Streitkräfte müssen von Singapur oder Taiwan aus betrieben werden, so z.B.: http://china-defense.blogspot.com/. Nun, noch sind wir in Wien und glauben auch nicht nach Bratislava auswandern zu müssen. Nur 60km weiter hätte eine Mehrheit gerne 18 Eurofighter und wir wären keine "Rüstungs-Lohnbüttel" (STANDARD-Leser). Fast wie ein 38. Breitengrad im Kopf...!

Schluß mit dem Typhoon-Hintergrundbild?

Oder das Informations-Ghetto Iran: Dort wurde erst dieses Monat von der "Abteilung für Journalismus und Information" des - sowieso Internet-Inhalte kontrollierenden - iranischen Ministeriums für "Islamische Führung und Kultur" eigens eine Polizeieinheit gegründet, welche die Mobiltelefone des 66-Millionen-Landes "sauber halten" soll...! Seit letzter Woche sind besondere Polizisten in Zivil demnach in allen größeren Städten unterwegs, um die Handys von Passanten zu inspizieren. Als illegal eingestufte Inhalte - von SMS bis zu Videos - werden von den Beamten sofort vor Ort gelöscht, wobei nicht nur als pornografisch befundene Daten, sondern explizit auch politische Inhalte und Fotos gesucht werden. Ob im Lichte dessen doch ein Wallpaper des lachenden Bundeskanzlers besser wäre als eins vom Typhoon...?

Auch im Königreich Saudi-Arabien sind Internetseiten bzw. manche Inhalte nicht frei zugänglich. Saudische und ausländische Seiten welche "die islamische Religion oder die saudischen Gesetze und Verordnungen verletzen", werden gesäubert oder gesperrt. Verantwortlich hierfür ist die Internet Services Unit (ISU) im King Abdulaziz City for Science & Technology (KACST), die in der Hauptstadt Riad den einzigen Proxy des Landes betreibt. Sämtliche Datenströme, die in das Königreich fließen und wieder hinaus, laufen über diese eine Schaltstelle. Na, das wär' was, werte Zeiträuber, hm?

Das ISU-Zensurboard hat natürlich auch eine Homepage und dort wird - no na - die Tätigkeit der Dienststelle aus dem Koran hergeleitet...:

"O Herr, mir ist Gefängnis lieber als das, was Sie mir zeigen; und wenn Du nicht ihre List von mir abwendest, so könnte ich mich ihnen zuneigen und der Törichten einer sein! Also erhörte ihn sein Herr und wendete ihre List von ihm ab...!"

Alternatives...

"List abwenden..., der Törichten einer...", ja das hat im Lande der dichtestversorgten Kleinformatleser aller Welt schon was...! Bis das vollständig klappt ist es aber noch ein weiter Weg für unsere Ableger des "Master Control Programms" (aus TRON). Denn besonders systematisch oder erfolgreich scheint man in China und anderen Ländern mit der Web-Zensur (noch) nicht vorzugehen. Bzw. ist die Web- und Bloggerszene den Partei- oder Amts-Zensoren oft ein, zwei Schritte voraus. So lässt sich die Erkennung von Begriffen bei Blogs manchmal umgehen und kann man über Umwege auf zensierte Inhalte auf Seiten zugreifen, die noch nicht entdeckt wurden. Es wird in China beispielsweise das Pentagon blockiert, nicht aber dessen Links oder Archivinhalte etwa zur US-Navy oder zur CIA. Im Iran wird Militärisches systematisch entfernt, dieselben Berichte oder Archivinhalte finden sich dafür aber auf Wissenschafts-Seiten wieder... Auch die "Screener" welche die BMLV-Seite Typhoon-"bereinigt" haben, waren nicht "up to date" oder geduldig, es sind noch viele Inhalte auffindbar wenn man weiß WAS da WO war und wie man das macht...

Die Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen" hatte jedenfalls im vergangenen Oktober protestiert, als im Iran schon der fünfte Online-Journalist verhaftet wurde. Den Inhaftierten wird vorgeworfen, für Internetzeitungen- und journale mit unerwünschtem und schädlichen Inhalt gearbeitet zu haben. Nun, obwohl das Attribut "unerwüscht" hier in Mitteleuropa plötzlich auf eine technologische Innovation eines EU-Landes zutrifft, sind die Autoren sind sich ziemlich sicher, dass solch drastische Schritte - wegen der auf www.airpower.at stets erfolgten Thematisierung des inzwischen doch durch viele Journalisten (tolle Rückmeldungen) genutzten Page-Themas "Eurofighter" - hier nicht passieren werden.

Die in Zeitungsforen oft als "Komplexler", "Modellbaubastler" und "Militaristen geziehenen Macher dieser Seite haben aber stets und werden noch mehr "straight minded" der vor Jahren in der wirklichen Welt real erfolgten Bestellung von Eurofightern durch die Republik Österreich breiten Raum einräumen. Alle die - eigentlich völlig normal - stolz darauf sind, dass man auch hier endlich die 70er Jahre hinter sich lässt bzw. jene die generell vorwärtsgewandt denken, sind herzlich zur Mithilfe eingeladen. Zusendungen von diesbezüglichen Inhalten, Pressemeldungen und interne News die anderswo vielleicht politisch oder ideologisch plötzlich nicht mehr "reinpassen", sind explizit erwünscht...!

Was die Flugzeuge kosten will das BMLV nicht darstellen....

Was Österreich nicht wissen darf....

Merchandising Marke: "Darabos"

"Holen Sie sich Ihren persönlichen Bundesheer-Schi" lautete es noch am 19. Dezember 2006 auf der Internetseite des BMLV. Inzwischen ist "Dieser Artikel derzeit nicht verfügbar" (im wahrsten Sinne des Wortes!)

Eigentlich hieß es da:
Neues Werbekonzept
Die Skier sind Teil der neuen Werbekonzeption des Heeres. "Stark.Modern.Schnell", mit diesem Motto für das Jahr 2010 will auch der Ski auf das "Neue Bundesheer der Zukunft" aufmerksam machen.

Die Aufschrift "Kommando.Zurück" wäre wohl treffender gewesen. Denn kaum war das "neue Werbekonzept" online war es schon wieder offline. Dahinter steht ein Krone-Artikel und der "Verteidigungs"-Minister hat als erste Amtshandlung gleich einmal den vollständigen Rückzug angetreten. Das Kleinformat pfeift und schon marschiert der Minister....so ists brav!
Deshalb gibts die Skier jetzt nur noch auf http://www.edelwiser.com/de/bundesheer.
Allerdings ohne das "Eurofighter Design"....das gibts gar nicht mehr.....

Die "Darabos-Zensur" im Detail:

Entfernt wurde der gesamte Abschnitt http://www.bmlv.gv.at/abfangjaeger - dort steht jetzt "Seite nicht gefunden!"
Wir haben uns die Seiten aus dem Google-Cache geholt (und wir haben sie auch bei uns gesichtert - nur für den Fall, dass sie auch aus dem Google-Cache gelöscht werden.)

Hier die Links samt Inhalten die dem neuen Minister offenbar nicht genehm sind:

Was "die Öffentlichkeit" laut Darabos offenbar auch nicht wissen darf:
http://www.bmlv.gv.at/cms/artikel.php?ID=1429: "Dieser Artikel ist derzeit nicht verfügbar".
Das Original: Großbritannien, 24. Februar 2005 - Generalmajor Erich Wolf, Kommandant der Luftstreitkräfte flog am 23. Februar 2005 auf dem britischen Luftwaffen-Stützpunkt Warton erstmals den Eurofighter....

http://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=2802: "Dieser Artikel ist derzeit nicht verfügbar".
Der Originaltext: Manching, 13. Juni 2006 - Verteidigungsminister Platter besuchte gestern das Montagewerk in Manching (Deutschland), wo sich der erste österreichische Eurofighter in der Endmontage befindet. Der "AS001" (AS steht für "Austrian Single-Seater") ist beinahe fertig. Platter: "Ich bin stolz auf den ersten Austro-Fighter - mit der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH haben wir einen äußerst seriösen Geschäftspartner."

Gerade die SPÖ das Recht auf Information über die Eurofighter-Beschaffung eingefordert.
Im Dringlichen Antrag 744/AE XXI.GP vom 19.08.2002 kritisierte der jetzige Bundeskanzler Dr. Gusenbauer, dass die "Öffentlichkeit und der Ministerrat bewusst mangelhaft und falsch informiert wurden". Und auch die dritte Nationalratspräsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek stellte fest "Die Öffentlichkeit habe ein Recht, über dieses "größte Rüstungsgeschäft der 2. Republik" informiert zu werden!" Wiederholt und lautstark hat die SPÖ die Offenlegung des Vertrages gefordert. Jetzt entfernt der ressortzuständige SPÖ-Minister sämtliche Informationen zum Beschaffungsvorgang.....

WIR FORDERN DAHER

den Bundesminister für Landesverteidigung, Mag. Norbert Darabos, welcher vom Gesetzgeber mit dem Vollzug der Beschaffung von 18 Luftraumüberwachungsflugzeugen betraut wurde (!), auf:
  1. die selektive "Bereinigung" der BMLV-Webseite HINTANZUHALTEN!

  2. die WEBINHALTE im Zusammenhang mit der Historie der Eurofighter-Beschaffung, den gesetzlichen Grundlagen für die Beschaffung, die Eckdaten aus den Verträgen, Informationsmaterial sowie Fragen und Antwortkatalog zum Inhalt hatten WIEDER HERZUSTELLEN! Nicht nur im Hinblick auf den laufenden Untersuchungsausschuss halten wir diesen Schritt für äusserst BEDENKLICH!

  3. hinkünftig zum Thema Eurofighter-Beschaffung eine ÖFFENTLICHKEITSARBEIT derart stattfinden zu lassen, dass sich Medien und Bevölkerung über die Fortschritte bei der Fertigung, der Ausbildung und Inbetriebnahme des Systems - entsprechend der Bedeutung der "größten Beschaffung der 2. Republik" - umfassend informieren können !

  4. NACHRICHTENSPERREN welche im eigenen Bereich oder Vertragspartnern der Republik auferlegt wurden und über das normale Maß militärischer und/oder vertragsrechtlicher Geheimhaltung hinausgehen AUFZUHEBEN !

  5. hinkünftig Versuche zu unterlassen, einen Keil zwischen die Waffengattungen des Bundesheeres zu treiben - denn dieses und nichts anderes wird mit Bemerkungen wie "außerhalb der Luftwaffe würde man der teuren Beschaffung durchaus kritisch gegenüber stehen" bezweckt ! Denn jeder Heeresangehörige der glaubt er bekäme deswegen auch nur eine Schuhsohle mehr, wird böse erwachen wenn er an der Reihe ist ausgespielt zu werden, solange bis nichts mehr vom Heer übrig ist. Deshalb: "Wehret den Anfängen...!"

Das www.airpower.at Team
Martin Rosenkranz
Georg Mader
Christian Hauser
Helmut Skrdla