Der Krieg im Äther Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 EW Begriffe ARIES GROWLER DASS | ||||||
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1) Einleitung | EW Begriffe |
Die Aufklärer
EP-3E Aries II |
Die Kämpfer
EA-18G Growler |
Die Geschützten
DASS & Co |
Sensor- und Waffensystem der EA-18G "Growler"
Grafik: boeing.com
EA-18G in voller "Block 1" Konfiguration
Trotz JSF und Stealth muss auch die US-Navy weiterhin für den elektronischen Schutz der Einsatzkräfte sorgen.
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Bereits ab 2009 sollten die Staffeln für elektronische Kampfführung der U.S. Navy mit der EA-18G "Growler" das Nachfolgemodell auf Basis der F/A-18F erhalten. Die Produktion ist mit einem Auftrag für 57 Maschinen angelaufen, deren erste Maschine 2006 ihr Roll-out hatte. Seitdem läuft die Erprobung der Einsatzsysteme.
Charakteristisches Erkennungsmerkmal sind Elektronikbehälter an den Flächenspitzen statt der Raketenstartschienen, zusätzliche Antennen, und wenn sie montiert sind, zumindest drei große Störbehälter ALQ-99 mit Propeller an der Spitze unter Rumpf und Tragflächen. Anders als am Vorgänger Prowler sollen die verbesserten Störbehälter jetzt Frequenzbereiche variabel stören können. Weiters verfügt die EA-18G über das neue INCANS, ein System zur Umgehung eigener Störsignale, damit Sprachkommunikation auch während des Störbetriebes möglich ist. Gewichte und Flugleistungen der Growler sind mit F/A-18F vergleichbar, was erstmals erlaubt, einen Einsatzverband ständig zu begleiten, was mit den EA-6B wegen der unterschiedlichen Flugleistungen nur eingeschränkt möglich war.
Im Gegensatz zur alten Prowler, welche eine Vierer-Mannschaft besetzt war, kommen in der voll-digitalen Growler nur noch zwei Personen zum Einsatz - der Pilot und ein System-Operator.
Ermöglicht wird das durch eine stark verbesserte Automation der Störfunktionen.
Eine typische Einsatzkonfiguration der EA-18G Growler in "Block 1" Konfiguration besteht aus drei AN/ALQ-99 Störbehältern, zwei AGM-88 HARM Anti-Radar-Lenkflugkörpern, zwei AIM-120C AMRAAM Luft/Luft-Lenkflugkörpern zur Selbstverteidigung, zwei AN/ALQ-218(v)2 Flügelspitzenbehälter und zwei Zusatztanks, welche das Flugzeug insgesamt auf ein Missionsgewicht von 29.938kg bringen.
Die Zusatzelektronik für die EW-Mission wurde unter Verzicht auf die Bordkanone unmittelbar hinter dem elektronisch strahlschwenkenden APG-79 AESA-Radar in der Flugzeugnase untergebracht.
Dort befindet sich auch das "Communication Countermeasures System" (CCS) mit welchem ebenfalls über die AN/ALQ-99 Jammer gegnerische Kommunikationssignale gestört werden können.
Außerdem wurde das Flugzeug mit einer Breitband-SATCOM-Antenne ausgestattet und ist natürlich ebenfalls über ein MIDS-LVT in das Link-16 eingebunden. Diese Echtzeitanbindung, sowohl mit den Kräften im Einsatzgebiet als auch mit der EW-Administration im Hinterland soll gewährleisten, dass in künftigen Einsatzszenarien neue elektronische Erkenntnisse und Gefahrenpotentiale unmittelbar weitergeleitet werden und Softwareupdates für passende elektronische Gegenmaßnahmen noch während des Einsatzes downgeloaded werden können.
Um die eigene Kommunikation nicht durch gerade laufende Störaktivitäten zu beeinträchtigen ist die Growler außerdem mit einem INCANS genannten System ausgeschaltet welches VHF-Kommunikation trotz Interferenzen ermöglicht.
Die EA-18G "Growler" wird in den nächsten Jahrzehnten den elektronischen Schutz der eingesetzten Kräfte im gegnerischen Luftraum sicherstellen - und das obwohl die USA seit Jahrzehnten US$-Milliarden für Stealth-Technologien aufwenden.